Gott prüft durch Wunder … und durch die Bibel
Dieser Lehrblock behandelt eines unserer absoluten Lieblingsthemen und ist eigentlich so etwas wie der Namensgeber unserer Webseite.
Was genau wir damit meinen, werden wir uns gleich genauer anschauen. Zuerst die Stelle, um die es in diesem Lehrblock geht:
5. Mose 13,2-4 In eurer Mitte werden Propheten auftreten oder Leute, die Träume haben werden. Sie werden besondere Ereignisse oder Wunder ankündigen, die dann auch tatsächlich eintreffen. Zugleich werden sie euch auffordern: “Kommt, wir folgen anderen Göttern, die ihr noch nicht kennt! Wir wollen ihnen dienen.” Hört nicht auf sie! Der ALLMÄCHTIGE, euer Gott, prüft euch durch solche Menschen. Er will sehen, ob ihr ihn von ganzem Herzen und mit aller Hingabe liebt.
Schon krass oder? Dass Gott solche Dinge, wie Wunder und so zulässt, um uns dadurch zu prüfen?! Aber vielleicht wundert euch das auch irgendwie gar nicht, weil ihr ja seit den allerersten Folgen wisst, dass Gott uns alle prüft. Gott hatte direkt zu Beginn Adam und Eva durch die beiden Bäume geprüft, Noah durch den Bau der Arche, Abraham mit der Opferung Isaaks und so weiter und so fort.
Hier in dieser Portion sehen wir den nächsten Beweis dafür, dass Gott uns prüft. Und dieses Mal sogar durch Wunder und Zeichen. Aber die Menschen, die diese Wunder und Zeichen tun oder sie vorhersagen, leben nicht Gott wohlgefällig.
Es gibt eine Stelle in der Bergpredigt unseres Herrn Jeschua, die sehr ähnlich zu der Stelle hier in der Torah ist. Nur dass hier die Menschen nicht sagen, dass man anderen Göttern nachfolgen soll, sondern sie nehmen den Sohn Gottes an und nennen ihn “Herr”. Aber er spricht zu ihnen: …
Matthäus 7,21-23 Nicht alle, die zu mir sagen ‘Herr, Herr’, werden in Gottes neue Welt kommen, sondern nur die, die auch tun, was mein Vater im Himmel will. Am Tag des Gerichts werden viele zu mir sagen: ‘Aber Herr, wir haben doch in deinem Auftrag prophetisch geredet! Herr, wir haben doch in deinem Namen Dämonen ausgetrieben und viele Wunder vollbracht!’
Dann werden sie von mir hören: “Ich habe euch nie gekannt! Geht weg von mir, die ihr das Gesetz missachtet!”
Seht ihr die Verbindung? Denn hier, wie auch in der Torah, lesen wir von Menschen, die “prophetisch geredet haben” oder “viele Wunder vollbracht haben”. Aber das scheint unseren Herrn Jeschua überhaupt nicht zu interessieren. Stattdessen sagt er etwas ganz Interessantes. Er stellt eine Verbindung zwischen diesen Menschen und der Missachtung des Gesetzes her. Er sagt zu denen, die prophetisch geredet und viele Wunder vollbracht haben: “Geht weg von mir, die ihr das Gesetz missachtet!”
All das Vollbringen von Wundern scheint also nichts wert zu sein, wenn man das Gesetz Gottes nicht achtet. Und wir sollen es ja achten.
Und wie achtet man das Gesetz Gottes am besten? Genau, indem man die Gebote darin tut und sie beschützt.
Jetzt fragt ihr euch vielleicht:
“Aber wenn es so wichtig ist, dass man diese Verbindung zwischen den Wundern und der Missachtung des Gesetzes kennt, wieso steht dazu nichts bei
5. Mose 13?”
Doch, auch da steht das ganz klar. Wir haben es euch nur nicht gezeigt. Denn wir haben mit dem zweiten Vers angefangen und mit dem vierten aufgehört. Jetzt lasst uns mal lesen, ob beim ersten und fünften Vers etwas zur Achtung des Gesetzes geschrieben steht:
5. Mose 13,1.5 Alles, was ich euch gebiete, sollt ihr beschützen und danach handeln; du sollst nichts dazutun und nichts davon wegnehmen. … Dem ALLMÄCHTIGEN, eurem Gott, sollt ihr folgen, und ihn sollt ihr fürchten, auf seine Stimme sollt ihr hören, und seine Gebote sollt ihr beschützen …
Seht ihr, wie uns auch hier diese Verbindung zwischen dem Gesetz und den “falschen” Wundern gezeigt wird? Ganz so, wie auch der Sohn Gottes bei der Stelle in Matthäus 7 diese beiden Dinge miteinander in Verbindung bringt. Die Menschen vollbringen Wunder, aber sie missachten das Gesetz Gottes. Das führt dazu, dass der Herr sie verwirft.
