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3Mo 1,1-5,26 – Die Sache mit den Opfern

Sündigen -> opfern -> Wo ist all das Geld hin?

Dieser Lehrblock hat etwas mit Mathematik zu tun. Aber keine Angst, wir werden keine komplizierten Aufgaben oder so von euch verlangen. Die Berechnungen sollen euch nur helfen, den Sinn der Opfer ein wenig besser zu verstehen. Wie das sogar durch Zahlen gehen kann, das zeigen wir euch jetzt durch eine Beispielrechnung:

Das monatliche Durchschnittseinkommen eines in Deutschland lebenden Arbeiters lag im Jahre 2020 bei ca. 2.000 Euro netto. Das heißt: Arbeitet in einer Familie zum Beispiel nur der Papa, dann hat diese Familie im Durchschnitt 2.000 Euro im Monat für Miete, Essen, Trinken, Klamotten usw.

Stellt euch nun vor, dass der Papa dieser Familie eine Sünde begeht. Für diese Sünde soll er nun eine makellose Ziege opfern. Diese kostet in Deutschland ca. 300 Euro. Würde er ein Rind opfern, würde das Opfer für seine Sünde ihn sogar 1.600 Euro kosten.

Man muss kein Mathegenie sein, um sofort zu erkennen: Zu sündigen, kann ganz schön teuer werden. Heutzutage verbindet aber so gut wie niemand “Sünde” damit, dass es den Sünder Geld kosten könnte. Damals aber sehr wohl.

“Aber was soll das jetzt bedeuten?”

Lasst uns mal an dieser Stelle kurz zu dem Beispiel mit dem Hausarrest zurückgehen. Was denkt ihr: Würde für ein Kind, das sowieso nicht gerne draußen spielt, Hausarrest eine sinnvolle Maßnahme sein? Natürlich nicht. Die Eltern müssten sich für dieses Kind eine andere Strafe, also eine andere Art der Züchtigung einfallen lassen.

Und wisst ihr was bei uns Erwachsenen immer eine passende Züchtigung ist? Genau: Geld!

© Sergey Yarochkin– stock.adobe.com

Denn wenn es ans Geld geht, lernen wir Erwachsene viel, viel schneller dazu. Und je mehr Geld es kostet, desto größer der Lerneffekt. Traurig, aber für die allermeisten von uns wahr.

Stellt euch mal vor, dass eine Familie mit 2.000 Euro Einkommen 1.600 Euro für ein Opfertier ausgeben muss. Was meint ihr, wie schnell man da dazulernt?! Logisch oder?

Aber unser Gott möchte natürlich nicht, dass der Grund für unseren Gehorsam die Angst davor ist, dass wir unser Geld verlieren. Das wäre unsinnig. Wie wir zuvor gelesen haben, braucht er unsere Opfer und unser Geld nicht. Er will stattdessen unseren vollen Gehorsam!

Eine Frage an euch: Was denkt ihr zu folgenden zwei Beispielen? Stellt euch mal vor:

  1. Ein Mensch sündigt und erkennt seine Sünde. Er geht in sein Zimmer, kniet sich hin und bittet Gott um Vergebung. Nach kurzer Zeit sündigt er erneut. Wieder bekennt er seine Sünde, geht in sein Zimmer und bittet Gott um Vergebung. Das macht er immer und immer wieder.
  2. Der zweite Mensch hat dasselbe Problem wie der erste, jedoch sagt er sich: “Ich habe gesündigt und versuche das Gebot mit den Opfern auf meine heutige Zeit zu beziehen. Daher spende ich für diese Sünde 300 Euro.” Dann sündigt er erneut und sagt sich: “Na ja, wenn ich damit angefangen habe, dann muss ich es auch so durchziehen.”

Was denkt ihr: Als schwache und leider oft ungehorsame Menschen lernen wir da eher aus dem ersten oder eher aus dem zweiten Beispiel? Welche der beiden Möglichkeiten ist näher an Gottes Geboten mit den Opfern?

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