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Wächter des Wortes – Wie prüft man Biblisches? – Teil 4: Große Hilfen

3. Extrem hilfreiche, aber oft überlesene Signalwörter für ein kinderleichtes Verständnis

Fragen bzw. kleine Wörter, die beim korrekten Verständnis der Heiligen Schrift enorm hilfreich sein können:

  • Warum steht da ein “darum”?
  • Weshalb steht da ein “deshalb”?
  • Lässt sich ein “womit” durch das Wörtchen “damit” vielleicht besser verstehen?
  • Weswegen steht da ein “deswegen”?
  • Worauf bezieht sich ein “daher, demnach, somit, denn” und dergleichen?

Wie hilfreich diese und ähnliche kleine “Signalwörter” sein können, möchten wir anhand von ein paar Beispielen aufzeigen. Zum Einstieg das Wörtchen “darum”:

Mt 18,3 und (Jeschua) sprach: Wahrlich, ich sage euch, wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht in das Reich der Himmel eingehen. [CSV]

Oft stellt man sich zu dieser Aussage (die man meist nur isoliert und nicht in seinem Zusammenhang kennt) die Frage: “Was ist damit gemeint? Welchen typisch kindlichen Aspekt meint unser Meister hier?”
Für die Antwort müssen wir uns nicht anstrengen und dabei womöglich auf die wildesten Theorien kommen, sondern lediglich das Signalwort im nächsten Vers beachten:

Mt 18,4 Darum, wer irgend sich selbst erniedrigen wird wie dieses Kind, der ist der Größte im Reich der Himmel; [CSV]

Man kann also sagen, dass uns die Bibel durch das Wörtchen “darum” selbst die Antwort auf unsere Frage gibt. Wir müssen also nicht unsere Gehirnzellen anstrengen und so auf die wildesten Schlussfolgerungen kommen, sondern lediglich den Text selbst befragen. Und das kleine Wörtchen “darum” hilft uns dabei.
[Kleine, aber wichtige Anmerkung an dieser Stelle: Je nach Übersetzung können diese Hilfswörter anders übersetzt werden. Manche Bibeln lassen sie sogar leider ganz weg.]

Ein anderes Beispiel mit dem Wort “deshalb”, welches wir im Teil zuvor im Beispiel des Mammons und der Wichtigkeit des Zusammenhangs gesehen hatten:

Mt 6,24-25 Niemand kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird einem anhangen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon. (25) Deshalb sage ich euch: Seid nicht besorgt für euer Leben, was ihr essen oder was ihr trinken sollt, noch für euren Leib, was ihr anziehen sollt. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung? [CSV]

Dieses kleine, aber enorm hilfreiche Wörtchen “deshalb” lässt uns den eigentlichen Kern seiner Aussage verstehen, indem es eine Verbindung zwischen Vers 24 und 25 herstellt. Es geht nur indirekt um Reichtum und Geldliebe. Es geht vielmehr um etwas Grundlegendes. Es geht um unsere Sorgen des Alltags, wie z.B.: ob wir morgen genug zu essen, zu trinken oder etwas zum Anziehen haben; oder in unsere heutige Zeit versetzt: ob wir genug Geld haben werden.
Geht man aber davon aus, dass der Mammon ausschließlich nur Geldliebe bedeutet (so wie es viele verstehen), dann schrammt man völlig an der Kernaussage vorbei. Denn unser Meister warnt uns an dieser Stelle nicht vor dem “Betrug des Reichtums”, sondern er warnt uns davor, dass wir uns nicht um die alltäglichen Dinge Sorgen machen sollen, da wir doch im Glauben sicher sein können, dass wir einen allmächtigen, uns liebenden Vater im Himmel haben, der sich um uns kümmert. Darum (wieder folgt eines dieser hilfreichen Signalwörter ein paar Verse weiter)…

Mt 6,31-33 Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen?, oder: Was werden wir trinken?, oder: Womit werden wir uns kleiden? Denn nach allen diesen Dingen trachten die Heiden, aber euer himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles benötigt. Trachtet vielmehr zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch dies alles hinzugefügt werden! [SLT]

Dieses “darum” lässt uns erneut auf sehr einfache und kinderleichte Art und Weise verstehen, worum es im Kern der Warnung vor dem Mammon in diesem Zusammenhang geht.
Hält man also seine Augen offen für diese kleinen Signalwörter, dann wird man a) vieles viel leichter und besser verstehen und b) wird man sich vor Missverständnissen und Irrlehren schützen.

Ein weiteres kleines Beispiel dazu. Dieses Mal eine Veranschaulichung, wie Kapitelsprünge (die ja im eigentlichen Text gar nicht vorhanden sind) uns verwirren können und uns so den eigentlich Sinn vernebeln. Abhilfe hierbei liefern uns wieder die kleinen Signalwörter:

Mt 19,30 Aber viele von den Ersten werden Letzte, und Letzte werden Erste sein. [SLT]

Oft stellt man sich zu diesem Vers die Frage: “Was genau meint unser Herr damit?”
Im nächsten Vers, also im ersten des nächsten Kapitels, steht geschrieben:

Mt 20,1 Denn das Reich der Himmel gleicht einem Hausherrn, der am Morgen früh ausging, um Arbeiter in seinen Weinberg einzustellen. [SLT]

Hier gibt uns das Wörtchen “denn” einen Hinweis. Ganz so wie beim “Darum” zuvor auch. Liest man also nach dem Ende des 19. Kapitels im 20. Kapitel weiter, erzählt uns unser Meister das Gleichnis von den Arbeitern. Einige von ihnen arbeiten den ganzen Tag, andere nur die letzte Stunde, aber entlohnt werden alle gleich. Dann am Ende des Gleichnisses lesen wir diesen Vers:

Mt 20,16 So werden die Letzten die Ersten und die Ersten die Letzten sein. Denn viele sind berufen, aber wenige auserwählt. [SLT]

Dieser Vers zeigt uns, dass wir völlig interpretationsfrei sagen können, dass Mt 19,30-20,16 von ein- und demselben Thema spricht. Und das Wörtchen “denn” in Vers 1 hat uns aufmerksam darauf gemacht, dass der letzte Vers im 19. Kapitel nicht das Ende von etwas ist, sondern der Anfang des Gleichnisses im 20. Kapitel.

