Schalom ihr Lieben,
letzte Woche hatten wir ja mitten im 29. Kapitel aufgehört. Der letzte Vers aus dieser Portion erinnerte uns mal wieder an unseren Job als Wächter und Beschützer der Torah:
5. Mose 29,8 So beschützt nun die Worte dieses Bundes und tut sie, damit ihr Gelingen habt in allem, was ihr tut!
Dazu gleich mal eine vielleicht etwas seltsame Frage an euch: Wie kann man überhaupt erst “die Worte des Bundes beschützen und sie tun”?
Natürlich, man muss die Worte des Bundes erst einmal kennen.
Warum wir eine solch seltsame Frage stellen, hat seinen Grund. Denn ihr müsst wissen, dass es damals keine Bücherläden gab, wo man für ein paar Euro eine Torah kaufen konnte.
Es war nicht so, dass jeder seine eigene Heilige Schrift hatte. Im Gegenteil: Damals war eine Kopie der Torah so gut wie unbezahlbar.
“Aber woher kannten denn dann die Israeliten die Torah, wenn es nicht jeder selber lesen konnte?”
Die Antwort darauf lesen wir in der heutigen Portion:
5. Mose 31,11-13 Lest dieses Gesetz alle sieben Jahre, im Jahr des Schuldenerlasses, den Israeliten vor, wenn sie sich am Laubhüttenfest beim Heiligtum des ALLMÄCHTIGEN versammeln. Ruft dann das ganze Volk zusammen, Männer, Frauen und Kinder und auch die Ausländer, die bei euch leben. Sie alle sollen das Gesetz hören. Sie sollen lernen, was darin steht, damit sie Ehrfurcht vor dem ALLMÄCHTIGEN, eurem Gott, haben und alle Gebote genau befolgen. (Und jetzt kommt die Stelle für euch:) Auch die Kinder, die das Gesetz noch nicht kennen, sollen genau zuhören, damit sie stets Ehrfurcht vor dem ALLMÄCHTIGEN, eurem Gott, haben. …
Jetzt – zwei Wochen vor dem Ende eures ersten Ausbildungsjahres – seid ihr fast einmal durch die ganze Torah durch. Ihr seid auf dem besten Weg ein zukünftiger Priester durch Christus und Wächter des Wortes Gottes zu werden.
Und das Schöne ist, ihr könnt nächstes Jahr direkt mit eurer Ausbildung weitermachen und müsst nicht, wie sie damals, wieder sieben Jahre warten. Ihr könnt Gottes heilige Torah Jahr für Jahr lesen und aus ihr immer mehr lernen. Es ist also ein großes, großes Geschenk, dass wir alle unsere eigene Torah in den Händen halten dürfen. Und genau so sollte es auch jeder von uns behandeln:
Als ein göttliches Geschenk –
aus dem wir jedes Jahr dazulernen dürfen,
wie wir Gott und unsere Nächsten immer mehr von Herzen lieben können!
Klar soweit? Gut. Dann schauen wir uns mal die heutige Portion etwas genauer an.