1. Unsere Gott wohlgefällige Einstellung beim Austausch
Kol 3,12-17 So zieht nun an als Gottes Auserwählte, Heilige und Geliebte herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Langmut; ertragt einander und vergebt einander, wenn einer gegen den anderen zu klagen hat; gleichwie Christus euch vergeben hat, so auch ihr. Über dies alles aber zieht die Liebe an, die das Band der Vollkommenheit ist. Und der Friede Gottes regiere in euren Herzen; zu diesem seid ihr ja auch berufen in einem Leib; und seid dankbar! Lasst das Wort des Christus reichlich in euch wohnen in aller Weisheit; lehrt und ermahnt einander und singt mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern dem Herrn lieblich in eurem Herzen. Und was immer ihr tut in Wort oder Werk, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn. [SLT]
Diese Passage allein würde genügen, dass sich unser gesamter Austausch schlagartig ändert. Bedingung hierfür wäre: Wir richten uns nach diesen Versen und leben sie. Tun wir das nicht, kann es u.a. zu Streit, Zorn, Zwietracht, Parteiungen und sogar zu Feindschaft unter uns kommen. Alle diese Dinge sind, laut Bibel, Werke des Fleisches, also Werke des noch nicht gekreuzigten Egos:
Gal 5,19-21 Offenbar sind aber die Werke des Fleisches, welche sind: Ehebruch, Unzucht, Unreinheit, Zügellosigkeit; Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Streit, Eifersucht, Zorn, Selbstsucht, Zwietracht, Parteiungen; Neid, Mord, Trunkenheit, Gelage und dergleichen, wovon ich euch voraussage, wie ich schon zuvor gesagt habe, dass die, welche solche Dinge tun, das Reich Gottes nicht erben werden. [SLT]
Erkennen wir – durch gesunde Selbstprüfung – in unserem Austausch immer und immer wieder diese und ähnliche Werke des Fleisches an uns, dürfen wir sie nicht verharmlosen und uns sagen: “Na ja, das ist doch normal, dass man da laut wird, weil mein Gegenüber dieses, jenes, welches getan und gesagt hat.”
Sagen wir solche und ähnliche Dinge, dann verharmlosen wir unser Problem; sprich wir legen uns die Dinge so zurecht, wie wir es brauchen, sodass die Werke des Fleisches sich mit unserem noch nicht gekreuzigten Fleisch bewusst oder unbewusst wohlfühlen können. Sollte dies der Fall sein und man erkennt das an sich selbst, dann sollten die Alarmglocken angehen. Warum?
Der Vers stellt es klar: Götzendiener werden das Reich Gottes nicht erben. Zauberei-Treibende werden das Reich Gottes nicht erben. Diejenigen, die die Ehe brechen, werden das Reich nicht erben. Genauso werden mit diesen schweren Sünden, aber auch in einem Atemzug ständig Streitende, Zornige, Zwietracht-Säende, Parteiende und Feindschaft in die Gemeinschaft Bringende genannt. Sie werden – so die geschriebenen Worte – das Reich Gottes ebenfalls nicht erben!
Das ist eine sehr eindringliche Warnung, die keiner von uns auf die leichte Schulter nehmen sollte, indem man sich z.B. Ausreden zurechtlegt, warum bei einem selbst und der jeweiligen Situation Streit, Feindschaft & Co. doch gerechtfertigt seien. Stattdessen sollte diese heftige Warnung einen jeden von uns wachrütteln, sofern wir diese und ähnliche Eigenschaften an uns erkennen.
Man muss in diesem Zusammenhang betonen und gleichzeitig brüderlich warnen:
Für Gott und seine Wahrheit zu streiten, kennt seine Rahmenbedingungen und Grenzen. Diese Grenzen sind wohl einigen unter uns nicht bekannt. Leider ist es so, dass diese Grenzen nicht nur bei wirklich wichtigen Themen überschritten werden, sondern auch bei Kleinigkeiten. Obwohl doch zu all diesen Streitfragen klipp und klar geschrieben steht:
2Tim 2,23-26 Die törichten und unverständigen Streitfragen aber weise zurück, da du weißt, dass sie nur Streit erzeugen. Ein Knecht des Herrn aber soll nicht streiten, sondern milde sein gegen jedermann, fähig zu lehren, geduldig im Ertragen von Bosheiten; er soll mit Sanftmut die Widerspenstigen zurechtweisen, ob ihnen Gott nicht noch Buße geben möchte zur Erkenntnis der Wahrheit und sie wieder nüchtern werden aus dem Fallstrick des Teufels heraus, von dem sie lebendig gefangen worden sind für seinen Willen. [SLT]
Versteht man, was hier steht? Wendet man diese Worte in seinem eigenen Leben an? Weist man Dinge, die nur Streit erzeugen zurück und erstickt sie so im Keim? Ist man milde gegen jedermann und auch sanftmütig gegen die Widerspenstigen? Oder nimmt man diese Anlässe als Ventil für die Probleme, die man eigentlich mit sich selbst hat? Probleme wie z.B. Unzufriedenheit, Unruhe, Streitsucht, Herzenshärte und Stolz? Oder auch Verletzungen aus der Vergangenheit, weil man so gut wie nie angenommen oder geliebt wurde? Lassen wir vielleicht diese und ähnliche Probleme nun an anderen aus? Bewusst oder unbewusst?
