Schalom ihr Lieben,
in der Portion für diese Woche seid ihr bestimmt an der einen oder anderen Stelle ins Grübeln gekommen. Aber macht euch keine Sorgen, vielen Erwachsenen geht es da nicht anders. Denn auch bei uns machen Aussatz, Schwellungen, Blutungen, Flecken, Schuppen hier und da Fragezeichen im Kopf. Ihr steht damit also nicht alleine da.
Am Ende ist das aber alles halb so wild und gar nicht so kompliziert, wie man es vielleicht meint. Ihr werdet’s gleich sehen. Denn die Portion heute ähnelt im Grunde stark der Portion von letzter Woche. Auch dieses Mal geht es wieder um “Reinheit und Unreinheit” und wie wir uns heiligen, weil unser Gott heilig ist. Die Lesung heute macht also eigentlich an der Stelle weiter, wo die letzte aufgehört hat und zeigt uns weiter auf, was noch alles heilig und unheilig, rein und unrein ist.
Wichtig bei all dem ist, dass wir verstehen, dass alle diese Kapitel, die wir bisher im dritten Buch Mose gelesen haben, immer noch im direkten Zusammenhang mit dem Zelt stehen.
Wir möchten das wiederholen, weil es wichtig ist: Es ist kein Zufall, dass das dritte Buch Mose mit den verschiedenen Opfern anfängt, die wir im Zelt auf dem Opferaltar bringen können. Auch ist es kein Zufall, dass wir danach von der Einweihung der Priester lesen, die im Zelt dienen. Und: Es ist auch kein Zufall, dass wir letzte Woche und diese Woche von reinen und unreinen Dingen lesen. Denn die Reinen haben Zutritt zum Zelt. Sowohl die reinen Tiere, als auch die Menschen, die in einem reinen Zustand sind. Wohingegen unreine Tiere oder Menschen, die in einem unreinen Zustand sind, keinen Zutritt zum Zelt haben.
Wir haben letzte Woche also nicht irgendwelche Speisegebote gelernt, die uns zum Beispiel sagen, ob wir diese oder jene Frucht essen dürfen oder nicht. Nein, wir haben ganz speziell gelernt, was in der Tierwelt rein und unrein ist. Warum? Weil das wichtig für das Zelt ist, weil nur reine Tiere geopfert werden dürfen. Dass wir diese dann auch essen dürfen, ist selbstverständlich. Oder anders ausgedrückt: Alles, was wir essen dürfen, das dürfen wir auch beim Zelt opfern.
Wir haben das alles letzte Woche also nicht zufällig genau an dieser Stelle im dritten Buch Mose lernen dürfen. Denn wie gesagt: Der Zusammenhang ist immer noch das Zelt, und dass dort ein heiliger Gott mit uns zusammenkommen will. Da können wir nicht einfach mit unreinen Tieren aufkreuzen, diese opfern und dann vor ihm essen. Genauso wenig können wir im unreinen Zustand, also zum Beispiel mit Aussatz, blutend oder dergleichen zu ihm kommen. In kurz: Wir können nicht einfach unsere eigenen Wege gehen und uns ihm so nahen, sondern wir müssen seinen Weg gehen und seinen Geboten folgen. Tun wir das nicht, können wir uns ihm nicht nahen.
Wir hoffen, dass ihr diesen Zusammenhang verstanden habt. Denn oft ist es so, dass selbst Erwachsene die Bibel nicht in ihrem Zusammenhang lesen. Kommt zum Beispiel ein neues Kapitel, neigen wir dazu, in unserem Kopf das alte Kapitel auszublenden. Was meint ihr, wie viel stärker dieser schlechte Effekt bei einem neuen Buch Mose ist?!
Daher lernt direkt von Anfang an, das nicht so zu machen. Macht es quasi euren Eltern vor, wie es richtig geht. Denn wenn ihr die Bibel als ein ständig sich aufeinander aufbauendes Buch lest, dann werdet ihr es auch viel besser verstehen. Ihr wisst ja, was auf eurer Schlüsselkarte dazu steht:
Die Bibel im Gesamtzusammenhang verstehen.
So, jetzt schauen wir uns im ersten Lehrblock mal das erste und das letzte Kapitel der heutigen Portion an. Dann werdet ihr die Zusammenhänge noch viel besser verstehen.