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Die Gefahren des Exodus

Vierte Gefahr / Warnung

Die letzte Gefahr und ihre Wichtigkeit hat eine Parallele mit dem Gebot der Liebe. Damit ist gemeint, dass die bisher behandelten Gefahren durch ihre Häufigkeit, Tragweite und den daraus entstehenden Konsequenzen ganz von alleine ihre hohe Gewichtung bekommen haben. Anders ausgedrückt: Wenn man nicht gerade oberflächlich, sondern die Torah genauer liest, sind sie im Grunde nicht zu übersehen. Die vierte Gefahr jedoch schon.

So ähnlich wie man vielleicht nicht sofort erkennen würde, dass von all den Geboten in der Torah das Gebot der Liebe das höchste ist. Klar wissen wir durch die Erfahrungen in unserem Leben, dass Liebe etwas sehr, sehr Wichtiges ist. Auch wissen wir spätestens durch das NT um die Wichtigkeit der Liebe. Exakt genau so ist es mit der letzten Warnung:

  • Auch hier wird in der Torah, wie bei der Nächstenliebe auch, der Punkt nicht überbetont.
  • Auch hier wissen wir, ebenfalls wie bei der Liebe, aus den Erfahrungen unseres Lebens, dass die Wichtigkeit sehr, sehr hoch ist (ihr werdet gleich verstehen, was gemeint ist, wenn wir die Gefahr beim Namen nennen).
  • Auch die letzte Parallele zur Liebe ist gegeben:
    Das NT macht eindeutig die Tragweite des Punktes klar (was ja auch logisch ist, weil das NT die Torah für uns auslegt).

Ehe die Fragezeichen zu viel werden, hier zuerst einmal der Vers zur letzten Gefahr:

4Mo 25,1 Und Israel blieb in Sittim. Und das Volk fing an zu huren mit den Töchtern Moabs.

Es geht also um die Gefahr der Unzucht – die in diesem Fall dazu führte, dass 24.000 Menschen starben!

Jetzt könnte man sagen, dass ja heute wegen Unzucht keine Menschen sterben müssen. Und das stimmt oberflächlich betrachtet auch, aber da es uns ja nicht um die Unzucht in der Welt, sondern um das Problem der Unzucht unter den Kindern Gottes geht, kann man diese Aussage so nicht stehen lassen. Denn durch Unzucht haben schon einige Geschwister Schiffbruch im Glauben erlitten.

Was ist damit gemeint?

Ganz einfach. Entweder leben Gläubige in Unzucht, d.h. in Beziehungen, ohne verheiratet zu sein, denken aber, dass das vor Gott “OK” sei, oder es wird Unzucht in einer anderen Form betrieben. Dazu ein Vers:

Eph 5,5 Denn das sollt ihr wissen, dass kein Unzüchtiger oder Unreiner … ein Erbteil hat im Reich des Christus und Gottes.

Damit der Punkt klar wird, um den es hier mitunter geht, werfen wir einen kleinen Blick in den alt-griechischen Grundtext. Beim Wort “Unzüchtiger” wird (man muss schon fast sagen: in doppelt ironischer Weise) zum einen die männliche Form benutzt und zum anderen steht da das griechische Wort: Pornos.
(Anmerkung dazu: Die weibliche Form ist: “Porne” und die Unzucht an sich ist: “Porneia”; von diesem Wort stammt “Pornographie” ab.)

Zur Klarstellung an dieser Stelle:
Selbstverständlich ist der Konsum von Pornographie per se nicht dasselbe wie der Akt der Unzucht an sich. Das ist klar. Wir möchten hier daher keine Worte hinzufügen, die da nicht stehen. Dennoch möchten wir unsere Brüder, als auch Schwestern, auf Folgendes hinweisen:

Mt 5,28 Ich aber sage euch: Wer eine Frau ansieht, um sie zu begehren, der hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen.

Jeder kennt diese Aussage. Sie geht aber weiter. Und da wir bei dieser letzten Warnung kein Blatt vor den Mund nehmen werden (dazu ist die Gefahr und sind die Konsequenzen daraus einfach viel zu groß), möchten wir bei den folgenden Worten darauf hinweisen, dass beim Konsum von unzüchtigem, also pornographischem Material, genau die von unserem Meister erwähnten “Körperteile” maßgeblich sind:

Mt 5,29-30 Wenn dir aber dein rechtes Auge ein Anstoß zur Sünde wird, so reiß es aus und wirf es von dir! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verlorengeht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird. Und wenn deine rechte Hand für dich ein Anstoß zur Sünde wird, so haue sie ab und wirf sie von dir! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verlorengeht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird.

Wie wir es in unserem Artikel zur Bergpredigt behandelt hatten, geht es unserem Meister nicht um eine wortwörtliche Anwendung (ansonsten würden wir wohl fast alle ohne Augen und ohne Hände herumlaufen), sondern durch das gezeichnete Bild soll die Dringlichkeit und die Tragweite der Sünde klargemacht werden. Etwas, was auch Paulus in seinen Briefen immer und immer wieder tut:

1Kor 6,17-19 Wer aber dem Herrn anhängt, ist ein Geist mit ihm. Flieht die Unzucht! Jede Sünde, die ein Mensch sonst begeht, ist außerhalb des Leibes; wer aber Unzucht verübt, sündigt an seinem eigenen Leib. Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des in euch wohnenden Heiligen Geistes ist, den ihr von Gott empfangen habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört?

