(Für diesen Artikel empfehlen wir wegen den visuellen Veranschaulichungen das Youtube-Video)
1Mo 1,14 Und Gott sprach: Es werden Lichter an der Ausdehnung des Himmels, um den Tag von der Nacht zu scheiden, und sie seien zu Zeichen und zur <Bestimmung von> Zeiten und Tagen und Jahren;
Nachdem wir uns nun schon fast ein Jahrzehnt lang mit dem biblischen Kalender beschäftigen, wollten wir aktuell für unsere Gemeinschaft hier vor Ort ein – sagen wir mal – “internes Video” machen. Dort sollte veranschaulicht werden, wie die biblischen Festzeiten durch die Schöpfung Gottes, nämlich durch Sonne, Mond und Sterne festgelegt werden und daraus resultierend: Warum wir die Feste zu den Zeiten feiern, zu denen wir sie feiern.
Durch einen “neuen Aufschwung”, der gerade durch’s Netz geht, wird die Zeitrechnung erneut brandaktuell für viele. Dabei werden Themen, die bereits schon seit Jahren existieren, neu debattiert. Hierzu gehören v.a. der Tagesbeginn bei Sonnenaufgang und die Sabbat-Berechnung, die sich nach dem Monatszyklus richtet (die sog. Mond- bzw. Lunar-Sabbat-Lehre).
Ehe wir zu diesen und anderen Themen kommen, gilt es vorab v.a. zwei Punkte festzuhalten:
- Da der biblische Kalender durch Beobachtung der Lichter am Himmel geschieht, ist jedweder Kalender, der die Zeiten (wie z.B. die für die Festtage) vorab bestimmt und festlegt kein biblischer Kalender!
- Weil der von Gott bestimmte Kalender von der Beobachtung der Himmelskörper abhängt, ist jedwede Anstrengung, diesen Kalender ohne Beobachtung von Sonne, Mond und Sterne zu verstehen hinfällig!
Was wir damit meinen ist: Hat man sich noch nie die Mühe gemacht, diese Bewegungen am Himmel zu beobachten (und das nicht einen Tag oder einen Monat lang, sondern eben über einen längeren Zeitraum), der kann – wie der Volksmund sagen würde – eigentlich nicht mitreden.
Wir möchten mit dieser Aussage niemandem zu nahe treten, aber es wäre so, wie wenn ein Atheist über die Bibel debattieren und sie als falsch enttarnen möchte, obwohl er sie selbst nie gelesen hat. Das wäre lächerlich und unsinnig.
Genau dasselbe gilt für jedwede Debatte rundum das Thema “biblischer Kalender”: Man muss sich mit den Bewegungen der von Gott erschaffenen Himmelskörper beschäftigen, um sie zu verstehen; denn der Allmächtige hat die Lichter an der Ausdehnung des Himmels nicht nur als Lichtquelle gemacht, sondern er hat sie zur Bestimmung von Zeiten, Tagen und Jahren gemacht. Dazu noch einmal der Eingangsvers:
1Mo 1,14 Und Gott sprach: Es werden Lichter an der Ausdehnung des Himmels, um den Tag von der Nacht zu scheiden, und sie seien zu Zeichen und zur <Bestimmung von> Zeiten und Tagen und Jahren;
Diese hier erwähnten Lichter sind:
1Mo 1,16 Und Gott machte die zwei großen Lichter, das größere Licht zur Herrschaft über den Tag und das kleinere Licht zur Herrschaft über die Nacht, und auch die Sterne.
Einhergehend mit diesen drei Lichtquellen (also Sonne, Mond und Sterne) hat Gott uns die Möglichkeiten gegeben, diese drei mit unserem bloßen Auge und ganz ohne Computer zu beobachten und durch die Beobachtung zu lernen, wie diese himmlischen Zeitgeber funktionieren. Man kann sagen, dass der Allmächtige die größte Uhr der Welt direkt in den Himmel gesetzt hat.
