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5Mo 33,1-34,12 – Jesus und das Geheimnis des roten Fadens (der Bibel)

Der “rote Faden” der Heiligen Schrift

Wir haben euch ja im Laufe dieser Serie immer und immer wieder biblisch zeigen können, wie wichtig der Gesamtzusammenhang der Heiligen Schrift ist.

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Jetzt, wo ihr nach einem Jahr die Torah einmal durchhabt, ist es für die Zukunft wichtig, dass ihr diesen Gesamtzusammenhang beim Weiterlesen der Bibel nie aus den Augen verliert. Tut ihr das, dann werdet ihr alles Gelesene viel besser verstehen und euch auch alles viel besser merken können. Denn die Heilige Schrift ist keine Ansammlung von Geboten und Verboten, sondern sie erzählt uns von Anfang bis Ende eine wahre Geschichte. Die Geschichte Gottes mit uns Menschen.

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Ihr kennt ja sicherlich noch euren “Bibelfilm im Kopf”-Trick. An diesen Trick solltet ihr beim Lesen unbedingt denken. Denn, so wie bei jedem Film, kann man die Geschichte der Bibel nicht richtig verstehen, wenn man nur Teile daraus kennt. Man muss von Anfang bis Ende alles kennen und verstehen.

Das heißt für euch und das Lesen der Bibel: Habt immer den roten Faden, also die gesamte Geschichte, im Kopf und lest die Bibel nicht wie einzelne voneinander getrennte Teile. Lasst euch zum Beispiel nicht durch die Psalme oder die Sprüche oder nachher auch im NT durch die Briefe davon ablenken, die große Geschichte der Bibel aus den Augen zu verlieren! (Aufgabenkarte)

Ihr solltet wissen, dass viele Erwachsene genau diesen Fehler machen, nämlich die Bibel mehr wie einzelne, voneinander getrennte Teile zu lesen. Sie vergessen dann dabei die große zusammenhängende Geschichte. Damit euch das nicht passiert, möchten wir euch die Geschichte in ganz kurz zusammenfassen. Natürlich ist es nicht so einfach, ein Buch, das aus mehr als 1.000 Seiten besteht, in einer einzigen kleinen Folge zu erzählen.

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Aber da ihr zumindest in Sachen Torah schon fit genug seid und die Geschichte der Großfamilie Israel gut kennt, können wir diesen Teil überspringen und direkt passend zu der heutigen Portion am Ende der Torah einsteigen. Im Laufe der Geschichte werden wir dennoch hier und da zurückspringen, damit ihr so den “roten Faden” noch einfacher erkennen könnt.

Im Grunde ist der rote Faden der Bibel auch gar nicht so kompliziert und lässt sich eigentlich total einfach merken:

Gott möchte mitten unter seinen Kindern leben. Das geht seit dem Garten Eden aber nicht mehr.

Dennoch hat Gott einen Plan, wie er am Ende doch wieder mitten unter seinen Kindern sein kann. Ein wichtiger Teil dieses Plans ist in ganz kurz: Abraham, Isaak, Jakob und ihre Nachkommen – also Israel –

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… und dann natürlich Jeschua. Durch diese von Gott auserwählte “Kette” wird am Ende alles wieder so sein wie am Anfang. Das wäre so in ganz, ganz kurz der “rote Faden der Bibel” (Biblische Formelsammlung):

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Gott möchte mitten unter seinen Kindern leben.

Das geht seit dem Garten Eden nicht mehr.

Lösung in kurz ist:
Abraham, Isaak, Jakob und ihre Nachkommen
also Israel
+
Jeschua
=
Alles wieder wie im Anfang

Jetzt bleibt nur die Frage, wie Gott das alles machen wird. Das heißt: Was muss alles passieren, damit am Ende alles wieder so sein kann wie am Anfang? Diese Frage beantwortet uns die Bibel durch die Geschichte, die sie uns erzählt. 

“Ok, cool. Also wie ging’s dann weiter mit der Geschichte nach dem Ende der Torah?”