Noch ein kleines Beispiel: Die zehn Jungfrauen.
Was ist nicht alles über dieses Gleichnis gelehrt worden. So unfassbar viel, dass man sich fragen muss, wie viele von uns noch wissen, was die eigentliche Grundaussage und Lehre unseres Meisters in diesem Gleichnis ist. Weißt du es?

Falls nicht, hilft dir, mir, uns allen auch hier wieder ein einziges kleines Wörtchen. Dieses kleine Wörtchen lesen wir in der letzten Aussage des Gleichnisses in Vers 13 (hier mit den zwei Versen zuvor, sodass man den Zusammenhang besser nachvollziehen kann):

Mt 25,11-13 Danach kommen auch die übrigen Jungfrauen und sagen: Herr, Herr, tue uns auf! Er aber antwortete und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Ich kenne euch nicht! …

Und jetzt kommt der 13. Vers, der das “Warum” des Gleichnisses erklärt:

Darum wacht! Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde, in welcher der Sohn des Menschen kommen wird. [SLT]

Die Kernaussage seines Gleichnisses ist also, dass wir – wie die klugen Jungfrauen auch – wachen sollen. Hat man das erfasst, fällt einem auch der Zusammenhang zum Kapitel vorher auf, denn auch dort redet unser Meister vom “Wachen” (noch einmal zur Erinnerung: unser Herr hat nicht in Kapiteln gelehrt, sondern Mt 24 und 25 sind ein- und dieselbe Rede; führen wir uns das vor Augen und lesen generell nicht in Abschnitten, sondern in Zusammenhängen, dann entgeht uns das auch zukünftig immer weniger).
Also, am Ende von Mt 24 lesen wir u.a. folgende Stellen, die einen unmittelbaren Zusammenhang zu dem Gleichnis der “Zehn Jungfrauen” haben:

Mt 24,42 Wacht also, denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt. …
44 Deshalb auch ihr, seid bereit! Denn in einer Stunde, in der ihr es nicht meint, kommt der Sohn des Menschen. …
48-52 Wenn aber jener böse Knecht in seinem Herzen sagt: Mein Herr bleibt noch aus, und anfängt, seine Mitknechte zu schlagen, und isst und trinkt mit den Betrunkenen, so wird der Herr jenes Knechtes kommen an einem Tag, an dem er es nicht erwartet, und in einer Stunde, die er nicht weiß, und wird ihn entzweischneiden und ihm sein Teil geben mit den Heuchlern: Dort wird das Weinen und das Zähneknirschen sein. [CSV]

Der gesamte Zusammenhang von Mt 24 Ende und Mt 25 Anfang ist das Wachen und bereit sein. Auch hier wieder: Das kleine Wörtchen “Darum” in der finalen Aussage des Gleichnisses der zehn Jungfrauen: “Darum wacht!” hat uns dabei geholfen, in dem bunten Sammelsurium an Auslegungen durchzublicken und den Kern der Lehre unseres Meisters zu erkennen.

Es gibt unzählige andere Stellen und viele andere hilfreiche Signalwörter, die einem dabei helfen können, den Text und seine grundsätzlichen Aussagen besser zu verstehen. Wenn man also die Augen offen für diese Wörter hält, wird man a) wahre Schätze finden und b) sich mehr und mehr vom Sauerteig verschiedenster Lehren trennen, weil u.a. der heilige Text für uns die Auslegung übernimmt.

Weitere hilfreiche Wörter sind: “deshalb, daher, deswegen, weil, so, also, damit, denn” und andere ähnliche Wörter.

Auch Bedingungswörter, wie “wenn” oder “dann” sind sehr hilfreich. Auch hier ein kleines Beispiel dazu, welches uns sofort und unmissverständlich aufzeigt, ob wir jetzt schon gerettet sind oder nicht:

1Kor 15,1-2 Ich erinnere euch aber, ihr Brüder, an das Evangelium, das ich euch verkündigt habe, das ihr auch angenommen habt, in dem ihr auch fest steht, durch das ihr auch gerettet werdet, wenn ihr an dem Wort festhaltet, das ich euch verkündigt habe — es sei denn, dass ihr vergeblich geglaubt hättet. [SLT]

Man wird “gerettet werden” (Zukunftsform), wenn man an dem Wort festhält. Das “Wenn” macht die Bedingung der Errettung klar!
Im Zeitalter der “billigen Gnade” sind solche Hilfestellungen – also solche “denn\’s und wenn\’s” – eher abschreckend. Leider.

2Tim 2,11-12 Glaubwürdig ist das Wort: Wenn wir mitgestorben sind, so werden wir auch mitleben; wenn wir standhaft ausharren, so werden wir mitherrschen; … [SLT]

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