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Selbsterkenntnis – Sich selbst besser kennen(lernen)

Die Dringlichkeit zur Veränderung – das Opfer mit und das Opfer ohne Fehl

3Mo 1,3 Wenn seine Opfergabe ein Brandopfer vom Rindvieh ist, so soll er sie darbringen, ein Männliches ohne Fehl; am Eingang des Zeltes der Zusammenkunft soll er sie darbringen, zum Wohlgefallen für ihn vor dem HERRN.

5Mo 17,1 Du sollst dem HERRN, deinem Gott, kein Rind und kein Schaf opfern, das einen Fehler oder sonst etwas Schlechtes an sich hat; denn das wäre dem HERRN, deinem Gott, ein Gräuel.

Diese auf den ersten Blick vielleicht etwas deplatziert wirkenden Verse werden uns gleich dabei helfen, die Dringlichkeit für unsere Herzensveränderung besser zu verstehen. Auch wird uns das Zeugnis eines Mannes dabei helfen. Aber am meisten werden uns die eindringlichen Warnungen unseres Herrn helfen, die er uns für unseren Glauben, unsere Nachfolge, ja, für unser ganzes Leben mitgegeben hat.

Einleitend zu dem Ganzen müssen wir uns aber vorab zwei Verse etwas genauer ansehen. Zufällig (oder auch nicht) sind es genau die Verse, die direkt nach den beiden bereits gelesenen Stellen aus Jer 17,9 und Hebr 4,12 geschrieben stehen:

Jer 17,10 Ich, der HERR, erforsche das Herz und prüfe die Nieren, um jedem Einzelnen zu vergelten entsprechend seinen Wegen, entsprechend der Frucht seiner Taten.

Hebr 4,13 Und kein Geschöpf ist vor ihm verborgen, sondern alles ist enthüllt und aufgedeckt vor den Augen dessen, dem wir Rechenschaft zu geben haben.

Falls ihr euch erinnern könnt, hatten wir zu Hebr 4,12 und der Aussage: Das Wort Gottes ist ein Richter der Gedanken und Überlegungen unserer Herzen gesagt: ”Wenn wir Gottes Wort lesen und dann auch verstehen, dann fällt es einen Urteilsspruch über unsere Gedanken und Überlegungen, wie es ein gerechter Richter tun würde.”

Hier in Vers 13 wird dieser Gedanke tatsächlich in eine Art ”Gerichtsszenario” versetzt, indem geschrieben steht, dass wir nichts (auch nichts, was verborgen in unseren Herzen ist!) vor dem geheimhalten können, vor dessen Augen wir Rechenschaft zu geben haben.

Wie so etwas aussehen kann, wenn man vor dem Richter der Welt Rechenschaft abgeben muss, und wie der HERR das Herz erforscht und die Nieren prüft, um jedem Einzelnen zu vergelten entsprechend seinen Wegen, entsprechend der Frucht seiner Taten, ist der Inhalt des zuvor erwähnten Zeugnisses:

Ein Mann, zu jener Zeit irgendwas zwischen 30 und 40 Jahren alt, Polizist von Beruf, seine Arbeit so legend, dass er abends Gott dienen kann, ist die Person, um die es geht. Nebst seiner Vollzeitarbeit ist er als Bibellehrer und Straßenprediger unterwegs und daheim übernimmt er noch den Job als Pflegevater von Waisenkindern, die er mit seiner Frau bei sich aufgenommen hat.
Eines Tages bekommt dieser Mann eine Vision geschenkt, bei der er vor dem Thron Gottes steht und sein Leben als eine Art Gerichtsfall behandelt wird. Er darf dort, wie er es beschreibt, seinen Fall, also sein Leben und seine Werke, vor Gott bringen (“Dieses und jenes habe ich getan, für dieses und jenes habe ich mich aufgeopfert.” usw.). Alle seine Worte werden gehört und dann wird das göttliche Urteil gefällt. Es lautet (wir zitieren): Seine Werke sind wertlos und ein Gräuel vor Gott.
Der Mann versteht das nicht, er legt Protest ein, unterstreicht noch einmal, dass er dieses und jenes getan hat und sein Leben im Dienst für Gott gelebt hat. Erneut wird ihm geduldig zugehört. Nach seinem Einspruch ist Stille. Nach dieser Stille passiert Folgendes: Es werden ihm (passend zu Hebr 4 und Jer 17) auf einem Schlag die innersten Gedanken, die Gesinnung und die wahren Beweggründe seines Herzens während seiner Werke aufgezeigt. Obendrein wird ihm gesagt, dass sein Glaube – im Gegensatz zu seiner eigenen Wahrnehmung – lau war. Er sprach zwar Jesus immer mit “Herr” an, aber er hatte ihn nie zum Herrn über sein Leben gemacht. So der Urteilsspruch!
Daraufhin sagt er in seinem Zeugnis (wir zitieren erneut): “Da wusste ich, dass alles, was über mich gesagt und mir über mich gezeigt wurde, wahr war. Wenn mich in diesem Moment seine Hand genommen und ins Feuer geworfen hätte, hätte ich ‘Amen’ gesagt.”

