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Wächter des Wortes
5Mo 4,2-Tests – Teil 11:
Weckruf: Aufwachen und aufwecken!

Zwei biblische Prinzipien
Parteiungen durch Babylon & Einheit durch Wahrheit

1Mo 11,1-9 Und die ganze Erde hatte eine Sprache und dieselben Worte. Und es geschah, als sie nach Osten zogen, da fanden sie eine Ebene im Land Sinear und wohnten dort. Und sie sprachen einer zum anderen: Wohlan, lasst uns Ziegel streichen und hart brennen! Und der Ziegel diente ihnen als Stein, und das Erdharz diente ihnen als Mörtel. Und sie sprachen: Wohlan, bauen wir uns eine Stadt und einen Turm, dessen Spitze an den Himmel reicht, und machen wir uns einen Namen, dass wir nicht zerstreut werden über die ganze Erde! Und der HERR fuhr herab, um die Stadt und den Turm zu sehen, die die Menschenkinder bauten. Und der HERR sprach: Siehe, sie sind ein Volk und haben alle eine Sprache, und dies haben sie angefangen zu tun; und nun wird ihnen nichts verwehrt werden, was sie zu tun ersinnen. Wohlan, lasst uns herabfahren und ihre Sprache dort verwirren, dass sie einer des anderen Sprache nicht verstehen! Und der HERR zerstreute sie von dort über die ganze Erde; und sie hörten auf, die Stadt zu bauen. Darum gab man ihr den Namen Babel; denn dort verwirrte der HERR die Sprache der ganzen Erde, und von dort zerstreute sie der HERR über die ganze Erde.

In der Serie “Die Bibel: Von Anfang bis Ende” sind wir im 2. Teil auf ein immer wiederkehrendes Muster in der Heiligen Schrift eingegangen. Hier beim Turmbau zu Babel hatten wir gesehen, dass auf Ungehorsam & Hochmut durch Gott Verwirrung & Zerstreuung folgt. Dann hatten wir weiter in der Heiligen Schrift nach diesem Muster gesucht; d.h. wir hatten geprüft, ob es ein einmaliges Ereignis war oder unser unveränderlicher Gott bei ähnlichen Umständen auch ähnlich reagiert. Dabei konnten wir dann z.B. sehen, dass er seinem Volk bei Ungehorsam und Sturheit (die Hand in Hand mit Hochmut gehen) Folgendes androht:

5Mo 28,58 Wenn du nicht darauf achten wirst, alle Worte dieses Gesetzes zu tun, die in diesem Buch geschrieben sind, … 64 So wird der HERR dich unter alle Völker zerstreuen, von einem Ende der Erde bis zum anderen …

Auch im NT begegnete uns dieselbe göttliche Vorgehensweise:

Lk 1,51 Gott tut Mächtiges mit seinem Arm; er zerstreut diejenigen, die hochmütig sind in ihren Herzen.

Es ist also kein Einzelfall, sondern durchaus ein wiederkehrendes Muster, sprich ein göttliches Prinzip, welches, wenn man aufmerksam ist, sogar schon im Garten zu sehen war. Denn auch dort wurde der Mensch auf seinen Ungehorsam und seinen Hochmut hin zerstreut, sprich aus dem Garten vertrieben. Oder in anderen Worten: Der Allmächtige hatte seinen Schutz vom Menschen genommen und ihm sich selbst überlassen. Natürlich nur, um ihn dann wieder zurück zu sich zu holen. Aber eben nur dann, wenn er von seinen Spielereien mit dem falschen Baum ablässt und die Entscheidung über das Gute und Böse seinem allwissenden Gott überlässt und einfach nur auf das hört, was er geboten hat. Macht er das, isst er vom Baum des Lebens. Macht er das nicht, indem er z.B. Gebote als abgeschafft ansieht, dann isst er weiterhin vom falschen Baum.