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Nachdem man im letzten Kapitel vom Tod Moses liest, geht es mit Josua weiter. Er übernahm die Führung über das Volk Gottes. Er war es, der damals Israel in das von Gott versprochene Land bringen sollte. Dann im Land sollte es die Aufgabe Israels werden, als ein Zeugnis für unseren himmlischen Vater zu leben. Das heißt, andere Völker sollten an Israels Frieden, Gerechtigkeit und Liebe erkennen, dass es unseren Gott wirklich gibt:

5. Mose 28,8-10 Der ALLMÄCHTIGE, euer Gott, wird euch mit reichen Vorräten beschenken und alles gelingen lassen, was ihr euch vornehmt. Er wird euch in dem Land segnen, das er euch schenkt. Der ALLMÄCHTIGE, euer Gott, wird euch zu einem Volk machen, das ausschließlich ihm gehört, so wie er es euch mit einem Eid zugesichert hat – wenn ihr nur seine Gebote beschützt und euer Leben danach ausrichtet. Dann werden alle Völker der Welt sehen, dass ihr das Volk des ALLMÄCHTIGEN seid …

Dass andere Völker und Menschen sehen sollen, dass wir das Volk des ALLMÄCHTIGEN sind, war und ist bis heute der Auftrag des Volkes Gottes Israel. Und zu diesem Auftrag sollte sie eben Josua führen. (Personen-Karte)


“Und wie erledigte Josua seinen Auftrag?”


Sehr gut. Er führte seine Geschwister in das von Gott versprochene Erbe. Endlich, nach 40 Jahren der Wüstenwanderung.

Aber leider dauerte es nicht allzu lange und alles versank im Chaos.

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Schon wieder. Denn jeder tat das, was recht war in seinen eigenen Augen. Schon wieder.

Auf diese Weise konnte Israel natürlich kein Zeugnis für andere Menschen sein. Im Gegenteil: Die anderen Völker verspotteten Israel und noch viel schlimmer: Sie verspotteten auch unseren Gott.

Dieser katastrophale Zustand hielt für eine Zeit von ca. 400 Jahren an. Dann kam König David.

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Er schaffte es durch Gottes Hilfe, dass in Israel wieder Gerechtigkeit herrschte und es Frieden vor den Feinden gab. Danach, unter seinem Sohn Salomo, wurde dann der erste Tempel gebaut. Dieser neu gebaute Tempel war sozusagen die “Kopie aus Stein” des Zeltes Gottes, das ihr aus der Torah kennt.

Bible Scenes/Free Bible Images – CC BY 4.0
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© ratpack223 – stock.adobe.com
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Durch den Bau des Tempels – welcher mitten in Jerusalem war – näherte man sich langsam wieder dem Ziel der Schöpfung an. Das heißt, Gott war durch seine Herrlichkeit wieder mitten unter den Nachkommen Abrahams, Isaaks und Jakobs. So konnte Israel seinen Auftrag wieder erfüllen und ein Zeugnis für Gottes Gerechtigkeit, Wahrheit und Liebe sein.

Damals kamen sogar Menschen fremder Nationen und Könige und Königinnen von weit her, um zu sehen, was für einen besonderen Segen Gott Israel geschenkt hatte.

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Dadurch erfüllte sich ein Versprechen, das unser himmlischer Vater Jahrhunderte zuvor durch Mose gegeben hatte:

5. Mose 28,1-2 Der ALLMÄCHTIGE, euer Gott, wird euch zum bedeutendsten aller Völker machen, wenn ihr wirklich auf ihn hört und nach allen seinen Geboten lebt, die ich euch heute gebe. Wenn ihr ihm gehorcht, werdet ihr seinen ganzen Segen erfahren.

Aber leider hielt auch dieses Mal das Ganze nicht lange an. König Salomo sündigte schwer, das Volk war ungehorsam und all das führte dazu, dass etwas ganz, ganz, ganz Schlimmes geschah.

Das, was da geschah, ist ab diesem Zeitpunkt für das Verständnis der restlichen Bibel von entscheidender Bedeutung. Man kann sagen: Kennt man dieses Ereignis nicht, wird man den ganzen Rest der Bibel – und so natürlich auch das Neue Testament – automatisch falsch verstehen. Dieses extrem wichtige Ereignis, um das es hier geht, ist:

Israel wurde in zwei Teile geteilt

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“Hä, wieso versteht man ‘automatisch’ das NT falsch, wenn man das nicht weiß?”