Das war jetzt nur ein kleiner Abriss eines längeren Zeugnisses. Wir werden gleich noch hier und da weitere nützliche Details daraus bringen und am Ende natürlich auch das gesamte Zeugnis für euch verlinken.

Aber der Fokus für die gleich folgenden Punkte zur “Dringlichkeit für unsere Veränderung” wird nicht das Zeugnis dieses Mannes sein, sondern es werden die zuvor erwähnten scharfen und eindringlichen Warnungen unseres Herrn sein. Sie sind das, worum es gleich gehen wird!
Das andere (also sowohl das Zeugnis als auch unsere Worte) sind dabei nur Randerscheinungen. Das zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang deswegen besonders wichtig, weil das gleich Folgende – logischerweise muss man schon sagen – nicht in unseren Ohren kitzeln wird. Daher besteht die Möglichkeit, dass “unser Fleisch” nach Ausflüchten suchen wird. Und eine Form der Ausflucht wäre eben, dass man sich sagt, dass es ja nur eine Vision irgendeiner Person sei oder es nur die Worte von WSG sind, die das ganze Thema vielleicht viel zu streng sehen. Sollten diese oder ähnliche Gedanken aufkommen, ist es besonders wichtig, sich auf die Worte und Warnungen unseres Herrn zu fokussieren und sie umso mehr ernstzunehmen!

… 

Das vorab geklärt, wollen wir jetzt mit den fünf verschiedenen Punkten zur ”Dringlichkeit für unsere Veränderung” beginnen. Dabei werden alle fünf folgendem Schema folgen:

  • Jeder behandelte Punkt wird als Fokus einen direkten Bezug zu einer bestimmten Warnung unseres Herrn haben. Dieser Bezug muss nicht gleich zu Beginn ersichtlich sein, sondern kann mittendrin oder auch ganz am Ende des jeweiligen Abschnitts erfolgen.
  • Passend dazu werden wir uns ein Detail aus dem Zeugnis ansehen.
  • Dann wird es Selbstprüfungsfragen geben, anhand derer wir uns selbst in dem jeweiligen Punkt besser verstehen und erkennen können.
  • Am Ende werden wir euch dann eine kurze “Sinnpause” gönnen. Diese Pause werden wir mit dem hebräischen Wort “Sela” (das man vielleicht aus den Psalmen kennt) für euch erkenntlich machen. An dieser Stelle solltest du innehalten und das Gelesene “verdauen”, ehe du “einfach so” weitermachst. Nimm dir dazu so viel Zeit, wie du brauchst, um wirklich ernsthaft darüber nachzusinnen.

⧫ Einleiten wollen wir den ersten Punkt, an dem wir uns selbst prüfen und die Dringlichkeit zur Veränderung erkennen können, mit der Aussage, dass dem Mann im Zeugnis vor Gericht gesagt wurde, dass es einen gravierenden Unterschied macht, ob man nur “Herr” sagt oder Jesus auch zum “Herrn” gemacht hat. Er selbst beschreibt den Unterschied im Interview so, dass das eine nur ein Titel ist, das andere ihn aber zum Herrscher über das eigene Leben macht.

Vielleicht wird der eine oder andere dazu direkt an diesen Vers hier gedacht haben:

Mt 7,21 Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird in das Reich der Himmel eingehen … 

Bei dieser Warnung (so wie bei jeder anderen Warnung auch) hat man nun zwei Möglichkeiten:
Entweder man sagt sich, dass man damit nicht gemeint ist und nimmt daher die Warnung nicht ernst oder man nimmt sie ernst und prüft sich selbst daran.

Wir wollen uns natürlich daran prüfen, d.h. wir wollen in uns hineinhorchen und überprüfen, ob auch wir nur “Herr” sagen oder ob wir ihn wirklich zum Herrn und Herrscher über unser Leben gemacht haben. Dazu schauen wir uns, sagen wir mal, die wichtigsten Bereiche unseres Lebens an; wie z.B.: Dienst für Gott, Familie bzw. Familienwunsch, Freundeskreis, unsere weltliche Arbeit, Hobby, Wohnort usw. Wären bzw. sind wir bereit, in allen diesen Bereichen gravierende Veränderungen einzugehen, wenn der Herr es befehlen würde? Wenn er sagen würde:
“Du musst für eine lange Zeit fern von deiner Familie mir dienen.”
“Du musst dein Hobby aufgeben.”
“Du musst hier oder dort hin umziehen oder gar auswandern.”
“Du darfst deinen Job nicht mehr ausüben, sondern musst dieses oder jenes tun.”
“Du darfst nicht heiraten, weil ich will, dass du mir voll und ganz dienst.” usw.

Wären wir zu diesen und ähnlichen Dingen bereit? Erst recht, wenn sich unser Wille von seinem unterscheiden würde?
Denn es gilt ja:

Mt 7,21 Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird in das Reich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut.

Oder wie es der Herr selbst zu seinem Vater sagte:

Lk 22,42 … nicht mein, sondern dein Wille geschehe!

