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Feste Gottes: wie feiern? – Der Sabbat

Sabbat – Die Grundlagen

Wenn man den Sabbat auf seinen absoluten Kern herunterbricht, sind es eigentlich nur vier grundsätzliche Punkte, die den Sabbat ausmachen:

  1. Kein Werk
  2. An Schöpfung Gottes gedenken.
  3. An Befreiung aus der Knechtschaft Ägyptens gedenken.
  4. Heilige Versammlung

Die biblischen Belege für diese vier Eckpunkte des Sabbats:

  1. Kein Werk

2Mo 20,8-10 Gedenke an den Sabbattag und heilige ihn! Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun; aber am siebten Tag ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes; da sollst du kein Werk tun; weder du, noch dein Sohn, noch deine Tochter, noch dein Knecht, noch deine Magd, noch dein Vieh, noch dein Fremdling, der innerhalb deiner Tore lebt.

Was genau bedeutet jetzt kein Werk zu tun?

Im Grunde ist es sehr einfach, denn der Zusammenhang gibt Aufschluss darüber: Man soll sechs Tage arbeiten und am siebten Tag soll man das nicht. Das hebräische Wort für “Werk” ist eindeutig. Es bedeutet: Geschäft, Arbeit, Beruf und dergleichen.

In unserem heutigen Sprachgebrauch würde man am ehesten sagen: Sechs Tage sollst du alles, was deinen Beruf angeht, erledigen. Oder auch: Sechs Tage sollst du arbeiten und deine Brötchen verdienen, aber am siebten Tag sollst du das nicht. Und wenn du Chef bist und andere arbeiten für dich, dann sollen deine Knechte und Mägde, also alle deine Angestellten, ebenfalls nicht arbeiten.

Der Zusammenhang ist also kristallklar: Es geht um unsere Arbeit, der wir, oder die, die für uns arbeiten, sechs Tage die Woche nachgehen. Von dieser Arbeit sollen wir am Sabbat ruhen.

Es geht beim Sabbat also nicht um die Frage, wie zum Beispiel: “Darf ich am Sabbat spazierengehen?” oder “Darf ich am Sabbat mit meinen Kindern raus zum Spielplatz?”, sondern es geht darum, dass man Ruhe von seiner Arbeit haben soll, der man die ganze Woche nachgeht. Man soll an diesem Tag Abstand davon haben.

Wir werden auf diesen für viele nicht ganz klaren Punkt noch sehr genau zu sprechen kommen. Aber erst einmal der 2. Punkt:

  1. An die Schöpfung gedenken!

Die soeben aus 2Mo 20,8-10 gelesenen Verse stehen in den sog. “Zehn Geboten” geschrieben. Aber die Bestimmungen zum Sabbat enden dort nicht, sondern sie gehen mit einer Begründung wie folgt weiter:

2Mo 20,11 Denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darin ist, und er ruhte am siebten Tag; darum hat der HERR den Sabbattag gesegnet und geheiligt.

Die Wörter “denn” und “darum” geben klaren Aufschluss darüber, warum wir an den Sabbat gedenken und ihn halten sollen. Dazu noch einmal zur Erinnerung der Einstiegsvers zum Sabbat in den Zehn Geboten:

2Mo 20,8 Gedenke an den Sabbattag und heilige ihn!

Wir sollen also an den Sabbat gedenken, sprich wir sollen uns daran erinnern. An was genau? An eben genau das, was dann später in Vers 11 geschrieben steht: Denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darin ist, und er ruhte am siebten Tag; darum hat der HERR den Sabbattag gesegnet und geheiligt.

Der nächste wichtige Punkt zum Sabbat nennt dann noch einen weiteren Grund dafür, warum wir an den Sabbattag gedenken sollen:

  1. An die Befreiung aus der Knechtschaft Ägyptens gedenken!

5Mo 5,15 Erinnere dich daran, dass du ein Knecht gewesen bist im Land Ägypten und dass der HERR, dein Gott, dich mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arm von dort herausgeführt hat; darum hat der HERR, dein Gott, dir geboten, den Sabbattag zu feiern.

Hier wird uns erneut durch das Wort “darum” klargemacht, warum wir an den Sabbattag gedenken sollen: Weil unser Volk als Sklaven in Ägypten sieben Tage – ohne Erbarmen und ohne einen Tag der Ruhe – hart arbeiten musste. Aber nach der Befreiung durften sie erneut den Sabbat halten. Ein wundervolles geistliches Abbild auf uns heute.

