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Feste Gottes: wie feiern?
Die “Sehnsuchts”-Feste (Posaunenfest, Versöhnungstag & Hüttenfest)

Das Hüttenfest

Auch hier fangen wir wieder mit der ersten Stelle an, wo das Hüttenfest vorkommt (in diesem Fall 3Mo 23,33-Ende):

  • Am 15.07. nach biblischer Zeitrechnung beginnt das Hüttenfest und geht insgesamt acht Tage lang.
  • Ähnlich wie beim Fest der Ungesäuerten Brote ist der erste und der letzte Tag der arbeitsfreie und heilige Versammlungstag. Bei diesem Fest also der erste und achte Tag.
  • Jeder einzelne Tag hat eine besondere Vorgabe für das, was beim Heiligtum zu opfern ist. Die Details dazu liest man dann später in 4Mo 29,12-Ende.
  • In 3Mo 23,40-42 wiederum lesen wir dann den eigentlichen Kern des Festes:
    Das Gebot der durchgehenden Freude während dieses Festes und das Bauen von Hütten.

Und wie? Wie soll das ablaufen?

Auch hier gilt wieder: Seid kreativ. Tauscht euch mit Geschwistern aus. Holt euch Ideen ein. Denkt dabei auch an eure Kinder, denn das Ganze kann natürlich lehrreich und gleichzeitig spannend für sie gestaltet werden. Wenn dann Fragen kommen, wie: “Papa, Mama, warum machen wir das?”, kann man ihnen z.B. erklären, was es bedeutet, dass wir uns – trotz all dem Luxus um uns herum – hier nicht wohlfühlen, sondern uns nach Gottes Reich ausstrecken sollen. Man kann ihnen erklären, wie es damals war, mit Gottes Führung durch die Wüste zu wandern. Man kann ihnen zeigen, dass wir hier alles im Überfluss haben und es dennoch nicht vergessen sollten, Gott für jede Kleinigkeit, wie z.B. fließend Wasser, die Auswahl an essen usw., zu danken. Und man kann ihnen natürlich etwas über die zukünftige, neu geschaffene Erde mit Gott erzählen:

Jes 65,17-19.24-25 Denn siehe, ich schaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde; und an die früheren wird man sich nicht mehr erinnern, und sie werden nicht mehr in den Sinn kommen. Vielmehr freut euch und frohlockt auf ewig über das, was ich schaffe. Denn siehe, ich verwandle Jerusalem in eine Stadt der Freude und seine Bewohner zu einer Quelle des Glücks. Auch ich, der HERR, werde mich freuen über Jerusalem und über mein Volk glücklich sein und der Klang von Weinen und Klagen soll dort nicht mehr zu hören sein. … Noch ehe sie zu mir um Hilfe rufen, werde ich ihnen schon geholfen haben. Bevor sie ihre Bitte ausgesprochen haben, werde ich sie schon erfüllt haben. Wolf und Lamm werden friedlich zusammen weiden, der Löwe wird Heu fressen wie ein Rind, und die Schlange wird sich von Erde ernähren. Sie werden nichts Böses mehr tun und niemandem schaden auf meinem ganzen heiligen Berg, spricht der HERR.

Das ist die Hoffnung, die wir haben und gerne unseren Kinder von klein auf mitgeben dürfen. Wieder: Gerne an jedem Tag, aber besonders gerne an diesem Festtag. Sie werden auf jeden Fall diesen “Blick in die Zukunft mit Gott” nicht vergessen und für immer in ihren Herzen tragen. 

Auch wenn es nach einem solch schönen Gedanken ein wenig “technisch” wird, abschließend zum Hüttenfest noch eine wichtige Frage, die immer wieder aufkommt. Er hängt mit dem folgenden Vers zusammen::

3Mo 23,42 In Laubhütten sollt ihr wohnen sieben Tage; alle Einheimischen in Israel sollen in Laubhütten wohnen.

Durch die Konkretisierung für alle Einheimischen in Israel entsteht eine Art “Konflikt”:
“Soll man jetzt als Nicht-Einheimischer in Israel sich dennoch Hütten bauen oder nicht?”

