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5Mo 33,1-34,12 – Jesus und das Geheimnis des roten Fadens (der Bibel)

Die größte Detektivgeschichte der Bibel: Das Verlorene wiederfinden

So, nachdem wir innerhalb eines Lehrblocks durch die ganze Geschichte bis zum NT durchgerast sind, möchten wir jetzt mit euch ein Geheimnis der Bibel lüften.

© Zira – stock.adobe.com

Paulus schreibt über dieses Geheimnis, dass es “den früheren Generationen verborgen war”. Gemeinsam mit euch Bibel-Detektiven werden wir es aber in diesem und im nächsten Lehrblock lüften. Aber eins nach dem anderen.

Ihr kennt ja sicherlich noch die Detektivgeschichte zu Bileam und seinem Esel, die wir mit euch im vierten Buch Mose durchgegangen sind.

Hier wollen wir etwas Ähnliches machen. Das heißt, wir werden euch wieder Hinweise aus der Heiligen Schrift geben und ihr müsst dann als Bibel-Detektive den kniffligen Fall lösen.

Damit ihr besser und leichter versteht, worum es bei diesem Fall genau geht, wiederholen wir die zwei Hauptprobleme des letzten Lehrblocks noch einmal für euch:

  1. Die in zwei Häuser (Israel und Juda) getrennte Großfamilie Abrahams, Isaaks und Jakobs muss wieder vereint werden.
© daboost – stock.adobe.com
  1. Dafür müssen aber zuerst die verlorengegangenen Nachkommen des Hauses Israel gefunden werden. Denn diese sind wie vom Erdboden verschluckt. Und nach diesen Nachkommen müssen wir bei unserem Fall suchen.
© daboost – stock.adobe.com

Erst wenn die Nachkommen des Hauses Israel gefunden und mit den Nachkommen des Hauses Juda wiedervereint sind, erst dann kann Gott wieder mitten unter uns sein. So hat er es versprochen und so wird es geschehen:

Hesekiel 37,19-22 So spricht Gott, der ALLMÄCHTIGE: Ich nehme den Herrscherstab des Nordreichs (Anm.: also des Hauses Israel) … und füge ihn mit dem Herrscherstab des Südreichs (Anm.: also des Hauses Juda) zusammen. Aus den beiden mache ich einen einzigen Stab, den ich in meiner Hand halte. … Siehe, ich werde die Kinder Israels aus den fremden Völkern zurückholen, unter die sie gekommen sind, und sie von ringsumher sammeln und sie in ihr Land führen. Dort auf den Bergen Israels mache ich aus ihnen wieder ein einziges Volk unter einem einzigen König. Sie sollen nicht mehr zwei getrennte Reiche und auch nicht mehr zwei getrennte Häuser sein.

Das ist ein göttliches Versprechen, welches wir immer und immer wieder in der Bibel lesen können. Und welches natürlich noch erfüllt werden muss!

Aber es kann sich nicht erfüllen, wenn die Nachkommen des Hauses Israel nicht gefunden werden. Denn wenn sie nicht gefunden werden, dann können sie sich auch nicht mit den Nachkommen des Hauses Juda wiedervereinen. Und wenn sie sich nicht wiedervereinen, dann kann Gott auch nicht wieder mitten unter uns sein. Ihr seht also, wie wichtig eure Detektivarbeit ist. Denn wir müssen die Nachkommen des Hauses Israel wiederfinden, damit wir irgendwann wieder Gemeinschaft mit unserem himmlischen Vater haben können.

Das Problem bei all dem ist nur: Die Nachkommen des Hauses Juda, also die Juden, sind da. Man weiß, wer sie sind und wo sie sind. Sie sind im Land, welches Gott ihnen gegeben hat. Also genau da, wo sie hingehören. Aber unser Problem ist ja: Wo und wer sind die Nachkommen des Hauses Israel? Weil es ist ja klar, wenn weit und breit kein Haus Israel zu sehen ist, wie soll dann Gott seine Versprechen einhalten?

Die Antwort darauf ist ganz einfach: Gott kann so sein Versprechen nicht einhalten, weil eben die Nachkommen des Hauses Israel im Laufe der letzten 2.700 Jahre verlorengegangen sind. Sie sind quasi nicht mehr da. Das Haus Juda schon, aber das Haus Israel ist weg. Da es aber unmöglich sein kann, dass unser himmlischer Vater eines seiner Versprechen bricht, muss (!) es eine Lösung für dieses Problem geben.