Denn die vermeintliche Erkenntnis über das Gute und Böse
ist gleichzeitig auch die vermeintliche Befugnis durch Interpretationen,
aus Gottes vollkommener Torah
Gebote wegzunehmen und ihr neue hinzuzufügen.

Hört der Mensch damit nicht auf und spielt sozusagen weiterhin Gott, dann ist das Ergebnis unweigerlich immer dasselbe. Und dieses Ergebnis ist eben das, was wir vorhin hatten: Immer wieder neue menschengemachte Religionen und Sekten, die gläubige Menschen nicht miteinander vereinen, sondern immer mehr voneinander trennen.

Die wichtigsten Gründe, warum das immer wieder passiert, ist die Mischung aus Leichtsinn, Relativierung und Verwirrung. Durch diese drei bilden sich quasi ganz von alleine neue Religionen und Sekten.

Wieso gerade diese drei?
Wieso Leichtsinn, Relativierung und Verwirrung?

Leichtsinn deswegen, weil sowohl im Judentum, als auch im Christentum, als auch im zuvor mit einem neuen Namen benannten “Israelitentum” unbedacht und vorschnell Gebote hinzufügt oder weggenommen werden.
Sie alle übergehen dabei all die klaren und eindringlichen göttlichen Warnungen und lassen sich, wie im Garten, durch die Frage in die Irre führen:
“(Teufel:) Hat Gott wirklich gesagt?
Hat Gott wirklich gesagt, dass wir absolut nichts hinzufügen und nichts wegnehmen dürfen?
Hat Jesus wirklich davor gewarnt, nicht das kleinste Gebot als aufgelöst zu lehren?
Oder sind doch ein paar Gebote hier und ein paar Gebote da durch ihn oder durch eine ominöse Vergeistlichung abgeschafft worden?
Haben bei alldem Vater und Sohn vielleicht etwas übersehen?”
Selbstverständlich nicht! Was übersehen wird, sind eben die göttlichen Warnungen, die – mehr oder weniger durch den Leichtsinn angetrieben – relativiert werden.

Und diese ”Relativierung” ist die wohl treffendste Umschreibung der Situation, in der wir stecken. Denn nahezu jedem sind die Warnungen vor der Veränderung der Torah bekannt, aber jeder hat seine relativierenden Interpretationen dafür, warum er oder sie das eine oder andere Gebot hinzufügen oder wegnehmen darf (wobei es niemand als ein Hinzufügen oder Wegnehmen empfindet, denn die eigenen Auslegungen, die meist von anderen übernommen worden sind, geben einem quasi die “biblische Erlaubnis” dazu).

Aber der Kern des Ganzen oder das alles Überschattende oder die Wurzel von alledem (man nenne es, wie man will) ist am Ende dennoch nur eine einzige Sache, die die anderen zuvor genannten Punkte überhaupt erst ermöglicht:

Es ist Babylon.
Es ist die Verwirrung.

Deshalb Verwirrung (genauer: nicht wahrgenommene Verwirrung), weil diese Dinge eben meist ganz unbewusst ablaufen. Selbst Geschwister, die alles andere als leichtsinnig oder relativierend sind, übernehmen Lehren, die die zuvor gelesenen göttlichen Warnungen übergehen, als ob es nichts Natürlicheres geben würde. Wenn man dann über diese Lehren reden möchte, redet man meist völlig aneinander vorbei.

Ein kleines Beispiel dazu:
Kennt man Situationen, wo wir zu unseren christlichen Geschwistern so etwas sagen wie: “Gottes Gesetz ist heilig, gerecht und gut.”, sie aber verstehen: “Du willst aus Gesetzeswerken gerechtfertigt werden.”?
Oder um ein Beispiel mit Torah haltenden Geschwistern zu bringen: “Unser Herr Jeschua hat uns davor gewarnt, auch nur ein Strichlein aus der Torah für ungültig zu erklären oder auch nur das kleinste Gebot aufzulösen und andere so zu lehren, daher können z.B. die Opfer nicht abgeschafft sein.”, aber der Bruder oder die Schwester versteht: “Du trittst das Werk Jesu mit Füßen, wenn du opfern willst.”

