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Impulse aus Glauben – Wenn du willst, dass jemand etwas behält, dann erzähl ihm eine Geschichte!

 

Die verpasste Chance zum Dazulernen

… oder auch: Immer haben die anderen Schuld!

Zwei Personen diskutieren miteinander über ein Thema, bei dem sie sich uneins sind. Dabei hat Person A recht und Person B sieht das Ganze leider falsch. Person A versucht nun Person B sehr deutlich und eindringlich, mit seinen Argumenten zu überzeugen. Person B hält dagegen, aber nicht aus Sturheit, sondern v.a., weil sie den Punkt, um den es geht, nie anders gelehrt bekommen hat. Auch hat sie nie gelernt, ihre eigenen Ansichten gesund zu hinterfragen und offen für Fehler zu sein.

Zu alldem kommt aber noch hinzu, dass sie Angst hat – und das gleich in doppelter Hinsicht. Einmal Angst davor, den betreffenden Punkt ein Leben lang falsch gemacht zu haben und einmal es zukünftig falsch zu machen, wenn sie jetzt die Meinung von Person A übernimmt. Sie fühlt sich in einer Art Zwickmühle – wie in die Ecke gedrängt.

Und wenn Menschen sich quasi ohne Ausweg in eine Ecke gedrängt fühlen, machen sie eines von diesen drei Dingen:

  • fliehen (also dem Thema ausweichen),
  • erstarren (also im Grunde gar nichts dazu sagen) oder
  • angreifen (d.h. verbal zurückschießen).

Die Beweggründe von Person B in der Diskussion nicht sofort die Argumente von Person A anzunehmen, sind also nicht Sturheit und Stolz (was auch sehr oft vorkommt, aber hier eben eben nicht), sondern ihre Beweggründe sind Ängste, die sie hat.

Da Person A aber sehr häufig diese Art von Diskussionen führt, denkt sie sofort: “Ja, wieder typisch sturer, uneinsichtiger Mensch, der die Wahrheit nicht wahrhaben will.”

Mit diesen Gedanken wird der Austausch beendet und man geht mehr oder weniger im Streit auseinander. Person A denkt sich zu Person B: “Na ja, selbst schuld.”
Durch diese Gedanken schrammt aber A an der Hilfe gegenüber B vorbei. Warum? Weil Person A nicht die Fehler bei sich selbst sucht, sondern nur die Fehler von Person B sieht. Auf diese Weise lernt sie aber nichts dazu. Im Gegenteil. Sehr wahrscheinlich wird sie noch viele weitere Diskussionen dieser oder ähnlicher Art führen und dabei immer härter und vielleicht auch bitterer werden.

Und macht Person A das nicht nur bei Gesprächen, sondern ganz generell so, wird sie viele andere lehrreiche Lektionen aus ihrem Leben nicht mitnehmen können, u.a. eben weil sie dazu tendiert, die Fehler bei den anderen zu suchen anstatt bei sich selbst.

Mt 7,3-5 Was siehst du aber den Splitter im Auge deines Bruders, und den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht? Oder wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Halt, ich will den Splitter aus deinem Auge ziehen! — und siehe, der Balken ist in deinem Auge!? Du Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, und dann wirst du klar sehen, um den Splitter aus dem Auge deines Bruders zu ziehen!

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