© Udi-KIVITY- stock.adobe.com

Und diese Lösung wollen wir jetzt gemeinsam mit euch suchen. Wir sind uns dabei sicher, dass ihr den Fall lösen werdet, denn er ist eigentlich gar nicht so kompliziert. Vor allem für euch nicht, denn ihr könnt – im Gegensatz zu den allermeisten Erwachsenen – das Geschriebene einfach so annehmen, wie es geschrieben steht. Also, dann lasst uns mal anfangen .. 

Wir hatten ja vorhin gesehen, dass nach einer Zeit des absoluten Ungehorsams das Haus Israel von Feinden gefangen genommen und weggeführt wurde.

Sweet Publishing / FreeBibleimages.org – CC BY SA

Das geschah vor ungefähr 2.700 Jahren. Von da an bis heute sind die Nachkommen des Hauses Israel nicht in das Land zurückgekehrt, das Gott ihnen versprochen hat.  Die Nachkommen des Hauses Juda, also die Juden, aber schon.

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“Und wann war das?”


Vor ca. 70 Jahren. Da wurde der
“Staat Israel” gegründet und viele der Juden, die fast 2.000 Jahre lang über die gesamte Welt zerstreut gelebt hatten, kehrten in das von Gott versprochene Land zurück.

“Und wieso sind die Nachkommen des Hauses Israels nicht mit ihnen zurückgekehrt?”


Na weil sie eben verlorengegangen sind.


“Aber wie kann denn ein Volk verlorengehen?”


Ganz einfach:

Indem die Nachkommen ihre Zugehörigkeit zum Volk verlieren.
Sie wissen einfach nicht mehr, dass sie Israel sind.

Damit ihr diesen wichtigen Punkt besser versteht, wollen wir euch dazu ein Beispiel geben:
Stellt euch vor, dass in einer Familie Papa und Mama unterschiedlicher Herkunft sind. Sagen wir mal der Papa ist Italiener und die Mama ist Deutsche.

© Ivan Burchak – stock.adobe.com

Sie bekommen dann irgendwann Kinder und auch diese Kinder heiraten dann mit Menschen anderer Herkunft.

© Ivan Burchak – stock.adobe.com

So kommt es dann dazu, dass die Kinder erst Halb-Italiener und Halb-Deutsche sind, dann die nächste Generation Kinder Viertel-Italiener und Viertel-Deutsche. Dann Achtel, dann Sechzehntel usw.

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Das heißt, schon in der vierten oder fünften Generation kann es sein, dass ein Kind gar nicht mehr genau weiß, dass der Ur-urgroßvater eigentlich 100% Italiener war. Und wenn man dann auch noch nicht mehr in Italien, sondern sagen wir mal in Australien lebt, dann weiß man irgendwann erst recht nicht mehr, woher man eigentlich ursprünglich kommt.

Ziemlich genau so müsst ihr euch das mit dem Haus Israel vorstellen. Denn auch ihre Nachkommen vermischten sich mit Völkern anderer Herkunft. Ganz so wie es geschrieben steht:

Hosea 7,8 Das Haus Israel (Anm.: Ephraim) hat sich mit den anderen Völkern vermischt

… ganz genau so, wie ihr es eben beispielhaft auf diesem Bild gesehen hattet.

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Dazu passend eine Frage an euch: Weiß jemand von euch, welcher Abstammung sein Ururgroßvater war? Also wer der Vater, des Vaters, des Vaters eures Vaters war?

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Sehr wahrscheinlich nicht. Und wisst ihr wieviele Jahre das gerade mal mit eurem Ururgroßvater her ist? Bisschen mehr als 100 Jahre. Könnt ihr euch da vorstellen, wieviele “Vaters, des Vaters, des Vaters” es bei 2.7000 Jahren wären? Ganz genau: sehr, sehr, sehr, sehr viele “Vater, des Vaters, des Vaters eures Vaters”. So viele, das keiner von euch oder von euren Eltern wissen kann, woher ihr genau abstammt.


“Ja, aber was bringt uns dann das Ganze?”


