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1Mo 18,1-22,24 – Die große Abschlussprüfung

Gott prüft

So, nun sind wir beim letzten Block dieser Folge angelangt: bei der großen Prüfung Abrahams. Nach all den Dingen, die Abraham mit Gott erleben durfte, gab Gott ihm noch eine letzte große Prüfung. Diese Prüfung sollte entscheiden, ob Abraham auch wirklich mit allem, was er hatte, Gott vertraute und ihm voll und ganz gehorsam war:

1. Mose 22,1-2 Und es geschah nach diesen Begebenheiten, da prüfte Gott den Abraham und sprach zu ihm: »Abraham!« Und er antwortete: »Hier bin ich.« Und Gott sprach: »Geh mit deinem einzigen Sohn Isaak, den du so sehr liebst, in die Gegend von Morija. Dort zeige ich dir einen Berg. Auf ihm sollst du deinen Sohn Isaak töten und als Opfer für mich verbrennen!«

Sweet Publishing / FreeBibleimages.org – CC BY SA

Gott schien tatsächlich von Abraham zu verlangen, dass er seinen Sohn umbringen solle. Das muss man sich mal vorstellen: Alles, was Gott Abraham in seinem ewig gültigen Bund versprochen hatte, hing an diesem einen Sohn Isaak. Wir lesen dazu noch einmal zur Erinnerung das Versprechen Gottes:

1. Mose 17,21 Aber meinen Bund mache ich mit Isaak, den dir Sara gebären wird …

Aber diesen Isaak, der ein Wunder und Geschenk Gottes ist, soll Abraham nun opfern. Ihn umbringen. Überlegt mal, wie es Abraham dabei gegangen sein muss. Das ist ungefähr so, wie wenn euer Papa mit euch zum Camping fahren würde, ihr macht euch ein grosses Feuer und auf einmal bindet er eure Hände zusammen und ist dabei, euch auf die Flammen zu legen. Das wäre absolut unglaublich.

Aber so ähnlich muss es Abraham und Isaak gegangen sein. Wir lesen dazu:

1. Mose 22,9-10 Als sie die Stelle erreichten, die Gott angegeben hatte, errichtete Abraham aus Steinen einen Altar und schichtete das Brandholz auf. Er fesselte Isaak und legte ihn oben auf den Holzstoß. Dann griff er nach dem Messer, um seinen Sohn zu töten.

Sweet Publishing / FreeBibleimages.org – CC BY SA

Abraham war also tatsächlich dabei, seinen Sohn aus Gehorsam zu töten. Isaak wehrte sich dabei nicht. Auch er gehorchte. Dann geschah, Gott sei es gedankt, Folgendes:

1. Mose 22,11-12 In diesem Augenblick rief der Engel des ALLMÄCHTIGEN ihn vom Himmel: »Abraham! Abraham!« »Ja, ich höre.«, antwortete er. »Leg das Messer beiseite und tue dem Jungen nichts! Denn jetzt weiß ich, dass du Gott gehorsam bist – du hättest deinen einzigen Sohn nicht verschont, sondern ihn für mich geopfert!«

Dann sprach dieser Engel im Auftrag des ALLMÄCHTIGEN die weiteren Worte:

1. Mose 22,16-18 »Ich, spricht der ALLMÄCHTIGE, schwöre bei mir selbst: Weil du gehorsam warst und mir deinen einzigen Sohn als Opfer geben wolltest, werde ich dich überreich mit meinem Segen beschenken und dir so viele Nachkommen geben, wie es Sterne am Himmel und Sand am Meer gibt. Sie werden ihre Feinde besiegen und ihre Städte erobern. Alle Völker der Erde werden durch deinen Nachkommen am Segen teilhaben. Das alles werde ich dir geben, weil du bereit warst, meinen Willen zu tun.«

Sweet Publishing / FreeBibleimages.org – CC BY SA

Diese letzten Worte Gottes sind die entscheidenden (denkt auch hier erneut an den zweiten Eintrag eurer Bund-Karte!): “… weil du bereit warst, meinen Willen zu tun.”

