Gott sucht die Pinehas dieser Weltzeit
4Mo 25,12-13 Darum sprich: Siehe, ich gebe ihm meinen Bund des Friedens; und er wird ihm und seinen Nachkommen nach ihm ein Bund ewigen Priestertums sein, weil er für seinen Gott geeifert und für die Kinder Israel Sühnung getan hat. [CSV]
Dieser priesterliche, ewige Bund des Friedens ist ein klares Abbild des ewigen priesterlichen Bundes und des Friedens, den wir in und durch Christus mit unserem Gott und Vater haben:
1Petr 2,9-10 Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk des Eigentums, damit ihr die Tugenden dessen verkündet, der euch aus der Finsternis berufen hat zu seinem wunderbaren Licht — euch, die ihr einst nicht ein Volk wart, jetzt aber Gottes Volk seid, und einst nicht begnadigt wart, jetzt aber begnadigt seid. [SLT]
In der letzten Portion hatten wir gesehen, dass nebst Pinehas auch unser Herr Jeschua Eifer für Gott hatte. Beide sind Vorbilder für uns: Der eine, Pinehas, der sein auf Gott und seine Heiligkeit gerichtetes, gehorsames Herz durch seine Tat bewies, der andere bewies es durch sein ganzes Leben – bis in den Tod. In anderen Worten: Wir dürfen, sollen und müssen uns an ihnen orientieren, sofern auch wir Gott wohlgefällig leben wollen.
Das heißt aber nicht (wie zur letzten Portion erwähnt), dass wir jetzt einen Freifahrtschein für unseren Zorn haben und Tische umschmeißen, Leute rauswerfen oder gar Menschen mit Lanzen durchbohren, sondern das heißt, dass wir uns an ihnen und ihrem Eifer für Gott orientieren und verstehen sollen, was unserem Schöpfer daran so wohlgefällig ist. Denn direkt zu Beginn dieser Portion lesen wir:
4Mo 25,11-12 Pinehas, der Sohn Eleasars, des Sohnes Aarons, des Priesters, hat meinen Grimm von den Kindern Israel abgewandt, indem er in meinem Eifer in ihrer Mitte geeifert hat, so dass ich die Kinder Israel nicht in meinem Eifer vertilgt habe. Darum sprich: Siehe, ich gebe ihm meinen Bund des Friedens; [CSV]
Warum gab der Höchste ihm seinen Bund des Friedens? “Darum“, also weil, Pinehas in seinem Eifer (also in Gottes Eifer) geeifert hatte.
Zu diesem Eifer für Gott hatten wir in der letzten Portion kurz und knapp ein paar wichtige Aspekte gegenübergestellt, die uns dabei helfen können, den Unterschied zwischen unserem menschlichen Zorn und dem Gott wohlgefälligen Eifer für seinen Namen besser zu verstehen. Anhand dieser Gegenüberstellung können und sollten wir uns selbst fragen, ob einige oder mehrere Punkte auf uns zutreffen, wenn wir in gewissen Situationen zornig werden.
Hier also noch einmal kurz zur Erinnerung die gegensätzlichen Aspekte:
Beim Eifer Gottes kontrollieren nicht unsere Emotionen unsere Handlungen, sondern wir kontrollieren unsere Emotionen und können so in diesem Eifer für Gott dennoch nüchtern und weise handeln. Dieser Eifer ist also kontrolliert u.v.a. ist er zeitlich begrenzt; d.h. ich trage nicht ständig Zorn, Bitterkeit und Wut mit mir herum (weil mir irgendwie irgendetwas tierisch auf die Nerven geht oder ich unzufrieden mit mir selbst bin), sondern dieser Eifer Gottes hat
- einen göttlichen Ursprung,
- ein göttliches Motiv,
- eine göttliche Auswirkung,
- einen göttlichen Fokus
- und ein göttliches Ziel.
Wohingegen unser unkontrollierte und oft andauernde Zorn meist
- einen fleischlichen Ursprung,
- ein fleischliches Motiv,
- eine fleischliche Auswirkung
- und einen fleischlichen Fokus hat.
- Und das Ziel? Das Ziel hat man im fleischlichen Zorn meist sowieso nicht mehr vor Augen, weil man oft nur noch “rot” sieht.
Anhand dieser kleinen Liste (die man gerne persönlich optimieren und erweitern kann) kann man jedes Mal, wenn es, sagen wir mal, wieder “hitzig” wurde, sich selbst anhand dieser Liste überprüfen: War der Ursprung der Situation göttlich oder fleischlich? Das heißt, wurde die erste Emotion dadurch geweckt, dass mir z.B. wieder mal etwas auf die Nerven ging oder war der Ursprung der ersten Emotion, dass Gottes heiliger Name in den Dreck gezogen wurde?
Dann die nächste Frage: War das Motiv für meine Reaktion und mein Handeln, einzig und allein seinen Namen, der verschmutzt wurde, wiederherzustellen oder spielten vielleicht Motive wie, dass man Recht behalten will oder genervt ist von der immer wiederkehrenden Sturheit des Gegenübers die entscheidende Rolle für mein Handeln?
Diese und ähnliche Fragen können dabei helfen, dass wir uns selbst und unser Handeln besser verstehen und neu auf Gott und seine Heiligkeit ausrichten. Denn unser Zorn, wie schon so oft zitiert, wirkt nicht Gottes Gerechtigkeit (Jak 1,20).
Aber damit wir wie ein Pinehas in Gottes Eifer eifern und somit, wie es die Heilige Schrift nennt, in den Riss treten, müssen wir diesen fleischlichen Zorn ablegen und im Geiste für Gott eifern. Können wir das irgendwann einmal, dann kann dieser heilige Eifer Gottes Großes bewirken und ganze Heerscharen von Menschen retten. So wie wir es in dieser und in der letzten Portion durch Pinehas sehen konnten.
4Mo 25,8 und er ging dem israelitischen Mann nach in das Innere des Zeltes und durchstach sie beide, den israelitischen Mann und die Frau, durch ihren Unterleib. Da wurde die Plage von den Kindern Israel abgewehrt. [CSV]
Dieses “in den Riss treten” wie es Mose oder ein Pinehas oder im höchsten Maße der Sohn Gottes tat, ist das, was sich unser Gott auch von uns wünscht. Denn auch heute wird der Wahrheit und der Heiligkeit unseres Gottes Gewalt angetan. Daher sucht unser himmlischer Vater weiterhin welche, die nicht in ihrem eigenen Zorn, sondern in seinem Eifer eifern und in den Riss treten:
Hes 22,26-30 Seine Priester tun meinem Gesetz Gewalt an und entweihen meine heiligen Dinge; zwischen Heiligem und Unheiligem unterscheiden sie nicht, und den Unterschied zwischen Unreinem und Reinem tun sie nicht kund; und vor meinen Sabbaten verhüllen sie ihre Augen, und ich werde in ihrer Mitte entheiligt. Seine Fürsten in ihm sind wie Wölfe, die Beute reißen, da sie Blut vergießen, Seelen vertilgen, um unrechtmäßigen Gewinn zu erlangen. Und seine Propheten bestreichen ihnen alles mit Tünche, da sie Eitles schauen und ihnen Lügen wahrsagen und sprechen: „So spricht der Herr, HERR!“ – und doch hat der HERR nicht geredet. Das Volk des Landes verübt Erpressung und begeht Raub; und den Elenden und Armen bedrücken sie, und den Fremden übervorteilen sie widerrechtlich. Und ich suchte einen Mann unter ihnen, der die Mauer zumauern und vor mir in den Riss treten würde für das Land, damit ich es nicht verderben würde; aber ich fand keinen! [CSV]