Das werdet ihr im Laufe dieser Folge noch sehen. An dieser Stelle ist es erst einmal nur wichtig, dass ihr wisst, dass die Teilung nicht durch Menschen geschah, sondern durch Gott. Er selbst beschloss, dass eine Trennung innerhalb Israels gemacht werden musste. Und diese Trennung ist, wie gesagt, das mit wichtigste Ereignis, das man ab diesem Zeitpunkt beim Lesen der Heiligen Schrift nicht mehr aus den Augen verlieren darf.
Es ist ab hier der rote Faden für den Rest der Bibel!

Das heißt: Kennt man diesen Punkt nicht, wird man zum Beispiel all das, was die Propheten geschrieben haben, nicht richtig verstehen können, obwohl sie pausenlos davon reden. Man wird die Briefe des Paulus nicht richtig verstehen können. Man wird sogar die Geschehnisse in der Welt heute nicht richtig verstehen können. All das und viel, viel mehr wird man nicht verstehen können. Ihr seht, dass die Trennung wirklich ganz, ganz, ganz wichtig ist.

“Okay, und wie heißt dann Israel ab der Trennung? Israel 1 und Israel 2?”


Fast. Damit man ab der Trennung genau versteht, über wen Gott redet, wenn er “Israel” meint, bekommt jeder der beiden Teile Israels einen eigenen Namen. Ähnlich wie mit eurem Israel 1 und 2, nur dass der eine Teil den Namen “Haus Israel” trägt und der andere den Namen “Haus Juda”.

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Das Haus Israel ist im Norden des Landes und besteht aus zehn der zwölf Stämmen. Das Haus Juda besteht aus den restlichen zwei Stämmen. Das Ganze für euch als eine einfach zu merkende biblische Formel:

Israel vor der Trennung = 12 Stämme
Israel nach der Trennung = Haus Israel 10 Stämme + Haus Juda 2 Stämme

Das Ganze mit der Trennung der Großfamilie Israel könnt ihr euch ungefähr so vorstellen, wie wenn sich eine “normale” Familie trennt und dann in zwei getrennten Häusern lebt.

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Der eine Teil in dem einen Haus und der andere Teil in einem anderen Haus. Das ist natürlich eine Katastrophe. Und so ist natürlich auch die Trennung der Kinder Gottes eine Katastrophe.

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Daher muss dieser Zustand wieder rückgängig gemacht werden. Das heißt, die Familie muss wieder vereint werden.

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Und dafür wird unser himmlischer Vater noch sorgen.

Aber eins nach dem anderen. Erst einmal sind wir bei der Geschichte der Bibel immer noch an dem Punkt, wo Israel sich in zwei Häuser getrennt hat.

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“Ja, genau, wie ging es denn da weiter?”


Leider ging es gar nicht so gut weiter. Denn anstatt der Wiedervereinigung Israels wurde alles nur noch schlimmer. Die Großfamilie lebte jetzt nicht nur getrennt voneinander, sondern sie
bekämpften sich auch noch gegenseitig:

1. Könige 12,21 Als aber Rehabeam (Anm.: der König von Juda) nach Jerusalem kam, versammelte er das ganze Haus Juda … 180 000 auserlesene Krieger, um gegen das Haus Israel zu kämpfen …

Während dieser gesamten Zeit nach der Trennung waren beide Häuser Gott ungehorsam. Aber der Ungehorsam des Hauses Israel war viel, viel größer und war besonders schlimm. Sie verließen Gott, beteten Götzen an und opferten ihnen ihre Kinder.

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So kam es dann nach ca. 200 Jahren des dauerhaften Ungehorsams dazu, dass Gott seinen Schutz von ihnen nahm und sie von Fremden gefangen genommen und aus dem Land weggeführt wurden.

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Es geschah also genau das, wovor Gott seine Kinder in der Torah gewarnt hatte: Würden sie dauerhaft ungehorsam bleiben, dann würde das hier passieren:

5. Mose 28,64 Und der ALLMÄCHTIGE wird dich unter alle Völker zerstreuen

Und ganz genau das geschah mit den zehn Stämmen, also mit dem Haus Israel. Sie wurden aus dem Land weggeführt und “unter alle Völker zerstreut”.

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Damit gab es jetzt also schon zwei Katastrophen: Einmal die Katastrophe mit der Trennung der Familie und jetzt auch noch die Katastrophe mit der Entfernung zur Familie und zur Heimat.

Für das bessere Verständnis dieses Problems der “Zerstreuungstellt euch wieder die Familie dazu vor, die sich in zwei Häuser getrennt hatte.