Dass es erst einmal um gar kein “opfern wollen” geht, sondern nur darum, die Warnungen unseres Meisters ernst zu nehmen, wird einfach nicht gehört.

Bei diesen und ähnlichen Dingen redet man sehr oft aneinander vorbei. Und warum ist das so? Weil man nicht dieselbe Sprache spricht. Im übertragenen Sinne spricht der eine christlich, der nächste jüdisch, der übernächste spricht die Mischung aus beidem, behauptet aber, mit beiden nichts zu tun zu haben.

Keiner versteht die Sprache des anderen.
Babylon pur.

1Mo 11,7 … lasst uns ihre Sprache verwirren, damit keiner mehr die Sprache des anderen versteht!

Das ist in kurz der aktuelle Zustand. Und es wird immer schlimmer und schlimmer. Logischerweise muss man sagen, denn immer mehr Leute wachen auf, was dann natürlich auch zu immer mehr Meinungen führt, die wiederum das Potential haben, dass sich daraus immer mehr neue Gruppierungen bilden. 

All das bewegt sich also genau in die entgegengesetzte Richtung, zu der wir eigentlich aufgeweckt worden sind:

Israel soll durch Jeschua zurück zur Torah
und somit zurück zur Wahrheit und Einheit kommen, stattdessen trennt es sich aber immer mehr, u.a. deswegen, weil es nicht der Verwirrung flieht.

Jer 51,6 Flieht aus Babel hinaus und rettet jeder sein Leben, werdet nicht vertilgt wegen seiner Ungerechtigkeit! … 

Was wir bei all dem verstehen müssen, ist, dass die Summe aller dieser Dinge eine Konsequenz aus der Torah ist. Sie ist ein fester Bestandteil von ihr. Daher sagten wir zuvor in dieser Serie, dass dieser Punkt zum “Torah 1×1” gehört:

Mittlerweile wissen immer mehr über die “Zerstreuung Israels” Bescheid, aber die anhaltende Verwirrung, als eine Konsequenz der Torah, übersehen die allermeisten.

In anderen Worten: Es ist also erst einmal “normal”, dass wir nicht dieselbe Sprache sprechen. Das soll aber nicht so bleiben, sondern sich mit der Zeit verändern. Dazu müssen wir durch Wort und Geist die göttliche Sprache der Wahrheit lernen. Tun wir das, dann werden wir uns mit der Zeit auch immer besser verstehen und immer weniger aneinander vorbeireden.

Das Schöne dabei ist: Unser himmlischer Vater weiß natürlich, dass wir mit diesen Problemen zu kämpfen haben. Er weiß, dass wenn seine Kinder in der Zerstreuung & Verwirrung leben und mit einer schier nicht enden wollenden Vielzahl an Meinungen und Interpretationen in Berührung kommen, dass sie dann – egal wie sehr sie ihn auch lieben mögen – am Ende nicht mehr wissen werden, was genau sein Wille ist. Warum? Weil seine Kinder mitten in Babylon aufgewachsen sind.

Das alles weiß unser himmlischer Vater. Und wie ein irdischer Vater bei seinen Kindern Rücksicht auf so etwas nehmen würde, so tut es natürlich auch unser himmlischer Vater bei uns. Das heißt aber nicht, dass wir deswegen so weitermachen können wie bisher, sondern …

  • wir müssen aufwachen,
  • uns der Verwirrung und des “aneinander Vorbeiredens” immer bewusster werden
  • und dann unsere Nächsten aufwecken und ihnen ebenfalls diese Probleme bewusst machen.

Das wird uns dann allen dabei helfen, immer mehr eine Sprache zu sprechen, um dann in Einheit und in der einen Sprache der Wahrheit gemeinsam zu wachsen. Als Ergebnis davon werden wir dann, quasi ganz automatisch, unseren Evangelisierungsauftrag erfüllen und immer mehr Menschen durch Jeschua zu unserem himmlischen Vater führen.