Für unseren Detektiv-Fall tatsächlich sehr viel. Denn dadurch kann man eine Tatsache schon mal ganz sicher festhalten: nämlich dass erst einmal
niemand von uns wissen kann, welcher Abstammung unsere Vorfahren vor 2.700 Jahren waren. Das Schöne bei dieser Tatsache ist: Da man das nicht weiß, weiß man gleichzeitig aber auch, dass es möglich ist, dass die Vorfahren vor 2.700 Jahren Israeliten waren. Oder anders gesagt: Niemand kann sagen: “Also meine Vorfahren waren definitiv keine Israeliten.”; so etwas kann niemand behaupten. Das heißt, dass es durchaus möglich ist, dass ihr oder wir Nachkommen Israels sind. Man weiß es aber nicht. Man kann es nicht bejahen, aber eben auch nicht verneinen. Man muss offen für beide Möglichkeiten sein.

“Ok, verstanden. Aber wieder die Frage: Was bringt uns das Ganze?”


Erst einmal nur, dass man weder das eine, noch das andere genau sagen kann. Wir wissen es einfach nicht, ob unsere Vorfahren vor über 2.700 Jahren aus dem Haus Israel waren oder nicht. Das reicht an dieser Stelle auch schon aus. Später werden wir auf diesen Punkt noch einmal zurückkommen.

Jetzt müssen wir erst einmal – so wie es ein guter Detektiv beim Lösen eines Falls machen würde – ganz aufmerksam und neugierig nach Hinweisen suchen.

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Sucht zum Beispiel ein Detektiv nach einem Mörder, dann helfen ihm Hinweise, wie zum Beispiel: die gesuchte Person ist männlich, um die 30 Jahre alt, hat schwarze Haare, hat auf dem Hals Tattoos von einem Kindergesicht und einer Rose, ist ca. 1,80 groß usw. usf.

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Weiß er das alles ganz sicher, braucht er zum Beispiel nicht nach einer Frau oder nach einem Mann ohne Tattoos suchen. Die Hinweise grenzen seine Suche ein und helfen ihm bei der Lösung des Falls.

Genauso wollen wir es auch hier machen. Die Hinweise, die wir dazu sammeln werden, sind aber nicht irgendwelche weltlichen Hinweise, wie zum Beispiel Völkerwanderungen, historische Ausgrabungen, Gen-Tests oder dergleichen, sondern unsere Hinweise sind göttliche Tatsachen und Wahrheiten aus der Heiligen Schrift. Nur diese “Hinweise und Zeugenaussagen” können wir als 100% wahr annehmen.

Das Schöne jetzt ist: Wir haben als Bibel-Detektive den großen Vorteil, dass es in der Heiligen Schrift tatsächlich sehr, sehr viele Beweise gibt, die uns bei der Frage: “Wo und wer sind die Nachkommen des Hauses Israel?” helfen. Es sind so viele, dass wir hier unmöglich auf alle eingehen können. Daher wollen wir uns auf eine kleine Auswahl beschränken.

Dazu schauen wir uns einmal an, was das Neue Testament über einen wahren Gläubigen in Christus sagt. Wundert euch nicht, warum wir das machen, ihr werdet’s gleich sehen. Zuerst aber die Liste von sieben Eigenschaften. Natürlich gibt es viel mehr, aber diese sieben reichen uns erst einmal für unseren Fall völlig aus:

  1. Ein Gläubiger kehrt durch Christus um zum allmächtigen Gott (d.h. er tut Buße).
  2. Er erhält Vergebung durch die Barmherzigkeit Gottes.
  3. Gott segnet ihn.
  4. Gott beschneidet sein Herz.
  5. Er gehorcht Gottes Geboten.
  6. Er liebt Gott mit ganzem Herzen.
  7. Er wird gerettet.

So jetzt schauen wir uns zu diesen sieben Punkten mal eine Stelle an, ohne euch zu sagen, wo sie geschrieben steht und zu wem sie gesagt wird:

… wenn ihr zum ALLMÄCHTIGEN, eurem Gott, umkehrt und ihr und eure Kinder beginnen, den Geboten, die ich euch heute gegeben habe, mit ganzem Herzen und mit aller Kraft zu gehorchen, dann wird der ALLMÄCHTIGE, euer Gott, barmherzig mit euch sein. … der ALLMÄCHTIGE wird euch noch mehr segnen … Gott selbst wird eure Herzen beschneiden und die Herzen eurer Kinder, damit ihr den ALLMÄCHTIGEN, euren Gott, mit ganzem Herzen und mit allen Kräften lieben könnt und dadurch euer Leben rettet.

