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Eure Fragen an uns – Jesus nicht der allmächtige Gott?

Jesus mit dem Titel “Gott”

Joh 1,1 Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. [SLT]

Für viele Menschen ist es ein Glaubensfundament, dass Jesus “Gott” ist. Für uns ist er es auch, u.a. wegen diesem Vers in Joh 1,1.

Jedoch ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass man nicht ein- und dasselbe meint, wenn man sagt, dass Jesus “Gott” ist. Und genau um diesen Punkt geht es in diesem Artikel:

Wie benutzt die Heilige Schrift das Wort “Gott”? Wie benutzen wir es heutzutage? Oder anders formuliert:
Wenn es nur einen Gott gibt, wer wäre das?

Diese Frage und ihre Beantwortung ist der Kern des gesamten Artikels.

Hierzu steht geschrieben:

1Kor 8,6 so gibt es für uns doch nur einen Gott, den Vater, von dem alle Dinge sind und wir für ihn; und einen Herrn, Jesus Christus, durch den alle Dinge sind, und wir durch ihn. [SLT]

Was ist nun richtig? Wie kann unser Herr Jesus “Gott” sein, wenn es für uns doch nur einen Gott geben kann? Der Vers betont ja ganz bewusst das “für uns” und das “nur einen Gott“.

Wie lassen sich also allein diese beiden Verse in Einklang bringen, wenn Jesus in Joh 1,1 als Gott betitelt wird, es aber “für uns doch nur einen Gott” laut 1Kor 8,6 geben darf?

Wer könnte diese Frage besser beantworten als unser Herr und Meister. Er klärt uns darüber auf, wer alles in der Heiligen Schrift als “Gott” betitelt wird:

Joh 10,35-36 Und was in den Heiligen Schriften steht, ist unumstößlich, das wissen wir. Gott nannte also die, an die er sein Wort richtete, Götter. Mich aber hat der Vater bevollmächtigt und in die Welt gesandt. Wie könnt ihr da behaupten, ich lästere Gott, wenn ich sage, dass ich sein Sohn bin? [GNB]

Was unser Herr hier mitteilen will, ist: Die Heiligen Schriften (zu diesem Zeitpunkt das sog. AT) sind allesamt widerspruchsfrei wahr, d.h. sie sind “unumstößlich, das wissen wir“; und diese von Gott eingehauchte Schrift sagt, dass es Menschen gab, die von Gott selbst “Gott” genannt wurden (nämlich die, “an die er sein Wort richtete“), wie z.B.:

2Mo 4,16 Und er soll für dich zum Volk reden; und es wird geschehen, er wird dir zum Mund sein, und du wirst ihm zum Gott [Anm.: hebr. “elohim”] sein. [CSV]

2Mo 7,1 Und der HERR sprach zu Mose: Siehe, ich habe dich dem Pharao zum Gott [hebr. “elohim”] gesetzt, und dein Bruder Aaron soll dein Prophet sein. [CSV]

Ps 8,6 Denn ein wenig hast du ihn unter die Engel [hebr. “elohim”] erniedrigt; und mit Herrlichkeit und Pracht hast du ihn gekrönt. [ELB]

Ps 82,1 Ein Psalm von Asaph. Gott [hebr. “elohim”] steht in der Gemeinde Gottes, inmitten der Götter [hebr. “elohim”] richtet er. [ELB]

2Mo 21,6 so soll sein Herr ihn vor die Richter [hebr. “elohim”] bringen und ihn an die Tür oder an den Pfosten stellen, und sein Herr soll ihm das Ohr mit einem Pfriem durchbohren; und er soll ihm dienen auf ewig. [CSV]

usw. usf.

Es gibt also zahlreiche Personen, die von Gott selbst als “Gott” bezeichnet werden. Dies ist eine unumstößliche Wahrheit, so wie es unser Herr in Joh 10,35-36 für uns klarstellt. Daher hat er auch kein Problem damit, als Thomas zu ihm sagt:

Joh 20,28 Und Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott! [SLT]

Ermahnt ihn unser Herr dafür? Nein, weil aus biblischer Sicht diese Anrede kein Problem darstellt; denn wenn Mose, Richter, Engel als auch alle anderen, “an die er sein Wort richtete” als Gott bezeichnet werden, wie viel mehr dann unser Herr Jesus, der das Wort Gottes im Fleisch war?