Wir können also festhalten, dass Wunder und Zeichen erst einmal nicht viel zu sagen haben, wenn der- oder diejenige dabei das Gesetz Gottes missachtet. Es kann eben sogar sein, dass wir durch diese Wunder und Zeichen geprüft werden. Denn am Ende wird so oder so jeder von uns geprüft. Sogar der Sohn Gottes wurde geprüft. Das muss man sich mal vorstellen: Gott prüfte auch ihn, indem er Folgendes vom Teufel zuließ:
Matthäus 4,1 Danach führte der Geist Gottes Jesus in die Wüste, wo er vom Teufel auf die Probe gestellt werden sollte.
Die Prüfung des Sohnes Gottes hatte drei Stufen, die in den Versen 1 bis 11 erklärt werden. Die eine von diesen drei Stufen ist diejenige, die wir zuvor erwähnt hatten und die der Namensgeber unserer Webseite ist. Wir lesen sie in:
Matthäus 4,5-7 Da nahm ihn der Teufel mit in die heilige Stadt Jerusalem und stellte ihn auf die höchste Stelle des Tempels und sagte: “Wenn du Gottes Sohn bist, dann spring doch hinunter; denn in den Heiligen Schriften steht: Deinetwegen wird Gott seine Engel schicken und sie werden dich auf Händen tragen, damit du dich an keinem Stein stößt.” Da sagte Jesus zu ihm: “Wiederum steht geschrieben: Du sollst den ALLMÄCHTIGEN, deinen Gott, nicht herausfordern.”
Mit den Worten “wiederum steht geschrieben” sind wir beim zweiten Teil unserer Überschrift angekommen. Das heißt: Den ersten Teil “Gott prüft durch Wunder” haben wir ja durch 5. Mose 13 gesehen. Hier bei der Prüfung des Sohnes Gottes sehen wir den zweiten Teil der Überschrift: “Gott prüft durch die Bibel”.
“Wie ist das gemeint? Und es war doch nicht so, dass Gott seinen Sohn geprüft hat, sondern der Teufel.”
Ja, das stimmt. Aber wie in 5. Mose 13 gelesen, lässt Gott diese Dinge zu. Er lässt es zu, dass zum Beispiel falsche Propheten Wunder tun können. Deswegen steht ja in Vers 4: “Der ALLMÄCHTIGE, euer Gott, prüft euch durch solche Menschen.” Und den Grund, warum er diese Prüfungen zulässt, lesen wir direkt danach: “Er will sehen, ob wir ihn von ganzem Herzen und mit aller Hingabe lieben.”
Man kann also, wenn man alles zusammennimmt, sagen:
Gott prüft uns durch Menschen.
Gott prüft uns durch Wunder.
Gott prüft uns durch das Böse.
Und Gott prüft uns auch durch die Heilige Schrift.
Und das alles macht unser himmlischer Vater eben, weil …
Er sehen will, ob wir ihn von ganzem Herzen und mit aller Hingabe lieben. (5. Mose 13,4)
Und er will sehen, ob wir ihm …
… folgen, und ihn fürchten, auf seine Stimme hören, und seine Gebote beschützen … (5. Mose 13,5)
Und nicht zu vergessen, er …
… prüft uns, um uns am Ende mit Wohltaten zu überhäufen. (5. Mose 8,16)
Das ist also der eigentliche Grund, warum Gott uns prüft!
Zu diesem Punkt möchten wir euch eine kleine und leicht zu merkende Formelkarte geben:
Gottes Prüfung → soll zeigen, ob wir ihm in allem gehorchen?!
Wenn wir gehorchen → wird er uns am Ende mit Wohltaten überhäufen!
Das war erst einmal die grundsätzliche Antwort darauf, “warum” Gott uns auch durch die Bibel prüft. Jetzt noch die Antwort auf die Frage “wie” Gott uns durch die Bibel prüft.
Dazu ein Beispiel, welches wir sehr gerne benutzen, weil es so anschaulich und gleichzeitig leicht zu merken ist:
1. Korinther 10,23 Es ist alles erlaubt, aber nicht alles ist hilfreich. Es ist alles erlaubt, aber nicht alles ist gut.
“Ja, aber wie hilft uns jetzt dieser Vers weiter?”
Wir hatten euch zu diesem Vers mal eine Warnkarte mit dem Namen “Rosinenpicken” gegeben. Auf ihr steht:
Wenn Erwachsene vom “Rosinenpicken” reden, dann meinen sie damit, dass man von allen Punkten sich nur ein paar herauspickt. Für die Bibel bedeutet das, dass man – bewusst oder unbewusst – nicht alles annimmt, was geschrieben steht, sondern sich nur einen bestimmten Teil herauspickt.