Denn alle drei Himmelskörper haben, wie die drei Zeiger bei einer Uhr auch, eines gemeinsam:
Sie bewegen sich in Mustern.
Diese beiden Muster kurz im Vergleich veranschaulicht. Wir beginnen mit der Uhr und stellen uns hierzu nicht eine 12-Stunden-, sondern eine 24-Stunden-Uhr wie z.B. diese hier vor:
Der Sekundenzeiger: Eine volle Umdrehung dieses Zeigers beinhaltet 60 kurze Zeitintervalle, die uns als Sekunden bekannt sind; d.h. wenn der Sekundenzeiger 60 Intervalle hinter sich gebracht hat, steht er wieder da, wo er zu Beginn stand (Bild: roter Zeiger beim inneren Kreis wieder bei der “16”). Mit diesem vollen Umlauf des Sekundenzeigers würde sich der nächste Zeiger (in dem Fall der Minutenzeiger) um ein mittellanges Zeitintervall, also um eine Minute, vorwärts bewegen. Tut der Minutenzeiger seinerseits das 60 Mal (also 60 Minuten lang), dann ist auch er wieder dort angelangt, wo er vor einer Stunde stand (Bild: gelber Zeiger beim äußeren Kreis wieder kurz vor der “5”). Nun fehlt nur noch das große Zeitintervall: Der Stundenzeiger. Auch er macht nach 24 gleichlangen Zeitintervallen (d.h. 24 Stunden) einen Umlauf und kommt wieder dort an, wo er zuvor stand (Bild: blauer Zeiger beim äußeren Kreis wieder kurz nach der “20”).
Dieses Muster der fortlaufenden Uhr mit drei Zeigern gibt es auch bei den Himmelskörpern. Auch hier gibt es drei verschiedene Umlaufbahnen, die drei verschieden lange Zeitintervalle vorgeben. Nur dieses Mal nicht mit Menschenhand frei definiert was eine Sekunde, Minute und Stunde ist, sondern göttlich erschaffen, was ein Tag, ein Monat und ein Jahr ist. Anders ausgedrückt: Wie die drei Zeiger bei einer normalen Uhr (Sekunden-, Minuten- und Stundenzeiger) bewegen sich auch die Lichtquellen am Himmel (Sonne, Mond und Sterne) nach vorgegebenen Zeitintervallen.
Hätte man noch nie etwas von einer Uhr gehört und würde nur die Bewegung der Zeiger beobachten, würde man relativ schnell dahinter kommen, wie sie funktioniert. Man würde verstehen, dass die Bewegungen der Zeiger miteinander zusammenhängen. Genauso ist es mit den Bewegungen der Lichter am Himmel.
Beobachtet man Sonne, Mond und Sterne wird einem nach und nach ein Muster klar, denn: Sie alle bewegen sich und kommen nach einer bestimmten Zeit wieder zurück in den gleichen Zustand. Genauso wie bei den Zeigern einer Uhr. Soll heißen: Blickt man in den Himmel und verfolgt z.B. die Bewegung der Sonne, so wird sie sich nach einem bestimmten Zeitintervall (nach unserer Rechnung ca. 24 Stunden später) wieder nahezu an dem gleichen Ort befinden. Verfolgt man den Mond, wird sich dieser nach einem bestimmten Zeitintervall (ungefähr 30 Tage) wieder in derselben Mond-Phase befinden wie zuvor. Und verfolgt man abschließend die Konstellation und Bewegung der Sterne, dann wird es ca. 360 Tage dauern bis sie sich wieder in der gleichen Stellung befinden (Anm.: alle zuvor genannten Zeiten sind gerundete Werte).
