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Die Gefahren des Exodus

In diesem Teil steht der Exodus und die daraus praktisch anwendbaren Lehren für unseren Alltag heute im Mittelpunkt. Wir hatten uns dazu schon einmal in stark verkürzter Form ein paar Punkte im ersten Teil dieser Serie angesehen. Dabei ging es um die Parallelen zwischen dem Volk damals und uns heute. Damit ist zum Beispiel das gemeint, was wir auch im letzten Teil mit dem “Erinnern an den Exodus” hatten:
Da konnten wir die Parallele zwischen ihrer Befreiung aus der Sklaverei der Weltmacht Ägypten und unserer Befreiung aus der geistigen und geistlichen Sklaverei der Welt erkennen. Diese Parallelen zwischen ihnen damals und uns heute enden aber nicht mit der Befreiung, sondern der gesamte Exodus ist voll von lehrreichen Beispielen, Vergleichen, geistlichen Abbildern und dergleichen. Es ist so, wie es Paulus beschreibt:

1Kor 10,1.6 Mir ist wichtig, dass ihr das versteht! Unsere Vorfahren wurden damals, als sie aus dem Land Ägypten auszogen, alle von der Wolkensäule geleitet und durchquerten alle das Meer. … Diese Ereignisse können uns als lehrreiche Beispiele dienen. …

Lehrreiche Beispiele wofür? Das wollen wir uns in diesem Teil anschauen und uns dabei auf die wichtigsten vier konzentrieren. 

Damit wir aber das gleich Folgende besser einordnen können, benötigen wir zuvor noch das grobe Gerüst des Exodus:
Wie zuvor erwähnt, befreit Gott auch heute noch sein Volk aus der Sklaverei – im Kern von der geistigen & geistlichen Sklaverei und der Sünde der Welt. Der entscheidende Schritt zu dieser Befreiung hängt, wie bei ihnen damals auch, mit dem Blut eines Passahlammes zusammen. In unserem Fall mit dem kostbaren Blut unseres Erretters Jeschua.

Unmittelbar nach bzw. direkt mit diesem Passah verbunden, möchte unser himmlischer Vater seine Kinder dazu bringen, dass sie sich von allem Sauerteig trennen. Das heißt: Wir sollen uns von allem Bösen und von aller Irrlehre trennen (1Kor 5,7–8, Mt 16,11-12), denn ein wenig Böses und ein wenig Irrlehre durchsäuern den ganzen Teig (Gal 5,9). 

Dann, nach dem Auszug, geht es nicht direkt ins verheißene Land, sondern in die Wüste. Diese Wüste hat einen bestimmten erzieherischen Aspekt, denn dort sollen seine Kinder, so wie wir heute auch, Folgendes lernen:

  • Lernen, in Abhängigkeit von ihm zu leben.
  • Lernen, mit ihm und unseren Geschwistern in Gemeinschaft zu leben.
  • Lernen, im Gehorsam zu seinen Geboten zu leben.
  • Lernen, in der von ihm eingesetzten Ordnung zu leben.

Lernen wir das alles, dann werden wir die Herausforderungen, die vor dem Einzug ins verheißene Land (bzw. vor dem Einzug in die Ewigkeit) noch kommen werden, gemeinsam mit unserem Schöpfer und zusammen mit unseren Geschwistern meistern.

Das ist in ganz kurz der grobe Rahmen des Exodus. Und wenn wir eben – wie Paulus es sagt – diese Ereignisse als lehrreiche Beispiele verstehen und wie im letzten Teil gesehen, uns stets daran erinnern, dann können wir den Exodus von damals auf sehr segensreiche Art und Weise auf unser Leben heute anwenden. Denn es ist kein Zufall, dass die Torah nicht rein eine Ansammlung von Geboten ist, sondern ein erheblicher Anteil davon ist der Bericht über die eben “lehrreichen Ereignisse” von damals. Das hat einen maßgeblichen Grund und diesen Grund schauen wir uns jetzt an.

Als Einleitung zum gleich folgenden ersten Block, die soeben gelesene Stelle aus dem Korintherbrief in einer anderen Übersetzung:

1Kor 10,1.6 Liebe Brüder, vergesst nicht, was vor langer Zeit unsere Vorfahren in der Wüste erlebt haben. … Diese Dinge sind zum Vorbild für uns geschehen, damit wir nicht nach dem Bösen begierig werden, so wie jene begierig waren.

Paulus sein Fokus, warum wir uns an den Exodus erinnern sollen, sind hier also nicht die Dinge, die gut liefen, sondern es sind explizit die Fehltritte, die das Volk damals in der Wüste gemacht hat. Diese sollen uns als warnende Beispieledienen, wie es manch andere Bibeln übersetzen.

Diese warnenden Beispiele (vor denen uns die Torah explizit durch die Fehltritte des Volkes warnt) lassen sich zu vier großen Gefahren zusammenfassen, die wiederum unmittelbar mit vier typisch menschlichen Schwächen verbunden sind.

Diese menschlichen Schwächen, die durch den Glauben quasi verstärkt und an die Oberfläche gespült werden, sind der Fokus dieses Teils. Am Ende – das können wir euch jetzt schon versprechen – wird man diese vier Dinge an sich selbst oder als ein Problem innerhalb der eigenen Gemeinschaft wiedererkennen. Oder beides.

Warum wir das so “kühn” versprechen können, ist ganz einfach. Zum einen aus eigener Erfahrung – leider – und zum anderen, weil Paulus es genau so schreibt:

1Kor 10,11 All diese Ereignisse, die ihnen widerfuhren, dienen uns als Beispiel. Sie wurden für uns, die wir am Ende der Zeiten leben, als Warnung aufgeschrieben.

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