Im Kern bedeuten diese zwei Punkte, nennen wir sie beide mal ”Erinnerungsgebote” zum Sabbat, dass wir an diesem Tag nicht nur von unserer Arbeit ruhen sollen, sondern wir sollen uns auch an zwei Dinge erinnern. Diese zwei Dinge passen perfekt zum Sabbat bzw. sie beide sind unmittelbar mit ihm “verbunden”:

Gottes Schöpfung und die Befreiung aus der Sklaverei.

Diese beiden göttlichen Erinnerungsgebote haben zur Folge, dass wir Dankbarkeit für sie empfinden. Das heißt, Dankbarkeit für Gottes Schöpfung und Dankbarkeit dafür, dass wir durch seine Gnade befreit wurden und einen Tag der Ruhe von unserer Arbeit haben dürfen. Es ist also ein Geschenk Gottes an uns, sein Volk. Natürlich können und dürfen wir diese Dankbarkeit gerne jeden Tag haben, aber an diesem Tag eben besonders, weil wir da von unserer wöchentlichen Werksarbeit ruhen und auch die Schöpfung Gottes “freier”, also ohne den Druck unserer Arbeit, genießen können.

Und das vierte Gebot zum Sabbat ist das Sahnehäubchen zu all dem:

  1. Heilige Versammlung

… d.h. die Gemeinschaft, die wir mit Brüdern und Schwestern haben dürfen:

3Mo 23,1-3 Und der HERR redete zu Mose und sprach: Rede zu den Kindern Israels und sage ihnen: Das sind die Feste des HERRN, zu denen ihr heilige Festversammlungen einberufen sollt.
Dies sind meine Feste: Sechs Tage lang soll man arbeiten, aber am siebten Tag ist ein Sabbat der Ruhe, eine heilige Versammlung; da sollt ihr kein Werk tun; denn es ist der Sabbat des HERRN, in allen euren Wohnorten.

… dann geht es in diesem berühmten 23. Kapitel mit all den anderen jährlichen Festen weiter. Der Sabbat leitet sozusagen alle diese Feste ein, an denen man eine heilige Versammlung abhalten soll. Oder anders ausgedrückt: Der Allmächtige zählt in 3Mo 23 seine Feste auf, bei denen man eine heilige Versammlung abhalten soll und beginnt mit den Worten: Dies sind meine Feste: Sechs Tage lang soll man arbeiten, aber am siebten Tag ist ein Sabbat der Ruhe, eine heilige Versammlung.

Somit ist klar: So wie man sich zu den jährlichen Festen versammeln soll, so soll man sich auch zum wöchentlichen Sabbat versammeln.

Das sind erst einmal die vier grundlegenden Punkte bzw. vier göttlichen Gebote zum Sabbat. Man erkennt an ihnen eines kristallklar, nämlich dass es im Kern nur um eine einzige Sache geht, die auch total offensichtlich ist:

Es geht um die Ruhe von meiner täglichen Werksarbeit,
meinem Geschäft oder eben Beruf.

In allen vier Punkten steckt dieser eine Gedanke drin. Denn das Erinnern an die Schöpfung, wo Gott am siebten Tag sabbatete (wie es der hebräische Text sagt) und natürlich auch das Erinnern an den Auszug aus Ägypten, wo man zuvor als Sklave sieben Tage die Woche schuften musste, haben ein und dieselbe Gemeinsamkeit: Ruhe von der Arbeit. Der vierte Punkt, die heilige Versammlung, ist dann sozusagen die logische Konsequenz aus dem freien Tag von der Arbeit. Denn weil man frei hat, hat man auch Zeit, sich mit seinen Brüdern und Schwestern zu versammeln.

Das “sich frei von der Arbeit”-Nehmen
ist also der absolute Kern des Sabbats.

Das dürfen wir bei all dem, was wir uns jetzt gleich noch ansehen werden, nicht vergessen! Denn alles, was über diesen Kern des “Nicht-Arbeitens” hinausgeht, ist – man muss es so klar und deutlich sagen – Menschenlehre und somit zu verwerfen. Das muss man so extrem betonen, damit das Joch, das viele unserer Geschwister tragen, endlich zerbrochen wird. Ganz so wie es uns der Sohn Gottes als unser ewiges Vorbild vorlebte, uns mehr als einmal vor diesen Menschengeboten rundum den Sabbat warnte und uns von diesem Joch der Knechtschaft ein für allemal befreite.

Was das genau bedeutet, schauen wir uns jetzt etwas genauer im nächsten Block an.

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