Das hätte Kraft!

Aber so wie wir es aktuell machen, geht es mehr in diese Richtung:

Gal 5,14-15 Das ganze Gesetz ist in einem Wort erfüllt, in dem: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ Wenn ihr aber einander beißt und fresst, so seht zu, dass ihr nicht voneinander verzehrt werdet.

Oder sogar noch schlimmer:

Röm 2,24 Denn der Name Gottes wird um euretwillen gelästert unter den Heiden, wie es geschrieben steht.

Chaträume voller Streit und Selbstdarstellung. Videos, bei denen der eine über den anderen herzieht. Öffentliche Kommentare, die nichts weiter zeigen als Rechthaberei und Lieblosigkeit. Quasi überall nur immer mehr werdendes voneinander Genervtsein. Teilweise geht es so weit, dass man schon von einer Wurzel der Bitterkeit sprechen kann. Dabei sind dann natürlich alle anderen Herzen verhärtet, nur das eigene nicht. Es fehlt also viel an gesunder Selbstreflexion und an Reflexion der gesamten Situation.

Daher müssen wir alle auf “Stop” drücken, einen Schritt zurückgehen, uns selbst und unser Herz prüfen und aufwachen. Du, ich, wir alle. Denn viele Gedanken, Worte und Taten haben sich mittlerweile längst verselbstständigt und laufen quasi als “Autopilot” ab.

Und die erste Liebe, wo ist sie? Das erste Feuer, brennt es noch? 

Ja, es brennt, aber leider vor allem da, wo es nicht brennen sollte: in Rechthaberei, Streit, Zank und Parteiungen. Da brennt es immer noch. Und es brennt lichterloh, denn es ist angeblich ein “heiliges” Feuer. Und all das geschieht dann vor den Augen der Öffentlichkeit, und so natürlich auch vor den Augen unserer christlichen Geschwister, die wir durch unser Feuer doch eigentlich aus der Verwirrung reißen wollten.

Aber dieses Feuer weckt selten welche auf, ist selten heilig, sondern eher trügerisch. Es erbaut nicht, es teilt.

Wie sind wir jetzt zu dem Punkt gekommen, dass wir, als Torah haltende Nachfolger Jeschuas, ein schlechtes Zeugnis in der Öffentlichkeit abgeben?
Es ging um die Einheit im Volk Gottes. Diese wird viel eher erreicht werden, wenn wir erst einmal die aktuelle Problematik der Verwirrung und ihre Auswirkungen verstehen. Dann im nächsten Schritt müssen wir lernen, mit offenen Herzen dem anderen zuzuhören, dabei dieselbe “Sprache” zu sprechen und uns dann gemeinsam bewusst nach der gottgewollten Einheit auszustrecken. Die Einheit setzt selbstverständlich unsere Liebe voraus.

Diese Dinge stehen weit über dem Punkt unterschiedlicher Ansichten zu sein. Denn auch mit unterschiedlichen Ansichten (sofern sie in einem gewissen Rahmen bleiben) kann man Einheit haben. Dennoch müssen wir uns logischerweise nach der einen Wahrheit ausstrecken. Nicht umsonst bittet der Sohn Gottes in seinem Gebet um Folgendes:

Joh 17,17 Heilige sie in deiner Wahrheit! Dein Wort ist Wahrheit.

Wir müssen also zu der einen Wahrheit gelangen. Denn was passiert, wenn der eine das eine als Wahrheit ansieht und der nächste etwas anderes? Was ist, wenn der eine da etwas hinzufügt und der nächste woanders etwas wegnimmt? Genau, man hat zig Versionen der sog. “Wahrheit”. Denn mit jeder noch so kleinen Veränderung gibt es eine “neue Version der Wahrheit”.

Genau das ist ja auch der Grund für die eindringliche Warnung unseres Herrn. Wir hatten sie bereits mehrfach:

Mt 5,18 Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergangen sind, wird nicht ein Buchstabe noch ein einziges Strichlein vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist.