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Diese beiden Häuser sind jetzt nach der Zerstreuung aber nicht mehr in einer Stadt, sondern der eine Teil der Familie muss die Heimat verlassen und ganz weit wegziehen. Nach dem Wegziehen sieht sich die Familie auch gar nicht mehr und so ganz ohne Internet & Co. hat man auch nichts mehr miteinander zu tun.

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Mit der Zeit entfremdet man sich dann völlig und dann irgendwann hat man ganz vergessen, wo man eigentlich herkommt.

Aaaaber das Schöne ist, dass unser himmlischer Vater seinen Kindern mit der Trennung und Zerstreuung gleichzeitig auch ein wunderschönes Versprechen gegeben hat. In anderen Worten: Er zerstreut seine Familie unter fremde Völker, aber gleichzeitig verspricht er ihnen auch, sie wieder zu sammeln:

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Hesekiel 11,17 So spricht Gott, der ALLMÄCHTIGE: Ich will euch aus den Völkern sammeln und euch aus den Ländern, in die ihr zerstreut worden seid, wieder zusammenbringen und euch das Land Israel wieder geben!

Dieses Versprechen wird sich irgendwann in der Zukunft erfüllen. Und über diese kommende Zeit gibt Gott noch viele weitere Versprechen. Hier eines davon, wo man auch den Unterschied zwischen dem Haus Israel und dem Haus Juda sehen kann:

Jeremia 3,17-18 In jener Zeit wird man ganz Jerusalem ›Thron des ALLMÄCHTIGEN‹ nennen, und alle Völker werden sich dort versammeln, um mich anzubeten. Sie werden nicht länger das tun, wozu ihr böses und eigensinniges Herz sie treibt. Und zu dieser Zeit (Anm.: jetzt besonders aufgepasst) wird das Haus Juda mit dem Haus Israel ziehen, und sie werden miteinander aus dem Land des Nordens in das Land kommen, das ich euren Vätern zum Erbteil gegeben habe.

Dies sind nur zwei Beispiele, wo Gott seine Propheten beauftragt, über Israels Sammlung und Wiedervereinigung zu prophezeien. Es ist aber so, dass die gesamten Prophetenbücher voll davon sind.


“Und warum?”


Na ganz einfach. Warum redet man immer und immer wieder über eine Sache? Klar, weil sie einem wichtig ist. Und genauso ist es hier:

Unserem himmlischen Vater ist das Zurückholen seiner Kinder und ihre Wiedervereinigung sehr, sehr wichtig!

So wichtig, dass er quasi nur noch davon redet. Gott fordert alle – wir wiederholen: alle – seine Propheten auf, über Buße, Umkehr und über die Wiedervereinigung Israels zu reden. Hier noch eine Stelle, weils so schön ist:

Hosea 2,2 Alle Männer aus dem Haus Juda und aus dem Haus Israel werden sich versammeln und ein gemeinsames Oberhaupt wählen. Sie werden das ganze Land in Besitz nehmen. Was für ein großer Tag wird das sein …

Ihr könnt durch diese wenigen Verse euch hoffentlich vorstellen, wie wichtig unserem himmlischen Vater die Lösung dieses Problems mit dem getrennten Haus Israel und Haus Juda ist. Und da es ihm wichtig ist, sollte es uns auch wichtig sein!

Für euren Bibelfilm im Kopf-Trick heißt das: Immer daran denken, dass ab jetzt in der Geschichte ein ganz, ganz wichtiges Problem da ist. Dieses Problem muss irgendwann im Rest der Heiligen Schrift gelöst werden.

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Warum? Na weil Gott es seinen Kindern versprochen hat. Für das Weiterlesen in der Bibel heißt das also: Das Problem mit der Trennung und Zerstreuung Israels kann sich im NT nicht einfach so in Luft auflösen, sondern im Gegenteil:

Das Problem muss im NT gelöst werden!