Unser Herr sagt zu der Menge in Joh 10,35-36 eigentlich nur folgendes: Da ihr wisst, dass sogar “normale Menschen” von Gott als “Gott” bezeichnet werden, was für ein Problem habt ihr dann, wenn ich sage, dass ich Gottes Sohn bin?” Oder anders formuliert: “Ich sage nicht einmal, dass ich wie all diese anderen “Gott” sei, sondern eben Gottes Sohn und ihr meint, dass ich dadurch Gott lästere?”

Unser Herr Jesus bestätigt unzählige Male, wenn er gefragt wird, dass er Gottes Sohn ist. Nicht, dass er “Gott” sei. Nie – d.h., es gibt nicht eine Stelle in der Bibel, in der er von sich selbst behauptet, dass er Gott sei, obwohl er es im Zusammenhang von Joh 10,35-36 durchaus hätte sagen können. Für ihn gibt es aber – wie in 1Kor 8,6 auch – ebenfalls nur einen allein wahren Gott:

Joh 17,3 Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen. [SLT]

Dieser Abschnitt zusammengefasst:

Der Schlüssel für das korrekte biblische Verständnis des Wortes “Gott” liegt darin, dass die Heilige Schrift unzählige Personen “Gott” nennt, so z.B. auch Mose und natürlich auch den Sohn Gottes. Ist jetzt aber Mose der eine Gott? Selbstverständlich nicht – genauso wenig wie die Menschen aus Joh 10,35.
In kurz: Gott ist kein “Exklusiv-Titel”, sondern wird für eine Vielzahl von Personen verwendet, so natürlich auch für den Sohn.
(Erneut die Anmerkung: Keineswegs soll durch diesen Vergleich auch nur ansatzweise die Größe unseres Herrn Jesu und seines Werkes geschmälert werden!)
Dieses korrekte biblische Verständnis des Wortes “Gott” lässt sich auf alle Stellen anwenden, bei denen Menschen, so auch der Sohn (z.B. auch in Ps 45,7-8) als “Gott” betitelt werden. Da damals alle Hebräer dieses Verständnis von dem Wort “Gott” (=hebr. “elohim”) hatten (wir heute aber nicht mehr), betont die Schrift ausdrücklich, dass wenn es nur einen einzigen als “Gott” bezeichnet, wer das dann ist.
Und genau diese Frage nach dem “allein wahren Gott” ist der Schlüssel zum korrekten biblischen Verständnis von “Gott” an sich – und diesem einen Gott sei es gedankt, dass er uns alle bei der Beantwortung dieser Frage nicht im unklaren lässt, sondern uns durch sein Wort eine einfache und kinderleicht zu verstehende Antwort gibt, die keinerlei Raum für Missverständnisse lässt; wir hatten die beiden Verse bereits:

1Kor 8,5-6 Denn wenn es auch solche gibt, die Götter genannt werden, sei es im Himmel oder auf Erden — wie es ja wirklich viele »Götter« und viele »Herren« gibt —, so gibt es für uns doch nur einen Gott, den Vater, von dem alle Dinge sind und wir für ihn; und einen Herrn, Jesus Christus, durch den alle Dinge sind, und wir durch ihn. [GNB]

Joh 17,3 Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen. [SLT]

Und dieser von unserem Herrn als “allein wahrer” bezeichnete “Gott” ist nicht er selbst, sondern sein Gott und Vater:

Joh 20,17 Jesus spricht zu ihr: … Geh aber zu meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott. [SLT]

Und dieser unser Herr und Erlöser Jesus Christus ist auch nach seiner Himmelfahrt Gott unterstellt. Es wird von uns erwartet, dass wir diese biblische Tatsache wissen:

1Kor 11,3 Ich will aber, dass ihr wisst, dass Christus das Haupt jedes Mannes ist, der Mann aber das Haupt der Frau, Gott aber das Haupt des Christus. [SLT]

