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5Mo 33,1-34,12 – Jesus und das Geheimnis des roten Fadens (der Bibel)

Das Ganze mal aus Gottes Sicht & der perfekte Zeuge

Im ersten Lehrblock hatten wir uns ja die Geschichte mit unserem Bibelfilm im Kopf-Trick angesehen. Obwohl wir da keine Zeit hatten, den Film mit Details zu füllen, haben wir zumindest das Wichtigste, nämlich den roten Faden der Geschichte, erkennen dürfen.

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Dieser rote Faden war unter anderem die Trennung Israels in die zwei Häuser Israel und Juda”…

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… und das Problem, dass die Nachkommen des einen Hauses wie verschwunden sind – gleichzeitig Gott ihnen aber die Rückkehr ins Land versprochen hat.

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Im zweiten Lehrblock haben wir uns dann dieses Problem als Detektive etwas genauer angesehen und konnten dabei hilfreiche Hinweise sammeln.

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Jetzt im dritten Lehrblock werden wir unsere Detektivarbeit fortsetzen und uns das Ganze aus der Sicht Gottes ansehen. Das wird euch helfen, den roten Faden der gesamten Bibel noch viel klarer und besser zu verstehen. Und es wird euch beim Verständnis helfen, was für eine Rolle ihr bei dieser ganzen Geschichte spielt. Ja ihr. Ihr und eure Eltern.

Klar soweit? Gut, dann wollen wir zuerst einmal damit anfangen, dass ihr euch vorstellt, wie es für unseren himmlischen Vater gewesen sein muss, seine Kinder zu züchtigen. Was wir damit meinen, wollen wir euch anhand dieser Stelle hier zeigen:

3. Mose 26,27.33 Wenn ihr mir dann noch immer nicht gehorchen wollt und euch weiterhin gegen mich stellt … werde ich euch unter die Völker zerstreuen … 

Hier macht unser himmlischer Vater das, was ihr sicherlich von euren Eltern kennt: Ihr stellt Unsinn an und eure Eltern sagen zu euch so etwas wie: “Wenn du das immer und immer wieder machst, dann passiert das und das.”

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Das ist eine Art der Drohung, die Eltern machen. Aber Drohungen bei Gott sind nicht nur Drohungen, sondern sie sind sowohl Prophezeiungen als auch göttliche Versprechen. Das heißt, dass die Drohung auf jeden Fall (!) wahr werden wird. Hier bei der Drohung in 3. Mose 26 warnt unser himmlischer Vater seine Kinder davor, weiter ungehorsam zu sein. Und nicht nur das, er warnt sie auch davor, dass “sie sich weiterhin gegen ihn stellen”. Dieses “sich gegen ihn stellen” bedeutet ungefähr so etwas wie, wenn ein junger Erwachsener noch bei den Eltern wohnt und die Regeln zu Hause einfach nicht befolgen will und bewusst gegen die Eltern rebelliert. Und zwar die ganze Zeit. Da würden die Eltern dann auch irgendwann – wenn es wirklich nicht anders geht – als letzte Möglichkeit das Kind aus dem Haus werfen. Um genau so etwas geht es hier, nur das hier ein Teil des Volkes aus dem Land geworfen wird.

Die Kinder Israel, in dem Fall die Nachkommen des Hauses Israel, wussten natürlich von dieser Drohung. Sie wussten, dass Gott den Rauswurf angedroht hatte. Aber sie taten es dennoch und so musste das geschehen, was als allerletzte und schlimmste Strafe angedroht wurde: “ich werde euch unter die Völker zerstreuen …”. Dieses “unter die Völker zerstreuen” könnt ihr eben mit dem Rauswurf aus dem Elternhaus vergleichen. So, als hätte eine Familie zwölf Kinder…

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… und zehn davon mussten jetzt wegen andauernder Rebellion gegen die Eltern – als allerletzte Züchtigungsmaßnahme – das Haus verlassen.

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Natürlich wollen Eltern so etwas nicht. Und so wollte es auch unser Gott nicht. Aber es musste sein. Einmal, damit seine Kinder dazulernen und dann wieder zurückkommen und einmal, weil er unmöglich das brechen kann, was er einmal gesagt hat. Egal, ob es eine Drohung oder ein Versprechen ist. Was Gott gesagt hat, wird geschehen. So oder so.