Dazu “spoilern” wir mal eine Sache, das heißt, wir greifen mal etwas vorweg und zeigen euch, was gaaaaanz, ganz am Ende passieren wird. So versteht ihr besser, dass wir hier keinen Unsinn erzählen, sondern es bei der Geschichte der ganzen Bibel wirklich voll und ganz um Israel geht. Und zwar eben von Anfang bis Ende. Dazu schauen wir uns das himmlische Jerusalem an, das ganz am Ende vom Himmel auf die neue Erde kommen wird, damit Gott wieder mitten unter uns sein kann:

Offenbarung 21,10-12 ​​Und er brachte mich im Geist auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir die große Stadt, das heilige Jerusalem, die von Gott aus dem Himmel herabkam, welche die Herrlichkeit Gottes hat. Und ihr Lichtglanz gleicht dem köstlichsten Edelstein, wie ein kristallheller Diamant. Und sie hat eine große und hohe Mauer und zwölf Tore, und an den Toren zwölf Engel, und Namen angeschrieben, nämlich die der zwölf Stämme der Söhne Israels.

Wir lassen diese Verse erst einmal so für sich stehen und fassen für euch hier den Zwischenstand der Geschichte zusammen. So könnt ihr das Ganze noch einmal im Schnelldurchlauf sehen und euch alles besser bildlich vorstellen:

Nach dem Einzug mit Josua ins von Gott geschenkte Land, folgten Jahrhunderte des Chaos. Dann (vor ca. 3.000 Jahren) kam König David. Unter ihm und seinem Sohn Salomo waren die zwölf Stämme Israels noch vereint.

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Dann trennte sich Israel in die beiden Häuser “Israel” im Norden und “Juda” im Süden:

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Dann ca. 300 Jahre später (also vor ungefähr 2.700 Jahren) wurden die Nachkommen des Hauses Israel von Feinden gefangen weggeführt.

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Dann vor ca. 2.000 Jahren kam unser Messias Jeschua. Zu diesem Zeitpunkt waren hauptsächlich die Juden, also vor allem die Nachkommen des Hauses Juda im Land.

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Von den Nachkommen des Hauses Israel waren nur wenige wieder zurückgekommen, aber die aller-allermeisten waren immer noch zerstreut (hauptsächlich im Mittelmeer-Raum):

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Der Zustand, den ihr auf dem Bild seht, ist die Erfüllung der Prophezeiung, die wir schon zuvor gelesen hatten:

5. Mose 28,64 Und der ALLMÄCHTIGE wird dich unter alle Völker zerstreuen …

Damit ihr das alles, vor allem aber die Teilung in “Haus Israel und Haus Juda”, für die heutige Zeit besser verstehen könnt, müsst ihr wissen, dass die Juden, die jetzt im “Staat Israel” leben, hauptsächlich die Nachkommen des Hauses Juda sind.

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Aber eben nicht die Nachkommen des Hauses Israel. Diese sind nämlich – wie auf dem Bild zu sehen – heute immer noch in alle vier Himmelsrichtungen zerstreut (die Punkte dienen nur zur Veranschaulichung und sind keine exakte Abbildung der Zerstreuung der zehn Stämme heute):

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Die ganze Geschichte mit der Trennung und Zerstreuung Israels ist heutzutage aber nur ganz, ganz wenigen bekannt. Die aller-allermeisten kennen die wichtige biblische Formel, die wir euch eben gegeben haben, nicht. Für sie ist:

Das Volk Israel = die Juden

Aber das ist falsch! Biblisch richtig ist:

Die Juden = Haus Juda, d.h. die Nachkommen von zwei Stämmen Israels
und eben nicht die Nachkommen aller zwölf Stämme Israels.

Stellt euch diesen Fehler der Verwechslung mit “Juden = Israel” ungefähr so vor: Die zwölf Stämme Israels sind seit der Trennung wie zwei Zwillinge.

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Der eine Zwilling heißt “Haus Israel”, der andere “Haus Juda”. Nachdem aber der eine Zwilling (also das Haus Israel) in alle Himmelsrichtungen zerstreut wurde und quasi “weg” ist, kennt die Welt das Volk Israel nur noch als den einen Zwilling.

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Sie sehen nur noch die Juden, also das Haus Juda, und denken sich, dass dieser Zwilling ganz Israel wäre. Aber das ist eben nicht so! Und das Schlimme dabei ist: Da jeder denkt, dass der Zwilling Juda für ganz Israel steht, ist der andere wie verloren. Als gäbe es ihn gar nicht mehr. Dadurch sucht natürlich auch niemand nach den Nachkommen des Hauses Israel. Außer dem einen.

Und wer dieser Eine ist, werden wir gleich noch sehen … 

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