Wie trete ich in diesen Bund mit Gott ein?
Für die Beantwortung dieser Frage führen wir uns erst einmal die wichtigsten Punkte von zuvor vor Augen:
- Gott hält seinen Bund aufrecht und erneuert ihn mit den Nachkommen Abrahams, Isaaks und Jakobs. Hierzu diktiert er Wort für Wort den Inhalt des Bundes und lässt ihn durch Mose niederschreiben. Diesem Bund darf nach der finalen Erweiterung nichts hinzugefügt und davon auch nichts mehr weggenommen werden.
- Alle diese Worte sollen seine Kinder hören und dann, wenn sie wollen, dürfen sie in den Bund mit Gott eintreten.
- Für das Geschenk dieses Bundes haben sie absolut nichts getan. Wenn sie aber in den Bund eintreten, dann gelten für sie auch die Verpflichtungen des Bundes.
Wie zuvor gesehen, haben dieser Bund und seine Verpflichtung nichts mit einer Werksgerechtigkeit zu tun. Die Gerechtigkeit erfolgt durch Glauben. Das war schon immer so, d.h. auch das ist ein unveränderliches göttliches Prinzip, was wir aus der Torah mitnehmen dürfen:
1Mo 15,6 Und Abram glaubte dem HERRN, und das rechnete er ihm als Gerechtigkeit an.
Es ist wie mit unserem Glauben an den Sohn Gottes. Durch sein Werk und unseren Glauben daran werden wir gerechtfertigt. Sagen wir gleichzeitig auch: “Ja, Herr, ich will dir nachfolgen.”, dann gibt es auch Bedingungen. Damit klar wird, was damit gemeint ist, schauen wir uns dazu mal eine berühmte Stelle aus Lk 14 (mit dem “Kreuz tragen, ansonsten kann man nicht sein Jünger sein”) in seinem Zusammenhang an:
Lk 14,25-35 Es zog aber eine große Volksmenge mit ihm; und er wandte sich um und sprach zu ihnen: Wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater und seine Mutter, seine Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, dazu aber auch sein eigenes Leben, dann kann er nicht mein Jünger sein. Und wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachkommt, der kann nicht mein Jünger sein. Denn wer von euch, der einen Turm bauen will, setzt sich nicht zuvor hin und berechnet die Kosten, ob er die Mittel hat zur gänzlichen Ausführung, damit nicht etwa, wenn er den Grund gelegt hat und es nicht vollenden kann, alle, die es sehen, über ihn zu spotten beginnen und sagen: Dieser Mensch fing an zu bauen und konnte es nicht vollenden! Oder welcher König, der ausziehen will, um mit einem anderen König Krieg zu führen, setzt sich nicht zuvor hin und berät, ob er imstande ist, mit zehntausend dem zu begegnen, der mit zwanzigtausend gegen ihn anrückt? Wenn aber nicht, so sendet er, solange jener noch fern ist, eine Gesandtschaft und bittet um die Friedensbedingungen. So kann auch keiner von euch mein Jünger sein, der nicht allem entsagt, was er hat. Das Salz ist gut; wenn aber das Salz fade wird, womit soll es gewürzt werden? Es ist weder für das Erdreich noch für den Dünger tauglich; man wirft es hinaus. Wer Ohren hat zu hören, der höre!
“Ja, ‘höre Israel’,
das Gnadengeschenk Jeschuas ist umsonst,
aber wenn wir es annehmen,
dann haben wir Verpflichtungen.”
Eben ganz genau so, wie wir es zuvor aus der Torah lernen durften. Hier wird uns nur anschaulicher beschrieben, dass es äußerst ratsam und wichtig ist, sich zuerst Gedanken darüber zu machen, zu welchen Verpflichtungen man sein “Ja” gibt.
In anderen Worten: Auch hier dürfen wir ein göttliches Prinzip erkennen:
Für jeden ist der Glaube eine notwendige Grundvoraussetzung.
Ohne Glauben geht gar nichts.
Der Glaube ist aber nicht das Ende,
sondern dann hört man die Verpflichtungen, die für einen gelten.
Und dann entscheidet man sich.
Mit diesem sich in der Heiligen Schrift wiederholenden Prinzip haben wir auch schon unsere Frage beantwortet, wie man in den Bund eintritt, nämlich:
- indem man glaubt,
- dann den Inhalt des Bundes hört (der für uns in der Torah niedergeschrieben wurde)
- und sich dann dafür entscheidet.
Wie der Eintritt in den Bund ganz praktisch aussehen könnte, möchten wir euch abschließend anhand eines Erlebnisses zeigen:
An einem ganz besonderen Tag (der für uns zu jenem Zeitpunkt noch gar nicht so besonders war) saßen wir als Gemeinschaft zusammen und aus dem Austausch heraus ergab sich – quasi wie aus dem Nichts – ein Gespräch, wo es um den Eintritt in den Bund ging. Daraufhin beschlossen wir – ganz bewusst, nachdem wir die Verpflichtungen des Bundes gelesen hatten – in den Bund mit unserem Gott einzutreten.
Keiner musste “Ja und amen.” sagen. Es war jedem freigestellt und jedem war die Tragweite bewusst, weil wir alles intensiv besprochen hatten. Manche sagten: “Ja”, andere wiederum nicht bzw. noch nicht.
Auch wenn das unser persönliches Erlebnis war, ist es eine Möglichkeit, wie man ganz bewusst “Ja und amen” zu den Eidverpflichtungen dieses einen Bundes sagen kann.
Es ist im Grunde damit vergleichbar, wenn sich jemand von Herzen ein zweites Mal taufen lassen will, weil er beim ersten Mal die Tragweite und Ernsthaftigkeit der Nachfolge nicht ganz verstanden hatte. Ihm ist es aber danach ein dringendes Anliegen, da er jetzt die Verpflichtungen der Nachfolge besser versteht.
Hier ist es ähnlich, nur dass man jetzt eben die Tragweite und Ernsthaftigkeit des Bundes, in den man durch Jeschua eingetreten ist, besser versteht. Denn dieser eine Bund hat – wie wir mehrfach lesen konnten – Verpflichtungen.
Mit diesem Punkt sind wir am Ende und bei der Hälfte unseres “Torah 1×1” angekommen. So Gott schenkt, sehen wir uns im nächsten Teil wieder.
Gnade, Wahrheit und Liebe sei mit euch allen!
V1.0