AUS DEM VIERTEN TEIL:
1. Wir sind “Neulinge”: Daher einfache Verse finden & auf diese aufbauen.
Wir alle sind noch am Anfang. Vielleicht weiß der eine mehr als der andere, aber am Ende sind wir alle “Jünger”, was im Hebräischen so viel bedeutet wie: Wir sind alle “Lernende“. Unser Glaube als Jünger Jesu ist also mit einem andauernden Prozess verbunden, bei dem wir stets dazulernen sollen.
1Kor 13,9 Denn wir erkennen stückweise… [SLT]
Diese Tatsache sollten wir nie aus den Augen verlieren:
1Kor 3,18 Niemand betrüge sich selbst! Wenn jemand unter euch sich für weise hält in dieser Weltzeit, so werde er töricht, damit er weise werde! [SLT]
In unserer heutigen Sprache ausgedrückt: “Locker bleiben. Nicht auf “Alles-Wisser” machen, sondern es für möglich erachten, dass man falsch liegt.”
Warum sollten wir das für möglich erachten? Genau, weil wir alle “Jünger” sind und somit alle voneinander lernen können.
Bei diesem “Voneinander-Lernen” (und natürlich auch Prüfen) ist es wichtig, dass wir fundamentale und leicht zu verstehende Verse als Ausgangslage für die Suche nach biblischen Antworten finden!
Warum? Ist die Bibel an und für sich, nicht “einfach” zu verstehen? Ja und nein.
“Nein”, weil sie sehr leicht missverstanden werden kann (vergleiche z.B. 2Petr 3,16) und “ja”, weil man die “Frohe Botschaft” leicht herauslesen kann.
Da wir aber nahezu im Zenit Babylons leben (zu Babylon bzw. Babel und der Sprachverwirrung kommen wir im nächsten Punkt), ist es im Dschungel der unzähligen christlichen Glaubensrichtungen extrem schwierig geworden, Wahrheit von Lüge zu unterscheiden. Das Internet tut dann sein Übriges dazu, dass alles nur noch noch verwirrender für uns wird. Der eine sagt “Du musst nur glauben und Gott liebt dich so wie du bist.”, der andere zitiert z.B. Lk 9,23 und spricht von täglicher Selbstaufopferung. Wie soll man sich da zurecht finden? Wie göttliche Lehre von menschlicher Lehre unterscheiden können?
Für viele von uns ist das sehr herausfordernd oder gar frustrierend. Und mit Frust kommt meist Zweifel, der unseren Glauben schmälert. Und das darf nicht sein.
Wie findet man sich also im christlichen Dschungel der Verwirrung zurecht?
Obwohl sich nahezu die ganze Serie um die Beantwortung dieser Frage dreht, gibt es einen entscheidenden Einstiegspunkt:
Die Suche nach den klarsten Versen zu einem Thema!
Natürlich ist unser Gebet dabei wichtig. Natürlich ist weiterhin die Fülle der gesamten Schrift und nicht allein die Aussage eines einzelnen Verses wichtig. Aber um zumindest eine solide Grundlage zu haben, mit der man beginnen kann, ist die Suche nach einfachen, klaren und unmissverständlichen Versen, die man wie ein Kind annehmen und glauben kann, Gold wert.
2. Die Gegenüberstellungsliste
Man kann und sollte zu Beginn eines kontroversen biblischen Themas es so machen, dass man auf die Suche nach den klarsten Versen für das Für und Wider geht und sich diese dann notiert und gegenüberstellt.
Zum Beispiel für die Frage nach der Gültigkeit des Gesetzes könnte das so aussehen:
Röm 10,4 Denn Christus ist das Ende des Gesetzes zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt. [SLT] | Lk 16,17 Doch das bedeutet nicht, dass das Gesetz seine Gültigkeit auch nur im geringsten verloren hätte. Es ist stärker und dauerhafter als Himmel und Erde. [NLB] |
Was ist nun richtig? Es kann ja nicht sein, dass Paulus das Gesetz beendet und Christus selbst betont, dass das Gesetz seine Gültigkeit nicht auch nur im geringsten verloren hat. Was macht man jetzt? Denn wenn man nun weitere Verse sucht, ist das zwar gut, sehr gut sogar, aber das grundsätzliche Problem dieses scheinbaren Widerspruchs hebt sich dadurch nicht auf; d.h. dadurch verschwindet beispielsweise der Vers über die Betonung der Gültigkeit des Gesetzes nicht einfach so aus unseren Bibeln.