Dieses Vorbild hat er uns – selbst in seiner schwersten Stunde – vorgelebt. Und wer … 

1Joh 2,6 Wer sagt, dass er in ihm bleibt, der ist verpflichtet, auch selbst so zu wandeln, wie jener gewandelt ist.

Die Selbstprüfungsfrage lautet daher:
Ist mein Herr nur dem Buchstaben nach mein Herr oder ist er auch wirklich Herr über mein Leben? Darf er – ohne Ausnahme – über alles bestimmen, wie er es für richtig hält?

Sela.

⧫ Der zweite Punkt, an dem wir uns selbst prüfen und die Dringlichkeit zur Veränderung erkennen können, hat damit zu tun, was dem Mann nach seinem Gerichtsurteil gesagt wurde. Denn in der Güte und Gnade unseres Gottes wurde ihm eine zweite Chance gegeben. Diese zweite Chance hatte aber eine Bedingung:
Er musste (nachdem er sein Zeugnis erzählt hat) jedem Gläubigen, der danach fragt, was für eine Botschaft ihm Gott mitgegeben hat, diese Botschaft der Person mitteilen. Der erste Teil aus dieser Botschaft ist eine Warnung vor dem Zustand des Leibes Christi, der anhand dieser Stelle hier beschrieben wurde:

Offb 3,14-16 Und dem Engel der Versammlung in Laodizea schreibe: Dieses sagt der Amen, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes: Ich kenne deine Werke, dass du weder kalt noch warm bist. Ach, dass du kalt oder warm wärest! So, weil du lau bist und weder warm noch kalt, werde ich dich ausspeien aus meinem Mund.

Nun ist es auch bei dieser Warnung so, dass es nur äußerst wenige Gläubige geben wird, die von sich sagen werden, dass sie lau sind. Daher würden Selbstprüfungsfragen hier nur bedingt Sinn machen. Was aber Sinn macht, ist, wenn wir (um in dem Bild zwischen warm und kalt zu bleiben) den Regler nicht auf “lauwarm” stellen, sondern auf “warm” oder gar “heiß” und uns dann an dieser neuen “Einstellung” prüfen. Das heißt, dass wir uns zum Beispiel eher an diesen Versen hier orientieren könnten:

Offb 2,1-7 Dem Engel der Gemeinde von Ephesus schreibe: Das sagt, der die sieben Sterne in seiner Rechten hält, der inmitten der sieben goldenen Leuchter wandelt: Ich kenne deine Werke und deine Bemühung und dein standhaftes Ausharren, und dass du die Bösen nicht ertragen kannst; und du hast die geprüft, die behaupten, sie seien Apostel und sind es nicht, und hast sie als Lügner erkannt; und du hast Schweres ertragen und hast standhaftes Ausharren, und um meines Namens willen hast du gearbeitet und bist nicht müde geworden. Aber ich habe gegen dich, dass du deine erste Liebe verlassen hast. Bedenke nun, wovon du gefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke! Sonst komme ich rasch über dich und werde deinen Leuchter von seiner Stelle wegstoßen, wenn du nicht Buße tust! Aber dieses hast du, dass du die Werke der Nikolaiten hasst, die auch ich hasse. Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem will ich zu essen geben von dem Baum des Lebens, der in der Mitte des Paradieses Gottes ist.

Wenn man sich diese Botschaft – oder eben erneut: Warnung – genauer ansieht, wird man feststellen, dass hier sehr viele gute Eigenschaften genannt werden:

  • Werke
  • Bemühungen
  • standhaftes Ausharren
  • Böses nicht ertragen können
  • Enttarnen falscher Apostel
  • Schweres ertragen
  • Das Hassen der Werke der Nikolaiten
  • Um seines Namens willen arbeiten, ohne müde zu werden

Sicherlich alles Dinge, die jeden von uns erfreuen würden, wenn das die an uns gerichteten Worte unseres Herrn wären.

Die passenden Selbstprüfungsfragen hierzu sind daher:

Haben wir diese hier genannten Eigenschaften?
Können auch wir diese Werke vorweisen?
Falls nicht, was bedeutet das dann?
Und falls wir sie vorweisen können, tun wir diese Werke noch in derselben ersten Liebe?

Denn falls nicht, heißt es für uns: Buße tun!
Und um überhaupt Buße tun zu können, müssen wir uns mal wieder selbst prüfen und uns (falls vorhanden) in diesem Punkt selbst erkennen, damit wir zukünftig wieder mit der ersten Liebe die ersten Werke vollbringen. Wenn wir das nicht machen, dann haben wir gelinde gesagt ein Problem:

Sonst komme ich rasch über dich und werde deinen Leuchter von seiner Stelle wegstoßen, wenn du nicht Buße tust!

Auf dieselbe Weise (sich bereitwillig selbst prüfen zu wollen!) kann man nun durch alle sieben Botschaften aus der Offenbarung gehen und sich selbst an ihnen prüfen. Denn dafür sind sie mitunter da: Dass wir sie auf uns beziehen, uns anhand der Warnungen darin selbst besser erkennen und, falls nötig, der Aufforderung zur Buße nachkommen, d.h. unsere Schuld erkennen, bekennen und uns dann auch verändern. Oder wie es siebenfach in der Offenbarung beschrieben wird: Diese Missstände in unserem Leben überwinden.