So, jetzt wollen wir mal unsere sieben Punkte neben diese Beweis-Stelle legen und sie miteinander vergleichen. Ganz so wie wir es zuvor bei dem Beispiel hatten, wo der Detektiv einen Mörder sucht und ganz genau weiß, dass dieser ein 30-jähriger Mann ist, der schwarze Haare hat, ca. 1,80 groß ist und auf dem Hals Tattoos von einem Kindergesicht und einer Rose hat. Würde er also zum Beispiel bei seiner Suche auf einen Verdächtigen stoßen, dann würde er den Verdächtigen mit seinen Punkten abgleichen und sehen, ob alle übereinstimmen.

© Peter Atkins – stock.adobe.com
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Genau dasselbe wollen wir jetzt als Bibel-Detektive auch machen:

Die sieben Tatsachen aus dem NT Die unbekannte Stelle
1. Der wahre Gläubige kehrt um zum allmächtigen Gott. … ihr dann zum ALLMÄCHTIGEN, eurem Gott, umkehrt …
2. Er erhält Vergebung durch die Barmherzigkeit Gottes. … der ALLMÄCHTIGE, euer Gott, wird barmherzig mit euch sein …
3. Gott segnet ihn. … der ALLMÄCHTIGE wird euch noch mehr segnen …
4. Gott beschneidet sein Herz. … Gott selbst wird eure Herzen beschneiden …
5. Er gehorcht Gottes Geboten. … ihr und eure Kinder beginnen, den Geboten, die ich euch heute gegeben habe, mit ganzem Herzen und mit aller Kraft zu gehorchen …
6. Er liebt Gott mit ganzem Herzen. … ihr den ALLMÄCHTIGEN, euren Gott, mit ganzem Herzen und mit allen Kräften lieben könnt  …
7. Er wird gerettet. … euer Leben rettet …

Wir haben also sieben von sieben Übereinstimmungen, die wirklich haargenau passen. Der Detektiv in dem Mordfall würde jetzt sagen: “Ich habe meinen Verdächtigen. Ich habe den gesuchten Täter gefunden.”

Da wir aber keinen Mörder, sondern einen Gläubigen mit diesen sieben Eigenschaften aus dem NT suchen, müssen wir nur noch wissen, auf wen diese Beschreibung zutrifft.

“Okay, verstanden. Und wo steht jetzt diese unbekannte Stelle im Neuen Testament?”


Nirgendwo. Sie steht nicht im Neuen Testament, sondern in der Torah. Nämlich da, wo Mose zum Volk Israel spricht. Aber eigentlich meint Mose gar nicht sie direkt, sondern
vielmehr redet er über ihre Nachkommen, die irgendwann in weiter Zukunft in der Zerstreuung diese Worte hören werden:

5. Mose 30,1-6 Ich habe euch klar und deutlich gesagt, dass Gehorsam euch Segen bringt, Ungehorsam aber Fluch. Wenn ihr und eure Nachkommen nun trotzdem die Gebote des ALLMÄCHTIGEN missachtet und zur Strafe vom ALLMÄCHTIGEN, eurem Gott, unter fremde Völker zerstreut werdet, ihr dann aber zum ALLMÄCHTIGEN, eurem Gott, umkehrt und ihr und eure Kinder beginnen, den Geboten, die ich euch heute gegeben habe, mit ganzem Herzen und mit aller Kraft zu gehorchen, dann wird der ALLMÄCHTIGE, euer Gott, barmherzig mit euch sein. Er wird alles für euch wieder zum Guten wenden und euch aus den Völkern, unter die er euch zerstreut hat, herausholen. Selbst wenn er euch bis ans äußerste Ende der Welt verstoßen hat, wird er euch von dort zurückholen und euch in das Land bringen, das euren Vorfahren gehört hat. Ihr werdet es wieder in Besitz nehmen können und der ALLMÄCHTIGE wird euch noch mehr segnen und euch noch zahlreicher machen als eure Vorfahren. Gott selbst wird eure Herzen beschneiden und die Herzen eurer Kinder, damit ihr den ALLMÄCHTIGEN, euren Gott, mit ganzem Herzen und mit allen Kräften lieben könnt und dadurch euer Leben rettet.

“Okay krass, steht ja gar nicht im NT, sondern in der Torah. Aber was genau bedeutet das jetzt für unseren Fall?”


Das zeigen wir euch Bibel-Detektiven gleich im nächsten Abschnitt, wenn wir unseren wichtigsten Zeugen zu unserem Fall dazuholen. Seine Aussagen werden euch helfen, den Fall lupenrein zu lösen. Denn dieser Zeuge lügt nie!

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