Dazu hatten wir euch dann ein vielleicht übertriebenes, aber anschauliches Bild gegeben:
Das Bild soll Folgendes veranschaulichen: Wenn jemand für irgendetwas, was er gerne tut oder tun möchte, einen biblischen Beweis sucht, könnte er diesen Vers nehmen und sagen: “In der Bibel steht geschrieben, dass mir alles erlaubt ist, daher mache ich, was ich will.”
Aber wie wir alle wissen, ist das natürlich totaler Quatsch. Wir glauben ja schließlich nicht, damit wir unseren Willen tun, sondern wir glauben und wollen von Herzen den Willen unseres himmlischen Vaters tun. Denn wiederum steht ja geschrieben:
Matthäus 7,21 Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird in das Reich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut.
Stellt euch das Ganze stark vereinfacht so vor:
Wie wir uns jetzt zwischen diesen beiden Seiten entscheiden, ist uns überlassen. Gott lässt es zu, dass beide Verse in der Bibel geschrieben stehen. Und er lässt es zu, dass der Mensch selbst eine Entscheidung trifft. Das eine oder das andere? Den Vers aus dem Zusammenhang reißen und den eigenen Willen tun (also die linke Seite) oder die Heilige Schrift als Ganzes verstehen und den Willen Gottes tun (die rechte Seite)? Diese freie Wahl ist jedem von uns gegeben. Und durch diese freie Wahl prüft uns Gott – durch die Bibel.
…
Diese freie Wahl zwischen dem eigenen Willen und Gottes Willen nennt die Bibel übrigens den “Kampf zwischen Fleisch und Geist”. Weil es so, so, so wichtig ist, dass ihr diesen “Kampf zwischen diesen beiden Seiten” von klein auf versteht, möchten wir euch zu diesen “seltsamen” Worten “Fleisch und Geist” eine Wörter der Bibel-Karte geben. Auf ihr steht:
Unter der biblischen Verwendung des Wortes “Fleisch” versteht man stark vereinfacht unser Ego, das gerne sein eigenes Ding macht.
Das heißt, man will immer nur, dass die eigenen Wünschen und Vorstellungen erfüllt werden. Das Fleisch denkt also immer nur an sich selbst.
Unter der biblischen Verwendung des Wortes “Geist” versteht man stark vereinfacht das Leben nach Gottes Willen. Lebt man nach dem “Geist”, stellt man seine eigenen Wünsche und Vorstellungen hinten an und tut den Willen Gottes.
Da das nicht immer klappt, entsteht ein Kampf zwischen Fleisch und Geist. Ein Vers, der diesen Kampf sehr genau beschreibt, ist dieser hier:
Galater 5,17 Denn egoistisch wie unsere menschliche Natur (also unser Fleisch) ist, will sie immer das Gegenteil von dem, was der Geist will. Doch der Geist duldet unseren Egoismus (also unser Fleisch) nicht. Beide kämpfen daher gegeneinander, so dass ihr das Gute, das ihr doch eigentlich wollt, nicht ungehindert tun könnt.
Man könnte das Ganze auch stark vereinfacht so sagen:
Der “Geist” steht für das “Göttliche” und das “Fleisch” für das “Anti-Göttliche”.
Und diese beiden Seiten “kämpfen daher gegeneinander, so dass wir das Gute, das wir doch eigentlich wollen, nicht ungehindert tun können”.
…
Damit ihr diesen wirklich ultra wichtigen Punkt versteht, geben wir euch eine Gemeinschaftskarte dazu. Auf ihr steht:
Nehmt eure Wörter der Bibel-Karte “Fleisch gegen Geist” und redet mit euren Eltern über dieses Thema. Lasst euch von ihnen den Kampf zwischen diesen beiden Seiten in uns genauer erklären. Lasst euch auch Beispiele dazu zeigen, die aus eurem Leben stammen, sodass ihr das nicht irgendwie technisch, sondern ganz praktisch auf euch bezogen versteht. All das ist wichtig, weil euch dieser Kampf ein Leben lang begleiten wird! Daher solltet ihr euch auch als Familie gegenseitig helfen, damit am Ende immer die richtige Seite den Kampf gewinnt! Und wie gesagt: Je früher ihr diesen Kampf selbst an euch erkennt und je früher ihr mit dem Training mit euren Eltern beginnt, desto leichter werdet ihr es später in eurem Leben haben.