Diese Tatsache, dass der Sohn Gott unterstellt ist, wird uns auch durch einen Blick ins Himmlische mehr als klar verdeutlicht:

Mk 16,19 Der Herr nun wurde, nachdem er mit ihnen geredet hatte, aufgenommen in den Himmel und setzte sich zur Rechten Gottes. [SLT]

Man erkennt schnell (wenn man das mittlerweile stark in uns verankerte Verständnis von “Gott” hinterfragt und das korrekte biblische Verständnis von “Gott” zulässt), dass es am Ende nur “einen allein wahren Gott” geben kann. Und dass dieser Gott, unser himmlischer Vater ist – und niemand sonst!

Noch einmal der Vers (Zeitpunkt: nach der Auferstehung):

1Kor 11,3 Ich will aber, dass ihr wisst, dass Christus das Haupt jedes Mannes ist, der Mann aber das Haupt der Frau, Gott aber das Haupt des Christus. [SLT]

Und für den Zeitpunkt der Ewigkeit folgende, einfach zu verstehende Verse:

1Kor 15,24-28 Danach wird das Ende kommen, wenn er [also Jesus] Gott, seinem Vater, das Reich übergeben wird, nachdem er alle seine Feinde vernichtet hat. Denn Christus muss herrschen, bis er alle seine Feinde unter seine Füße erniedrigt hat. Als letzter Feind wird der Tod vernichtet werden. Denn in der Schrift heißt es: »Gott hat ihm Vollmacht über alles gegeben.« Wenn es heißt: »Christus hat Vollmacht über alles«, so ist Gott natürlich davon ausgenommen, der ihm diese Vollmacht gab. Und wenn er Herr über alles ist, wird der Sohn sich selbst Gott unterstellen.
Und Gott, der seinem Sohn alles unterworfen hat, wird über alles und in allem der Höchste sein. [NLB]

Interpretationsfrei!

Falls vorhanden, wird es für jeden betrachteten Abschnitt in diesem Artikel eine stichpunktartige Zusammenfassung von Punkten geben, die man komplett interpretationsfrei festhalten kann. Für diesen Abschnitt wären das:

  • Unser Herr und Erlöser Jesus wird als “Gott” und als “das Wort” bezeichnet (Joh 1,1).
  • Der Herr selbst bestätigt, dass es Menschen gibt, die laut der Heiligen Schrift, als “Gott” bezeichnet werden (Joh 10,35).
  • Der Herr betont (vor seiner Auferstehung), obwohl es viele Götter gibt, es nur einen “allein wahren Gott” gibt (Joh 17,3).
  • Diese Wahrheit wiederholt sein Apostel (Paulus) auch nach der Auferstehung und für die Ewigkeit, indem er klarstellt, dass es sowohl im Himmel (Boten/Engel: Ps 8,6, Ps 82,1) als auch auf Erden (Richter, Mose usw.: 2Mo 7,1, 2Mo 21,6, …) welche gibt, die “Gott” genannt werden (es also viele Götter gibt), es aber “für uns doch nur einen Gott, den Vater gibt” (1Kor 8,5-6). Dieser “allein wahre Gott” ist das “Haupt des Christus” (1Kor 11,3).

Das heißt: Auf der einen Seite hat man Verse, die klar bestätigen, dass Jesus Gott ist, aber gleichzeitig wird für uns klargestellt, dass es für uns doch nur einen allein wahren Gott gibt, den Vater.

In der praktischen Umsetzung würde das bedeuten: Würden wir in unseren Gesprächen unmissverständlich mitteilen wollen über wen wir reden, würden wir, wenn wir “Jesus” meinen über unseren “Herrn” sprechen und wenn wir den “Vater” meinen über “Gott” – nicht umgekehrt. Und wenn unser gegenüber ebenfalls dieses biblische Verständnis hätte, gäbe es keine Missverständnisse mehr, denn wie bereits mehrfach gelesen:

1Kor 8,6 so gibt es für uns doch nur einen Gott, den Vater … und einen Herrn, Jesus Christus[GNB]

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