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Wächter des Wortes
5Mo 4,2-Tests – Teil 6:
Opfer

Opfertier oder dein Haustier?

“Einige unter euch wissen bei der Überschrift wahrscheinlich genau, worum es gleich gehen wird. Es geht um die Vorstellung, wie es wäre, wenn das Tier, das für meine Sünde geopfert werden muss, mein Haustier wäre.

© standret– stock.adobe.com

Sicherlich kann sich jeder vorstellen, wie schlimm das sein muss. Auch wenn man kein Haustier hat: “Ich habe gesündigt, aber mein unschuldiges Haustier muss jetzt für meine Schuld sterben. Und nicht nur das, ich muss es auch noch selbst töten.”

Was denkt ihr: Würde uns das helfen, weniger leichtfertig zu sündigen? Normalerweise müssten uns jetzt, nach dem Kreuzestod des Sohnes Gottes, immer seine Qualen vor Augen sein. Und das müsste uns reichen. Aber seid mal ehrlich: Ist das so?

© denissimonov– stock.adobe.com

Redet mal mit euren Eltern darüber und stellt euch mal ganz ehrlich diese Fragen (Gemeinschaftskarte). Gebt euch eure Schwächen, sofern hier vorhanden, ganz offen zu. Fragt euch auch, ob es sein kann, dass unser Gott die Opfer genau wegen diesem Verhalten von uns einführen musste. Das heißt, damit wir die Tragweite unserer Sünden in Form von Opfern sehen müssen, damit sie uns voll und ganz bewusst werden und wir eben nicht “einfach so” weiter sündigen. Redet ruhig ausgiebig darüber und macht dann mit dem letzten Lehrblock weiter …”

An dieser Stelle der Betrachtung angekommen, werfen wir mal eine Frage ein, die ihr sicherlich auch schon mal in einer Unterhaltung über die Gültigkeit des Gesetzes gehört habt und ihr euch jetzt vielleicht auch irgendwie denkt:

“Soll das heißen, dass wir jetzt Tiere opfern müssen?”

Antwort: Ungleich vielen anderen Geboten aus der Torah sind keine so eng mit dem Heiligtum verbunden wie die Opfer. Sprich, um die Opfer durchzuführen, benötigt es das Zelt der Zusammenkunft (oder den Tempel), die eingesetzte Priesterschaft und natürlich die heiligen Geräte, wie z.B. den Brandopferaltar. All das ist nicht vorhanden.

So wie z.B. kein Schaubrottisch vorhanden ist, damit wir Sabbat für Sabbat das hier tun können:

3Mo 24,7-8 Und du sollst auf jede Schicht reinen Weihrauch legen, und er soll dem Brot zum Gedächtnis sein, ein Feueropfer dem HERRN. Sabbattag für Sabbattag soll er es beständig vor dem HERRN zurichten: ein ewiger Bund von Seiten der Kinder Israel.

In kurz kann man dazu sagen: Die Opfer, v.a. eben das Schuld- und Sündopfer, sind unmittelbar und untrennbar mit dem Heiligtum verbunden.

Zurück zur Frage, die wir am Ende des letzten Blocks gestellt hatten, die auf den wahren Grund des Gebots der Opfer abzielte. Denn offensichtlich geht es unserem Gott nicht um eine sinnlose Schlachtung, sondern um viel mehr:

Die Opfer sind eine Form seiner göttlichen Züchtigung für seine Kinder.
Aus Liebe!

Durch das Erinnern an die Sünde und das “vor Augen führen”, dass ein unschuldiges Tier für uns sterben muss, will unser himmlischer Vater, dass wir die Tragweite der Sünde ernst nehmen und besser verstehen. Aus seiner Sicht ist die Züchtigung im Grunde die Hoffnung, dass seine Kinder durch die Opfer dazulernen und zukünftig nicht mehr sündigen.

Denn wie lernen wir schwache Menschen am ehesten dazu? Genau, wenn es “weh tut” oder wenn es, wie im Fall der Opfer, “ans Geld geht”. Denn so ein Tier hat logischerweise einen Gegenwert: Heutzutage liegt der Preis für ein Kleinvieh (also Schafe, Ziegen und dergleichen) zwischen 100 und 200 Euro und bei Rindern um die 1.500 Euro.
Natürlich sollte das Gebot alleine genügen (!), um nicht zu sündigen, aber wenn man ehrlich ist, wird man wissen, dass diese Züchtigungsmaßnahme Gottes nicht unsinnig ist und ziemlich gut auf unsere schwache Natur abgestimmt ist.

Man könnte in diesem Zusammenhang sagen:
Heute – ohne die Opfer – ist die Gefahr, die Tragweite der Sünde zu unterschätzen, für unsere schwache, fleischliche Natur viel größer als damals!

Wir werden am Ende noch einmal genauer auf diesen Punkt eingehen.

Jetzt aber zu den angekündigten Auswirkungen in der Endzeit … 

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