Wird aber ein Buchstabe oder ein einziges Strichlein vom Gesetz verändert, dann gibt es eben, wie zuvor erwähnt, eine “neue Version der Wahrheit”.

Jetzt drängt sich vielleicht dem einen oder anderen die Frage auf:
Ist ein Buchstabe oder ein Strichlein wirklich so schlimm? Führt das wirklich zur Uneinheit? Ja und nein, denn es bleibt nicht bei einem Buchstaben oder Strichlein, wie wir beim Judentum und Christentum klar sehen können. Das Strichlein ist nur der Anfang. Es öffnet die Tür um eine Haaresbreite. Dann kommt da ein wenig Sauerteig rein, der es dann schafft, den ganzen Teig zu durchsäuern. Denn wenn man sich z.B. sagt, dass aus irgendeinem Grund irgendein Gebot nicht mehr gültig sei, dann ist es logischerweise auch absolut kein Problem mehr, ein zweites, drittes oder viertes Gebot abzuschaffen. Oder ganze, nennen wir es, Kategorien der Torah abzuschaffen, wo Menschenlehren – nach eigener Erkenntnis des Guten und Bösen behaupten, dass die Zeremonialgesetze nicht mehr gültig wären oder die Reinheitsgebote oder alle Gebote rund um den Priester, die Leviten, die Opfer usw. usf. All das fängt klein an und endet dann eben dort, wo das Christentum jetzt ist. So funktioniert das mit dem “wenigen Sauerteig”.

Daher ist die Warnung unseres Meisters, alles so zu lassen, wie es ist, sehr, sehr ernst zu nehmen! Denn wenn seine Bitte nach der Heiligung durch Gottes Wort und Geist und sein Wunsch nach Einheit von uns erfüllt werden soll, dann müssen wir alle diese Dinge beachten und uns im vollen Bewusstsein danach ausstrecken. Wir dürfen sie im Stress des Alltags nicht verlieren – v.a. nicht die Liebe, die gerne vom Alltag verschlungen wird.

Was wir ebenfalls nicht verlieren dürfen, man könnte auch sagen: Was wir “bei aller Liebe” nicht verlieren dürfen, ist die Furcht vor unserem allmächtigen Gott. Denn wie wir gesehen haben, gehen wir allzu leichtfertig und leichtsinnig mit seinen Worten und Warnungen um. Das ist im Grunde auch nicht verwunderlich, denn so hat man es uns vorgelebt. So hat man es uns gelehrt. Man hat Gottesfurcht, Liebe zu seinem Wort und Heiligkeit gepredigt, aber am Ende kamen nur Religionen dabei rum. Und warum? Na eben weil man die einfachste und klarste Warnung nicht angenommen hat, wie sie geschrieben steht: Nichts hinzufügen, nichts wegnehmen.

Aber, wie wir es zuvor hatten, hat sich der Mensch mannigfaltige irdische Weisheitssprüche einfallen lassen, um die Torah dann doch zu verändern:
“Natürlich ist das Gesetz von Gott und es ist auch heilig, aber halten müssen wir es in Christus nicht mehr.”; oder dasselbe in der Sprache des “Israelitentums”:
“Natürlich sind noch alle Gebote gültig, nur die Opfer, Beschneidung und dergleichen müssen wir nicht mehr halten, weil jetzt dieses, jenes, welches gilt …”

Hört man eigentlich, was man da sagt? Jedes Kind würde da einen Knoten im Kopf bekommen. Und warum? Genau, weil die Aussagen keinen Sinn ergeben. Sie widersprechen sich selbst!

Sie sind nichts anderes als das Ergebnis dessen, was uns in den Kopf gepflanzt wurde: Auf der einen Seite im positiven Sinne die klaren Warnungen vor einer Veränderung der Torah, auf der anderen Seite all die Menschenlehren, die nach jüdischer Interpretation hinzufügen oder nach christlicher Interpretation wegnehmen. Der Versuch, diese beiden unvereinbaren Seiten zu vereinen, führt dann – ganz automatisch – zu wirren Aussagen. Logischerweise.