Wir möchten all das nochmal und nochmal betonen, denn …
Galater 6,8 Wer nach dem Fleisch lebt, wird den ewigen Tod ernten. Aber wer nach dem Geist lebt, wird vom Geist das ewige Leben ernten.
Redet mit euren Eltern darüber. Wenn ihr wollt, dann jetzt.
…
Abschließend zu diesem Lehrblock möchten wir das Thema “ewiges Leben” aufgreifen und euch zeigen, wie es auch bei diesem wichtigen Thema einen Kampf zwischen Fleisch und Geist gibt. Und wie auch hier Gott uns durch die Heilige Schrift prüft:
Laut der Bibel und den Einträgen dazu auf eurer Schlüsselkarte wisst ihr ja, …
- dass Gott uns prüft,
- dass wir die Bibel im Gesamtzusammenhang verstehen müssen,
- und dass das Leben als Kind Gottes nicht einfach ist
- und wir sogar Leid ertragen müssen.
Zu diesen vier Punkten schauen wir uns jetzt mal einen Vers an:
Römer 10,10 Denn durch den Glauben in deinem Herzen wirst du vor Gott gerecht, und durch das Bekenntnis deines Mundes wirst du gerettet.
Hier steht – “schwarz auf weiß”–, dass man nur im Herzen glauben und mit dem Mund bekennen muss und dann wird man gerettet. Nichts von Prüfungen, einem schweren Leben oder gar Leid. Hier steht einfach nur Glauben und mit dem Mund bekennen und schwupps ist man gerettet. Aber wiederum steht geschrieben:
Jakobus 2,14.24 Liebe Brüder, was nützt es, wenn jemand von seinem Glauben spricht, aber nicht entsprechend handelt? Ein solcher Glaube kann niemanden retten. … Ihr seht also: Wir werden nur dann vor Gott gerecht, wenn unser Glaube auch Taten hervorbringt. Der Glaube allein genügt nicht.
Diese Verse sehen wie ein Widerspruch zu Römer 10,10 aus. Aber natürlich gibt es da keinen Widerspruch. Man muss nur die beiden Stellen in ihrem jeweiligen Zusammenhang und im Gesamtzusammenhang der Heiligen Schrift verstehen. Und eben nicht einzeln. Aber unser trügerisches Herz (und somit unser “Fleisch”) möchte nichts von Gesamtzusammenhängen oder von Prüfungen Gottes hören. Und schon gar nicht möchte es hören, dass das Glaubensleben schwierig ist und man Leid ertragen muss. So etwas ist für unser “Fleisch” mega uncool!
Aber was unser Fleisch möchte oder nicht, darf uns nicht interessieren!! Denn wir haben ja gelesen:
Galater 6,8 Wer nach dem Fleisch lebt, wird den ewigen Tod ernten. Aber wer nach dem Geist lebt, wird vom Geist das ewige Leben ernten.
… und was will der Geist? Natürlich, dass wir die beiden Stellen in ihrem Zusammenhang verstehen und begreifen, dass natürlich allein ein Lippenbekenntnis nicht reicht, um ewiges Leben zu haben. Wir sollen und müssen so leben, wie es uns Christus vorgelebt hat:
1. Johannes 2,6 Wer behauptet, dass er zu Gott gehört, muss leben, wie Christus es vorgelebt hat.
Am besten ist, ihr lernt diesen Vers auswendig. Vergesst ihn nie! Und denkt immer an ihn, wenn euch mal irgendwer irgendetwas von “Du musst nur glauben, dann bist du gerettet.” erzählt. Glaubt dieser Person kein Wort und zitiert in Geduld und Liebe diesen Vers. Und sagt dazu: Der Sohn Gottes hat nicht nur geglaubt und alles war gut, sondern er hat aus Liebe zu Gott sein Leben für uns hingegeben! (Tippkarte)
Und ob wir das ihm nachmachen oder nicht, überlässt Gott uns. Er überlässt es uns, ob wir diese klaren Verse in ihrem Zusammenhang annehmen oder nicht. All das prüft unser Gott, denn ihr wisst ja:
Er will sehen, ob wir ihn von ganzem Herzen und mit aller Hingabe lieben. (5. Mose 13,4)
Und er will sehen, ob wir …
… ihm folgen, und ihn fürchten, auf seine Stimme hören, und seine Gebote beschützen … (5. Mose 13,5)
Und wir haben ja gerade gelernt, warum Gott das alles tut …
… um uns am Ende mit Wohltaten zu überhäufen. (5. Mose 8,16)
Damit sind wir am Ende angekommen. Möge unser himmlischen Vater euch mit Wohltaten überhäufen. So Gott schenkt, bis nächste Woche. Gnade, Wahrheit und Liebe sei mit euch allen!