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Wächter des Wortes
5Mo 4,2-Tests – Teil 3:
Das Torah 1×1 – Unbewusste Fehler vermeiden!

Der Torah 1×1-Merkzettel

Zum Abschluss werden wir die einzelnen Blöcke aus diesem und dem letzten Teil für euch zusammenfassen. Dabei werden wir die jeweiligen Überschriften der Blöcke beibehalten, sodass – wenn ihr euch den dazugehörigen Inhalt noch einmal genauer anschauen möchtet – ihr ihn dann auch leicht wiederfinden könnt.

Die sieben Punkte aus dem letzten Teil waren:

  1. (Aus der Einleitung) Warum überhaupt ein Torah 1×1?

Das hat viele Gründe. Allen voran aber, weil nahezu alle Nachfolger Jeschuas, die jetzt die Torah halten, mit einer NT-Prägung zur Torah gekommen sind. Um die daraus entstehenden Probleme der Unwissenheit schnellstmöglich zu beheben, sprich um z.B. zu wissen, wie die Gebote gehalten werden müssen, haben viele sich entweder an das Judentum und ihre Lehren gewandt oder mehr oder weniger ungeprüft neue “Torah-Lehre” durch Menschen angenommen, die ebenfalls neu zur Torah gekommen waren. All das und mehr führte und führt weiterhin dazu, dass der Glaube auf keinem gesunden “Torah-Fundament” aufgestellt ist. Daher ist ein “1×1” für uns alle gut und nötig.

  1. Aus was für Teilen besteht die Torah?

Allen voran aus einer zusammenhängenden Geschichte. Hat man diese stets vor Augen und liest die Torah nicht häppchenweise als eine Ansammlung von Geboten, dann wird man sie auch viel besser verstehen. Vor allem wird man den Bund Gottes mit seinem Volk besser verstehen, denn die Torah ist im Grunde ein Buch des Bundes!
Dieses Verständnis ist aber elementar wichtig für das richtige und nicht zerpflückte Verständnis der gesamten Heiligen Schrift. Denn kennt man den Bund nicht im Detail und weiß nicht, wie er sich entfaltet, wird man unweigerlich Dinge falsch verstehen.
Des Weiteren ist der Aufbau und die Struktur der fünf Bücher hilfreich für das richtige Verständnis (u.a. auch für das richtige Verständnis einzelner Gebote). Weil kennt man auch hier den Zusammenhang nicht, wird man erneut zu falschen Rückschlüssen gelangen. Daher gilt für die Torah, wie für den Rest der Heiligen Schrift: Zusammenhang, Zusammenhang, Zusammenhang. Kenne ich diesen nicht, wird es unweigerlich zu Missverständnissen und im schlimmsten Fall zu Veränderungen der Torah kommen.

  1. Was für unterschiedliche Gebote gibt es?

In Kurz:

  • Weisungen bzw. Gesetze (also in Mehrzahl)
  • Satzungen
  • Rechtsbestimmungen
  • Zeugnisse
  • Vorschriften
  • und natürlich Gebote und Verbote an sich

Im Grunde decken diese alles in der Torah ab. Was sich hinter diesen Wörtern genau verbirgt, haben wir uns in dem entsprechenden Block angesehen.

  1. Was genau beinhaltet der Bund, den wir mit Gott haben?

Die kürzeste Antwort darauf lautet: Die beiden Bundesschlüsse, bei denen das Volk “Ja und amen.” zum Inhalt des Bundes gesagt hat. In anderen Worten: Der Bund, der mit Abraham begann, dann mit Isaak und Jakob erneuert wurde, wurde dann noch zweimal mit ihren Nachfahren erneuert. Einmal mit der ersten Generation am Berg Horeb und dann final mit der zweiten Generation im Land Moab. “Final” deswegen, weil der Bund und sein Inhalt ab diesem Zeitpunkt – bis Himmel und Erde vergehen werden – feststeht. Daher auch die Worte unseres Erlösers, durch dessen Blut wir wieder in diesen finalen Bund eintreten dürfen:
Mt 5,18 Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergangen sind, wird nicht ein Buchstabe noch ein einziges Strichlein vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist.
Diese Worte sind im Grunde nichts anderes als die Worte aus 5Mo 4,2:
Nichts hinzufügen, nichts hinwegnehmen!