Diese Frage bringt uns ganz zurück zum Anfang dieser Serie, wo wir festgehalten hatten, dass die Torah nur dann (!) in seiner Fülle haltbar ist, wenn u.a. drei Dinge gegeben sind:

  1. Das Volk Gottes ist im verheißenen Land.
  2. Das Heiligtum Gottes ist in der Mitte des Volkes.
  3. Die von Gott eingesetzten Priester, Leviten, Richter und Ältesten sind im Dienst.

Für unsere Betrachtung hier ist v.a. der 1. Punkt wichtig: Das Volk Gottes ist im verheißenen Land.

Nach diesen drei Punkten hatten wir außerdem noch festgehalten, dass man deswegen einige Gebote aus der Torah eins zu eins, andere nur zu einem Teil und wiederum andere gar nicht halten kann.

Die Summe dieser Punkte führte dann zu dieser zentralen Aussage:

Alles, was wir tun können, tun wir.
Und alles, was wir nicht in der Fülle tun können,
versuchen wir so gut wir es können!

All das bedeutet jetzt für das Wohnen in Hütten, dass man eine Entscheidung treffen muss, nämlich ob der Zusatz: Einheimische in Israel” alles zum Fest mehr oder weniger abschafft oder nicht?

Was bei der Beantwortung helfen kann, ist mitunter der eigentliche Grund, warum uns Gott überhaupt das Gebot gibt, Hütten zu bauen: Er sagt dazu:

3Mo 23,43 Damit eure Nachkommen wissen, dass ich die Kinder Israels in Hütten wohnen ließ, als ich sie aus dem Land Ägypten herausführte; ich, der HERR, bin euer Gott.

Was außerdem noch bei der Antwort helfen kann, ist die Kernfrage, warum Gott die Einschränkung bezüglich Einheimische überhaupt erst macht?
Dazu zwei hilfreiche Stellen:

Hebr 11,13-14 Diese alle sind im Glauben gestorben, ohne das Verheißene empfangen zu haben, sondern sie haben es nur von ferne gesehen und waren davon überzeugt, und haben es willkommen geheißen und bekannt, dass sie Gäste ohne Bürgerrecht und Fremdlinge sind auf Erden; denn die solches sagen, geben damit zu erkennen, dass sie ein Vaterland suchen.

Hebr 13,14 Denn wir haben hier keine bleibende Stätte, sondern die zukünftige suchen wir.

Nun der Zusammenhang dieser Stellen zu unserer Frage:
Die Hütten, die man in der Wüste hatte, waren so etwas wie Übergangswohnungen. Man war dort fremd, hatte keine bleibende Stätte und kein Vaterland. Aber natürlich sehnte man sich danach. Ganz genau so wie es die Stellen im Hebräerbrief beschreiben.
Und ganz genau so, wie es für uns heute ist. Soll heißen: Auch wir sind Fremdlinge da, wo wir jetzt sind. Wir sind nicht in unserem Vaterland. Wir sind im übertragenen Sinne in der Wüste, haben keine bleibende Stätte, kein Vaterland und daher suchen wir das Zukünftige. Und das ist eben die neue Erde mit Gottes Hütte in unserer Mitte. Also das, wofür dieses Fest im Kern steht.

Jetzt könnte man vielleicht noch als Letztes einwenden: “Ja, aber wenn wir hier fern von unserem Vaterland sind und sowieso im übertragenen Sinne in Hütten wohnen, wozu dann noch welche bauen?

Na ja, eben wegen den zuvor genannten Punkten: Wir sollen ja die Hütten auch deswegen bauen, damit wir uns (wie es das Gebot sagt) an den Exodus und die Zeit in der Wüste erinnern, wo man in Hütten gewohnt hat. Und um unserer Erinnerung sozusagen auf die Sprünge zu helfen und uns diese Zeit besser vorzustellen, ist es wiederum hilfreich, sich Hütten zu machen.

Oder?

Abschließend für diesen vorletzten Block wollen wir mit den letzten Versen der Heiligen Schrift das Ganze abrunden, u.a. weil sie Teile aller drei Feste in einer Stelle miteinander vereinen:

Offb 22,17.20-21 Und der Geist und die Braut sprechen: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wen da dürstet, der komme; und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst! … Es spricht, der dies bezeugt: Ja, ich komme bald! Amen. — Ja, komm, Herr Jesus! Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch allen! Amen.

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