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1Mo 18,1-22,24 – Die große Abschlussprüfung

Selbstaufgabe? Was ist das?

Wir sind beim vorletzten Lehrblock der heutigen Folge angelangt. Und auch dieser hat es in sich. Sogar voll in sich. Man könnte sagen: “Jetzt geht’s ums Ganze. Nämlich um dein Leben!”
Das klingt schon etwas übertrieben, oder? Deshalb gleich die Frage: “Wie ist das genau gemeint: Es geht um mein Leben!?”

Ehe wir euch das durch anschauliche Beispiele erklären, zuerst zum besseren Verständnis noch etwas zu dem Wort “Selbstaufgabe: Wenn wir dieses Wort trennen, dann sagen euch die beiden Teile “selbst” und “aufgeben” etwas. Somit könnt ihr euch schon mal etwas darunter vorstellen. Aber wichtig beim Verständnis von einzelnen Wörtern ist nicht, was wir darunter verstehen, sondern es ist wichtig, was Gott darunter versteht.

Um also das Wort “Selbstaufgabe” auf göttliche Weise zu verstehen, müssen wir verstehen, wie es die Bibel benutzt. Hierzu wollen wir uns ein Ereignis aus der heutigen Portion ansehen. Es ist die Stelle, wo Lots Frau zur Salzsäule wird.

Wir lesen dazu, dass die Menschen in Sodom schrecklich böse waren und die ganze Stadt zerstört werden sollte.

Sweet Publishing / FreeBibleimages.org – CC BY SA

Doch Gott wartete mit seinem Gericht, bis Lot und seine Familie in Sicherheit waren. Als sie die Stadt gerade verlassen wollten, wurden sie von den Männern Gottes gewarnt, dass sich auf keinen Fall jemand auf der Flucht umdreht:

1. Mose 19,17.26 »Lauf um dein Leben!«, warnten die Engel ihn. »Bleib nirgends stehen und schau dich nicht um! Flieh in die Berge, damit du nicht umkommst.« … Aber Lots Frau schaute zurück; da wurde sie zu einer Salzsäule.

Sweet Publishing / FreeBibleimages.org – CC BY SA

Habt ihr euch schon mal gefragt: “Warum hatte sich denn Lots Frau umgedreht, obwohl sie gewarnt wurde?”
Um diese Frage zu beantworten, müssen wir nicht raten oder uns etwas ausdenken, denn auch hier erklärt sich die Bibel selbst. Die Antwort dazu gibt uns nämlich unser Messias Jeschua (Jesus Christus). Das heißt, seine Worte passen perfekt zu den Portionen, die wir in letzter Zeit besprochen haben:

Lukas 17,26-33 Wenn der Menschensohn wiederkommt, wird es in der Welt zugehen wie zur Zeit Noahs. In jener Zeit vor der Flut feierten die Menschen Feste und Hochzeiten bis zu dem Augenblick, als Noah in sein Schiff stieg und die Flut kam und sie alle verschlang.
Und es wird in der Welt zugehen wie zur Zeit Lots. Die Menschen gingen alltäglichen Dingen nach – sie aßen und tranken, kauften und verkauften, pflanzten und bauten -, bis zu dem Morgen, an dem Lot Sodom verließ. Da regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel, und alle in der Stadt kamen um. Genauso wird es sein, wenn der Menschensohn erscheint. Wer an jenem Tag gerade auf dem Dach ist und seine Sachen unten im Haus liegen hat, soll keine Zeit damit verlieren, erst noch hineinzugehen, um sie zu holen. Und wer gerade auf dem Feld ist, soll nicht einmal mehr zurückschauen, um sein Haus noch einmal zu sehen. Denkt daran, was mit Lots Frau geschah! Wer sich an sein Leben klammert, der wird es verlieren. Wer aber sein Leben aufgibt, der wird es für immer bewahren.«

Der Sohn Gottes fordert uns also in seiner Rede auf, uns an Lots Frau zu erinnern. Diese Aufforderung bzw. vielmehr Warnung verbindet er mit einer ganz praktischen Lehre für unser aller Leben und spricht:
Wer sich an sein Leben klammert, der wird es verlieren. Wer aber sein Leben aufgibt, der wird es für immer bewahren.(Warn-Karte)

Lots Frau hatte sich also an ihr altes Leben geklammert. Das war das Problem. Sie konnte all das, was sie mit dieser bösen Stadt in Verbindung brachte, nicht loslassen. Deswegen hatte sie zurückgeblickt und ist dann – uns als Warnung – zur Salzsäule geworden.

Man kann also sagen, dass uns der Sohn Gottes durch seine Worte davor warnt, uns an gewisse Dinge in unserem Leben zu klammern.

Aber was bedeutet das: “Sich an sein Leben klammern?”