Diese Tatsache (dass mehr Verse diesen scheinbaren Widerspruch nicht in Luft auflösen lassen) ist total wichtig für uns zu erkennen. Denn das Bewusstwerden dieses Problems hindert uns regelrecht daran, von dem einen Vers zum anderen zu springen. Gleichzeitig fördert es die Gesinnung in uns, den Zusammenhang der jeweiligen Aussage genau unter die Lupe zu nehmen.
Nehmen wir aber die Stellen nicht genau unter die Lupe, sondern missachten die einen Verse durch andere Verse, dann nennen wir diese verwerfliche Arbeitsweise mit der Heiligen Schrift: “Vers-Hopping“; denn man springt willkürlich von einem Vers zum anderen, ohne sich wirklich mit der klaren und leicht verständlichen Aussage zu beschäftigen.
Dieses “Vers-Hopping” geschieht meist dann, wenn die Aussage der jeweiligen Stelle unserem Fleisch nicht so zusagt, wie wir es gerne hätten – womit wir dann wieder bei unserer Einleitung und dem Problem mit unserem trügerischen Herzen wären (Jer 17,9), welches sich gegen Gottes Wahrheit auflehnt (Röm 8,7).
Geht man nun wieder zurück zu Röm 10,4 und sieht sich den Vers genauer an, kann man feststellen, dass da nicht steht, dass Christus das Gesetz aufgehoben hat. Das steht da einfach nicht. Da steht, dass er das Ende des Gesetzes zur Gerechtigkeit für jeden ist, der glaubt. Und wenn man dann noch genauer hinguckt – nämlich in den griechischen Text, aus dem übersetzt wurde – sieht man, dass das Wort, das mit “Ende” übersetzt wurde, auch “Ziel” bedeuten kann. Dadurch steht geschrieben, dass Christus das Ziel des Gesetzes ist. Eine völlig andere Aussage. Das eine wirft einen negativen Schatten auf das Gesetz, das andere hebt es besonders hervor, da ja unser Messias als das eigentliche Ziel des Gesetzes beschrieben wird.
Dies ist nur eine vereinfachte Veranschaulichung und keineswegs ist das Problem damit beendet. Ein weiteres Beispiel zum selben Thema:
Gal 3,13 Christus hat uns losgekauft von dem Fluch des Gesetzes… [SLT]
Auch hier wieder macht es den Anschein, dass Christus uns vom Gesetz befreit hat. Aber, weder steht da etwas von “Befreiung”, noch steht da, dass Christus das Gesetz abgeschafft hat, noch dass das Gesetz ein Fluch sei. Dies sind nur individuelle Annahmen, die aber nicht dastehen. Es sind Rückschlüsse, auf die wir meist deswegen kommen, weil wir eine bestimmte Prägung haben (wir sind auf diesen Punkt der “persönlichen Brille” im ersten Teil näher drauf eingegangen). Aber was ist das Gesetz dann, wenn es kein Fluch ist?
Röm 7,12 So ist nun das Gesetz heilig, und das Gebot ist heilig, gerecht und gut. [SLT]
Eine sehr klare und – auch im Dschungel der unterschiedlichsten Meinungen zum Gesetz – leicht verständliche Aussage: Das Gesetz ist heilig. Punkt.
Das heißt aber keineswegs, dass es deswegen noch gültig sein muss. Das sagt Röm 7,12 ja ebenfalls nicht. Daher die Frage: Gibt es vielleicht eine andere Stelle in der Bibel, die leicht und unmissverständlich auf diese verzwickte Frage nach der Gültigkeit eingeht? Gibt es vielleicht sogar einen Vers, der uns ganz direkt die Frage beantwortet, ob wir durch den Glauben an Christus das Gesetz außer Kraft setzen oder nicht?
