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Mt 5,19-Serie (5Mo 16,18-21,9) – “Gott hat mir gezeigt”

Sprechen wir oder Gott?

5Mo 18,20 Doch der Prophet, der sich vermessen wird, in meinem Namen ein Wort zu reden, das ich ihm nicht geboten habe zu reden, oder der im Namen anderer Götter reden wird: Dieser Prophet soll sterben. [CSV]

Das vorherige Thema zu der “Lizenz zu Menschengeboten” handelte davon, dass die heilige Weisung Gottes (sein Gesetz) durch Menschen verändert wird. Jedoch soll das königliche Priestertum genau das Gegenteil dessen tun: Es soll die Weisung ganz genau so bewahren, beschützen und tun, wie sie von Gott gegeben wurde. Das ist ihr göttlicher Auftrag.
Dieser Gedanke führte uns dann zu dem nächsten Abschnitt, bei dem Richter und Priester nach diesem vollkommenen Gesetz Urteile sprechen sollen. Sollte dabei ein Rechtsspruch zu schwierig sein, wird der Allmächtige aufgesucht. Was dann geschieht, wird nicht genauer geschildert, aber es ist offensichtlich, dass der Allmächtige ihnen das Urteil mitteilt. Wie? Indem er es ihnen sagt. Und das führt uns zu diesem Abschnitt.

Denn auch heute spricht Gott noch zu uns. Wenn auch meist auf andere Art und Weise und nicht zwingend von Angesicht zu Angesicht wie bei Mose. Daher ist es für manche von uns schwierig zu unterscheiden, ob Gott spricht oder nicht. Was meinen wir damit?

Man kennt sicherlich Aussagen wie: “Gott hat zu meinem Herzen gesprochen.” oder “Gott hat mir gesagt.” und dergleichen. Aber auch Aussagen wie z.B.: “Gott hat mir auf\’s Herz gelegt.” oder “Mir wurde von Gott gezeigt.” gehen in eine ähnliche Richtung, denn alle diese und vergleichbare Aussagen haben einen gemeinsam Nenner: Sie sagen, dass etwas von Gott ausging – sei es ein Wort, eine Vision, ein Gefühl oder was auch immer.

Was ist aber, wenn es von einem selbst und nicht von Gott ausging? Einfache Antwort: Das wäre fatal!
Sprich, würde man z.B. sagen, dass Gott einem etwas auf\’s Herz gelegt hat und dabei war es das trügerische Herz von einem selbst, dann hat man ein Problem. Würde man sagen, dass Gott zu einem gesprochen hat, dabei waren es aber die eigenen Gedanken, dann hat man ein Problem usw.

Leider ist es so, dass in der heutigen Zeit der Verwirrung alle möglichen Menschen mit allen möglichen Offenbarungen ankommen. Seien es vermeintlich biblische Tatsachen, die Gott einem aufgezeigt haben soll, sei es sein heiliger Name, die Geschehnisse über die Endzeit oder was auch immer. Fakt ist, dass es unzählige Menschen gibt, die das behaupten, gleichzeitig es aber auch welche gibt, die genau das Gegenteil behaupten. Aber wenn man sie fragt, antworten sie beide: Gott hat mir das glasklar aufgezeigt oder sogar direkt gesagt.

Um nur kurz den Namen unseres Gottes zur besseren Veranschaulichung zu nehmen: Der eine sagt felsenfest, dass Jehowah sein Name ist, der nächste Jahwe, der übernächste Yahuah, der über-übernächste Yahuwuah usw. usf. Unter diesen sind dann selbstverständlich auch welche dabei, die den jeweiligen Namen der Wahl vehement verteidigen, weil ihnen dieser – laut den eigenen Worten – durch Gebet und Offenbarung von Gott gezeigt wurde.
Jedem Außenstehenden drängt sich da sofort die Frage auf: “Wie kann das sein, wenn doch allen das angeblich von Gott gezeigt wurde? Wie kann es da verschiedene Namen geben? Wieso haben nicht alle ein- und denselben Namen offenbart bekommen? Ist Gott etwa uneins mit sich selbst?”: Das sei ferne!

Wer uneins mit sich selbst ist, ist derjenige, der vermessen in seinem Namen redet. Noch einmal der Vers:

5Mo 18,20 Doch der Prophet, der sich vermessen wird, in meinem Namen ein Wort zu reden, das ich ihm nicht geboten habe zu reden, oder der im Namen anderer Götter reden wird: Dieser Prophet soll sterben. [CSV]

Anscheinend lässt unser allmächtige Gott nicht mit sich spaßen, wenn wir in seinem Namen Sachen sagen, die er gar nicht geredet, uns gar nicht auf\’s Herz gelegt und uns gar nicht aufgezeigt hat. Daher sollten wir sehr, sehr, sehr vorsichtig sein, was wir in seinem Namen reden. Denn keiner von uns will vor ihm bzw. seinem Sohn stehen, den er als Richter der Welt eingesetzt hat, und hören: “Was soll mein heiliger Vater dir gesagt haben?”
Schon allein die Vorstellung daran sollte einen jeden von uns verstummen und uns drei Mal überlegen lassen, ob wirklich die Stimme Gottes an uns erging oder es eher die Stimme des trügerischen Herzens war.