Aber mit dem “Rauswurf aus dem Land” ist gleichzeitig auch ein anderes Problem entstanden. Denn er hat ja das Land, aus dem er sie geworfen hat, ihnen auch als ewigen Besitz versprochen (Mose spricht zu Gott):

2. Mose 32,13 Denk an deine Diener Abraham, Isaak und Jakob, denen du bei dir selbst geschworen hast: “Ich werde euch so viele Nachkommen schenken, wie es Sterne am Himmel gibt. Euren Nachkommen werde ich dieses Land, das ich euch versprochen habe, als ewigen Besitz geben.”

Durch diesen heiligen Schwur steht quasi sein eigenes Versprechen gegen sein eigenes Versprechen: Auf der einen Seite steht der “Rauswurf aus dem Land”, auf der anderen Seite hat er ihnen das “Land als ewigen Besitz gegeben”. Diese beiden Versprechen sind wie ein Widerspruch in sich. Es wirkt wie eine Zwickmühle, in der sich unser Gott befindet.

Diese Art der Zwickmühle ist aber nichts Neues für unseren himmlischen Vater. Denn schon direkt zu Beginn bei Adam und Eva war es so.

Er hatte sie geschaffen, damit er mit ihnen und ihren Nachkommen in Gemeinschaft leben kann. Aber durch die Sünde musste er sich von ihnen trennen und sie aus dem Garten hinauswerfen.

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Aber irgendwann wird er die Nachkommen wieder zurück zu sich holen und Gemeinschaft mit ihnen haben. Ganz genau so wie mit den Nachkommen Abrahams, Isaaks und Jakobs.

Ihr erkennt sicherlich die Ähnlichkeiten zwischen den beiden Vorfällen. Wichtig ist, dass ihr dabei Gottes Sicht auf diese Dinge kennt, denn:

  • Er wusste natürlich, dass Adam und Eva sündigen werden und das Problem der Sünde beseitigt werden muss.
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  • Auch wusste er, dass er irgendwann Abraham ein ewiges Versprechen geben wird, das schwierig zu halten sein wird.
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  • Er wusste natürlich auch, dass Abrahams Nachkommen, also Israel, trotz der Befreiung aus Ägypten ungehorsam werden würden.
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  • Er wusste, dass es irgendwann eine Trennung in der Familie Israel geben wird.
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  • Er wusste, dass er seine Kinder irgendwann hart züchtigen, also in alle Himmelsrichtungen zerstreuen muss.
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  • Er wusste, dass die Nachkommen des Hauses Israel irgendwann gar nicht mehr wissen würden, woher sie kommen.
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All das und viel, viel, viel mehr wusste unser Gott natürlich von Anfang an. Und da er all das wusste, war es auch kein Problem all das zu versprechen, was er versprochen hat. Obwohl einiges davon für uns wie ein Widerspruch oder unlösbares Problem wirkt. Aber unser Gott hat einen Plan. Und zwar hatte er ihn von Anfang an. Einen Plan, der wie ein Geheimnis war.

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Einen Plan, der es ermöglichte, dass alle seine Versprechen widerspruchsfrei eingehalten werden können. Und das Schlüsselwort hierbei ist:

Jeschua!

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Gott hat nämlich alles in seiner Schöpfung für seinen Sohn und zu seinem Sohn hin geschaffen. Das heißt:

  • Er ist der Schlüssel zu allem.
  • Erst durch ihn können wir zu unserem himmlischen Vater zurückkommen.
  • Erst durch ihn wacht Israel wieder auf.
  • Erst durch ihn können wir unseren Detektivfall überhaupt lösen.
  • UND: Erst durch ihn kann Gott alle seine Versprechen halten!

Dieser letzte Punkt ist unheimlich wichtig zu verstehen. So wichtig, dass wenn man ihn nicht versteht, man eigentlich gar nicht weiß, warum Gott seinen Sohn gesandt hat. Man kommt ohne dieses Verständnis auf die wildesten Phantasien.

Denn der Sohn Gottes kam für die Erfüllung der Versprechen seines Vaters!