Denn nur wer überwindet, …

  • dem werde ich zu essen geben von dem Baum des Lebens, der in der Mitte des Paradieses Gottes ist.
    (1. Gemeinde, Offb 2,7)
  • dem wird kein Leid geschehen von dem zweiten Tod.
    (2. Gemeinde, Offb 2,11)
  • dem werde ich von dem verborgenen Manna zu essen geben …
    (3. Gemeinde, Offb 2,17)
  • und meine Werke bis ans Ende bewahrt, dem werde ich Vollmacht geben über die Heidenvölker.
    (4. Gemeinde, Offb 2,26)
  • der wird mit weißen Kleidern bekleidet werden; und ich will seinen Namen nicht auslöschen aus dem Buch des Lebens …
    (5. Gemeinde, Offb 3,5)
  • den will ich zu einer Säule im Tempel meines Gottes machen …
    (6. Gemeinde, Offb 3,12)
  • dem will ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, so wie auch ich überwunden habe … .
    (7. Gemeinde, Offb 3,21)

Sela.

⧫ Der dritte Punkt, an dem wir uns selbst prüfen und die Dringlichkeit zur Veränderung erkennen können, ist so etwas wie das Kernstück dieses Blocks. Er baut auf dem Punkt zuvor auf, indem er der Dringlichkeit quasi noch einen oben drauf setzt. Damit ist gemeint, dass all die Werke und Bemühungen, von denen in der Offenbarung die Rede ist, ja bereits vom Herrn geprüft, als wohlgefällig angenommen und gelobt wurden. Was ist aber, wenn in einem anderen Zusammenhang dieselben oder vergleichbare Werke getan werden, diese dann aber vor Gott nicht wohlgefällig sind? Denn genau das ist ja, was in dem Zeugnis des Mannes passiert ist: Er hatte viele Werke vorzuweisen, dennoch waren diese wertlos.

Wie kann es zu so etwas kommen?

Ein Vers oder auch hier wieder viel eher eine Warnung, die uns dabei helfen wird, den Grund besser zu verstehen, ist dieser hier:

Mt 6,2 Wenn du nun Almosen gibst, sollst du nicht vor dir her posaunen lassen, wie es die Heuchler in den Synagogen und auf den Gassen tun, um von den Leuten gepriesen zu werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon empfangen.

Würde man diesen Vers auf das Gerichtsszenario mit dem Mann aus dem Zeugnis übertragen, hätte er dazu zum Beispiel einwenden können: “Die Almosen haben doch einen Wert. Dadurch habe ich doch armen Menschen geholfen.”

Ja, in der Tat wurde dadurch Menschen geholfen. Aber es geht hier nicht um die Armen, sondern um denjenigen, der den Armen geholfen hat und vor allem darum, was genau dabei in seinem Herzen los war. Ob da zu 99% die Hilfe für die Armen und 1% das eigene Ego oder umgekehrt 1% die Hilfe für die Armen und 99% das Ego war, spielt erst einmal nur am Rande eine Rolle. Ausschlaggebend ist, dass die Person dabei das um von den Leuten gepriesen zu werden im Herzen trug.

Bei dem Mann aus dem Zeugnis war es so, dass er nicht nur Armen half, sondern er hatte nebst seinen eigenen Kindern Waisenkinder bei sich aufgenommen. Nicht “nur” Waisenkinder, sondern welche mit einer schrecklichen Vergangenheit. Und dann nicht eins, nicht zwei, sondern 32! Und dennoch bekam er von Gott das zu hören, was er zu hören bekam. 

Wir wissen nicht, wie es bei euch ist, aber wir haben noch nicht einmal ein Waisenkind aufgenommen. Sind Waisenkinder jetzt irgendwie der Maßstab für einen Gott wohlgefälligen Wandel? Nein, darum geht es nicht.

Es geht darum,
was in unseren Herzen ist und aus welchen Beweggründen
wir die Werke tun, die wir tun.

Ist da z.B. die Sehnsucht nach Anerkennung, Prestige, Hintergedanken an Spendengelder, der Wunsch, besonders heilig und hingebungsvoll zu wirken, eine “hohe Stellung” im Leib Christi haben zu wollen oder irgendetwas anderes “Unreines” in unseren Herzen, dann ist das ein Problem. Ein großes Problem! Eben so groß, dass zum Beispiel die Werke dieses Mannes – trotz all der Waisenkinder – ein Gräuel vor Gott waren.

Man könnte einwenden: “Ist das nicht unverhältnismäßig und völlig ungerecht?!?”

Dazu der Vers, den wir zu Beginn dieses Blocks hatten:

5Mo 17,1 Du sollst dem HERRN, deinem Gott, kein Rind und kein Schaf opfern, das einen Fehler oder sonst etwas Schlechtes an sich hat; denn das wäre dem HERRN, deinem Gott, ein Gräuel.

Wie kann uns diese Stelle beim Verständnis helfen, dass das alles nicht unverhältnismäßig und nicht ungerecht ist, wenn unser Gott ein derartiges Urteil spricht?