Eine Frage dazu: Sind auch wir bereit seinen Willen zu tun? In allem? Sind wir bereit, wie wir es zuvor gelernt haben und wie es uns Abraham hier vorlebt, selbst das, was wir am meisten in unserem Leben lieben, für Gott hinten anzustellen oder auch ganz aufzugeben?

Jetzt werdet ihr vielleicht sagen: “Aber das ist schon eine ziemlich harte Prüfung. Ist das nicht viel zu viel verlangt?”; dazu steht etwas ganz Wichtiges geschrieben:

1. Korinther 10,13 Was eurem Glauben bisher an Prüfungen zugemutet wurde, überstieg nicht eure Kraft. Gott steht treu zu euch. Er wird auch weiterhin nicht zulassen, dass die Prüfung größer ist, als ihr es ertragen könnt. Wenn euer Glaube auf die Probe gestellt wird, schafft Gott auch die Möglichkeit, sie zu bestehen.

Ihr seht also, dass unser guter und gerechter Gott einen jeden von uns nur so weit prüft, wie er oder sie es ertragen können. Abraham konnte – weil sein Glaube so groß war – die Prüfung mit der Opferung seines geliebten Sohnes ertragen. Viele andere könnten das wahrscheinlich nicht. Aber da unser Gott vollkommen gerecht ist, bekommt nicht jeder dieselben Prüfungen, sondern eben genau solche, die er auch ertragen kann. Ob wir diese Prüfungen dann bestehen, hängt von uns, also von unserem freien Willen ab.

Kommt euch das Ganze vielleicht aus einer der bereits gelesenen Folgen bekannt vor? Also der Punkt, dass Gott uns einen freien Willen gegeben hat und unseren Gehorsam prüft? Fällt euch etwas dazu ein?
Falls ihr darüber nachdenken möchtet, nehmt euch kurz die Zeit, bevor wir euch gleich die Antwort verraten. (Rätsel-Frage-Karte)

Wer in der Geschichte ganz zurück gegangen ist, der hat die richtige Antwort gefunden. Denn dass Gott uns Menschen durch unseren freien Willen prüft, ist eines der ersten Dinge, die wir aus der Heiligen Schrift lernen dürfen. Direkt im Anfang, bei Adam und Eva, können wir das sehen: Gott prüfte sie durch die beiden Bäume auf ihren Gehorsam.

Und hier prüft er Abraham durch die Opferung seines Sohnes auf seinen Gehorsam.

Aber vielleicht fragt ihr euch jetzt:

“Wieso prüft Gott uns überhaupt? Wieso stellt er uns auf die Probe? Wozu das Ganze?”

 

Das hat gleich mehrere Gründe. Die wichtigsten hiervon sind:

  1. Man bekommt das, was man verdient. Im Galaterbrief steht dazu: “Man erntet, was man sät.”. Aber was hat das mit einer Prüfung zu tun? Folgende Worte Gottes geben die Antwort darauf:

Jeremia 17,10 Ich prüfe jeden Menschen bis in sein tiefstes Innerstes hinein, um einem jeden das zu geben, was er für seine Taten verdient.

Die Prüfung dient also unter anderem dazu, dass am Ende niemand sagen kann, dass er von Gott ungerecht behandelt wurde. Denn man bekommt spätestens ganz am Ende immer das, was man verdient hat.

  1. (Der zweite Grund, warum Gott uns prüft ist) Gott prüft uns, damit sich zeigt, ob wir Gott gehorsam sein wollen und ihn von ganzem Herzen lieben oder nicht:

5. Mose 8,2 … Er hat euch geprüft, um euren wahren Charakter ans Licht zu bringen und um zu sehen, ob ihr seine Gebote befolgen würdet oder nicht.

