Da wo Streit, da auch Egon
Im 2. Kapitel wiederholt Gott mehrmals, dass seine Kinder sich in keinen Kampf verwickeln lassen und nicht mit den Völkern streiten sollen. Diesen Aufruf Gottes zum “nicht streiten” möchten wir nutzen und grundsätzlich etwas zum Thema “Streit” sagen. Es ist wichtig, dass ihr so früh wie möglich dieses wichtige Thema versteht, weil Gott eine sehr große Warnung damit verbindet. Wir werden gleich dazu kommen.
Zuerst einmal die Frage: Könnt ihr euch noch an den Spruch erinnern, den sich die eine Familie bei uns gegenseitig sagt, wenn jemand mal wieder egoistisch ist? Es war der folgende Spruch:
“Na, ist Egon wieder da?”
Zum “Egon” bzw. eben zu unserem “Ego” sagt die Bibel vor allem “unser Fleisch”.
Manche moderne Übersetzungen schreiben da, wo “unser Fleisch” steht, auch: unsere selbstsüchtige Natur, eigensinnige Wünsche, unser Ich, unser menschliches Sein usw. Alles Übersetzungen für unser Ego. Diese Übersetzungen sollen uns zeigen, dass …
wir Menschen grundsätzlich von unseren eigenen Wünschen und unserem eigenen Willen angetrieben werden,
anstatt von Gottes Willen.
So ähnlich wie beim letzten Lehrblock und der Suche nach Lehrern, die einem genau das sagen, was man hören will. Auch da, wenn man das macht, lässt man sich von seinem Ego, also seiner selbstsüchtigen Natur bestimmen.
Beim Streiten ist das nicht anders. Zumindest sagt das die Bibel:
1. Korinther 3,3 Denn ihr lebt immer noch so, als würdet ihr Christus nicht kennen. Beweisen Neid und Streit unter euch nicht, dass ihr immer noch von eurer selbstsüchtigen Natur bestimmt werdet und wie alle anderen Menschen denkt und lebt?
Antwort auf die Frage von Paulus: Natürlich beweisen Neid und Streit, dass wir ein “Egon” sind (das heißt “von unserer selbstsüchtigen Natur bestimmt werden”). Und sind wir ein “Egon”, dann denken und leben wir wie alle anderen Menschen auch. Und das darf nicht sein!
Vielleicht denkt jetzt der eine oder andere von euch:
“Aber hat Jeschua nicht auch mit den Pharisäern und Schriftgelehrten gestritten? Wo ist denn da der Unterschied?”
Der Unterschied ist ganz einfach zu erklären: Unser Vorbild Jeschua stritt nicht, weil er sich persönlich angegriffen fühlte. Er war nicht beleidigt oder fühlte sich verletzt. Auch war er nicht zornig, weil ihm unrecht angetan wurde, sondern er hatte Eifer für seinen Gott.
Was aber bei einem Streit bei uns passiert, ist, dass es um unsere eigene Sache geht, weil wir uns ungerecht behandelt oder persönlich angegriffen fühlen. Selbst wenn man über ein biblisches Thema diskutiert, wird es schnell persönlich. Das darf unter Kindern Gottes nicht so sein!
Und was gar nicht, gar nicht sein darf, ist, sich zu streiten und dann im Streit auseinanderzugehen und sich dauerhaft zu trennen.
Man könnte sich im äußersten Notfall im Frieden trennen, wenn es gar nicht anders geht. Aber eine Trennung unter den Kindern Gottes ist immer das Ergebnis des Egos. Immer!
Ob man das annehmen will oder nicht, es ändert nichts daran, dass es so ist. Hier ein Beweis mit einer extrem heftigen Warnung (Warnkarte):
Galater 5,19-21 Gebt ihr eurer alten menschlichen Natur nach, ist offensichtlich, wohin das führt: zu sexueller Unmoral, einem sittenlosen und ausschweifenden Leben, zur Götzenanbetung und zu abergläubischem Vertrauen auf übersinnliche Kräfte. Feindseligkeit, Streit, Eifersucht, Wutausbrüche, hässliche Auseinandersetzungen, Uneinigkeit und Trennungen bestimmen dann das Leben ebenso wie Neid, Trunksucht, Fressgelage und ähnliche Dinge. Ich habe es schon oft gesagt und warne euch hier noch einmal: Wer so lebt, wird niemals in Gottes Reich kommen.
Wir möchten diese Warnung noch einmal mit anderen Worten und mit dem Schwerpunkt auf unser Thema in diesem Lehrblock wiederholen:
Für Gott kommt es nicht in Frage, dass sich seine Kinder streiten und sich im Streit trennen. Unser Herr und Messias ist nicht gekommen, um uns zu erretten und zur Einheit zu führen, damit wir dann miteinander streiten und wieder auseinander gehen.
Nein, sondern er ist gekommen, damit wir in Frieden und in der Liebe zusammen Gott dienen. So hat er zu seinem und unserem himmlischen Vater gebetet. Er hat gebetet, dass wir eins miteinander werden:
Johannes 17,21-23 Ich bete für sie alle, dass sie eins sind, so wie du und ich eins sind, Vater – damit sie in uns eins sind, so wie du in mir bist und ich in dir bin, und die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast. Deshalb habe ich ihnen auch die Herrlichkeit gegeben, die du mir anvertraut hast, damit sie die gleiche enge Gemeinschaft haben wie wir. Ich bleibe in ihnen, und du bleibst in mir. Genauso sollen auch sie vollkommen eins sein.
Dann wird die Welt erkennen, dass du mich gesandt hast und dass du sie liebst, wie du mich liebst.
Wollen wir also, dass die Welt erkennt, dass unser himmlischer Vater seinen Sohn gesandt hat, dann ist “streiten und sich trennen” keine Option, sondern unsere Einheit in Liebe! (Lehre für’s Herz-Karte)