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Feste Gottes: wie feiern? – Das Passah & die Ungesäuerten Brote

Grundlagen des Passahs – Die Chronologie des Auszugs

Um die Grundlagen rundum das Passah besser zu verstehen, ist es hilfreich, wenn wir den zeitlichen Ablauf besser verstehen. Damit wir wiederum den zeitlichen Ablauf besser verstehen, ist es hilfreich, wenn wir uns 2Mo 12 wie eine durch unseren Gott erzählte Geschichte vorstellen. Also …

… es war einmal vor langer, langer Zeit, da lebte ein Volk namens Israel in der Sklaverei der Weltmacht Ägyptens.

Sweet Publishing / FreeBibleimages.org – CC BY SA

Über 400 Jahre lang. Dann irgendwann kam die Nacht, in der sich alles ändern sollte. Denn Gott hatte ihnen versprochen, sie durch große Zeichen und Wunder zu befreien. Neun der zehn Zeichen und Wunder waren bereits geschehen und das letzte sollte ihre endgültige Befreiung bringen. Hierfür mussten sie aber noch etwas ganz Besonderes machen:

  • Am Zehnten des ersten Monats mussten sie ein einjähriges, makelloses Lamm für das Passahmahl aussuchen (zu dem Thema “Heute beim Passah Lamm essen?” kommen wir später noch). War ein Lamm zu viel für eine Familie, dann sollten sie sich mit anderen Familien zusammenschließen und es entsprechend der Personenzahl “berechnen” (2Mo 12,3-5).
  • Nachdem man das Lamm dann vier Tage in Verwahrung hatte, sollte es zur Abendzeit (beim Untergang der Sonne) zubereitet werden (2Mo 12,6).
  • Das Blut des Lammes sollte man dann einmal um die Tür herum streichen (2Mo 12,7).
  • Dann in der Nacht sollten sie das am Feuer gebratene Lamm mit ungesäuerten Broten und Bitterem essen (z.B. bitteren Kräutern; 2Mo 12,8-9).
  • Man musste alles aufessen, sodass nichts übrig bleibt. Sollte dennoch etwas übrig bleiben, mussten sie es bis zum Morgen verbrannt haben (2Mo 12,10).
  • Während sie das Mahl zu sich nahmen, kam dann das Gericht über die Götter Ägyptens, wie es der Text sagt. Und da es die Nacht ihrer Befreiung war, sollten sie dieses Mahl nicht festlich und gemütlich, sondern in Eile essen; d.h., sie sollten ihre Sachen gepackt jederzeit bereit dafür sein, dass der Startschuss für ihre Befreiung kommt und sie dann endlich ausziehen können (2Mo 12,11-12).
  • Wegen all dieser Dinge ist die Passah-Nacht im Grunde eine “Nacht der Wache”. Hier eine Übersetzung, die diesen Punkt sehr schön und anschaulich rüberbringt:
    2Mo 12,42 In dieser Nacht hielt der HERR selbst Wache, um sein Volk sicher aus Ägypten herauszuführen. Darum sollen alle kommenden Generationen der Kinder Israel in der Passahnacht dem HERRN zu Ehren wachen.

Zu den Ereignissen, die danach geschehen sind, werden wir später noch kommen. Jetzt aber erst einmal die weiteren Grundlagen, die es beim Passah noch zu beachten gilt:

  • Alle Gebote rundum das Passah sind ewige Gebote (wie natürlich alles andere in der Torah auch):
    2Mo 12,14 Und dieser Tag soll euch zum Gedenken sein, und ihr sollt ihn feiern als ein Fest des HERRN bei euren künftigen Geschlechtern; als ewige Ordnung sollt ihr ihn feiern. … 24 Und ihr sollt diese Verordnung als eine Satzung für dich und deine Kinder halten bis in Ewigkeit.
  • Nun eines unserer Lieblingsgrundlagen bzw. Gebote zum Passah:
    Das Erzählen der Geschichte des Auszugs für unsere Kinder (2Mo 12,26-27; 13,8.14-15; wir werden zum Schluss noch ein wenig genauer auf diesen wichtigen Punkt eingehen).
  • Wir sollen uns an diesen Tag und die große Wundertat unseres Gottes erinnern (2Mo 13.3.9).
  • Kein Fremder darf vom Passah essen, außer er weilt unter dem Volk Gottes (2Mo 12,43.48).
  • Jeder, der davon isst, muss beschnitten sein (2Mo 12,48; zu diesem Punkt später mehr).
  • An dem Lamm darf kein Knochen gebrochen werden (2Mo 12,46).
  • Das Lamm soll im Haus gegessen werden und nichts davon vor die Tür gebracht werden (2Mo 12,46; wie gesagt, zu dem Thema “Heute beim Passah Lamm essen?” kommen wir noch).
  • Gleichzeitig gilt für das Essen zuhause aber auch:
    5Mo 16,5-6 Ihr dürft das Passahopfer nicht an euren Wohnsitzen schlachten, die der HERR, dein Gott, dir gibt; sondern an dem Ort, den der HERR, dein Gott, erwählen wird, um seinen Namen dort wohnen zu lassen, dort sollst du das Passah schlachten …

Der letzte Punkt klingt wie ein Widerspruch. Auch ein paar andere Dinge, die wir soeben gesehen haben, brauchen eine genauere Betrachtung. Wir fangen aber mal mit dem letzten Punkt an …

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