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Mt 5,19-Serie (5Mo 1,1-3,22) – Wer bin ich? Im 4. Buch Mose?
(Der Rückblick des Mose)

6. Lehne ich mich gegen Gottes Ordnung auf?

4Mo 16,9-10 Ist es euch zu wenig, dass der Gott Israels euch aus der Gemeinde Israel ausgesondert hat, um euch zu sich nahen zu lassen, damit ihr den Dienst der Wohnung des HERRN verrichtet und vor der Gemeinde steht, um sie zu bedienen, dass er dich und alle deine Brüder, die Söhne Levis, mit dir hat herzunahen lassen? Und ihr trachtet auch nach dem Priestertum! [CSV]

Unser Gott ist ein Gott des Friedens und der Ordnung und nicht der Unordnung (vgl. 1Kor 14,33). Jedes Mal, wenn wir uns gegenüber einer von Gott eingesetzten Ordnung auflehnen, dann gibt es Unfrieden und Chaos – egal ob in der Natur, in der Gesellschaft, in der Ehe, in der Gemeinde. Einfach egal wo.

Da dieses Thema ein heikles und leicht missverständliches Thema ist, wollen wir lediglich anmerken, dass es nahezu in allen Lebensbereichen Ordnungen gibt. Natürlich gilt es bei jeder Ordnung zuerst den Willen Gottes, also seine Gebote zu befolgen. In kurz: Sein Wort steht über all dem.

Aber in seinem Wort steht eben auch, dass es Ordnungen gibt, die er eingesetzt hat. Diese sollten wir unbedingt kennen, damit wir innerhalb dieser Ordnungen auf Gott wohlgefällige Weise agieren können.

Daher die Frage: Kenne ich die Ordnungen, die Gott für uns eingesetzt hat? Weiß ich, wie ich mich innerhalb dieser Welt, innerhalb einer Familie, innerhalb einer Ehe, innerhalb einer Gemeinschaft usw. zu verhalten habe? Kenne ich die Tragweite dessen, wenn ich mich diesen Ordnungen widersetze?

Röm 13,2 Wer sich also gegen die Obrigkeit auflehnt, der widersetzt sich der Ordnung Gottes; die sich aber widersetzen, ziehen sich selbst die Verurteilung zu. [SLT]

7. Bin ich ungeduldig?

4Mo 21,4 Und man gab dem Ort den Namen Horma. Und sie brachen auf vom Berg Hor, den Weg zum Schilfmeer, um das Land Edom zu umgehen. Und die Seele des Volkes wurde ungeduldig auf dem Weg; [CSV]

Oft müssen auch wir, wie jene damals, Umwege in unserem Leben gehen. Meist deswegen, weil wir gewisse Dinge nicht in dem Gehorsam gemacht haben, der dafür nötig gewesen wäre. Gehen wir dann die “Extrameile”, setzt relativ schnell, durch die Schwachheit unseres Seins, die Ungeduld bei uns ein: Wir bekommen nicht sofort das, was wir uns ersehnen. Alles dauert viel zu lange.

Auch hierbei spielt wieder unsere Undankbarkeit eine tragende Rolle. Und natürlich auch unser mangelndes Zugeständnis der eigenen Fehler (sofern diese für den jeweiligen Fall vorliegen). Alle diese und andere Punkte führen dazu, dass wir ungeduldig werden. Und diese Ungeduld führt dann meist zum Kleinglauben.

Fragen dazu: Kennen wir das aus unserem Leben? Geschehen auch bei uns Dinge nicht schnell genug? Selbst Wünsche wie ein Dienst für Gott brauchen Zeit (wie eingangs zu dieser Portion gelesen). Sind wir auch in diesen Dienstaspekten ungeduldig und rennen vielleicht sogar blind los und tun Dinge, bei denen wir meinen, dass sie Gott für uns vorgesehen hat? Rennen wir los, ehe ins Gebet zu gehen und zu warten? Und vor allem im Gebet auszuharren, bis der Allmächtige sagt: “Jetzt!”?

Röm 8,25 Wenn wir aber auf das hoffen, was wir nicht sehen, so erwarten wir es mit standhaftem Ausharren. [SLT]

Pred 3,1 Alles hat seine bestimmte Zeit, und jedes Vorhaben unter dem Himmel hat seine Zeit. [CSV]

8. Habe ich einen vergleichbaren Unglauben wie Mose und Aaron?

4Mo 20,12 Da sprach der HERR zu Mose und zu Aaron: Weil ihr mir nicht geglaubt habt, mich vor den Augen der Kinder Israel zu heiligen, darum sollt ihr diese Versammlung nicht in das Land bringen, das ich ihnen gegeben habe. [CSV]