  1. “Höre Israel!”

In der Torah gibt es nicht nur ein “Schma Jisrael”, sondern vier in unmittelbarer Abfolge:

  1. Höre Israel, bewache das Gesetz, füge nichts hinzu und nehme nichts weg (5Mo 4,1-2).
  2. Höre Israel, lerne das Gesetz und tue es. (5Mo 5,1)
  3. Höre Israel, es gibt nur einen Gott, liebe ihn mit deinem ganzen Herzen. (5Mo 6,4-7)
  4. Höre Israel, nur durch Gottes Gnade erhältst du die Verheißung. (5Mo 9,1-6)

Diese vier Punkte sind also absolut elementar wichtige Botschaften der gesamten Heiligen Schrift, denn …:

  • Das erste Höre Israelist so etwas wie eine grundsätzliche Bedingung. Denn wenn man anfangen sollte, das Gesetz irgendwie zu verändern, wird alles in sich zusammenstürzen. Das können die anderen “Schmas” dann auch nicht mehr retten (s. aktuellen Zustand der “Glaubenswelt”).
  • Daher soll man nichts verändern, sondern es bewahren und, wie im zweiten Höre Israel geschrieben steht, es lernen und tun.
  • Das dritteHöre Israel ist das Kernstück, das höchste aller Gebote und das wichtigste Lebensprinzip: Liebe Gott mit allem, was dich ausmacht! Und wie man das macht, hat wieder unmittelbar damit zu tun, dass wir seine Gebote unverändert so lassen, wie sie sind.
  • Das vierte Höre Israelsoll uns daran erinnern, dass selbst wenn wir alle diese Dinge tun, es am Ende nicht wir und unsere Werke sind, sondern es seine Gnade ist, die uns das gelobte Land (im geistlichen Sinnbild: die Ewigkeit mit unserem Gott) schenkt.
  1. Unbiblische Werksgerechtigkeit oder Eidverpflichtungen des Bundes?

Hier hatten wir uns ein göttliches Prinzip angesehen, das uns in der gesamten Heiligen Schrift immer und immer wieder begegnet. Man könnte es in kurz wie folgt beschreiben: Uns wird etwas als Geschenk angeboten. Für dieses Geschenk haben wir absolut nichts getan. Null. Aber wenn wir dieses Geschenk annehmen, dann müssen wir anschließend etwas tun. Das heißt, diese “Wenn-dann”-Verkettung führt uns ganz automatisch zu Verpflichtungen, die wir zu erfüllen haben. Das ist keine Werksgerechtigkeit, sondern eine logische Konsequenz unserer Entscheidung.
Ganz so wie es uns unser Meister für die wichtigste Entscheidung unseres Lebens beigebracht hat:
Lk 9,23-24 Jesus sprach aber zu allen: Wenn jemand mir nachkommen will, dann verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es retten.

  1. Wie trete ich in diesen einen Bund mit Gott ein?

So wie Israel vor uns auch: Durch eine bewusste Entscheidung. Das heißt, durch ein “Ja und amen.” zum Inhalt des Bundes, den wir in der Torah finden.
Wichtige Anmerkung dazu: Die Torah ist nicht der Inhalt des Bundes, sondern den Inhalt des Bundes finden wir in der Torah. Das ist ein Unterschied. Bei Unklarheit sich einfach noch einmal die entsprechenden Blöcke aus dem vorherigen Teil anschauen.

