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Eure Fragen an uns – Röm 14 – Alle Tage & alles Essen gleich?

Das Problem der “besonderen Tage” mit den Gemeinden damals

Röm 14,5-6 Dieser hält einen Tag höher als den anderen, jener hält alle Tage gleich; jeder sei seiner Meinung gewiss! Wer auf den Tag achtet, der achtet darauf für den Herrn, und wer nicht auf den Tag achtet, der achtet nicht darauf für den Herrn. Wer isst, der isst für den Herrn, denn er dankt Gott; und wer nicht isst, der enthält sich der Speise für den Herrn und dankt Gott auch. [SLT]

Auch bei diesen Versen geht es nicht um den “Sabbat” oder den “Tag des Herrn” (diese Wörter kommen hier nicht einmal vor), sondern um Tage, die sich Menschen ausgedacht haben, um an ihnen “besondere Dinge” zu tun. Tat man diese Dinge nicht, drängten die anderen Geschwister einen dazu oder man wurde gerichtet, siehe hier den Zusammenhang ein paar Verse später:

Röm 14,10 Du aber, was richtest du deinen Bruder? Oder du, was verachtest du deinen Bruder? Wir werden ja alle vor dem Richterstuhl des Christus erscheinen; [SLT]

Auch geht es ihm in diesem Kapitel nicht um biblisch unreines Essen, sondern einfach um menschengemachte Regeln, wie z.B. dass einige vegetarisch und ohne Alkoholgenuss lebten.

Röm 14,21 Es ist gut, wenn du kein Fleisch isst und keinen Wein trinkst, noch sonst etwas tust, woran dein Bruder Anstoß oder Ärgernis nehmen oder schwach werden könnte. [SLT]

Keines von beiden ist laut dem Wort Gottes geboten. Dennoch brachten viele diese Lebensweise mit dem Glauben in Verbindung, verunsicherten so die anderen, sodass diese sich wiederum ein Gewissen daraus machten. Sollte dies der Fall sein, empfiehlt Paulus, um kein Ärgernis zu geben, es ebenfalls sein zu lassen. Aber keineswegs geht es bei seinen Worten um biblische Gebote.

Es geht um menschengemachten Regelungen und das damit verbundene Richten bei Nichteinhaltung. Auch heute ist das in vielen Gemeinden so und damals war das auch nicht anders; siehe ein weiteres Beispiel dazu:

Lk 5,33 Sie aber sprachen zu ihm: Warum fasten die Jünger des Johannes so oft und verrichten Gebete, ebenso auch die der Pharisäer; die Deinigen aber essen und trinken? [SLT]

Es war eine Art menschliche Tradition, in einem festen Turnus zu fasten:

Lk 18,12 Ich faste zweimal in der Woche und gebe den Zehnten von allem, was ich einnehme! [SLT]

Tat man das nicht (z.B. zweimal in der Woche zu fasten), wurden einem, wie in Lk 5,33 zu sehen, Vorwürfe gemacht bzw. man wurde von den anderen bzgl. des eigenen Glaubens gerichtet.

Gegen dieses falsche, ungerechte Richten geht Paulus in seinen Briefen wiederholt vor. Daher seine bereits gelesen Worte im Zusammenhang von Kapitel 14:

Röm 14,10 Du aber, was richtest du deinen Bruder? Oder du, was verachtest du deinen Bruder? Wir werden ja alle vor dem Richterstuhl des Christus erscheinen; [SLT]

Auch bei den Galatern (als auch bei anderen Gemeinden, wie z.B. Kolosser und Epheser) war es nicht anders. Es gab menschliche Lehren, aus denen sie Paulus durch die Gnade Gottes in Christus befreien wollte. Die Menschen wollten dies aber nicht so recht bzw. sie konnten sich nicht von ihren Traditionen trennen. Für Paulus waren das Alarmsignale, wie es z.B. der Zusammenhang im Galater-Brief aufzeigt, bei dem er ebenfalls von Tagen, Monaten & Co. redet – wohlgemerkt nicht von göttlichen Tagen wie Sabbat und den Festen, sondern von menschlichen Geboten, wie es der Vers klar aufzeigt:

Gal 4,8-11 Früher, als ihr Gott nicht kanntet, habt ihr Göttern, die in Wirklichkeit gar keine sind, wie Sklaven gedient. Aber jetzt kennt ihr Gott – besser gesagt: Gott kennt euch –, wie kann es da sein, dass ihr euch wieder diesen armseligen und schwachen Prinzipien zuwendet und ihnen erneut wie Sklaven dienen wollt? Ihr fangt an, auf besondere Tage, Monate, Zeiträume und Jahre zu achten. Ich fürchte, dass meine Arbeit an euch vergeblich gewesen ist. [NEÜ]

Die Galater versklavten sich den “Göttern, die in Wirklichkeit keine sind” und wollten ihnen durch die “Beachtung besondere Tage, Monate, Zeiträume und Jahre erneut dienen“. Keineswegs spricht hier Paulus vom Sabbat oder den Festen Gottes.
[Für mehr Information hierzu, siehe unseren Artikel zu “Kol 2,16 & Gal 4,10 – Sabbat & Feste ungültig?“.]

Am Ende will uns der “leicht missverständliche Paulus” eigentlich ganz klar und deutlich nur vor einer Sache warnen:

Kol 2,8.20-23 Habt acht, dass euch niemand beraubt durch die Philosophie und leeren Betrug, gemäß der Überlieferung der Menschen, gemäß den Grundsätzen der Welt und nicht Christus gemäß. … Wenn ihr nun mit Christus den Grundsätzen der Welt gestorben seid, weshalb lasst ihr euch Satzungen auferlegen, als ob ihr noch in der Welt lebtet? »Rühre das nicht an, koste jenes nicht, betaste dies nicht!« — was doch alles durch den Gebrauch der Vernichtung anheimfällt — Gebote nach den Weisungen und Lehren der Menschen, die freilich einen Schein von Weisheit haben in selbst gewähltem Gottesdienst und Demut und Kasteiung des Leibes, und doch wertlos sind und zur Befriedigung des Fleisches dienen. [SLT]

V1.0b

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