Diese achte Frage gilt v.a. denjenigen, die die Gnadengabe eines großen Glaubens erhalten haben (oder meinen, einen großen Glauben zu haben), denn …

Lk 12,48 … Denn wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man desto mehr fordern. [SLT]

Fragen dazu: Ist man sich, als ein Gläubiger mit der Gnadengabe eines großen Glaubens, bewusst, dass alles entsprechend diesem großen Glauben gefordert wird? Dass ein Fehltritt eines sagen wir mal “Großgläubigen” nicht mit dem Fehltritt eines “Kleingläubigen” vergleichbar ist? Oder: Ist uns, die wir erkennen durften, dass sein heiliges Gesetz noch gültig ist, bewusst, dass unser Gott uns auch nach dieser Erkenntnis richten wird? Dass er von uns wesentlich mehr verlangen wird? Unter anderem, dass wir die Liebe, Gerechtigkeit und Wahrheit in diesem Gesetz als ein Vorbild und Licht für andere vorleben?

Mt 5,16 So soll euer Licht leuchten vor den Leuten, dass sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen. [SLT]

9. Lasse ich mich leicht reizen?

Ps 106,32-33 Und sie erzürnten ihn [Anm.: Mose] an dem Wasser von Meriba, und es erging Mose übel ihretwegen; denn sie reizten seinen Geist, so dass er unbedacht redete mit seinen Lippen. [CSV]

Diese neunte Frage ist wohl leichter als jede andere zuvor. Dennoch ist ihre Tragweite nicht weniger weitreichend. Denn aufgrund dieses warnenden Beispiels dürfen wir erfahren, dass Mose sich einmal reizen ließ und deswegen nicht ins Land darf. Unter anderem deswegen, weil das, wozu er sich hinreißen ließ, einfach zu gravierend war.

Wir persönlich kennen etwas Vergleichbares aus unserem Leben. Auch wir haben nicht nur einmal unbedacht geredet und haben uns sicherlich auch mal zu Worten reizen lassen, die gravierend ungesund waren – für uns, aber viel schlimmer, auch für unser Gegenüber. Daher können wir aus eigener Erfahrung sagen und warnen:

Spr 19,19 Wer jähzornig ist, muss die Strafe dafür bezahlen … [SLT]

Darum …

Jak 1,19 Darum, meine geliebten Brüder, sei jeder Mensch schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn; [SLT]

Sind wir es aber nicht, sind wir uns dann auch der Konsequenzen bewusst? Wissen wir, dass einmal Ausgesprochenes nie wieder rückgängig gemacht werden kann? Wissen wir, dass Worte schlimmer als Schwertstiche sein können? Wissen wir, wie schlimm es in den Augen unseres Gottes ist, wenn wir unsere Zunge nicht im Zaum halten und andere damit verletzen? Falls es uns bewusst ist, was tun wir gegen unsere Zunge und wie rigoros gehen wir gegen sie vor?

Mt 5,21-22 Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: »Du sollst nicht töten!«, wer aber tötet, der wird dem Gericht verfallen sein. Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder ohne Ursache zürnt, wird dem Gericht verfallen sein. Wer aber zu seinem Bruder sagt: Raka!, der wird dem Hohen Rat verfallen sein. Wer aber sagt: Du Narr!, der wird dem höllischen Feuer verfallen sein. [SLT]

10. Habe ich etwas mit Bileam gemeinsam?

4Mo 22,20-22 Da kam Gott in der Nacht zu Bileam und sprach zu ihm: Wenn die Männer gekommen sind, um dich zu rufen, so mach dich auf, geh mit ihnen; aber nur das, was ich dir sagen werde, sollst du tun. Und Bileam machte sich am Morgen auf und sattelte seine Eselin und zog mit den Fürsten von Moab. Da entbrannte der Zorn Gottes, dass er hinzog … [CSV]

Nur anhand dieser drei Verse allein kann man schnell erkennen, dass die Portion um Bileam mehr als anspruchsvoll ist. Wenn man sich nicht intensiv mit dem Text beschäftigt, kann es nicht nur passieren, dass man ihn missversteht, sondern dass man auch die Warnungen darin nicht erkennen kann. Denn es ist kein Zufall, dass in der gesamten Weisung (also dem Gesetz) kein anderes Ereignis, bei dem es um die Machenschaften eines Feindes Israels geht, so detailliert und umfangreich beschrieben wird, wie das um Bileam. Das weitere Besondere ist, dass Bileam auf den ersten Blick gar nicht wie ein Feind des Volkes erscheint, denn schließlich steht geschrieben:

4Mo 22,18 Und Bileam antwortete und sprach zu den Knechten Balaks: Wenn Balak mir sein Haus voll Silber und Gold gäbe, so könnte ich nicht den Befehl des HERRN, meines Gottes, übertreten, um Kleines oder Großes zu tun. [CSV]

Daher, da das alles ein wenig, sagen wir mal, “kompliziert” ist, können wir hier nicht alle Aspekte durchleuchten. Falls dich aber diese Aspekte interessieren, dann schau beim Artikel zu dieser Lesung vorbei.

