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Glauben wie ein Kind – Unser Herz/Liebe – Teil 2: Gehorsam

Mt 5,21-22 Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: »Du sollst nicht töten!«, wer aber tötet, der wird dem Gericht verfallen sein. Ich aber sage euch: … [SLT]

Auch wenn die einleitenden Worte unseres Herrn auf den ersten Blick nicht zum Thema zu passen scheinen, werden wir uns im Laufe des Artikels zu ihnen hinarbeiten. Sie werden uns u.a. Aufschluss darüber geben auf was wir gehorchen sollen, denn eines ist wohl für jeden Gläubigen klar: Wir müssen gehorsam sein – je mehr, desto besser. Die Frage ist: Worauf sich unser Gehorsam beziehen soll?

Für viele ist es das Wort “Liebe”, was selbstverständlich seine Richtigkeit hat. Das Problem dabei aber sind die völlig unterschiedlichen Meinungen und Vorstellungen von “Liebe”. Dies haben wir bereits im ersten Teil der Serie sehen können.

Dabei konnten wir feststellen, dass unser Glaube ein lebendiger, praktischer Glaube ist. Er beruht weniger auf Worten und Gefühlen, sondern vielmehr auf Taten:

1Joh 3,18 Meine Kinder, lasst uns nicht mit Worten lieben noch mit der Zunge, sondern in Tat und Wahrheit! [SLT]

Ehe wir beginnen, kurz aus dem ersten Teil die Beschreibung unserer Herzen anhand der Heiligen Schrift. Hier eine Zusammenfassung der Aussagen der Bibel:

  • Unsere Herzen werden als trügerisch bezeichnet (Jer 17,9).
  • Durch Salomos Weisheit werden wir Narren genannt, wenn wir uns auf unser Herz verlassen (Spr 28,26).
  • Unser Herr und Erlöser warnt uns, dass aus unseren Herzen die schlechten Gedanken hervorgehen (Mk 7,21).
  • Und der Allmächtige selbst spricht ein nicht allzu positives Urteil über das Trachten unserer Herzen aus (1Mo 8,21).

Heißt das, dass unser Herz ausschließlich nur schlecht und böse ist?

Nein, natürlich nicht. Aber unser Herz kann Gutes und Böses hervorbringen. Was jedoch “gut oder böse” ist, entscheiden nicht wir, sondern der Allmächtige durch seine Gebote, in denen er uns mitteilt, was gut und was nicht gut für uns ist. Entscheiden aber wir selbst mit unseren gefallenen Herzen über “Gutes und Böses”, entsteht die Situation, die wir momentan in der Welt haben:

Menschliche Gebote = Ungerechtigkeit, Verwirrung, Krieg, Hass und Tod

Göttliche Gebote = Gerechtigkeit, Ordnung, Frieden, Liebe und Leben

Leider sind wir weit, weit davon entfernt, nach göttlichen Geboten zu leben. Und selbst wenn wir uns danach ausstrecken würden, müssten wir erst einmal wissen, welche Gebote das wären, die eine Gesellschaft in Gottes Gerechtigkeit leben lässt; denn wir wissen ja: unser himmlischer Vater liebt Gerechtigkeit, daher hat er auch seinen Sohn Jesus geehrt und spricht über ihn folgendes aus:

Hebr 1,9 Du hast Gerechtigkeit geliebt und Gesetzlosigkeit gehasst; darum hat Gott, dein Gott, dich gesalbt mit Freudenöl über deine Genossen. [CSV]

Wenn Vater und Sohn Gerechtigkeit lieben und Gesetzlosigkeit hassen, sollten wir das dann nicht auch tun?

Röm 7,12 So ist nun das Gesetz heilig, und das Gebot ist heilig, gerecht und gut. [SLT]

Eine klare Aussage, die folgende Frage aufwirft: Falls also das Gesetz heilig ist, warum betrachten es dann so viele (erst einmal völlig unabhängig davon, ob es gültig ist oder nicht) als wäre es irgendwie schlecht – als wäre es alt, verstaubt und nicht mehr heilig oder nicht mehr gerecht?

Die Antwort darauf ist einfach und komplex zugleich und würde hier den Rahmen sprengen. Was man aber sagen kann, ist, dass die Reaktionen über das Gesetz teilweise soweit gehen, dass wenn man sich heutzutage auf die Seite dieses heiligen Gesetzes stellt, man meist mit “rollenden Augen” angesehen wird. Schnell können dann Worte wie diese fallen:

  • “Das Gesetz wurde ans Kreuz genagelt.”
  • “Pharisäer. Judaisierer.”
  • “Aus der Gnade gefallen.”
  • “Versteht ihr die Größe des Werkes und der Liebe Jesu nicht?! Wir sind frei vom Gesetz.”
  • “Haltet ihr euch für besonders heilig?”
  • “Das Gesetz ist abgeschafft. Man muss heute nur noch lieben.” usw.

Warum folgen solche Reaktionen, wenn die Bibel selbst – nicht Menschen – das Gesetz als heilig betitelt?