Man kann also festhalten:
- 1 voller Zyklus der Sonne = kurzer Takt- bzw. Zeitgeber (vgl. mit dem Sekundenzeiger)
- 1 voller Zyklus des Mondes = mittellanger Takt- bzw. Zeitgeber (vgl. mit dem Minutenzeiger)
- 1 voller Zyklus der Sterne = langer Takt- bzw. Zeitgeber (vgl. mit dem Stundenzeiger)
Wie der Sekunden-, Minuten- und Stundenzeiger bei der Uhr auch, kann man auch bei Sonne, Mond und Sterne Bezüge zwischen diesen drei Zeitgebern herstellen. Diese lauten aufgerundet wie folgt (zu den genauen Zahlen werden wir noch kommen):
- 30 volle Zyklen der Sonne = 1 voller Zyklus des Mondes
- 12 volle Zyklen des Mondes = 1 Zyklus der Sterne
Oder vereinfacht mit uns bekannten Zeitintervallen ausgedrückt:
- 30 Tage = 1 Monat
- 12 Monate = 1 Jahr
Oder:
- 1 voller Zyklus der Sonne = 1 Tag
- 1 voller Zyklus des Mondes = 1 Monat
- 1 voller Zyklus der Sterne = 1 Jahr
Sehr einfach, sehr klar und für jeden verständlich, wenn man 1Mo 1,14 ganz praktisch anwendet; d.h. man in den Himmel blickt und dieses von Gott eingesetzte Muster von Sonne, Mond und Sterne entschlüsselt. Eigentlich muss man in dem Sinne gar nichts entschlüsseln, sondern man muss nur den Himmel beobachten und dadurch versteht man dann ganz automatisch das von Gott eingesetzte, sich wiederholende Muster. Es ist also kein Doktortitel vonnöten, sondern lediglich die bloße Beobachtung.
Was eher kompliziert ist, ist die Frage, wann nun dieses Muster seinen Startschuss hat. Anders gefragt: Wann beginnt der Tag? Wann der Monat? Und wann das Jahr?
Das heißt, das Muster zu erkennen, ist das eine, aber zu wissen, wann der jeweilige von Gott eingesetzte Zeitgeber für Tag, Monat und Jahr startet, ist das andere. Hinzu kommt noch die Schwierigkeit, dass diese Zeitgeber nicht (oder nicht mehr) synchron laufen; d.h. 30 Sonnenzyklen (= 30 Tage) sind nicht exakt gleich ein Mondzyklus (= ein Monat). Und zwölf Mondzyklen, d.h. 360 Tage sind nicht gleich ein Jahr, wie es uns ganz zu Beginn (zu Zeiten Noahs) und ganz am Ende der Bibel begegnet (s. Offenbarung Kapitel 11).
Da das alles leider nicht (oder eben nicht mehr) der Fall ist, ergeben sich massive Herausforderungen beim biblischen Kalender. Und je mehr man sich mit der Materie beschäftigt, desto mehr muss man beachten – und beobachten. Beobachtet man aber nicht und jongliert nur mit Versen herum (und das meinen wir wie zuvor erwähnt nicht böse), dann wird man von diesen und vielen anderen Herausforderungen nichts wissen. Anders ausgedrückt: Den biblischen Kalender kann man nicht allein durch ein reines Bibelstudium verstehen, sondern das Studium muss die Beobachtungen der Himmelskörper ergänzen – und umgekehrt. Der Grund hierfür ist einfach:
a) Der Allmächtige selbst sagt, dass die Himmelskörper zur Bestimmung der Zeiten, Tage und Jahre da sind und
b) wir nirgends in der Bibel eine Anleitung finden, die uns besagt: So und so müsst ihr das machen und so und so funktioniert der Kalender.
Allein diese beiden Punkte machen klar: Beobachte ich nicht, werde ich nicht verstehen. Und beobachte ich, werde ich sehen, dass sowohl das, was ganz am Anfang der Bibel und was ganz am Ende der Bibel steht so, nicht mehr gegeben ist, denn der Idealfall, dass ein Monat immer gleich 30 Tage und ein Jahr immer exakt 360 Tage ist, ist in der von Gott geschaffenen Realität nicht mehr gegeben.