Um die Verbindung zwischen dem Vers und dem Einwand zu erkennen, nehmen wir mal an, dass das Gott dargebrachte Opfer ein Opfer ist, von dem gegessen wird (wie z.B. das Friedensopfer), und an einem Bein leicht humpelt. Alles andere am Tier ist makellos, d.h. alles davon kann als Speise genutzt werden. In anderen Worten: Der eine kleine Makel tut so gut wie nichts zur Sache.
Oder wieder als Einwand formuliert: “Der kleine Makel an dem einen Bein, das ist doch nichts Schlimmes. 99% des Tieres sind doch völlig in Ordnung. Wo liegt das Problem?”

Das Problem liegt auch hier wieder nicht beim Tier, sondern bei demjenigen, der das Tier als Opfer darbringt. Irgendetwas in seinem Herzen ist nicht “rein” und der Beleg dafür ist, dass er Gott ein derartiges Opfer bringt. Dieses Opfer ist dann in den Augen Gottes nicht zu 99% “okay” und zu 1% nicht, sondern es ist ihm ein Gräuel. Warum? Ja, weil es ums Herz geht, denn … 

1Sam 16,7 … denn der HERR sieht nicht auf das, worauf der Mensch sieht; denn der Mensch sieht auf das Äußere, aber der HERR sieht auf das Herz.

Und deswegen ist es so überaus wichtig, dass wir wissen, was in uns vor sich geht, wenn wir das tun, was wir tun, oder in anderen Worten: dass wir wissen, was unsere innersten Gedanken, Wünsche und Überlegungen unserer Herzen sind, wenn wir unserem Gott geistliche Opfer darbringen:

1Petr 2,5 So lasst auch ihr euch nun als lebendige Steine aufbauen, als ein geistliches Haus, als ein heiliges Priestertum, um geistliche Opfer darzubringen, die Gott wohlgefällig sind durch Jesus Christus.

Sollten unsere Werke, also unsere geistlichen Opfer, wie die physischen Opfer, etwas Schlechtes an sich haben (wie es der Text sagt), dann sind auch sie (ebenfalls wie es der Text sagt) dem HERRN, unserem Gott, ein Gräuel.”

Es gibt eine Tatsache in der Bibel, die sich uns nicht zwingend anhand eines einzelnen Verses, sondern eher in der Summe der Heiligen Schrift immer wieder zeigt. Zu dieser Tatsache brauchen wir im Grunde auch keine spezielle Aussage, denn tief in uns drin wissen wir es bereits:

Unsere Herzen müssen bei allem,
was wir für Gott und unseren Nächsten tun,
absolut rein sein.

Mt 5,48 Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist!

Im Kontext hier heißt das: Unsere Werke, also unsere geistlichen Opfer, müssen vollkommen – ohne Fehl und ohne etwas Schlechtes daran – sein, dann sind sie unserem Gott auch wohlgefällig:

3Mo 1,3 Wenn seine Opfergabe ein Brandopfer vom Rindvieh ist, so soll er sie darbringen, ein Männliches ohne Fehl; am Eingang des Zeltes der Zusammenkunft soll er sie darbringen, zum Wohlgefallen für ihn vor dem HERRN.

Gerne kann man diesen Zusammenhang und das geistliche Bild daraus als Merkhilfe und gleichzeitig auch als Erinnerung für eine wichtige (!) Selbstprüfungsfrage nutzen:

Mache ich das, was ich mache für Gott und meinen Nächsten
und dabei nichts für mich selbst
oder schwingt dabei etwas Unreines mit?
Ist mein Opfer wirklich reinen Herzens?

Mt 5,8 Selig sind, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen!

Falls man sich hier fragen sollte: “Wie kann man denn bei allem reinen Herzens sein?”, lautet auch hier die Antwort:
Um reinen Herzens sein zu können, müssen wir – mal wieder – unsere Herzen prüfen und uns bei allem, was wir tun, voll und ganz selbst erkennen. Wir müssen wissen, warum wir die Dinge tun, die wir tun. Finden wir dabei etwas “Unreines” in uns, müssen wir es bereinigen. Mit Gebet, mit Gottes Hilfe, mit der Hilfe unserer Geschwister und mit einer hohen Dringlichkeit!
(Diese Dringlichkeit wiederum ist etwas, was nur wir selbst der entsprechenden Baustelle geben können. Niemand anderes kann das für uns übernehmen!)

Wichtig bei alledem ist, dass wir uns keinesfalls (!) in irgendeiner falschen Sicherheit wiegen dürfen oder uns irgendwie einreden, dass der Maßstab in der Nachfolge unmöglich so hoch sein kann. Denn der Maßstab ist hoch. Sehr hoch. Nicht umsonst warnt uns unser Herr vor einem laschen Umgang mit diesem Thema, indem er sagt: 

Mt 7,14 Die Pforte ist eng und der Weg ist schmal, der zum Leben führt; und wenige sind es, die ihn finden.

Sela.

⧫ Der vierte Punkt unterscheidet sich ein wenig von den dreien zuvor. Denn an dieser Stelle im Artikel angekommen denkt man sich vielleicht das, was sich einige schon vor 2.000 Jahren dachten:

Mk 10,26 Sie aber entsetzten sich sehr und sprachen untereinander: Wer kann dann überhaupt errettet werden?

