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Der biblische Kalender – Sonne, Mond & Sterne –
Monatsbeginn (kurz)

 

Woher weiß man, wann ein biblischer Monat anfängt?

Diese Frage ist vor allem für eine Sache wichtig: Wann wir die Feste Gottes feiern?
Daher kommt es immer wieder vor, dass Geschwister danach fragen, wie denn die Zeitpunkte der Festtage bestimmt werden? Und warum die einen an dem einen Tag feiern und die anderen an einem anderen Tag?

Das sind gute und nachvollziehbare Fragen. Die Antwort darauf ist aber sehr komplex und warum das so komplex ist, hat mehrere Gründe.

Aber lasst uns zuerst einmal das Grundlegende anschauen, da es ja sein kann, dass einige Geschwister sich noch gar nicht mit diesem Thema beschäftigt haben.

1Mo 1,14 Und Gott sprach: Es werden Lichter an der Ausdehnung des Himmels, um den Tag von der Nacht zu scheiden, und sie seien zu Zeichen und zur Bestimmung von Zeiten und Tagen und Jahren.

Die hier erwähnten Lichter sind: Sonne, Mond und Sterne. Diese dienen uns zur Bestimmung der Zeiten, u.a. eben auch der Festzeiten. Für die Bestimmung gelten folgende Regeln:

  • Die Sonne ist für die Bestimmung des Tages da,
  • der Mond für den Monat und
  • die Sterne für das Jahr.

Wer die Beweisführung zu diesen drei Punkten näher verstehen und für sich prüfen will, der kann sich aus unserer Serie “Sonne, Mond und Sterne” die “Einleitung” ansehen. Dort wird alles genauer besprochen. Da wir hier aber – wie zuvor erwähnt – die Themen nicht im Detail behandeln werden, reicht es uns erst einmal aus, dass wir uns den Mond genauer anschauen. Denn er ist entscheidend für die Bestimmung der biblischen Monate. Warum?

Weil die biblischen Monate eben vom Zyklus der Lichter am Himmel abhängen – in dem Fall vom Mond. Man muss also nach oben blicken und Gottes Zeitgeber am Himmel beobachten, damit man weiß, wann die biblischen Monate beginnen.

Es ist vergleichbar damit, wie wir eine Uhr ablesen, bei der es Sekunden-, Minuten- und Stundenzeiger gibt, die uns die Tageszeit angeben.

So gibt es die Lichter am Himmel, die uns das biblische Datum angeben. In anderen Worten: So wie wir auf eine Armbanduhr gucken und die Zeit ablesen, so las früher ein, nennen wir ihn, “himmlischer Zeit-Beobachter” das biblische Datum am Himmel ab.

Und für dieses Ablesen gibt es nun verschiedene Methoden und Interpretationen. Und da beginnt das Problem. Welche davon ist die richtige?
Dazu könnte an dieser Stelle sofort die Frage aufkommen: “Hat Gott in der Bibel denn nicht klar gesagt, wie das geht?”, Antwort: “Nein, hat er nicht.”

Das heißt, es gibt keinen Vers in der Bibel, geschweige denn eine komplette Anleitung darüber, wie der göttliche Kalender funktioniert! Es gibt keine Stelle, die besagt:
“So und so läuft das mit der Bestimmung des Tages durch die Sonne, dann so und so beim Mond und so bei den Sternen. Und so lest ihr dann in der Summe den Kalender am Himmel ab.” So etwas gibt es nicht. Leider.

Das mag den einen oder anderen vielleicht nicht zufriedenstellen oder ihm nicht in seine “göttliche Logik” passen. Und das ist auch völlig nachvollziehbar. Denn durchaus ist der Gedanke berechtigt: “Wenn Gott uns doch jeweils ein fixes Datum für seine Feste gegeben hat, dann muss er uns doch auch zeigen, wie wir zu dem jeweiligen Datum kommen! Oder etwa nicht?!”