Denn Fakt ist, wie eingangs erwähnt: Gott redet auch heute noch zu uns. Gott legt natürlich Dinge auf unser Herz. Natürlich zeigt er uns auch Dinge auf. Aber im Umgang mit diesen Offenbarungen und Kraftwirkungen Gottes sind wir vielleicht alle noch ein wenig “ungeübt”. Vielleicht können wir noch nicht so richtig unterscheiden, wann Gottes Stimme in uns redet und wann es unsere eigenen Gedanken sind. Wann Gott wirkt und wann wir selbst.

Daher ist es immens wichtig, sich immer wieder selbst zu prüfen und sich selbst besser kennenzulernen, damit man die eigenen Herzensmotive besser verstehen kann. Gebet, Hingabe, Demut und die bewusste Abhängigkeit zu Gott ist bei diesem Reifeprozess unabdingbar! Ohne diese Dinge sind wir völlig verloren und werden auf kurz oder lang hier und da auf die Einflüsterungen unserer Herzen hören. Erst recht, wenn man meint, sich durch diese vermeintlichen Offenbarungen Gottes vor anderen bewusst oder unbewusst in den Vordergrund zu stellen.

Aber wie kann man wissen, ob es die Stimme Gottes ist?

5Mo 18,22 Wenn der Prophet im Namen des HERRN redet, und das Wort geschieht nicht und trifft nicht ein, so ist das das Wort, das der HERR nicht geredet hat; mit Vermessenheit hat der Prophet es geredet; du sollst dich nicht vor ihm fürchten. [CSV]

Dieses hier erwähnte Gebot können wir auch als eine göttliche Weisung ganz individuell auf uns selbst anwenden, indem wir z.B. jedes Mal, wenn wir denken, dass Gott zu uns spricht, uns etwas auf\’s Herz legt, uns Zeichen gibt usw., diese Dinge aufschreiben und im Nachhinein prüfen. Sind unter diesen Einträgen Szenarien dabei, die man gut und eindeutig auf ihren Wahrheitsgehalt oder auf ihr Eintreffen bzw. Nicht-Eintreffen hin prüfen kann, dann sind diese Gold wert. Denn sie helfen uns dabei zu verstehen, dass wir uns entweder manches nur einbilden oder sie helfen uns dabei, mehr und mehr in der Führung des Geistes zu wachsen. So oder so wird uns eine derartige Liste beim Erkennen helfen.

Wichtiger Tipp, wenn du dir so eine Liste erstellen möchtest:
Sollten Einträge darin sich bewahrheiten, ist das gut, aber noch lange kein eindeutiger Beleg dafür, dass Gott zu einem spricht. Es ist ein guter Anfang und sollte weiter geprüft werden.
Sollte aber auch nur ein einziger Eintrag sich als falsch herausstellen, dann können wir laut 5Mo 18,22 ganz sicher und unmissverständlich wissen, dass es nicht Gottes Stimme, Wille, Fügung oder sonst was war!

Auch Zeichen sind für viele beliebte Kommunikationsmittel, die man unserem Gott gerne unterstellt. Diese kann, darf und sollte man ebenfalls auf so eine Liste aufnehmen und intensiv prüfen. Denn wie gesagt: Am Ende will keiner von uns hören, dass es nicht Gottes Stimme, sondern unser, uns sehr gerne und oft, selbst betrügendes Herz war, das uns durchs Leben geführt hat.

Abschließend:
In der uns bevorstehenden Zeit wird es enorm wichtig sein, die Stimme Gottes von der eigenen zu unterscheiden. Wir müssen uns darin üben und danach ausstrecken, dass Gott durch seinen Geist mit uns redet, uns führt und lenkt, sodass wir stets nach seinem und nicht nach unserem Willen leben.

Kol 1,9-12 Deshalb hören wir auch seit dem Tag, da wir es vernommen haben, nicht auf, für euch zu beten und zu bitten, dass ihr erfüllt werdet mit der Erkenntnis seines Willens in aller geistlichen Weisheit und Einsicht, damit ihr des Herrn würdig wandelt und ihm in allem wohlgefällig seid: in jedem guten Werk fruchtbar und in der Erkenntnis Gottes wachsend, mit aller Kraft gestärkt gemäß der Macht seiner Herrlichkeit zu allem standhaften Ausharren und aller Langmut, mit Freuden, indem ihr dem Vater Dank sagt, der uns tüchtig gemacht hat, teilzuhaben am Erbe der Heiligen im Licht. [SLT]

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