Gras über eine Sache wachsen lassen oder wiedergutmachen und versöhnen?
Könnt ihr mit dieser Überschrift etwas anfangen? Wisst ihr, was es bedeutet, wenn man Gras über eine Sache wachsen lässt? Wir versuchen es euch, durch Jakobs brüderliche Geschichte mit Esau zu erklären. Dabei werden wir dann auch eine wichtige Lektion für unser Leben lernen.
Jakob war viele Jahre bei seinem Onkel Laban. Nun schickt ihn Gott wieder zurück nach Kanaan. Zurück in das Land, was Gott seinem Großvater Abraham, dann seinem Vater Isaak und somit dann auch Jakob selbst versprochen hat.
Aber das heißt auch, dass er zurück in das Land muss, aus dem er aus Angst vor seinem Bruder Esau geflohen war. Daher ja auch sein Gebet, das wir soeben gelesen hatten.
Jakob hatte also viel Angst vor der Begegnung mit seinem Bruder. Aber er kniff nicht und ging seinem Bruder nicht aus dem Weg. Er versteckte sich auch nicht und hoffte, dass sich dieses Problem einfach in Luft auflöst; das heißt, dass von alleine “Gras über diese Sache wächst”. Nein, sondern vielmehr versuchte er, das, was zwischen ihnen geschehen war, wiedergutzumachen.
Denn Jakob wusste, dass da kein Gras über die Sache wachsen wird. Er musste sich dem Ganzen stellen. Er machte sich also auf den Weg nach Kanaan und dachte darüber nach, wie er seinem Bruder begegnen sollte. Er überlegte, wie er wieder Frieden schaffen konnte. Also entschied er sich als Wiedergutmachung, Folgendes für seinen Bruder zu tun:
1. Mose 33,8 »Ich wollte dir Esau, meinem Herrn, ein Geschenk machen, damit du mich freundlich aufnimmst«, sagte Jakob.
Auch wenn es Jakob mit der Angst zu tun hatte, ist sein Handeln trotzdem weise und versöhnlich. Schließlich geht es hier ja nicht um irgendwen oder sogar um einen Feind, sondern es geht um seinen Bruder.
Also, was können wir aus dieser Aussage und dem Verhalten Jakobs lernen? Viel!
Bestimmt kennt ihr das, wenn ihr zum Beispiel etwas angestellt habt und darauf wartet, dass eure Eltern nach Hause kommen. Am liebsten würdet ihr euch, wie Adam und Eva im Garten, vor euren Eltern verstecken und darauf warten, dass sich das Problem in Luft auflöst und alles einfach vorbei ist. In anderen Worten: Ihr hofft, dass eure Eltern das, was ihr angestellt habt, vielleicht übersehen oder vergessen.
Solltet ihr so etwas oder etwas Ähnliches von euch kennen, möchten wir euch an dieser Stelle einen Tipp geben (Tipp-Karte):
Macht es wie Jakob und stellt euch dem Problem. Sucht die Versöhnung und macht es wieder gut! Denn wenn ihr das nicht tut, werdet ihr immer mit einer Angst leben, dass es irgendwann raus kommt. Oder wenn es wie bei Jakob um einen Menschen geht, werdet ihr immer Angst haben. Ihr werdet Angst davor haben, diesem Menschen zu begegnen, mit dem es noch etwas zu klären gibt. Deshalb – wie wir es zuvor gelernt haben – betet zu unserem Vater im Himmel und geht es an. Er wird euch helfen.
Ihr seht also, Gras über Probleme wachsen zu lassen, ist nicht die beste Lösung. Unser himmlischer Vater ist gerecht und er will, dass wir die Fehler, die wir gemacht haben, klären und wiedergutmachen. Was ihr aber auf keinen Fall machen dürft ist:
- Euch herausreden.
- Anderen die Schuld geben.
- Eigene Fehler kleinreden.
- Fehler vertuschen oder verheimlichen.
- Oder eben Gras drüber wachsen lassen und hoffen, dass es sich von alleine löst.
Stattdessen sollen wir die Sachen klären und es wiedergutmachen. Dabei dürfen und können wir dann auch Gott um seine Hilfe bitten!
Zum Abschluss dieses Punktes möchten wir für euch diesen und den ersten Lehrblock miteinander verbinden. Was meinen wir damit? Auch hierzu werden uns wieder die Worte unseres Lehrers Jeschua Klarheit bringen:
Matthäus 5,23-24 Wenn du zum Altar gehst, um Gott deine Gabe zu bringen, und dort fällt dir ein, dass dein Bruder oder deine Schwester etwas gegen dich hat, dann lass deine Gabe vor dem Altar liegen, geh zuerst hin und versöhne dich. Danach komm zurück und bring Gott deine Gabe.
Zum besseren Verständnis dieser Worte, eine kurze Erklärung für euch: Damals ging man zum Altar, um Gott eine Gabe zu bringen und gleichzeitig um für etwas zu beten oder zu danken. Aber all das soll man nach den Worten unseres Meisters Jeschua nicht tun, wenn es noch mit jemandem etwas zu klären gibt. Stattdessen sollen wir – wie Jakob auch – uns erst einmal versöhnen und dann können wir Gott um etwas bitten. Das einzig sinnige Gebet, welches wir vor der Versöhnung sprechen können, ist das, was Jakob von Gott erbeten hat: Hilfe für die Klärung der Situation.
Ihr seht also, dass diese beiden Lehrblöcke perfekt zusammenpassen:
- Nicht Gras über eine Sache wachsen lassen, sondern die Dinge klären, es wiedergutmachen und sich versöhnen.
- Gott dafür um Weisheit, Liebe und Kraft bitten.