Wie gesagt: Dieser Einwand ist völlig nachvollziehbar und auch gesund. Aber er hat einen Haken. Eigentlich sogar mehrere. Ein Beispiel dazu:
Wenn in der Torah geschrieben steht, dass reine Tiere geopfert werden sollen und in ihnen kein Blut sein darf, ist es in diesem Zusammenhang wichtig zu verstehen, dass nirgendwo geschrieben steht, wie das genau geht: Musste das Tier dabei stehen, auf der Seite liegen oder kopfüber hängen, damit das Blut auslaufen kann? Man weiß es nicht. Die Priester und Leviten damals wussten das aber. Und natürlich wussten sie auch, wie man die Tage, Monate und Jahre am Himmel abliest.

Aber all das und mehr ist verloren gegangen. Warum? Eigentlich ganz einfach: Weil wir unserem Gott nicht gehorsam waren. Weil wir den Bund nicht eingehalten haben.

Diese traurige Tatsache ist sowohl für den göttlichen Kalender als auch für die anderen Punkte dieses Videos wichtig. Aber nicht nur das, unser Ungehorsam hat noch viele andere Konsequenzen, die vor tausenden von Jahren anfingen und bis heute ihre Wirkung zeigen.

Man denke hierzu nur an den Namen Gottes: Wusste der Allmächtige nicht, dass irgendwann seine Kinder nicht mehr wissen würden, wie er ausgesprochen wird? Hätte er nicht einfach in der Torah dafür sorgen können, dass man weiß, wie er ausgesprochen wird.

Man könnte also auch hier wieder denselben Einwand wie zuvor bringen: “Wenn Gott uns sagt, dass wir seinen heiligen Namen anrufen sollen, dann muss er uns doch auch sagen, wie er ausgesprochen wird. Oder etwa nicht?!”

Auch hier kann man erneut sagen: “Klingt total logisch.”, aber muss im selben Atemzug wieder betonen: “Weil wir unserem Gott nicht gehorsam waren, ist das alles verloren gegangen.”

Das ist unser Dilemma, was wir aktuell haben. Und das ist auch der Grund, warum wir nicht alle gesammelt im heiligen Land leben, sondern im Exil, d.h. in der Zerstreuung und in der Bestrafung. Wichtig hierbei zu verstehen ist: Diese Zerstreuung und Bestrafung ist genauso Bestandteil der Torah, wie z.B. das Gebot des Schabbats, das wir Woche für Woche halten.

Zusammenfassend kann man zu all dem sagen: Warum wir nicht wissen, wie der Kalender richtig funktioniert, warum wir nicht wissen, wie genau dieses oder jenes Gebot eingehalten wird, warum wir nicht alles in der Torah eins zu eins halten können, ja, warum wir nicht einmal mehr genau wissen, wie der Name unseres Gottes lautet, ist nicht seine Schuld, sondern unsere! Es ist das Ergebnis unserer Taten!

Aber – Gott sei es gedankt – ist er treu und bringt sein Volk zurück zu seiner Wahrheit. Stück für Stück:

1Kor 13,9-10 Denn wir erkennen stückweise und wir weissagen stückweise; wenn aber einmal das Vollkommene da ist, dann wird das Stückwerk weggetan.

Bis dahin, bis alles wiederhergestellt wird und wir alles in seiner Fülle verstehen und tun dürfen, strecken wir uns nach dem Bestmöglichen aus. Gemeinsam. Als eine Art Mini-Israel in der Zerstreuung – nicht im Streit, wie leider viele andere Geschwister, die meinen, die Weisheit und Wahrheit mit Löffeln gefressen zu haben, sondern in Liebe, Frieden und Einheit:

Eph 4,3-4 Bemüht euch, im Geist eins zu sein, indem ihr untereinander Frieden haltet. Ihr sollt alle gemeinsam ein Leib sein und einen Geist haben, weil ihr alle zu einer Hoffnung berufen seid.

Amen.

Damit dieser Frieden und die Einheit bewahrt werden können, müssen wir miteinander reden und offen für andere Sichtweisen sein. So natürlich auch beim Kalender.
Auch hier müssen wir nach bestem Wissen und Gewissen die Heilige Schrift nach Hinweisen durchsuchen (und zwar von Anfang bis Ende) und uns alle – wir möchten das besonders betonen: alle – Argumente unserer Geschwister anschauen und sie aufrichtig prüfen.