Unter anderem wegen diesem Vers:

Gal 5,4 Ihr seid losgetrennt von Christus, die ihr durchs Gesetz gerecht werden wollt; ihr seid aus der Gnade gefallen! [SLT]

Wir möchten bekräftigen, dass auch wir diesen Vers (wie jeden anderen Vers der Heiligen Schrift auch) zu 100% bejahen. Wir betonen das, weil es oft und sehr schnell passiert, dass man den “Gehorsam aus Liebe und Dankbarkeit” mit dem “Gehorsam, um gerecht zu werden” durcheinanderbringt.

Zurück zur Frage: Warum folgen oben genannte Reaktionen, wenn die Bibel selbst – nicht Menschen – das Gesetz als heilig betitelt?

Unabhängig von den genauen Gründen lässt sich sagen:
Egal mit welcher Absicht diese eben gelesenen Aussagen auch getroffen werden mögen, sie haben alle meist eines gemeinsam: Sie werden oft auf sehr emotionale Art und Weise ausgesprochen. Eine nüchterne Betrachtung, eine sachliche Debatte, ein ehrliches Auseinandersetzen mit dem Thema ist entweder nur anfangs oder erst gar nicht möglich. Daher muss man die Frage wiederholen: Wieso ist das so, wenn doch Gott – in dem Fall durch Paulus – sein Gesetz, wie soeben in Röm 7,12 gelesen, “heilig” nennt? Oder sein gesamtes Wort – inklusive Gesetz – “Wahrheit” nennt und uns im Gesetz seine ewige, göttliche Gerechtigkeit demonstriert?

Ps 119,142.160 Deine Gerechtigkeit bleibt für alle Zeit bestehen, und dein Gesetz ist vollkommen wahr. Alle deine Worte sind wahr, alle deine gerechten Gesetze haben ewig Bestand. [SLT]

Eines der Gründe für solch emotionale Reaktionen ist sicherlich, dass es durchaus “Pharisäer und Judaisierer” unter uns gibt; oder welche, die die Größe des Werkes unseres Erlösers nicht verstehen und eine falsche Gesetzlichkeit lehren. Mit diesen hatte Paulus bereits vor rund 2.000 Jahren zu kämpfen. Dass solche “Irrlehren einer falschen Gesetzlichkeit” Emotionen bei denen auslösen, die die Gefahr dahinter erkennen, ist völlig nachvollziehbar. Sie wollen andere nur vor diesen Irrlehren schützen.

Jedoch ändern irgendwelche menschlichen Lehren nichts an den Worten Gottes, die wir in den Versen zuvor gelesen haben: Sein Gesetz ist vollkommen wahr. Seine gerechten Gesetze haben ewig Bestand. Das Gesetz ist heilig, gerecht und gut.
Und so sollte es jeder Gläubige in Christus betrachten, egal wie viele sog. “Pharisäer” da draußen ihr Unwesen treiben; denn das Gesetz sind die ewigen Worte des Allmächtigen. Nichts an ihnen kann falsch sein:

Jes 42,21 Es gefiel dem HERRN um seiner Gerechtigkeit willen, das Gesetz groß und herrlich zu machen. [SLT]

Betrachten wir alle – weil wir natürlich die Gerechtigkeit Gottes lieben – sein Gesetz ebenso als groß und herrlich? Falls nicht, warum nicht?

Egal wie die Antwort auch ausfallen mag, wichtig für uns sollte es sein, dass unsere persönliche Entscheidung und Einstellung zum Gesetz nicht aufgrund vergangener Erlebnisse und dem vielleicht daraus resultierenden zornigen Herzen oder anhand der Menge der Irrlehren getroffen werden, sondern:
Das Abwiegen biblischer Tatsachen sollte entscheidend sein und nicht unsere Prägung durch unsere Gemeinde oder das Gefühl, das wir bei diesem Thema haben; man sollte – eigentlich muss man – unabhängig von diesen Dingen diese wichtige Frage für sich selbst prüfen:

Warum denke ich so über das heilige Gesetz wie ich darüber denke?

Hat man den individuellen Grund für einen selbst herausgefunden, kann man diesen auch besser verstehen und so das Thema nüchterner und sachlicher neu prüfen.

Denn, wenn wir irgendwann vor dem Richter der Welt stehen und unsere Einstellung zum Gesetz war falsch, wird die Aussage “Ja, aber die Lehre von XY, die man gehört hat, hat gesagt, dass…” als Ausrede nicht gelten. Das gleiche gilt natürlich auch für uns und unsere Auslegung. Am Ende sollte keiner von uns diese Worte hören müssen:

Mt 7,21-23 Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird in das Reich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut. Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt und in deinem Namen Dämonen ausgetrieben und in deinem Namen viele Wundertaten vollbracht? Und dann werde ich ihnen bezeugen: Ich habe euch nie gekannt; weicht von mir, ihr Gesetzlosen! [SLT]

Am Ende wäre es ein böses Erwachen für uns alle, wenn wir von unserem Herrn erfahren würden, dass wir in unserem Leben nicht gehorsam waren – d.h. nicht den Willen seines und unseres himmlischen Vaters getan hätten.

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