Hier nun in ganz kurz ein paar Fragen, die passend zu dieser Portion sind und man diese vielleicht nur nachvollziehen kann, wenn man diese Portion auch genau kennt. Solltest du also etwas nicht ganz nachvollziehen können, aber dennoch Interesse daran haben, dann sieh dir, wie zuvor erwähnt, den Artikel zu der Portion an.

  1. Hören wir ohne Umschweife auf die Antwort unseres Gottes? Oder fragen wir so lange nach, bis uns die Antwort passt? Diese Frage ist v.a. für diejenigen Geschwister wichtig, die ihre Antworten nicht direkt vom Thron Gottes erhalten, sondern sich eher durch Zeichen “lenken” lassen (was eine Gefahr für sich ist; siehe bei Interesse hierzu den Artikel: “Gebetserhörung durch Zeichen“).
  2. Ist uns bewusst, dass, wenn wir so lange bei unserem Gott für etwas nachbohren, was er eigentlich gar nicht für uns vorgesehen hat, wir es dann vielleicht auch irgendwann bekommen? Und dass das Ergebnis daraus dann logischerweise selten “gut” für uns sein wird?
  3. Ist uns bewusst, dass unser Weg mit und zu Gott hin, ein Weg voller Demütigungen und Prüfungen ist? Demütigungen und Prüfungen, die von ihm ausgehen?
    5Mo 8,2 Und du sollst dich an den ganzen Weg erinnern, den der HERR, dein Gott, dich hat wandern lassen diese vierzig Jahre in der Wüste, um dich zu demütigen, um dich zu prüfen, um zu erkennen, was in deinem Herzen ist, ob du seine Gebote halten würdest oder nicht. [CSV]
  4. Erkennen wir, dass unser himmlischer Vater aus seiner Liebe heraus uns in ausweglose Situationen führt, in die wir uns zu Beginn selbst hinein manövriert haben? Erkennen wir in diesen Situationen, dass er das tut, damit wir aufwachen? Erkennen wir dann, wenn sogar “Esel” zu uns reden, dass das, was wir tun, falsch in seinen Augen ist?
  5. Betrachten wir die Welt durch Scheuklappen? Durch unser festgezogenes und ganz individuelles Betrachtungsfeld des Glaubens und denken so, dass wir genau wissen, wie Gott zu handeln und zu wirken hat? Oder verstehen wir, dass Gott durch alles und jeden wirken kann und sich von uns nicht in eine Box sperren lässt?
  6. Verstehen wir, dass Gott sogar Wunder und Zeichen wirken kann, um uns durch diese zu prüfen?
    5Mo 13,2-5 Wenn in deiner Mitte ein Prophet aufsteht oder jemand, der Träume hat, und er gibt dir ein Zeichen oder ein Wunder; und das Zeichen oder das Wunder trifft ein, von dem er zu dir geredet hat, indem er sprach: Lass uns anderen Göttern nachgehen (die du nicht gekannt hast) und ihnen dienen; so sollst du nicht auf die Worte dieses Propheten hören oder auf den, der die Träume hat; denn der HERR, euer Gott, prüft euch, um zu erkennen, ob ihr den HERRN, euren Gott, mit eurem ganzen Herzen und mit eurer ganzen Seele liebt. Dem HERRN, eurem Gott, sollt ihr nachfolgen und ihn fürchten; und ihr sollt seine Gebote halten und seiner Stimme gehorchen und ihm dienen und ihm anhangen. [CSV]

Oder ganz allgemein zu dieser Bileam-Portion gefragt:

Wie können wir erkennen, ob wir im Willen Gottes wandeln oder in der Verschlagenheit unserer Herzen? Wie können wir in unserem Leben erkennen, wann wir vielleicht wie ein Bileam losgelassen in die Irre gehen oder noch auf dem wahren Weg sind?

Da wir sehr wahrscheinlich alle einige dieser Fragen nicht richtig beantworten können, sprich wir nicht genau wissen, ob unsere Ansicht der Dinge richtig oder falsch ist, bleibt am Ende meist nur eines übrig: Unsere Abhängigkeit von unserem allmächtigen Vater und seiner Gnade:

Ps 139,23-24 Durchforsche mich, o Gott, und sieh mir ins Herz, prüfe meine Gedanken und Gefühle! Sieh, ob ich in Gefahr bin, dir untreu zu werden, und wenn ja: Hol mich zurück auf den Weg, den du uns für immer gewiesen hast! [HFA]

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