Es steht sozusagen die Ehre und der Name unseres allmächtigen Gottes auf dem Spiel. Wird Israel nicht vereint, dann ist unser himmlischer Vater ein Wortbrecher. Und ist er ein Wortbrecher, dann ist unser ganzer Glaube null und nichtig. Und alles war und ist umsonst gewesen. Aber Gott sei es gedankt, ist er treu und steht zu jedem seiner Versprechen. Immer! Egal was passiert und egal, wie sehr seine Kinder es auch verbocken. Er wird seine Versprechen einhalten, die er Abraham, Isaak, Jakob und ihren Nachkommen gegeben hat. Denn logischerweise wusste er, dass Israel ungehorsam sein wird. Aber dennoch hat er ihnen versprochen, was er ihnen versprochen hat. Und er wird, wie gesagt, seine Versprechen einhalten. Natürlich auch die Versprechen, die er den Nachkommen des Hauses Israel gegeben hat.

Versetzt euch dazu wieder in die Lage unseres Gottes: Er musste sich vom Haus Israel trennen und ließ es in alle vier Himmelsrichtungen zerstreuen.

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Nachdem die Nachkommen dann Jahrhunderte weg waren und gar nicht mehr wussten, wer sie sind und zu wem sie gehören, muss er es irgendwie hinbekommen, dass sie aufwachen und verstehen, wer sie sind. Sowohl damals als auch heute.


“Und wie soll das geschehen?”


Das durften wir dank der Torah bereits erkennen:
Gott selbst wird ihre Herzen und die Herzen ihrer Kinder beschneiden, damit sie den ALLMÄCHTIGEN, ihren Gott, mit ganzem Herzen und mit allen Kräften lieben können.; das heißt, dass Gott auf übernatürliche Weise die Herzen der Nachkommen Israels verändern wird, sodass sie zu ihm umkehren. Und der Weg für diese Umkehr zu Gott ist Jeschua, der Sohn Gottes.

Aber es geht noch weiter. Denn Gott beschneidet nicht nur die Herzen der Nachkommen des Hauses Israel, sondern er gibt ihnen auch noch von seinem heiligen Geist. Schaut mal, was dazu ausdrücklich über das Haus Israel prophezeit wurde. Der ALLMÄCHTIGE spricht:

Hesekiel 36,26-27 Ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist geben. Ich nehme das versteinerte Herz aus eurer Brust und gebe euch ein lebendiges Herz. Ja, ich werde euch meinen Geist geben und ich werde bewirken, dass ihr nach meinem Gesetz lebt und meine Gebote beschützt und euch danach richtet.

Gott selbst wird also bewirken (!), dass die Nachkommen des Hauses Israel irgendwann nach seinem Gesetz leben werden. Mit diesem Hinweis haben wir jetzt noch drei weitere sehr, sehr wichtige Tatsachen, die unser himmlischer Vater über das Haus Israel sagt und die – wie die vorher genannten sieben Eigenschaften eines Gläubigen auch – im Einklang mit dem NT sind:

Durch Gottes Gnade bekommen die Nachkommen des Hauses Israel
ein neues Herz und seinen Geist.
Dieses Gnadengeschenk bewirkt dann,
dass die Nachkommen aufwachen und “nach seinem Gesetz leben
und seine Gebote beschützen und sich danach richten.

Dieses Gnadengeschenk gibt es aber für die Nachkommen des Hauses Israel nicht umsonst. Sehr, sehr teuer musste dafür bezahlt werden. Und zwar mit dem kostbaren Blut ihres Messias.

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Wie gesagt: Er ist der Schlüssel zu unserem Fall. Erst durch ihn ergibt die ganze Geschichte einen Sinn. Erst durch ihn wird das Problem mit dem verlorengegangenen Haus Israel gelöst. Denn durch sein Werk am Kreuz bekommen sie ein neues Herz und Gottes heiligen Geist, damit sie dann endlich nicht mehr im Ungehorsam leben, sondern eben “damit sie den ALLMÄCHTIGEN, ihren Gott, mit ganzem Herzen und mit allen Kräften lieben” und “nach seinem Gesetz leben und seine Gebote beschützen und sich danach richten.

Wir möchten für euch an dieser Stelle einen sehr wichtigen Punkt festhalten:
Das Haus Israel hat nebst all den Eigenschaften, die wir uns zuvor angeschaut haben (wie zum Beispiel Buße, beschnittenes Herz, Gottes Geist usw.) vor allem zwei Merkmale:

Sie glauben an Jeschua  und befolgen das Gesetz Gottes.

