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4Mo 13,1-15,41 – Was Quasten und dein Wunderbüchlein gemeinsam haben

Die Sache mit den verschiedenen Blickwinkeln

In der Heiligen Schrift kommt es häufig vor, dass ein und dasselbe Ereignis mehr als einmal beschrieben wird. Dann meist mit anderen Details als bei der ersten Erwähnung. Wir hatten euch ja gesagt, dass ihr euch die Ereignisse am besten wie einen Film in eurem Kopf vorstellen sollt. Hier könnte man sagen, dass die Wiederholung ein und desselben Ereignisses, so etwas wie eine andere Kameraperspektive ist.

© Katrina Brown- stock.adobe.com

Sie zeigt sozusagen dieselbe Situation aus einem anderen Blickwinkel. In den vier Evangelien passiert es zum Beispiel sehr häufig, dass dieselbe Situation mehrfach beschrieben wird und dabei immer mehr Details dazukommen. So kann man sich alles, was passiert ist, besser vorstellen und dann auch besser verstehen.

Hier bei der Situation mit den Kundschaftern ist es ähnlich, aber dann irgendwie doch anders. Was meinen wir damit?

Schauen wir uns dazu einfach mal zwei Verse an. Zuerst Kaleb, der voll im Glauben an Gott Folgendes sagt:

Sweet Publishing / FreeBibleimages.org – CC BY SA

4. Mose 13,30 Kaleb aber beschwichtigte das Volk gegenüber Mose und sprach: Lasst uns doch hinaufziehen und das Land einnehmen, denn wir werden es gewiss bezwingen!

Die anderen Kundschafter, die zweifelten und vergessen hatten, was Gott schon alles für Wunder getan hat, sagten Folgendes. Denkt bei dem, was sie sagten, daran, dass sie dieselben Dinge wie Kaleb gesehen hatten.

4. Mose 13,31-33 Aber die anderen Kundschafter widersprachen Kaleb: »Gegen diese Völker können wir auf keinen Fall antreten. Sie sind viel stärker als wir.« Und sie erzählten den Israeliten die schlimmsten Geschichten über ihre Reise: »Wir haben das Land durchzogen, wir wissen, wie es dort aussieht. Glaubt uns, in diesem Land kann man nicht leben, es verschlingt seine Bewohner. Alle Männer, die wir gesehen haben, sind riesengroß. Sogar die Riesen, die Anakiter, haben wir gesehen. Wir kamen uns neben ihnen wie Heuschrecken vor, und in ihren Augen waren wir das auch.«

Ihr seht, wie unterschiedlich die Aussagen sind, obwohl sie alle dasselbe gesehen hatten. Kaleb hatte die Riesen gesehen und der Rest der Kundschafter hatte die Riesen gesehen. Kaleb sagt: “Kein Problem, mit Gottes Hilfe haben die keine Chance!”, die anderen sagen, dass sie selbst keine Chance haben.

Was wollen wir euch dadurch lehren? Zwei ganz wichtige Dinge:

1. Wir Menschen können ein und dasselbe Ereignis völlig unterschiedlich wahrnehmen.

Ein anschauliches und interessantes Beispiel dazu:

Für einige von euch wird sich die Katze rechts herum drehen. Für die anderen links herum. Dann wird es manche geben, die es schaffen werden – und das geht wirklich, wir veräppeln euch nicht (!) – dass sich die Katze in beide Richtungen dreht. Das geht deswegen, weil es eine sogenannte optische Täuschung ist.

Aber um diese optische Täuschung, und wie sie funktioniert, geht es nicht. Es geht vielmehr darum, dass ein und dasselbe, was wir Menschen sehen können, völlig gegensätzlich wahrgenommen werden kann. So wie eben damals in der Wüste:!

Sweet Publishing / FreeBibleimages.org - CC BY SA
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Die einen sagen, dass sie sicher in das Land kommen werden und die anderen sagen, dass das auf keinen Fall klappen wird.

(2.) Das Zweite, was wir aus der Situation lernen können, hängt mit dem Ersten zusammen. Denn wenn man weiß, dass ein und dasselbe Ereignis völlig unterschiedlich wahrgenommen werden kann, dann muss man sich unbedingt beide Seiten anhören. Und, wenn möglich, sich selbst ein Bild machen.

Natürlich wäre es hier bei der Situation in der Wüste das Beste gewesen, wenn sie sich kein Bild dazu gemacht hätten und einfach alle “blind” auf Gott vertraut hätten. Quasi ganz ohne die Augen der Kundschafter, die sich gegenseitig widersprechen können. Dafür aber ganz im Vertrauen auf die Führung Gottes durch die Wolken- oder Feuersäule.

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Aber das taten sie nicht. Und durch ihre Fehler können wir nun eine Menge lernen, sodass wir nicht dieselben Fehler machen.

Es war uns total wichtig, dass wir euch durch diese Situation etwas veranschaulichen. Denn wir möchten euch dazu noch eine sehr, sehr wichtige Lehre für euer Leben mitgeben. Damit ihr diese Lehre aber noch besser verstehen könnt, braucht ihr zuvor abschließend noch ein anschauliches Beispiel dazu:

Ihr könnt euch doch sicherlich noch an Joseph und an die Situation mit Potiphars Frau erinnern:

Sweet Publishing / FreeBibleimages.org – CC BY SA

Sie wollte etwas von Joseph und drängte ihn immer und immer wieder, bei ihr zu liegen. Aber Joseph blieb Gott und dem Potiphar treu. Das führte dann dazu, dass die verbitterte Frau eine Lüge über Joseph verbreitete. Sie sagte ihrem Mann (also dem Potiphar), dass Joseph bei ihr gelegen habe. Als angeblichen Beweis zeigte sie ihm das Obergewand von Joseph.

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Der Potiphar glaubte das seiner Frau sofort, anstatt sich auch Josephs Version zu all dem anzuhören. Denn es war ja so, dass die Frau das Obergewand nur deswegen hatte, weil Joseph vor ihr wegrannte und sie dabei sein Obergewand festhielt und es von ihm abriss. Und nicht, weil Joseph sich bei ihr ausgezogen hatte. Joseph war also völlig unschuldig, obwohl auf den ersten Blick alles danach aussah, dass die Frau ihrem Mann die Wahrheit erzählt hatte.

Ihr seht erneut, wie ein und dasselbe Ereignis völlig unterschiedlich gesehen werden kann. Aus Potiphars Sicht sah Joseph klar schuldig aus.

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Wir wissen aber aus unserer Sicht, dass er völlig unschuldig war.

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Zu diesen immer wichtigen “zwei Blickwinkeln” möchten wir euch eine Warnkarte mitgeben:

Wenn euch etwas gesagt wird, nehmt es nicht sofort an. Erst recht nicht, wenn es um eine Situation geht, bei der ein Mensch etwas über einen anderen Menschen sagt. Hört euch immer (!) beide Seiten an. Und prüft, so gut wie möglich, was wirklich wahr ist. Dieser kleine Hinweis wird euch enorm in eurem Leben helfen und euch vor vielen Fehler bewahren. Das könnt ihr uns glauben, denn wir haben diesen Fehler leider schon häufig gemacht haben. 

Zum Abschluss noch ein Vers, ehe wir zum letzten Lehrblock für heute kommen:

1. Thessalonicher 5,21 Prüft alles, das Gute behaltet!

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