Sollte man also denken, dass das bisher Behandelte überfordernd und demotivierend ist, sieht man, dass man damit nicht alleine ist. Vielleicht geht man sogar noch einen Schritt weiter und denkt sich, dass das alles unmöglich zu erreichen sei:

Mk 10,27 Jesus aber blickte sie an und sprach: Bei den Menschen ist es unmöglich, aber nicht bei Gott! Denn bei Gott sind alle Dinge möglich!

Falls du also diese oder ähnliche Gedanken hast, dann siehst du hier, dass das normal ist, denn der Herr bestätigt deine Gedanken, indem er sagt: Bei den Menschen ist es unmöglich!

Diese “Unmöglichkeit” in der Nachfolge ist auch den Aposteln bekannt gewesen. Paulus geht wiederholte Male auf diese sog. “Unmöglichkeit” ein, indem er zum Beispiel schreibt:

Röm 7,23-25 Ich sehe ein Gesetz in meinen Gliedern, das gegen das Gesetz meiner Gesinnung streitet und mich gefangen nimmt unter das Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern ist. Ich elender Mensch! Wer wird mich erlösen von diesem Todesleib? Ich danke Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn! … 

Paulus erkennt und bekennt an vielen Stellen in seinen Briefen, wie kostbar jeder einzelne an Jesus Christus Glaubende für unseren Gott und Vater ist. Er erkennt und bekennt aber auch, dass er ein elender Mensch ist, der durch die Schwachheit seines Fleisches gefangen ist, denn … 

Röm 7,18 Denn ich weiß, dass in mir, das heißt in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt; das Wollen ist zwar bei mir vorhanden, aber das Vollbringen des Guten gelingt mir nicht.

Dieses Dilemma aus wollen und nicht vollbringen können (oder eben die zuvor genannte “Unmöglichkeit”) lässt sich nur durch Gottes Hilfe lösen. Paulus verstand das. Das heißt, er wusste: Nur Gottes Geist, seine Kraft und Gnade können uns dazu befähigen, dass wir unsere Schwachheiten überwinden und dieses Dilemma lösen. Aber das können wir nur dann, wenn wir uns nach Hilfe und Stärke ausstrecken. Damit wir uns aber nach Hilfe und Stärke ausstrecken, müssen wir zuerst unsere Schwachheit und unsere Abhängigkeit von seiner Stärke erkennen und bekennen. Ganz so, wie es eben Paulus vor uns erkannt und bekannt hat. Tun wir das nicht und sagen nicht, wie er: Ich elender Mensch!, dann wird diese “Unmöglichkeit” auch weiterhin unmöglich bleiben.

Anstatt sich aber von vermeintlichen “Unmöglichkeiten” ausbremsen und demotivieren zu lassen, können, dürfen und sollen wir uns zu jeder Zeit und in allen Lebenslagen Gottes Gnade, seiner Liebe und seiner Treue zu seinen Versprechen sicher sein, denn bei Gott sind alle Dinge möglich!

Bei all den Warnungen, die wir uns bisher angesehen haben (als auch bei all den anderen Warnungen in der Heiligen Schrift), geht es also – logischerweise – nicht darum, dass wir verunsichert und demotiviert werden, Zweifel aufkommen und unser Glaube geschmälert werden soll. Im Gegenteil: Unser Glaube soll voll und ganz richtig ausgerichtet werden – hin auf ihn und unsere Abhängigkeit von seiner Gnade und Kraft, weil wir wissen, wie gefallen und schwach unsere menschliche Natur ist. Göttliche Zusagen, Treueschwüre, seine Liebe, Fürsorge und Gnade sollen uns dabei helfen, in unserer Schwachheit Stärke zu gewinnen. Daher dürfen wir alle seine göttlichen Versprechen voll und ganz annehmen und auf uns beziehen. Ohne irgendeinen Zweifel! Wir dürfen und sollen uns des Heils in Christus sicher sein. Zu 100%, denn … 

Joh 3,16 Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat.

(Zwischen-) Sela.

… 

Was wir jetzt nur bei all diesen Zusagen, Versprechen und Treueschwüren nicht machen dürfen, ist, es zu übergehen, dass es zu alledem auch ein “wiederum steht geschrieben” gibt. Diese anderen Verse heben selbstverständlich seine Liebe, Treue und Gnade nicht (!) auf, sondern sie zeigen uns den Ernst der Lage und den schmalen Weg, der zum ewigen Leben führt. Warum? Damit wir nicht lasch, nicht faul und nicht lau werden!

Oder anders ausgedrückt: Es ist, wie ein kostbarer Bruder es beschreiben würde, ein gesundes Spannungsfeld. Denn, ja, unsere Errettung ist in Christus sicher; sein kostbares Blut wäscht uns rein und unser Glaube daran errettet uns (!), aber gleichzeitig stehen eben auch Verse, wie zum Beispiel diese hier geschrieben:

3Mo 20,26 Ihr sollt mir heilig sein, denn ich, der HERR, bin heilig …

Mt 5,48 Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist!