Diesen und anderen Herausforderungen ist diese Serie gewidmet, die sehr wahrscheinlich in sieben Teile geteilt wird:
- Einleitung (dieser Artikel hier)
- Tag: Wie lange geht ein biblischer Tag? Wann beginnt er?
- Monat: Wann beginnt der Monat? Vollmond, Sichel oder Neumond?
- Sabbat: Zählen oder beobachten?
- Jahr: Wann beginnt das Jahr? Was ist für die Bestimmung wichtig?
- Behandlung eurer Fragen, Einwände, Anmerkungen und dergleichen.
- Zusammenfassung
Anmerkung zum Schluss des 1. Teils:
1Kor 15,32 … Wenn es keine Auferstehung gibt, dann »lasst uns Feste feiern und uns betrinken, denn morgen sterben wir!«.
Ganz nach dem Motto dieser Aussage könnte man auch auf unsere Situation angewandt Folgendes sagen:
“Wenn es keine Liebe gibt, dann lasst uns streiten, parteien und einander verbal schlagen, denn jeder von uns weiß immer alles besser.”
Jeder, der so ähnlich wie beim Eigennamen Gottes, so tut, als wüsste er zu 100% wie der biblische Kalender funktioniert, weiß es zu 100% nicht (außer natürlich Gott hat es ihm ganz direkt offenbart). Was wir sagen wollen ist: Aus der Heiligen Schrift allein lässt sich der Kalender nicht zu 100% bestimmen, da wir keine Anleitung haben, die uns klar sagt: “Der Tag beginnt genau dann, den Monat hast du durch diese Mondphase zu bestimmen und das Jahr so.” So etwas gibt es nicht. Dennoch sind sich viele ihrer Sache todsicher. Die Frage bleibt: Wie, ohne biblischen Beleg? Denn gäbe es diesen eindeutigen Beleg, dann gäbe es ja keine Diskussion.
Daher stellen wir uns auch nicht hier hin und tun so, als hätten wir alle Kalender-Probleme gelöst, sondern wir teilen lediglich unser Verständnis gepaart mit unseren Beobachtungen mit, die wir nun schon seit geraumer Zeit durchführen.
Willst du die Infos aufrichtig prüfen und dich mit uns in Verbindung setzen, sehr gerne. Nur solchen Brüdern und Schwestern ist diese Serie gewidmet. Willst du aber streiten, streite bitte woanders. Willst du dich aber, wie soeben erwähnt, austauschen, Fragen stellen, uns auf neue von uns nicht bedachte Punkte hinweisen: Super. Sehr gerne sind wir dafür zu haben. Für alles andere gibt es in der weiten Welt des Internets – und man muss es leider so klar sagen – genug Leute, die einem jeden durch Wortstreit ihr verhärtetes Herz offenbaren, anstatt ihr Kreuz auf sich zu nehmen und sich von innen heraus durch Gottes Hilfe ändern zu wollen.
Abschließend: Wir sollten alle bei aller Liebe zum Detail eines nicht vergessen:
Die Worte Gottes sollen uns zusammenführen und nicht noch mehr trennen. Wir sollen uns aus der Zerstreuung heraus wieder vereinen und nicht noch mehr zerstreuen. Dies alles gilt erst recht für diejenigen, die jetzt sagen, dass alles in der Bibel gültig ist – natürlich auch sein Gesetz; und somit ist dann natürlich auch der biblische Kalender maßgeblich, der unmittelbar mit den biblischen Festen verbunden ist. Diese Feste Gottes haben wiederum ein besonderes Merkmal, das unserem himmlischen Vater sehr, sehr wichtig ist:
Es sind heilige Versammlungen, nicht unheilige Trennungen!
Joh 17,20-21 Ich bitte aber nicht für diese allein, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben werden, auf dass sie alle eins seien, gleichwie du, Vater, in mir und ich in dir; auf dass auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast.
V1.0c
Medienauswahl
Artikel in anderen Formaten anschauen, hören oder herunterladen: