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Feste Gottes: wie feiern? – Der Sabbat

Jeschua, der Herr des Sabbats

Wie eingangs erwähnt, kommt irgendwann für die von Gott zu seinen Geboten aufgeweckten Kinder der Punkt, wo sie sich die Frage stellen: “Was macht man denn eigentlich so am Sabbat? Wie hält man diesen Tag überhaupt?”

Da man meist nicht viel oder gar nichts darüber weiß, beginnt die Suche nach Antworten. Leider aber eben meist nicht in der Heiligen Schrift, sondern eher bei anderen Quellen. Oder man sucht tatsächlich in der Heiligen Schrift, aber man findet dazu nichts. Beziehungsweise genauer gesagt: Man findet nicht die Information, die man sich erhofft. Was meinen wir damit?

Wir hatten ja beim Block “Traditionsvakuum” erwähnt, dass viele Geschwister sich nach einem genauen Ablauf bei den Festen sehnen. Am besten mit von Gott fest bestimmten Regeln zu dem jeweiligen Tag. Warum man diesen Wunsch hegt, kann viele Gründe haben. Er kann daher kommen, dass man den Sabbat mit dem Sonntag tauschen will und daher genaue Abläufe sucht oder man vielleicht irgendwie Angst davor hat, was falsch zu machen. Was es auch immer ist, ist am Ende für das eigentliche Problem tatsächlich nicht entscheidend. Denn das Ergebnis ist immer dasselbe: Gott gibt uns nicht ein ellenlanges Regelwerk zum Sabbat, wo wir einen Punkt nach dem anderen abhaken und so unser Gewissen beruhigen können, den Tag “heilig” gehalten zu haben; auch gibt er uns kein ellenlanges Regelwerk, das den Tag für uns zur Last macht (das machen leider Menschen). Alle diese Dinge tut unser himmlischer Vater nicht. Denn wie zuvor biblisch belegt:
Der Sabbat ist einzig und allein ein Tag der Ruhe von der Arbeit, ein Gedenken an die Schöpfung und an die Befreiung und ein Tag der heiligen Versammlung.
Wie wir nun schlussendlich gedenken oder wie genau wir die Versammlung abhalten, das überlässt er uns. Unser Schöpfer hat uns da volle Freiheit gegeben.

Aber mit dieser Freiheit geht eben jeder anders um. Vor allem anfangs im Glauben ist diese Freiheit fast schon befremdlich. Denn man sucht – fast schon gezwungenermaßen – eben nach diesen ganz konkreten Regeln.

Und genau diese Suche bzw. dieser Wunsch – aus welchen positiven oder negativen Gründen man ihn auch immer haben mag – wird voll und ganz durch das Judentum bedient, das diesen Tag voll mit Geboten und Verboten gepackt hat.

Und genau darin liegt die große Gefahr für uns,
die wir neu zum Glauben an die Torah kommen durften!

Denn wie gesagt, wenn man anfangs nicht weiß, wie man den Tag halten soll, geht man auf die Suche nach Antworten. Diese Suche kann man dann grob in drei Bereiche teilen:

  1. Recherche im Internet. 
  2. Nachfragen bei Geschwistern, die nach der Torah leben, an Jeschua glauben und den Sabbat bereits schon halten.
  3. Informationen, die man nebenbei und eher unbewusst aufnimmt. Also hier und da mal was hört, ohne spezifisch danach zu suchen. Dieses Gehörte wendet man dann (quasi ganz automatisch) beim Halten des Sabbats an.

Natürlich gibt es noch andere Quellen, aber der Einfachheit halber reichen diese drei erst einmal aus. Nun ist es so, dass diese drei Quellen aber meist auf nur einen einzigen Ursprung zurückgehen: das Judentum. Ob man das nun weiß oder nicht, spielt erst einmal keine Rolle. Fakt ist, dass das Judentum diesen Tag bereits seit Jahrhunderten und Jahrtausenden hält und wir erst seit ein paar Jährchen. Viele gehen wegen dieser Tatsache davon aus – auch wieder bewusst oder unbewusst –, dass unsere jüdischen Brüder da mehr Ahnung haben, weil sie das ja schon so lange machen. Aber das sah unser Messias Jeschua völlig anders! 

Er verurteilte diese menschlichen Gebote und Verbote aufs Schärfste. Vor allem diejenigen, die rundum den Sabbat von den Pharisäern und Schriftgelehrten “erfunden” wurden. Man könnte sagen: Er provozierte die Pharisäer, indem er bewusst ihre menschlichen Gebote hinsichtlich des Sabbats brach. Auf diese Weise zeigte er uns eindringlich auf und warnte uns gleichzeitig davor, dass wir uns nicht diese menschlichen Gebote zum Sabbat aneignen, indem wir sie einfach so übernehmen, nur weil sie schon seit Jahrhunderten so gehalten werden. Wir müssen sie alle prüfen und sie alle mit dem Wort Gottes abgleichen.

Denn eines ist Fakt: Der Sabbat ist voll mit jüdischem Sauerteig. Heute vielleicht sogar mehr als je zuvor. Und holt man sich diesen Sauerteig rein, dann entsteht folgende Gefahr:

Gal 5,9 Ein wenig Sauerteig durchsäuert den ganzen Teig.

… das heißt unter anderem, dass der jüdische Sauerteig nicht nur beim Sabbat allein bleibt, sondern sich überall in unserem Glaubensleben breitmachen kann. Diese Gefahr muss man erkennen und entsprechend handeln, sprich sich fern von diesem Sauerteig halten.

Tut man das nicht, kann es – jetzt für unseren Fall beim Sabbat – passieren, dass man das eigentliche Gebot des Sabbats aus den Augen verliert und am Ende nur die Überlieferungen der Menschen einhält:

Mk 7,8 Denn ihr verlasst das Gebot Gottes und haltet die Überlieferung der Menschen ein …

Das sagte Jeschua zu den Pharisäern und Schriftgelehrten, die die Leute dazu brachten, mehr ihre erfundenen Menschengebote zu befolgen als die Gebote der Torah:

Mk 7,7 Vergeblich aber verehren sie mich, weil sie Lehren vortragen, die Menschengebote sind.

Logischerweise dürfen wir diesen Fehler nicht wiederholen bzw. wir dürfen nicht in diese Falle der Menschengebote tappen. Für den Sabbat bedeutet das vor allen Dingen: Wir müssen aufpassen, dass wir diesen Tag nicht mit Menschenlehre vermischen, ohne dass es uns auffällt.

Ein gutes Mittel, diesen Sauerteig zu erkennen, ist der gemeinsame Nenner, den nahezu all diese menschlichen Gebote gemeinsam haben. Dieser gemeinsame Nenner heißt vereinfacht:

“Du darfst das nicht am Sabbat tun und jenes auch nicht. Und das übrigens auch nicht. Und das darfst schon mal gleich gar nicht tun …”

Denkt zu dieser Aussage nur an die unzähligen Situationen, die wir in den Evangelien lesen. Würden wir diesen gemeinsamen Nenner darauf anwenden, würde die Aussage ungefähr so lauten:

“Du darfst am Sabbat nicht Ähren pflücken. Und eine Liegematte darfst du auch nicht tragen. Und übrigens Menschen helfen darfst du auch nicht. Und was du schon mal gleich gar nicht tun darfst, ist Menschen zu heilen.”

Joh 5,8-10 Jesus spricht zu ihm: Steh auf, nimm deine Liegematte und geh umher! Und sogleich wurde der Mensch gesund, hob seine Liegematte auf und ging umher. Es war aber Sabbat an jenem Tag. Nun sprachen die Juden zu dem Geheilten: Es ist Sabbat; es ist dir nicht erlaubt, die Liegematte zu tragen!

In kurz lässt sich zu dem Ganzen sagen: Durch diese und ähnliche falschen Gesetzesgelehrten und Menschengebote wird der Sabbat zu einer unerträglichen Last für einen Gläubigen:

Lk 11,46 Jesus sprach: Wehe auch euch Gesetzesgelehrten! Denn ihr ladet den Menschen unerträgliche Lasten auf …

Auch Paulus hatte mit diesem Problem zu kämpfen bzw. er kämpfte auch gegen dieselben Menschengebote an und warnte daher die Kolosser vor diesen ”Dogmen”:

Kol 2,14-16 Jesus hat die gegen uns gerichtete Schuldschrift ausgelöscht, die durch Dogmen uns entgegenstand, und hat sie aus dem Weg geschafft, indem er sie ans Kreuz heftete. Als er so die Herrschaften und Gewalten entwaffnet hatte, stellte er sie öffentlich an den Pranger und triumphierte über sie an demselben. Darum lasst euch keine Vorschriften machen über eure Ess- und Trinkgewohnheiten oder bestimmte Feiertage, über den Neumondtag und über das, was man am Sabbat tun darf oder nicht.

Unser Erlöser Jeschua hat uns durch sein kostbares Blut, das er am Kreuz für uns vergossen hat, nicht nur vom Tod, sondern auch von den Dogmen, also den Menschengeboten dieser Welt erlöst. Daher gilt:

Gal 5,1 So steht nun fest in der Freiheit, zu der uns Christus befreit hat, und lasst euch nicht wieder in ein Joch der Knechtschaft spannen!

Denn wenn man sich Vorschriften von Menschen machen und sich unter ihr Joch spannen lässt, dann passiert am Ende immer Folgendes:

Mk 7,13 Und so hebt ihr mit eurer Überlieferung, die ihr weitergegeben habt, das Wort Gottes auf …

Jetzt mag man fragen: “Ja, aber wie hebt man denn durch Menschengebote den Sabbat auf? Man hält ihn doch dennoch weiterhin.”

Ja, man hält ihn. Dem Buchstaben nach vielleicht. Aber das, worum es beim Sabbat geht und warum er von unserem Schöpfer für uns geschaffen wurde, das hält man nicht. Denn der Sabbat dient zur Erholung und Erquickung. Er ist wie ein wöchentliches Mini-Fest. Es ist ein Freudentag. Es ist ein Geschenk Gottes an seine Kinder und eben keine Last.

Aber für manche Geschwister ist er durch diese Menschengebote, die sich nebenher eingeschlichen haben, zu so etwas wie ein Tretminenfeld geworden, bei dem man schrecklich aufpassen muss, damit man ja keine falsche Bewegung am Sabbat macht. Denn der ganze Tag ist überfüllt von “Du darfst nicht, du darfst nicht, du darfst nicht, du darfst nicht …”

Für manche ist es sogar so, dass sie in diesen vermeintlich göttlichen Verboten am Sabbat – erneut bewusst oder unbewusst – so etwas wie eine Bestätigung dafür sehen, dass sie den Sabbat auch ja genug würdigen und heiligen. Diese Verbote beruhigen quasi einen, dass man alles richtig macht. Zu so einer oder einer ähnlichen Einstellung (die man wie gesagt bewusst oder unbewusst haben kann) passt u.a. diese Stelle hier perfekt:

Kol 2,21-23 Weshalb lasst ihr euch vorschreiben: »Du darfst dieses nicht anfassen, jenes nicht essen und musst dich von ganz bestimmten Dingen fernhalten«? … Warum lasst ihr euch noch Vorschriften von Menschen machen? Es sieht nur so aus, als ob diese selbst erdachte Frömmigkeit, die Demutsübungen und die Kasteiung des Körpers Zeichen besonderer Weisheit seien. In Wirklichkeit bringt das alles uns Gott nicht näher, sondern dient nur zur Befriedigung des Fleisches.

Genau dasselbe Problem besteht auch heute noch. Da die Menschengebote rundum den Sabbat den Anschein von Weisheit haben und auch so etwas wie ein Zeichen dafür sind, dass man den Sabbat genug ehrt, nimmt man sie, ohne sie genau zu hinterfragen, einfach so an. Und genau damit wird der Sabbat mehr oder weniger zu einer Last.

Zu dieser “Last” eine kleine Geschichte: Wir werden es nie vergessen, wie wir uns in Jerusalem mit einem Juden über die Gültigkeit der Torah und über Jeschua unterhielten und er irgendwann im Laufe des Gesprächs meinte: “Ihr wisst nicht, wie schwer es ist, nach dem Judentum zu leben.”

Ja, in der Tat, wissen wir das nicht. Wir können es nur erahnen. Unter anderem deswegen, weil auch wir mal anfangs den Sabbat nach Menschengeboten, genauer gesagt, nach “Menschenverboten” lebten. 

Aber Gott sei es gedankt, holte uns Gott da mehr und mehr raus, indem er uns immer klarer verstehen ließ, worum es ihm bei seinem Sabbat-Gebot für uns geht. Die mit größte und klarste Hilfe war mal wieder das Leben und Wirken unseres Herrn, der Folgendes lehrte:

Mk 2,27 Jesus sprach zu ihnen: Der Sabbat wurde um des Menschen willen geschaffen, nicht der Mensch um des Sabbats willen.

Der Sabbat wurde für uns geschaffen, nicht wir für den Sabbat. Das heißt, wir sind nicht dafür da, dass uns der Sabbat verknechtet, sondern der Sabbat ist für uns da, dass wir frei werden. Frei wovon? Von der Arbeit und von den Sorgen des Arbeitsalltags, sodass wir uns gemeinsam mit unseren Geschwistern erfreuen und erquicken können, um dann wieder Kraft für die nächsten sechs Tage Arbeit zu haben.

Daher ist die wichtigste Aussage dieses Artikels, die zusammenfassende Lehre unseres Meisters zum Sabbat:

Der Sabbat wurde um des Menschen willen geschaffen,
nicht der Mensch um des Sabbats willen.

Wenn wir allein nur die vier Grundlagen aus dem letzten Block und diese eine zentrale Aussage im Kern verstehen und praktisch umsetzen würden, würden sich viele, viele Missverständnisse rundum den Sabbat von ganz alleine auflösen.

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