Damit sind wir mit den sieben Blöcken aus dem letzten Teil durch. Jetzt noch die sieben aus diesem Teil hier:

  1. Unser großes Vorbild als unsere “Master-Vorlage”

Hierzu hatten wir uns die Situation in Markus 7 angesehen und dabei verstehen dürfen:

Eine falsche Auslegung der Torah
+
es anderen als Gebot Gottes weitergeben
=
Joch der Knechtschaft

Dabei spielt es absolut keine Rolle, ob diese Auslegung “gut gemeint” ist oder sie “sinnig” erscheint  (wie z.B. das Waschen der Hände vor dem Essen). Hätte unser himmlischer Vater das eine oder andere Gebot gewollt, dann stünde es in seiner Torah. Er braucht uns nicht, denn all das bricht am Ende 5Mo 4,2 und ist Menschengebot. Von diesen hat uns unser Messias Jeschua aber für immer befreit:

Gal 5,1 So steht nun fest in der Freiheit, zu der uns Christus befreit hat, und lasst euch nicht wieder in ein Joch der Knechtschaft spannen!

  1. Von genauen Geboten über geistliche Gleichnisse bis hin zu weitreichenden Weisungen

Für die richtige Unterscheidung zwischen diesen “Abstufungen” hat Gott eine Ordnung eingesetzt, nämlich Lehrer, zu denen man gehen kann, wenn man den Unterschied nicht genau kennt. Leider sind heutzutage viele (v.a. im Zeitalter des Internets) verunsichert darüber, wer denn so ein eingesetzter Lehrer ist. Das ist beim Zustand der “geistlichen Welt” auch voll und ganz nachvollziehbar. Daher ist es umso wichtiger, dass seine Kinder verstehen, wie man Lehren prüft, damit sie sich und andere vor Menschengeboten schützen können.

  1. Was bedeutet es, dass die Torah geistlich ist?

In allererster Linie erst einmal, dass sie göttlich ist. Da wir aber menschlich, also “fleischlich” sind, streiten diese zwei Seiten gegeneinander, denn …
Gal 5,17 Denn das Fleisch gelüstet gegen den Geist und der Geist gegen das Fleisch; und diese widerstreben einander, sodass ihr nicht das tut, was ihr wollt.
Natürlich ist die Torah auch “geistlich” im Sinne von, dass sie uns Geistliches durch Sinnbilder lehrt, wie z.B., dass das irdische Heiligtum ein Abbild des himmlischen Heiligtums ist. Dadurch können wir durch physische Vorgänge etwas über himmlische Wahrheiten lernen.
In diesem Zusammenhang hatten wir aber auch gesehen, dass a) diese geistlichen Dinge die physischen nicht aufheben dürfen (weil so Gebote weggenommen werden) und b) etwas Physisches zu vergeistlichen und dann es wieder “zurück zu verphysischen” nicht geht (weil es so Gebote hinzufügt). Beides bricht erneut 5Mo 4,2.

  1. Wenn aus Geschichten Gebote werden …

Hier hatten wir uns das fiktive Beispiel mit Person A und B und dem Hirtenstab angesehen, den angeblich jeder Mann Gottes tragen muss. Dabei konnten wir erkennen, dass egal an wie vielen Stellen ein Mann mit einem Hirtenstab beschrieben wird, es am Ende nichts heißt, wenn es dazu nicht explizit ein Gebot gibt, wo in der Torah geschrieben steht: Ein Mann muss einen Stab bei sich tragen.
Das heißt: In der Torah beschriebene Ereignisse sind nicht irgendwelche versteckten Gebote, die wir entdecken müssen.
Auch hier gilt: Wenn Gott dieses oder jenes gewollt hätte, dann würde es in seiner Torah stehen!

  1. Darf die Heilige Schrift 5Mo 4,2 brechen?

Hier hatten wir uns den beliebten Spruch: “Die Bibel legt sich selbst aus.” angesehen und dazu zwei Szenarien durchgespielt:
1. Wie im Christentum die Warnung Jesu aus Mt 5,17-20 und 5Mo 4,2 ausgehebelt wird und so der Torah Gebote weggenommen werden.
2. Wie im Judentum die Warnung aus 5Mo 4,2 ausgehebelt wird und so der Torah Gebote hinzugefügt werden.
In beiden Fällen besteht man aber darauf, dass dies keine Menschenlehre sei, sondern dass man “die Bibel sich selbst auslegen” lässt.
Daher wurden durch diesen total frei von Menschenlehre klingenden Spruch schon unzählige Irrlehren ins Leben gerufen. Der Spruch stimmt aber nur dann, wenn man die jeweiligen Stellen, die man miteinander in einen Bezug bringt, auch wirklich richtig versteht (!) und man generell nicht nur ein paar Stellen, sondern die gesamte (!) Heilige Schrift sich gegenseitig auslegen lässt. Angefangen bei der Torah, weil wir dort Gottes Gebote finden.
Alles andere führt zu Irrlehren, u.a. eben auch zu solchen, die 5Mo 4,2 brechen und der Torah hinzufügen oder aus ihr wegnehmen.