Röm 3,31 Setzen wir nun dadurch, dass wir alles vom Glauben abhängig machen, das Gesetz außer Kraft? Keineswegs! Das Gegenteil ist der Fall: Wir bringen das Gesetz dadurch erst richtig zur Geltung. [NGÜ]
Die Antwort auf die Frage: “Setzen wir nun dadurch, dass wir alles vom Glauben abhängig machen, das Gesetz außer Kraft?” lautet also wie? Was ist die biblische und nicht menschliche Antwort darauf? Sie lautet klar, deutlich und eigentlich für jeden verständlich: “Keineswegs!“
Sagen wir hiermit, dass man die Zelte abbrechen und das Thema “Gesetz gültig oder nicht?” abhaken kann? Ja und nein, denn man weiß ja, da gibt es noch andere Verse, die vermeintlich etwas Gegenteiliges sagen. Ob sie das dann schlussendlich wirklich tun, und somit diese und ähnliche glasklaren Verse irgendwie aufheben, muss jeder für sich selbst herausfinden. Was man während dieser Suche nach Wahrheit aber machen kann, ist, sich diese klaren und nicht falsch zu verstehenden Verse herauszuschreiben; und sich diese immer wieder vor Augen zu führen und auch Gott zu fragen, was Wahrheit ist; d.h. für diesen Fall, dass man im Gebet den Allmächtigen fragen kann:
“Heiliger Vater, hast du durch deinen Sohn und unseren Glauben an sein makelloses Opfer dein heiliges Gesetz abgeschafft? Setzen wir nun dadurch, dass wir alles vom Glauben abhängig machen, irgendwie das Gesetz außer Kraft? Ich bitte dich um eine klare Antwort, denn ich weiß es nicht und bin verunsichert.”
Und dann kann man auf Antwort warten und parallel lesen, forschen und sinnen. Wichtig dabei ist, dass unser Herz offen für göttliche Korrektur ist, denn ansonsten hilft alles Beten, Lesen und Forschen nichts.
Ein letztes Beispiel:
Joh 10,30 Ich und der Vater sind eins. [SLT]
“Dreieinigkeitsanhänger” werden diese Aussage als Beleg dafür anführen, dass zwischen Vater und Sohn eine “Gleichheit” besteht, die ihre Ansicht eines dreieinigen Gottes bestätigt. Ferner wird in diesem Zusammenhang gesagt, dass es egal wäre, wen man anbetet, da ja der Vater und Jesus eins sind. Alle diese und ähnliche Behauptungen sind völlig nachvollziehbar, da ja oberflächlich betrachtet der Vers auch eine einfache Aussage trifft.
Jedoch stellt zum Beispiel an gleich mehreren Stellen der Sohn selbst für die Debatte um die Anbetung glasklar fest, an wen wir unser Gebet richten sollen:
Mt 6,6.9 Du aber, wenn du betest, geh in dein Kämmerlein und schließe deine Türe zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist … Deshalb sollt ihr auf diese Weise beten: Unser Vater, der du bist im Himmel! Geheiligt werde dein Name. [SLT]
Diese Aussage ist absolut unmissverständlich. Sie lässt keinen Spielraum für eine Fehlinterpretation unsererseits, denn unser Herr und Meister lehrt uns, wie wir beten sollen, indem er spricht: “Ihr sollt auf diese Weise beten: Unser Vater, …“
Das versteht jedes Kind Gottes und jedes Kind darf dies auch wie ein Kind annehmen. Ganz ohne Angst, etwas Falsches zu tun.
Jedoch ist die Aussage “Ich und der Vater sind eins.” nicht so einfach zu verstehen, obwohl sie oberflächlich betrachtet einfach aussieht. Man könnte sogar sagen, dass man dem Vorschlag: “Suche zu Beginn deines Studiums einfache und klar verständliche Verse!” nachgegangen ist. Wenn man aber andere Stellen kennt, in denen wiederum geschrieben steht, dass zum Beispiel auch Mann und Frau eins sein sollen, dann wird die Sache doch nicht so einfach. Noch unklarer wird es, wenn wir uns folgenden Vers ansehen (hier sagt unser Herr in seinem Gebet an Gott Folgendes):
Joh 17,22 Und ich habe die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, ihnen gegeben, auf dass sie eins seien, gleichwie wir eins sind; [SLT]
Nicht nur, dass auch wir die Herrlichkeit erhalten haben, die der Sohn hat, sondern wir sollen auch so eins sein, gleichwie Vater und Sohn eins sind. Ohne ins Detail zu gehen, kann man schnell erkennen, dass die Feststellungen um die Herrlichkeit und die Aussage: “Vater und Sohn sind eins.” vielleicht doch nicht so kinderleicht zu verstehen sind, wie man es oberflächlich betrachtet vielleicht vermutet hatte.