Wie zuvor erwähnt, geht das jetzt hier im Video nicht, aber natürlich kann man das alles im Gespräch nachholen und auf jeden Punkt einzeln eingehen. Hier reicht es erst einmal aus, wenn wir uns die mit Abstand am weitesten verbreiteten Betrachtungsweisen für den Kalender ansehen. Es sind im Grunde nur vier Stück, die wahrscheinlich knapp 99% aller Gläubigen abdecken, die heute die Feste Gottes feiern:

1. Der jüdische Hillel 2-Kalender:

2. Monatsbeginn mit der Sichtung der ersten Sichel:

3. Monatsbeginn zum Neumond (also wenn der Mond nicht sichtbar ist):

4. Monatsbeginn zum Vollmond:

Diese vier lassen sich wiederum in zwei Gruppen teilen: In die letzten drei und den ersten, denn nur der Hillel 2-Kalender wird mathematisch berechnet. Die anderen drei nicht. Diesem Hillel 2-Kalender folgen v.a. unsere jüdischen Geschwister, aber auch einige, die Jeschua nachfolgen und die Torah halten.

Dieser Kalender ist aber grundsätzlich unbiblisch. Warum?
Weil der Hillel 2-Kalender kein Kalender ist, der die von Gott eingesetzten Himmelskörper betrachtet und dann die Zeiten bestimmt, sondern es ist ein Kalender, der einer von einem Menschen (eben Hillel, dem Zweiten) entwickelten mathematischen Gleichung folgt. Ohne das Ganze jetzt an dieser Stelle durch die konkrete Gleichung zu verkomplizieren, in ganz kurz eine Erklärung dazu:

© land_art – stock.adobe.com

Der Mond läuft nicht – bzw. nicht mehr – synchron zum vollen Jahr. Soll heißen: 12 Mondzyklen bzw. eben Monate ergeben nicht genau 1 Jahr. In anderen Worten: Es ist nicht so, dass ein Jahr aus 360 Tagen besteht und 12 Mondzyklen, also 12 x 30 = 360 Tage sind. Leider ist das nicht bzw. eben nicht mehr so. Das Warum ist hier erst einmal nicht entscheidend.

Wichtig ist nur, dass dieses “Eiern” bzw. “nicht synchron Laufen” durch Hillel 2 in eine Gleichung gebracht und quasi “ausgeglichen” wurde. Aber nicht auf den Tag genau, sondern nur annähernd.

Diese Gleichung ist ein wenig zu vergleichen mit unserem weltlichen Schaltjahr. Da muss alle vier Jahre der Februar 29 Tage haben, damit alles wieder “synchron läuft”. So ähnlich macht es der Hillel 2-Kalender. Dieser gleicht durch eine wesentlich kompliziertere Rechnung alle 19 Jahre mit mehreren Schaltjahren das asynchrone Laufen von Monat und Jahr aus.

So viel in kurz dazu. Solltet ihr Fragen dazu haben, einfach fragen.

An dieser Stelle können wir für den Hillel 2-Kalender abschließend festhalten:
Man weiß, dass dieser Kalender nicht biblisch ist. Da unsere jüdischen Geschwister aber im Exil, also in der Zerstreuung waren (und es auch immer noch sind), war es nötig, einen von Jerusalem unabhängigen Kalender zu haben. Warum? Damit die Geschwister weltweit wissen können, wann sie die Feste zu halten haben. Rein prinzipiell könnten die Brüder jetzt – im Zeitalter des Internets und der schnellen Kommunikation – den Kalender eigentlich wieder auf die Beobachtung von Sonne, Mond und Sterne zurückstellen, aber das tun sie nicht. Unter anderem deswegen, weil sie darauf warten, dass der Messias kommt und sie davon ausgehen, dass erst dann alles wiederhergestellt ist, eben unter anderem auch die Berechnung des Kalenders. Das tun wir natürlich auch, nur die meisten Juden wissen und glauben halt nicht, dass es unser Messias Jeschua sein wird. Fakt ist, dass wir alle (und nicht nur sie) in einigen Dingen durch unseren Messias göttliche Klarheit brauchen.

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