5. Mose 13,4 … denn der ALLMÄCHTIGE, euer Gott, prüft euch, damit sich zeigt, ob ihr euren Gott wirklich von ganzem Herzen liebt.

Durch diese Verse sehen wir also: Gott prüft unsere Liebe und unseren Gehorsam.

  1. Gott prüft uns aber vor allem auch deswegen, damit unser Glaube fest und unerschütterlich wird und damit er uns am Ende mit Gutem beschenkt:

Jakobus 1,2-3 Haltet es für lauter Freude, wenn ihr in mancherlei Prüfungen fallt, da ihr wisst, dass durch diese Prüfungen euer Glauben fest und unerschütterlich wird.

5. Mose 8,16 … Durch diese schwere Zeit hat Gott euch geprüft, um euch danach umso mehr mit Gutem zu beschenken.

Alle diese Verse sehen wir in der Summe zu 100% in Abrahams Leben bestätigt. Natürlich auch den letzten Vers, dass Gott uns – nach bestandener Prüfung – mit Gutem beschenkt. Denn nachdem Abraham die Prüfung bestanden hatte, wurde ihm ja, wie wir zuvor gesehen hatten, großer Segen geschenkt: 

1. Mose 22,16-17 »Ich, spricht der ALLMÄCHTIGE, schwöre bei mir selbst: Weil du gehorsam warst und mir deinen einzigen Sohn als Opfer geben wolltest, werde ich dich überreich mit meinem Segen beschenken …«

Ihr seht also, dass die Prüfungen Gottes immer gut für uns sind. Daher sollte es nicht so sein, dass wir vor ihnen weglaufen oder gar denken, dass sie irgendwie unfair sind. Nein, wir sollten uns über diese göttlichen Prüfungen freuen. Deshalb steht auch geschrieben:

1. Petrus 1,6-7 Deshalb jubelt voller Freude, obwohl ihr jetzt für eine Weile den unterschiedlichsten Prüfungen ausgesetzt seid und manches Schwere durchmacht. Dies dient nur dazu, euren Glauben zu prüfen, damit sich zeigt, ob er wirklich wertvoll und rein wie pures Gold ist. Wenn euer Glaube also stark bleibt, nachdem er durch große Schwierigkeiten geprüft wurde, wird er euch viel Lob und Herrlichkeit und Ehre einbringen an dem Tag, an dem Jesus Christus der ganzen Welt offenbart werden wird.

Wie ihr hier lesen könnt, sind die Prüfungen Gottes sogar notwendig für uns. Warum? Genau, damit wir mit Segen beschenkt werden; in dem Fall, damit wir am Ende mit Gott zusammen ewig leben dürfen:

Jakobus 1,12 Glücklich ist, wer die Prüfungen besteht und im Glauben fest bleibt. Gott wird ihn mit dem Siegeskranz, dem ewigen Leben, krönen. Das hat er allen versprochen, die ihn lieben.

Ist das nicht eine wundervolle Zusage? Aber sie ist eben, wie du gelesen hast, daran gebunden, dass jeder von uns die Prüfungen besteht und im Glauben fest bleibt.

Daher die Frage: Hattet ihr das gewusst? Dass Gott, der uns liebt, uns auch prüft? Vor allem, dass er uns prüft, damit wir das ewige Leben mit ihm haben können?

Ziemlich heftig oder?! Aber ihr braucht keine Angst vor Prüfungen haben, denn Gott ist geduldig und voller Verständnis und Liebe für seine Kinder. Und außerdem habt ihr ja gelesen, dass niemand von uns so geprüft wird, dass er es nicht ertragen kann! Vergesst das bitte nie!!

Und wir als Erwachsene können euch dazu noch eine Sache aus unserem eigenen Leben sagen: “Die schwierigsten Prüfungen kommen nicht im Kindesalter, sondern erst wenn man älter wird.” 🙂

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