Andere Stellen wiederum sind zumindest in der Gottesfrage durchaus eindeutig, wie z.B. diese hier:
1Kor 8,5-6 Denn wenn es auch solche gibt, die Götter genannt werden, sei es im Himmel oder auf Erden — wie es ja wirklich viele »Götter« und viele »Herren« gibt —, so gibt es für uns doch nur einen Gott, den Vater, von dem alle Dinge sind und wir für ihn; und einen Herrn, Jesus Christus, durch den alle Dinge sind, und wir durch ihn. [SLT]
Hier wird für uns eindeutig und unmissverständlich die Frage geklärt: “Bei all den Debatten, die da draußen kursieren, wer ist für uns nun am Ende Gott? Der Vater? Jesus? Beide? Oder sogar ein dreieiniger Gott? Wie kann man im Dschungel all dieser Debatten um ‘Wer ist Gott?’ noch durchblicken?”
Antwort: “Für uns gibt es doch nur einen Gott, den Vater.“
Eine ganz einfache und kinderleicht zu verstehende Aussage, die exakt auf die Frage eingeht. Sie geht sogar auch auf den Punkt ein, dass die Heilige Schrift viele “Gott” nennt. Und sie gibt uns dann am Ende Klarheit, wer für uns von all denen der allein wahre Gott ist: Der Vater.
Ganz so wie es der Sohn Gottes für uns klarstellt:
Joh 17,3 Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen. [SLT]
Leichter kann man es uns nun wirklich nicht machen. Ganz genauso, wie vorher bei der Frage: “Heben wir nun durch unseren Glauben das Gesetz auf?”
Die leicht zu verstehenden Antworten auf diese und ähnlich heiß debattierten Fragen liefert die Bibel. Jedoch ist für einige das Annehmen dieser einfachen Aussagen dann am Ende doch nicht so einfach. Auch scheinen sie schlussendlich beim Bibelstudium kaum eine Rolle zu spielen. Die Frage ist: Warum?
Abschließend und zusammenfassend:
Wir dürfen, können und sollten einfache und leicht verständliche Verse als Ausgangslage nehmen und mit allen anderen, auch schwieriger zu verstehenden Versen, abgleichen. Was wir aber nicht tun sollten, ist bei den schwierigen Versen anzufangen; oder gar mit denen zu starten, die uns irgendwie angenehmer sind und wir dadurch dann die leicht zu verstehenden Verse völlig verdrehen müssen, sodass sie dann widerspruchsfrei mit den schwer zu verstehenden werden. Das wäre absurd. Wir müssen jedes “es steht geschrieben” mit jedem “wiederum steht geschrieben” abgleichen und dabei auf die Suche nach einfachen, unmissverständlichen Versen gehen. Ansonsten können wir anhand der Bibel mit der Bibel in die Irre gehen. Oder in anderen Worten: Auch durch die Bibel kann man uns zur Lüge führen…
Mt 4,6-7 Und der Teufel spricht zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so stürze dich hinab; denn es steht geschrieben: »Er wird seinen Engeln deinetwegen Befehl geben, und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht etwa an einen Stein stößt«. Da sprach Jesus zu ihm: Wiederum steht geschrieben: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen!« [SLT]
Der Widersacher versuchte den Herrn damals, so wie er uns Menschen heute versucht – nämlich mit dem Wort Gottes selbst. Anders ausgedrückt: Er will mit der Wahrheit uns von der Wahrheit wegführen. Und wie schützen wir uns davor? Unter anderem dadurch, dass wir verstehen, dass ein Vers allein nicht genügt und uns ein Vers allein in die Irre führen kann. Wenn wir aber die Fülle der Schrift mehr und mehr kennen und dabei bei den einfachen und klaren Aussagen beginnen und uns dann vorarbeiten, sodass wir alle Verse in Einklang bringen, dann können wir auch mehr und mehr erwidern: “Wiederum steht geschrieben.”
