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Eure Fragen an uns – Hebr 7,12-19 & 8,13 – Gesetz verändert, veraltet und verschwunden?

“Ja, aber laut Hebr 8,13 ist das Gesetz doch veraltet oder nicht?”

Je weiter man im Hebräerbrief vorankommt, desto mehr nähert man sich der Kernaussage, die Aufschluss über diese und andere Fragen gibt. Denn die bereits erwähnte und sehr wichtige “zeitliche Komponente” kommt nun mehr und mehr ins Spiel:

Hebr 8,13 Indem er sagt: »Einen neuen«, hat er den ersten [Bund] für veraltet erklärt; was aber veraltet ist und sich überlebt hat, das wird bald verschwinden. [SLT]

Dieser Vers, der häufig als Beleg für die Abschaffung des Gesetzes genommen wird, ist eigentlich mit der stärkste Beleg für das Gegenteil, denn der Vers besagt:

  • Wird bald verschwinden” und nicht: “Ist bereits nach Tod und Auferstehung unseres Herrn verschwunden”.
  • Und noch viel klarer und eindeutiger besagt der Vers: “Sich überlebt hat“.

Der “erste Bund” hat also überlebt und wird bald verschwinden. Wann ist dieses “bald”? Dazu kurz ein Direkt-Vergleich zum Wort “bald” [gr. “engys”]:

Hebr 8,13 Indem er sagt: »Einen neuen«, hat er den ersten [Bund] für veraltet erklärt; was aber veraltet ist und sich überlebt hat, das wird bald [gr. “engys”] verschwinden. [SLT]

Hier eine anderen Stelle, die dasselbe Wort benutzt:

Offb 22,10 Und er sprach zu mir: Versiegle die Worte der Weissagung dieses Buches nicht; denn die Zeit ist nahe [gr. “engys”]! [SLT]

Wie wir alle wissen, sind die vor ca. 2.000 Jahren gegebenen Weissagungen im Buch der Offenbarung, in der Fülle noch nicht geschehen. Viele Ereignisse, v.a. der “neue Himmel und die neue Erde”, liegen noch in der Zukunft. Sie sind aber laut Text “nahe”.

Genauso wie das Veralten des ersten Bundes “nahe” ist, aber noch nicht geschehen ist, denn: “Es hat sich überlebt“, wie es in Hebr 8,13 geschrieben steht.

Es ist sogar so, dass diese beiden Verse von den gleichen Zeitpunkten in der Zukunft reden; denn erst wenn Himmel und Erde vergehen und neue Himmel und eine neue Erde geschaffen werden, wird sich das Buch der Offenbarung erfüllen und so auch das Gesetz, wie wir es kennen, verschwinden. Daher stellt unser Herr und Meister für uns unmissverständlich klar:

Mt 5,18 Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergangen sind, wird nicht ein Buchstabe noch ein einziges Strichlein vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist. [SLT]

Wann werden Himmel und Erde vergangen sein? Und was wird danach geschehen?

Jes 65,17 Denn siehe, ich schaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde; und an die früheren wird man sich nicht mehr erinnern, und sie werden nicht mehr in den Sinn kommen. [CSV]

Offb 21,1-5 Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde waren vergangen, und das Meer gibt es nicht mehr. Und ich, Johannes, sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabsteigen, zubereitet wie eine für ihren Mann geschmückte Braut. Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Himmel sagen: Siehe, das Zelt Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen; und sie werden seine Völker sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott. Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, weder Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er sprach zu mir: Schreibe; denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiss! [SLT]

Bis also ein neuer Himmel und eine neue Erde erschaffen werden, d.h. bis der aktuelle Himmel und die aktuelle Erde noch nicht vergangen sind, wird nicht ein Buchstabe noch ein einziges Strichlein vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist.

Da der neue Himmel und die neue Erde nach dem tausendjährigen Königreich unseres Herrn erschaffen werden, müsste ja bis dahin das Gesetz “noch nicht verschwunden sein und sich überlebt haben”, oder?
Als Antwort hierzu steht in Jesaja für das tausendjährige Königreich Folgendes geschrieben:

Jes 2,2-4 Und es wird geschehen am Ende der Tage, da wird der Berg des Hauses des HERRN feststehen auf dem Gipfel der Berge und erhaben sein über die Hügel. Und alle Nationen werden zu ihm strömen; und viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt und lasst uns hinaufziehen zum Berg des HERRN, zum Haus des Gottes Jakobs! Und er wird uns belehren aus seinen Wegen, und wir wollen wandeln auf seinen Pfaden. Denn von Zion wird das Gesetz ausgehen, und das Wort des HERRN von Jerusalem; und er wird richten zwischen den Nationen und Recht sprechen vielen Völkern. Und sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen schmieden und ihre Speere zu Winzermessern; nicht wird Nation gegen Nation das Schwert erheben, und sie werden den Krieg nicht mehr lernen. [CSV]

Es wird also am Ende der Tage – bevor es einen neuen Himmel und eine neue Erde geben wird – das Gesetz von Zion ausgehen; d.h.: das Gesetz Gottes wurde nicht nach der Auferstehung unseres Herrn abgeschafft und wird dann zu seinem Königreich wieder eingeführt, sondern es hat sich überlebt und wird erst nach den 1.000 Jahren – mit dem alten Himmel und der alten Erde – verschwinden.

Warum? Weil es der Herr gesagt hat:
Bis Himmel und Erde vergangen sind, wird nicht ein Buchstabe noch ein einziges Strichlein vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist.

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