  1. “Das gilt nicht für mich!”

Alle Gebote Gottes sind ein Segen für seine Kinder. Und jedwede Lehre, die besagt, dass dieses oder jenes Gebot nicht für einen Nachfolger Jeschuas gilt, führt am Ende – bewusst oder eben meist völlig unbewusst – dazu, Gläubige dieses Segens zu berauben.
Es gibt also kein: “Das gilt nicht für mich!”, denn die Gebote Gottes sind für jeden Gläubigen da. Sie dienen jedem Kind Gottes zum Besten:
5Mo 10,12-13 Und nun, Israel, was fordert der HERR, dein Gott, von dir, als nur, dass du den HERRN, deinen Gott, fürchtest, dass du in allen seinen Wegen wandelst und ihn liebst und dem HERRN, deinem Gott, dienst mit deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele, indem du die Gebote des HERRN und seine Satzungen hältst, die ich dir heute gebiete, zum Besten für dich selbst?

  1. “Erst wenn wir im Land sind, gelten diese und jene Gebote!”

Im Grunde ist das eine ähnliche Denkweise wie zuvor, die aber am Ende zum selben Ergebnis führt: Erneut werden die Kinder Gottes vom Segen des Gehorsams abgehalten.

Damit uns alle diese erwähnten “unbemerkten Fehler” nicht passieren, müssen wir uns davor schützen. Wir müssen die Gefahren in diesen, wie gesagt, meist unbewusst weitergegebenen Lehren entdecken. Und der beste Schutz, den wir alle haben können, ist eine gesunde, unserem Gott wohlgefällige Herzenseinstellung. Diese Einstellung ist quasi das Wichtigste bei unserem “Torah 1×1”. Deswegen haben wir sie uns auch für den Schluss aufgehoben. Sie lautet:

In unseren Herzen dürfen Gedanken wie die folgenden keinerlei Raum gewinnen:
“Das gilt nicht für mich.”, “Erst wenn wir im Land sind, dann gelten diese und jene Gebote für uns.”, “Das ist jetzt nicht mehr physisch, sondern nur noch geistlich zu halten.” und dergleichen. Solche und ähnliche Gedanken dürfen wir nicht haben, stattdessen ist genau das Gegenteil unserem Gott wohlgefällig, d.h.:

Alles, was wir tun können, tun wir.
Und alles, was wir nicht in der Fülle tun können,
versuchen wir, so gut wir es können.

Das heißt:

Wir suchen keine Ausreden (!) für das Nicht-Tun der Gebote, sondern im Gegenteil: Wir suchen nach Möglichkeiten, sie alle zu halten, sprich sie zu tun und zu bewahren!

Diese Herzenseinstellung ist ein Ausdruck von Vertrauen und wahrer Liebe, die sich danach sehnt, in allem (!) unserem Gott gehorsam zu sein! Denn …

1Joh 5,3 Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer.

Was schwer ist, ist die erwähnte “Herzenseinstellung” an sich selbst zu erkennen. Das heißt, zu verstehen, ob man wirklich alles versucht, um alle Gebote Gottes zu halten. Denn oft geht es bei Missverständnissen rund um die Heilige Schrift gar nicht so sehr um unseren Verstand, sondern vielmehr um unser Herz.

Was genau damit gemeint ist und wie unser Herz eine tragende Rolle beim richtigen Verständnis von Gottes Wahrheit spielt, das schauen wir uns im nächsten Teil an, wenn wir – ehe wir diverse Lehren prüfen – erst einmal uns selbst und unser Herz prüfen.

Bis dahin, euch allen
Gottes Gnade, Wahrheit und Liebe!

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