Stell dir hierzu Folgendes vor: Wenn man Gott gehorsam ist und so lebt, wie er es möchte, beschreibt die Bibel das als: Auf den Wegen Gottes wandeln.
Stell dir zu dieser Beschreibung nun vor, dass du auf einem Weg bist. Und dieser Weg ist dein Leben. Auf diesem Weg hast du den Sohn Gottes, Jeschua (Jesus) an deiner Seite. Er hält dich bei der Hand und führt dich. Er will dich auf diesem Weg zu seinem himmlischen Vater bringen. Mit der anderen, der noch einzig freien Hand möchte er, dass du deinen Nächsten hilfst. Wenn du dich jetzt aber mit einer deiner beiden Hände an dein eigenes Leben klammerst, musst du die eine oder andere Hand loslassen. Und das wäre katastrophal. Dadurch würden wir den Weg verlassen und in die Irre gehen.

Jetzt könnte es sein, dass du dich fragst:

“Heißt das jetzt, dass ich gar nichts mehr machen darf, worauf ich Lust habe? Darf ich jetzt gar nicht mehr mit meinen Freunden spielen? Darf ich keinen Sport mehr machen?”

Nein, das heißt es nicht.


“Aber wenn es das nicht heißt, was dann?”

Wir können dir verraten, dass das auch für viele Erwachsene nicht klar ist. Aber im Prinzip ist es ganz einfach. Denn dieses “nicht an sein Leben klammern” hat etwas damit zu tun, wie wir uns entscheiden. Jeden Tag. Machen wir das eine oder das andere? Tun wir lieber etwas für uns oder lieber etwas für Gott?

Damit ihr euch das besser vorstellen könnt, gleich ein anschauliches Beispiel dazu:

Du hast eine beste Freundin. Diese Freundin glaubt leider nicht an Gott. Aus diesem Grund nimmt sie es mit der Ehrlichkeit nicht so genau und lügt ab und zu. Auch hat sie kein Problem damit, über andere zu lästern. Sie legt auch sehr viel Wert auf Mode, kleidet sich sehr figurbetont und zeigt dabei viel Haut.

© Diverse, u.a. von stock.adobe.com: sharplaninac, barelko.com, Halfpoint

In kurz: Sie ist kein guter Umgang für jemanden, der so leben will, wie Gott es uns gesagt hat. Passend dazu kennst du vielleicht das Sprichwort: “Schlechter Umgang verdirbt gute Sitten”?! Dieses Sprichwort stammt aus der Bibel und bedeutet so viel wie, dass wir meistens etwas von den Menschen kopieren, mit denen wir zusammen sind. Wenn du also in so einer oder in einer ähnlichen Situation bist und deine Freundin nicht auf Gottes Weise leben möchte, wie solltest du dich dann verhalten? Das Wichtigste ist, dass du nicht mit dem Finger auf sie zeigst oder sie irgendwie missachtest. Vielmehr ist es wichtig, dass du dich dabei selbst prüfst, ob du das Verhalten deiner Freundin kopierst und anfängst, dich ähnlich zu verhalten und zu kleiden. Wenn das so ist, dann solltest du das unbedingt ändern. Denn Gott möchte nicht, dass du so bist. (Gott mag das nicht-Karte)

Wenn du merkst, dass es trotzdem auf dich abfärbt, dann sprich mit deinen Eltern darüber. (Aufgabenkarte) Vielleicht kommt ihr gemeinsam sogar zu dem Ergebnis, dass es besser wäre, auf Abstand zu gehen. Nicht, weil du irgendwie besser bist als deine Freundin, sondern weil es wichtiger ist, dass wir auf Gott hören und nicht auf Menschen. Wir sollen so leben, wie Gott es von uns möchte und nicht, wie die Welt es uns vormacht. Das gilt für dich, für mich, für deine Eltern, einfach für jeden echten Gläubigen!

Das wäre ein Beispiel für “Selbstaufgabe” und wie man sich – wie es der Sohn Gottes gesagt hat – “nicht an sein Leben klammert”. In dieses Beispiel könnt ihr nun alles Mögliche aus eurem Leben einsetzen und euch selbst daran prüfen.

Die Frage, die sich dann oft stellt, ist: Wärst du bereit, etwas aufzugeben, obwohl es dir gerade so viel bedeutet?

Man könnte vereinfacht auch sagen:

Alles, was uns davon abhält, Gott in allem zu gehorchen, sollten wir aufgeben.
(Lehre für’s Herz-Karte)

Da dieses Thema sehr, sehr wichtig im Glaubensleben von uns allen ist, ist es das Beste, wenn ihr dazu einfach mit euren Eltern sprecht. So könnt ihr ganz auf euch abgestimmt herausfinden, wo ihr euch vielleicht an etwas Falsches klammert. Vielleicht haben auch eure Eltern ein Beispiel aus ihrem eigenen Leben dazu. Sprecht einfach gemeinsam darüber, was bei euch wichtiger sein könnte als Gott. (Gemeinschaftskarte)

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