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Oder anders ausgedrückt: Durch die Jahrhunderte und Jahrtausende hindurch gab es immer wieder welche, die entweder nur das Gesetz hielten…

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… oder nur an Jesus glaubten.

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Die Nachkommen des Hauses Israel haben aber (nebst all den bisher besprochenen Eigenschaften) ein Alleinstellungsmerkmal. Das macht sie einzigartig. Es ist die Verbindung aus:   

Glaube an Jeschua  und Halten der Torah.

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Denn so wie in unserem Beispiel der tätowierte Mann durch seine Tattoos leicht erkennbar und einzigartig ist, so ist es eben auch mit den Nachkommen des Hauses Israel: durch die Verbindung der beiden Eigenschaften, an Jeschua zu glauben und die Gebote der Torah zu halten, sind sie eindeutig erkennbar.

Und hier kommt jetzt unser perfekte Zeuge ins Spiel: Jeschua. Er macht zwei Zeugenaussagen, die ganz genau das bestätigen werden, was wir soeben wegen dem Halten des Gesetzes und dem Glauben an Jeschua gesagt haben.

Zuerst seine Zeugenaussage zum Gesetz seines Vaters:

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Matthäus 5,17-18 Versteht nicht falsch, warum ich gekommen bin. Ich bin nicht gekommen, um das Gesetz oder die Schriften der Propheten abzuschaffen. Im Gegenteil, ich bin gekommen, um sie zu erfüllen. Ich versichere euch: Nicht der kleinste Buchstabe im Gesetz Gottes – auch nicht ein Strichlein davon – wird je an Gültigkeit verlieren, solange Himmel und Erde bestehen.

Jetzt noch seine zweite Zeugenaussage. Sie ist die eindeutigste und hilfreichste für unseren Fall und ein wahrer Augenöffner für die Verbindung zwischen ihm und den verlorenen Nachkommen des Hauses Israel:

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Matthäus 15,24 Jesus aber antwortete und sprach:
Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.


“Und wie lösen diese beiden Zeugenaussagen jetzt unseren Fall?”

Wir möchten euch diese Frage so beantworten:

Kennt ihr denn jemanden, der dieses Alleinstellungsmerkmal des Hauses Israel aus “Glaube an Jeschua” und “Halten der Torah” hat?

Oder anders gefragt:

Wenn wir doch an Jeschua glauben und die Torah halten, was spricht dann – laut all den biblischen Beweisen und Zeugenaussagen – noch dagegen, dass wir die Nachkommen des Hauses Israel sind? Weil, wenn wir es nicht sind, wer dann? Denn wir erfüllen ja die Prophezeiung:

Wir sind der lebendige Beweis, dass Gott treu ist und seine Versprechen hält!

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Oder noch einmal anschaulicher gefragt: Was spricht laut all den Beweisen dagegen, dass ihr einer der Punkte auf dieser Karte seid, …

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… wenn doch Gott gesagt hat, dass seine Kinder in alle Himmelsrichtungen zerstreut sein werden, aber irgendwann wieder aufwachen und zu ihm und seinen Geboten zurückkehren werden?!

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Durch all das dürfen wir erkennen, zu welchem Volk wir gehören. Nämlich zu Israel. Das heißt eure zuvor gestellte Frage: “Aber wie kann denn ein Volk verlorengehen?”, muss neu beantwortet werden. Denn Gott hat seine Kinder nie aus den Augen verloren. Wie denn auch, sie sind sein Augapfel! Anstatt sie zu verlieren, weckt er sie nun durch seinen Sohn und durch die Beschneidung ihrer Herzen und durch seinen heiligen Geist auf, sodass sie – also wir – verstehen dürfen, wo wir hingehören. Nämlich zu unserem himmlischen Vater durch unseren Messias Jeschua.

Wir sind das Haus Israel durch das Gott seine Versprechen einhält. (Gemeinschaftskarte)

… deswegen hat er seinen Sohn gesandt und ihn sagen lassen:

Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.
Matthäus 15,24

Wenn ihr das Ganze ein wenig auf euch habt wirken lassen, können wir zu einer Frage übergehen, die sich vielleicht der eine oder andere jetzt stellt:

“Aber wenn der Sohn Gottes nur für das Haus Israel gesandt wurde, wie ist das dann mit all den anderen Menschen?”


Mit dieser Frage machen wir jetzt im letzten Lehrblock weiter.

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