So hat es uns unser Herr und Meister vorgelebt und so sollten wir es ihm nachmachen!
Mt 4,7 Da sprach Jesus zu ihm: Wiederum steht geschrieben … [SLT]
…
3. Extrem hilfreiche, aber oft überlesene Signalwörter für ein kinderleichtes Verständnis
Fragen bzw. kleine Wörter, die beim korrekten Verständnis der Heiligen Schrift enorm hilfreich sein können:
- Warum steht da ein “darum”?
- Weshalb steht da ein “deshalb”?
- Lässt sich ein “womit” durch das Wörtchen “damit” vielleicht besser verstehen?
- Weswegen steht da ein “deswegen”?
- Worauf bezieht sich ein “daher, demnach, somit, denn” und dergleichen?
Wie hilfreich diese und ähnliche kleine “Signalwörter” sein können, möchten wir anhand von ein paar Beispielen aufzeigen. Zum Einstieg das Wörtchen “darum”:
Mt 18,3 und (Jeschua) sprach: Wahrlich, ich sage euch, wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht in das Reich der Himmel eingehen. [CSV]
Oft stellt man sich zu dieser Aussage (die man meist nur isoliert und nicht in seinem Zusammenhang kennt) die Frage: “Was ist damit gemeint? Welchen typisch kindlichen Aspekt meint unser Meister hier?”
Für die Antwort müssen wir uns nicht anstrengen und dabei womöglich auf die wildesten Theorien kommen, sondern lediglich das Signalwort im nächsten Vers beachten:
Mt 18,4 Darum, wer irgend sich selbst erniedrigen wird wie dieses Kind, der ist der Größte im Reich der Himmel; [CSV]
Man kann also sagen, dass uns die Bibel durch das Wörtchen “darum” selbst die Antwort auf unsere Frage gibt. Wir müssen also nicht unsere Gehirnzellen anstrengen und so auf die wildesten Schlussfolgerungen kommen, sondern lediglich den Text selbst befragen. Und das kleine Wörtchen “darum” hilft uns dabei.
[Kleine, aber wichtige Anmerkung an dieser Stelle: Je nach Übersetzung können diese Hilfswörter anders übersetzt werden. Manche Bibeln lassen sie sogar leider ganz weg.]
…
Es gibt unzählige andere Stellen und viele andere hilfreiche Signalwörter, die einem dabei helfen können, den Text und seine grundsätzlichen Aussagen besser zu verstehen. Wenn man also die Augen offen für diese Wörter hält, wird man a) wahre Schätze finden und b) sich mehr und mehr vom Sauerteig verschiedenster Lehren trennen, weil u.a. der heilige Text für uns die Auslegung übernimmt.
Weitere hilfreiche Wörter sind: “deshalb, daher, deswegen, weil, so, also, damit, denn” und andere ähnliche Wörter.
Auch Bedingungswörter, wie “wenn” oder “dann” sind sehr hilfreich. Auch hier ein kleines Beispiel dazu, welches uns sofort und unmissverständlich aufzeigt, ob wir jetzt schon gerettet sind oder nicht:
1Kor 15,1-2 Ich erinnere euch aber, ihr Brüder, an das Evangelium, das ich euch verkündigt habe, das ihr auch angenommen habt, in dem ihr auch fest steht, durch das ihr auch gerettet werdet, wenn ihr an dem Wort festhaltet, das ich euch verkündigt habe — es sei denn, dass ihr vergeblich geglaubt hättet. [SLT]
Man wird “gerettet werden” (Zukunftsform), wenn man an dem Wort festhält. Das “Wenn” macht die Bedingung der Errettung klar!
Im Zeitalter der “billigen Gnade” sind solche Hilfestellungen – also solche “denn’s und wenn’s” – eher abschreckend. Leider.
2Tim 2,11-12 Glaubwürdig ist das Wort: Wenn wir mitgestorben sind, so werden wir auch mitleben; wenn wir standhaft ausharren, so werden wir mitherrschen; … [SLT]