Dieses: “Oder wisst ihr nicht” kann man auch sehr gut auf den Konsum jedweder Form von Pornographie beziehen:

  • Weiß man nicht, was man da eigentlich macht?
  • Weiß man nicht, dass man da Menschen dabei zusieht, wie sie Unzucht oder gar Ehebruch betreiben? Und weiß man nicht, dass man daran auch noch “Gefallen” findet?
  • Weiß man nicht, auch wenn man das alles “im Verborgenen” macht, Gott dennoch alles sieht?

Wenn man das alles nicht weiß, sollte man kurz innehalten und darüber nachdenken.

… 

Vor ca. 10 Jahren hatten wir mal einen christlichen Prediger zu diesem Thema reden gehört. Damit man das gleich Folgende besser zuordnen kann, kurz das Bild, was wir von diesem Mann hatten: lieb, nett, geduldig, Gemeinschaft liebend, extrem verständnisvoll und dergleichen. In der entsprechenden Predigt berichtete er dann von einem Bruder (natürlich ohne den Namen zu nennen), der zu ihm kam und von seiner Pornosucht erzählte, von der er nicht loskam. Dies tat er wohl mit Tränen in den Augen.

Als der Prediger bei seiner Erzählung an diese Stelle kam, machte er eine Bewegung, die man sicherlich kennt: Er führte die beiden Fäuste zu seinen Augen, rieb sie hin und her und gab dabei Winselgeräusche von sich, um quasi das Wehleidige und Selbstbemitleidende darzustellen.

Man war schockiert, weil das NULL zu diesem Mann passte, der sonst so verständnisvoll war. Man könnte fast sagen, dass es absolut lieblos war.

Aber nachdem der erste Impuls über die seltsame Handlung verging und er dazu auch ein paar passende Worte sagte, verstand man besser, was er damit bezweckte. Denn bei der Schwere und Tragweite dieser Sünde sollte man keineswegs (!) in eine Opferrolle schlüpfen! So auf die Art: “Ich kann nichts dafür, denn ich bin süchtig!”, oder: “Was will man machen, wenn die ganze Welt so ist, wie sie ist?!”

Klar ist die Welt so und das wird sich auch nicht ändern. Im Gegenteil: Alles wird noch freizügiger und unzüchtiger werden. Logisch.

Daher muss man dem Ganzen den Kampf ansagen und hier vor allem sein Herz und tatsächlich seine Augen rein und heilig halten. Auch dazu erneut eine hilfreiche Verbindung zum letzten Teil mit der Wichtigkeit der Erinnerung, zu der wir auch folgende Stelle zu den Quasten gelesen hatten, die eben auch hier perfekt zu unserem Thema Unzucht passt:

4Mo 15,38-41 Rede zu den Kindern Israels und sage ihnen, dass sie sich eine Quaste an die Zipfel ihrer Obergewänder machen, in ihren künftigen Geschlechtern, und eine Schnur von blauem Purpur an der Quaste des Zipfels befestigen. Und die Quaste soll euch dazu dienen, dass ihr bei ihrem Anblick an alle Gebote des HERRN denkt und sie befolgt, dass ihr nicht den Trieben eures Herzens nachgeht und euren Augen, denen ihr nachhurt; sondern dass ihr euch an alle meine Gebote erinnert und sie tut und eurem Gott heilig seid. Ich, der HERR, bin euer Gott, der ich euch aus dem Land Ägypten geführt habe, um euer Gott zu sein; ich, der HERR, euer Gott.

Die Welt folgt den Trieben ihres Herzens und hurt maß- und schamlos ihren Augen nach. Aber natürlich sollen wir nicht mehr so leben und wandeln wie jene, sondern jetzt müssen wir nach dem Willen Gottes leben. Denn …

1Thes 4,3-5 Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung, dass ihr euch der Unzucht enthaltet; dass es jeder von euch versteht, sein eigenes Gefäß in Heiligung und Ehrbarkeit in Besitz zu nehmen, nicht mit leidenschaftlicher Begierde wie die Heiden, die Gott nicht kennen.

Daher … 

Kol 3,5 Tötet daher eure Glieder, die auf Erden sind: Unzucht, Unreinheit, Leidenschaft, böse Lust … um dieser Dinge willen kommt der Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams.

Wie zuvor betont, wird uns im NT die Tragweite dieser Gefahr aufgezeigt. Immer und immer wieder, ohne dabei ein Blatt vor den Mund zu nehmen.

Warum macht es das auf so eindringliche Weise?

Weil unser ewiges Leben davon abhängt. Denn … 

Gal 5,19-21 Offenbar sind die Werke des Fleisches, welche sind: Ehebruch, Unzucht, Unreinheit, Zügellosigkeit … wovon ich euch voraussage, wie ich schon zuvor gesagt habe, dass die, welche solche Dinge tun, das Reich Gottes nicht erben werden.

Mehr warnen, kann man uns nicht!

Sowohl für diese Gefahr hier nicht, als auch für die anderen drei zuvor nicht!

1Kor 10,11 All diese Ereignisse, die ihnen widerfuhren, dienen uns als Beispiel. Sie wurden für uns, die wir am Ende der Zeiten leben, als Warnung aufgeschrieben.

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