All das soll bei uns nicht so sein Brüder und Schwestern. Von uns wird erwartet und verlangt, dass …
Tit 3,2-3 dass [wir] niemand verlästern, nicht streitsüchtig sind, sondern gütig, indem [wir] allen Menschen gegenüber alle Sanftmut erweisen. Denn auch wir waren einst unverständig, ungehorsam, gingen in die Irre, dienten mannigfachen Lüsten und Vergnügungen, lebten in Bosheit und Neid, verhasst und einander hassend. [SLT]
Daher sollten wir nie vergessen, wo wir herkommen. Nie!
Wir alle brauchen – ausnahmslos – eine massive Herzensveränderung. Ohne diese bewusst angestrebte göttliche Veränderung und Heilung in uns, kann uns unser Fleisch ein Leben lang betrügen und uns alle möglichen Dinge einreden, erst recht, wenn wir meinen, dass wir jetzt voll die Peile haben. Wenn das der Fall sein sollte, sollten wir auch hier vorsichtig sein, denn…
Gal 6,3 Denn wenn jemand meint, etwas zu sein, da er doch nichts ist, so betrügt er sich selbst. [SLT]
Denkt also jemand von sich, dass er oder sie sich bereits schon so stark geändert hat, dass man sich jetzt für weise und verständig hält, für den gilt:
Jak 3,13 Wer ist weise und verständig unter euch? Der zeige durch einen guten Wandel seine Werke in Sanftmütigkeit, die aus der Weisheit kommt! [SLT]
Wie soll der Verständige und Weise seinen guten Wandel zeigen? Durch Zank, den man mit dem Eifer für Gott und seine Wahrheit verwechselt? Durch hitzigen Wortstreit? Oder durch Werke in Sanftmütigkeit, die wahrhaftig aus Gottes Weisheit kommen?!
Sollten diese und ähnliche Gott wohlgefällige Eigenschaften (noch) an und in uns fehlen, dann sollten wir es für möglich erachten, dass dieser Vers auf uns zutrifft:
1Kor 8,2 Wenn aber jemand meint, etwas zu wissen, der hat noch nichts so erkannt, wie man erkennen soll. [SLT]
Und da es durchaus sein kann, dass wir noch nicht viel erkannt haben, sollten wir alle vorsichtig mit unseren Worten sein, damit wir nichts Unüberlegtes sagen:
Spr 12,18 Da ist jemand, der unbesonnene Worte redet gleich Schwertstichen; aber die Zunge der Weisen ist Heilung. [CSV]
An dieser Stelle weitere Sprüche, die bei unserem Austausch extrem hilfreich für uns alle sein können:
- Genereller Gegensatz zwischen Zorn und Geduld:
Spr 15,18 Ein zorniger Mann erregt Streit, aber ein Langmütiger stillt den Zank. [SLT] - Wenn wir generell Probleme mit unserem Temperament haben, sollten wir uns durch diesen Spruch warnen lassen:
Spr 29,22 Ein zorniger Mann richtet Streit an und ein hitziger viel Sünde. [SLT] - Was sollten wir machen, wenn sich Streit in unseren Gesprächen anbahnt und wir die ersten Ansätze erkennen?
Spr 17,14 Der Anfang eines Zankes ist wie die Entfesselung von Wasser; so lass den Streit, ehe er heftig wird. [CSV] - Was ist, wenn es am Ende immer und immer wieder zu Streitigkeiten kommt?
Spr 22,10 Treibe den Spötter fort, so geht der Zank hinaus, und Streit und Schande hören auf. [CSV]
Alle diese zuvor genannten, nennen wir sie der Einfachheit halber, negativen Dinge haben in unserem Austausch nichts verloren. Unser himmlischer Vater möchte seine Kinder nicht in diesen Dingen verstrickt sehen. Er möchte uns milde, geduldig und sanftmütig miteinander umgehen sehen.
Natürlich kann es dabei vorkommen, dass wir unterschiedlicher Meinung sind. Natürlich kann es passieren, dass es mal ein wenig intensiver im Austausch wird. Davor muss man sich auch nicht scheuen. Viel Gutes kann dabei hervorgehen. Was aber nicht geht, sind eben Streitigkeiten, Zank, Parteiungen und dergleichen.
Wir müssen – wirklich “müssen” – unsere Emotionen kontrollieren und nicht zulassen, dass unsere Emotionen uns kontrollieren!
Wir müssen das immer wieder üben, denn wir benötigen unbedingt diese Liebe, Geduld, Sanftmut und Selbstbeherrschung:
Gal 5,22 Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung. [SLT]
Oder auch hierzu wieder ein Spruch:
Spr 16,24 Freundliche Worte sind wie Honigseim, süß für die Seele und heilsam für das Gebein. [SLT]
Unserem himmlischen Vater ist es wohlgefällig, wenn wir in unserem Austausch stets folgende Punkte beachten und diese im Geist auch wirklich leben: Liebe, Friede und Freude. Die anderen, zuvor genannten, Werke des Fleisches sind ihm sicherlich nicht wohlgefällig!
Und wollen wir den Willen unseres himmlischen Vaters tun und in seiner Wahrheit wachsen, dann sollten wir uns nach jedem Austausch (gerne auch währenddessen) fragen: Habe ich mich würdig und Gott wohlgefällig mit meinen Brüdern und Schwestern ausgetauscht? War ich selbstbeherrscht, geduldig, sanftmütig und demütig? Habe ich in Liebe und im Frieden agiert oder nicht?
Eph 4,1-3 So ermahne ich euch nun, ich, der Gebundene im Herrn, dass ihr der Berufung würdig wandelt, zu der ihr berufen worden seid, indem ihr mit aller Demut und Sanftmut, mit Langmut einander in Liebe ertragt und eifrig bemüht seid, die Einheit des Geistes zu bewahren durch das Band des Friedens. [SLT]