Phi 2,12 Darum, meine Geliebten, wie ihr allezeit gehorsam gewesen seid, nicht allein in meiner Gegenwart, sondern jetzt noch viel mehr in meiner Abwesenheit, verwirklicht eure Rettung mit Furcht und Zittern.

Im Zusammenhang von Versprechen und Gnade könnte man sich hierzu fragen: “Wieso die Rettungverwirklichen”? Und wieso durch Furcht und Zittern und nicht nur durch Glauben und Liebe?”

Die Antwort hatten wir bereits: Wir alle brauchen solche Verse, damit wir uns in unserer schwachen Natur nicht in falscher Sicherheit wiegen, sondern stets die Abhängigkeit von unserem Gott und seiner Gnade vor Augen haben. Kein: “Ich lass Jesus in mein Herz und alles ist gut”; und auch kein für uns Torahhaltende: “Ich glaube an Jeschua und halte die Torah und alles ist gut!”. Solche Gedanken sind grob fahrlässig! Da aber solche Gedanken durchaus aufkommen können, und unser himmlischer Vater das natürlich weiß, werden wir auch immer und immer wieder auf die verschiedensten Arten und Weisen gewarnt.

Die göttlichen Warnungen sind also kein “göttliches Niedermachen”,
das uns demotivieren und deprimieren soll,
sondern seine Warnungen sind ein Beleg göttlicher Liebe!

Solltest du die warnenden Worte der Heiligen Schrift im Moment nicht als göttliche Liebe annehmen können. Solltest du dir nicht auf gesunde, sondern auf ungesunde Weise sagen, dass du ein elender Mensch bist. Und solltest du dir sagen, dass du nicht eine schwache Natur hast, sondern dich eher einfach nur schwach fühlst, dann wisse, dass es dafür Hilfe gibt. Unser himmlischer Vater kennt dein Leid und weiß, wo du dich befindest. Er wird nichts von dir verlangen, was du nicht tragen kannst. Auch wenn sich das für einen nicht so “anfühlt”, ist es dennoch so:

1Kor 10,13 … Gott aber ist treu; er wird nicht zulassen, dass ihr über euer Vermögen versucht werdet, sondern er wird zugleich mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen, sodass ihr sie ertragen könnt.

Gott möchte seinen Kindern in diesen Situationen helfen. Und unsere Geschwister wollen das sicherlich auch. Hierzu muss man sein Herz aber sowohl vor Gott als auch vor seinen Geschwistern ein Stück weit öffnen und sie am eigenen Leid teilhaben lassen. 

… 

Abschließend zu diesem vierten Punkt, bei dem es ja mitunter darum ging, dass man sich nicht in falscher Sicherheit wiegen soll, eine Stelle, die man als “Torahhaltender” vielleicht nicht unbedingt auf sich selbst bezogen hat:

Mt 7,22-23 Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt und in deinem Namen Dämonen ausgetrieben und in deinem Namen viele Wundertaten vollbracht? Und dann werde ich ihnen bezeugen: Ich habe euch nie gekannt; weicht von mir, ihr Gesetzlosen!

Einige klammern, weil man ja das Gesetz hält, automatisch diese Warnung unseres Herrn aus. Aber das wollen wir nicht machen, sondern wir wollen uns auch hier anhand seiner Aussage selbst prüfen, indem wir seine Worte nicht allein auf diese Beispiele reduzieren.

Soll heißen, dass da auch stehen könnte:
Herr, Herr,
haben wir nicht in deinem Namen eine große Gemeinde aufgebaut?!
Haben wir nicht in deinem Namen diesen oder jenen Dienst getan?!
Oder eben in Bezug auf Torah etwas genauer:
Herr, Herr,
haben wir nicht in deinem Namen den Sabbat gehalten und die Feste gefeiert?!
Haben wir nicht in deinem Namen kein Schwein mehr gegessen?!
Haben wir nicht in deinem Namen kein Mischgewebe mehr getragen?!

Das Ganze in anderen Worten: Wenn man denkt, dass Gebote zu halten ein Garant für was auch immer ist, dann täuscht man sich. Die Gebote zu halten ist eine Selbstverständlichkeit für einen jeden Gläubigen. Das heißt, für Sabbathalten, kein Schweinefleisch essen und dergleichen werden wir keine himmlischen Lobeshymnen erhalten. Wie wir gesehen haben, sind selbst die Werke, die weit über das reine “Gebotehalten” hinausgehen, wie zum Beispiel weiszusagen, Dämonen auszutreiben, viele Wundertaten zu vollbringen oder wie beim Mann aus dem Zeugnis, die Bibel zu lehren, auf der Straße zu predigen und Waisenkinder aufzunehmen, kein Garant dafür, auf dem schmalen Weg zu sein. Der schmale Weg fordert weitaus mehr von uns ab. Unser Herr warnt uns daher eindringlichst:

Lk 14,27-36 Wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachkommt, der kann nicht mein Jünger sein. Denn wer von euch, der einen Turm bauen will, setzt sich nicht zuvor hin und berechnet die Kosten, ob er die Mittel hat zur gänzlichen Ausführung, damit nicht etwa, wenn er den Grund gelegt hat und es nicht vollenden kann, alle, die es sehen, über ihn zu spotten beginnen und sagen: Dieser Mensch fing an zu bauen und konnte es nicht vollenden! Oder welcher König, der ausziehen will, um mit einem anderen König Krieg zu führen, setzt sich nicht zuvor hin und berät, ob er imstande ist, mit zehntausend dem zu begegnen, der mit zwanzigtausend gegen ihn anrückt? Wenn aber nicht, so sendet er, solange jener noch fern ist, eine Gesandtschaft und bittet um die Friedensbedingungen. So kann auch keiner von euch mein Jünger sein, der nicht allem entsagt, was er hat. Das Salz ist gut; wenn aber das Salz fade wird, womit soll es gewürzt werden? Es ist weder für das Erdreich noch für den Dünger tauglich; man wirft es hinaus. Wer Ohren hat zu hören, der höre! 

Die Summe dieses vierten Punktes beschreibt Paulus wie folgt:

Phil 3,10-13 Ich möchte nichts anderes mehr kennen als Christus: Ich möchte die Kraft seiner Auferstehung erfahren, ich möchte sein Leiden mit ihm teilen. Mit ihm gleich geworden in seinem Tod, hoffe ich auch, zur Auferstehung der Toten zu gelangen. Wir sind noch nicht am Ziel! Ich meine nicht, dass ich schon vollkommen bin und das Ziel erreicht habe. Ich laufe aber auf das Ziel zu, um es zu ergreifen, nachdem Jesus Christus von mir Besitz ergriffen hat. Ich bilde mir nicht ein, dass ich es schon geschafft habe. Aber die Entscheidung ist gefallen!
Ich lasse alles hinter mir und sehe nur noch, was vor mir liegt.

Sela.

⧫ Der fünfte und letzte Punkt, an dem wir uns selbst prüfen und die Dringlichkeit zur Veränderung erkennen können, ist zufällig auch der fünfte, letzte und wichtigste Punkt in der Botschaft, die der Mann aus dem Zeugnis anderen Gläubigen übermitteln sollte. Es geht dabei um folgende Verse:

Mt 3,11-12 Ich taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, ist stärker als ich, sodass ich nicht würdig bin, ihm die Schuhe zu tragen; der wird euch mit Heiligem Geist und Feuer taufen. Er hat die Wurfschaufel in seiner Hand und wird seine Tenne gründlich reinigen und seinen Weizen in die Scheune sammeln; die Spreu aber wird er verbrennen mit unauslöschlichem Feuer.

Auf die Frage hin, wie das mit dem Heiligen Geist und der Feuertaufe zu verstehen ist, lautete seine Antwort:
“Der wahre Beleg für die Geistestaufe ist, dass das Feuer die Spreu aus dem Gläubigen brennt. Und das benötigt Mühe und Drangsal.”

Das Interessante dabei ist, dass wir das Video vor ungefähr drei Jahren gesehen haben und es überhaupt nicht mehr auf dem Schirm hatten, dass von den fünf Punkten der Botschaft, die er übermitteln sollte, der fünfte so perfekt zu unserem Thema hier passt.

  • Denn lassen wir uns nicht warnen,
  • brennen wir das Böse nicht mit der Hilfe seines Geistes aus uns heraus,
  • enttarnen wir das Trügerische in uns nicht,
  • kreuzigen wir unser Fleisch nicht täglich, wie es uns unser Herr vorgelebt hat
    und
  • lassen wir uns von unserem Gott nicht verwandeln, dann … 

… ja, was dann?

… 

Mt 10,34-39 Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen sei, Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert! Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter; und die eigenen Verwandten werden zu Feinden werden. Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert. Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, der ist meiner nicht wert. Wer sein Leben findet, der wird es verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es finden!

2Kor 5,15 und er ist deshalb für alle gestorben, damit die, welche leben, nicht mehr für sich selbst leben, sondern für den, der für sie gestorben und auferstanden ist.

Sela.

Jetzt am Ende des Artikels angekommen, kann man vielleicht die Behauptung zu Beginn ein wenig besser nachvollziehen:

Selbsterkenntnis ist der ‘eine entscheidende Schlüssel’
für ein Leben
nach dem Willen Gottes – und zwar
für alle Bereiche unseres Lebens!

Daher empfehlen wir jedem Bruder und jeder Schwester, als auch einer Gemeinschaft als Ganzes, so etwas wie das hier in die täglichen Gebete mit aufzunehmen:

“Himmlischer Vater, bitte hilf uns, dass wir uns selbst erkennen und verstehen, warum wir die Dinge denken, sagen, tun und fühlen, die wir denken, sagen, tun und fühlen. Schenke uns wahrhaftige Erkenntnis über unser eigenes Herz.”

Oder wie es David, der Mann nach dem Herzen Gottes, betete:

Ps 139,23-24
Durchforsche mich, o Gott, sieh mir ins Herz,
prüfe mich und erkenne meine Gedanken!
Und wenn ich in Gefahr bin, mich von dir zu entfernen,
dann bring mich zurück auf den ewigen Weg zu dir!

Amen!

V 1.0

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