Daher ist es kein Zufall, dass unsere erste Aufgabe, quasi direkt nachdem wir das Passah feiern (= unseren Messias annehmen), uns von allem Sauerteig (= allem Bösen und jedweder Menschenlehre) befreien sollen. Denn wir sind voll davon.
Daher sind diese beiden Dinge (Jeschua und das Entsäuern) unmittelbar und untrennbar miteinander verbunden, so wie die beiden Feste miteinander verbunden sind. Mache ich das eine ohne das andere, habe ich ein Problem, denn so wird es nicht funktionieren. Wir brauchen Jeschua und wir brauchen das ungesäuerte Brot des Himmels.

Ist in Israel aber noch Sauerteig,
wird es ganz Israel durchsäuern!

Und genau das kann man auch live beobachten. Ein hinzugefügtes Menschengebot hier, ein weggenommenes Gebot Gottes da. Aber wenn der Allmächtige sagt: Nichts hinzufügen und nichts wegnehmen, dann ist unsere Aufgabe, nichts hinzuzufügen und nichts wegzunehmen. Wir müssen seine Torah bewachen, bewahren und beschützen: vor den Angriffen der Menschen, die ihren Sauerteig in Gottes vollkommenes Gesetz drücken wollen. Gleichzeitig müssen wir in aller Demut als popelige Menschen vor Gottes Wort das höchste Maß an Ehrfurcht haben und vor irgendwelchen Veränderungen – seien sie noch so klein – zittern:

Jes 66,2 … Es spricht der HERR. Ich will den ansehen, der demütig und zerbrochenen Geistes ist und der da zittert vor meinem Wort.

Wo ist dieses Zittern vor seinem Wort?
Wo unsere Wachsamkeit?
Wo unsere Vorsicht vor jüdischem und christlichem Gedankengut?
Wo die gesunde Angst davor, die Fehler, die andere vor uns gemacht haben, zu wiederholen?
Sind wir so viel besser als sie?
Sind wir so viel weiser, weil wir jetzt die Gültigkeit der Torah erkennen durften?
Sind wir so leichtsinnig?
So überheblich relativierend?

Oder sind wir blind für diese Dinge geworden, weil wir immer noch babylonischen Wein intus haben?

Jer 51,7 Babylon war ein goldener Becher in der Hand des HERRN. Mit seinem Wein machte es die ganze Welt betrunken; alle Völker verloren davon den Verstand.

Die Verwirrung, die wir zuvor bei Babel hatten, bekommt hier ein bestimmtes Sinnbild: den berauschenden Wein.

Wenn wir also mitten in “Babylon” groß geworden sind, haben auch wir ganz automatisch von diesem Wein gekostet und sind mit betrunken geworden. Alle. Ausnahmslos.

Es ist, wie zuvor erwähnt, die gerechte Strafe für das, was unsere Vorfahren und was die gesamte Welt getan hat und weiterhin tut. Auch wenn jetzt durch die Gnade und Treue unseres Gottes, die Strafe der Sünde durch das Blut seines kostbaren Sohnes gesühnt werden kann, bleibt die Konsequenz der Sünde natürlich weiterhin bestehen. Die Welt ist nicht neu gemacht worden. Noch nicht.
Daher hat alles, was wir uns zuvor in der Welt “reingezogen” haben, weiterhin seine Wirkung in uns und auf unsere Gedanken, Ansichten, Meinungen und dergleichen. Von Manchem hat man sich Gott sei Dank schon getrennt, von Anderem eben noch nicht, sprich: Wir sind noch nicht komplett ausgenüchtert. Das Volk Gottes ist noch restalkoholisiert.

Daher verstehen sich diejenigen, die dieselbe Meinung vertreten auch so gut. Das ist wie, wenn zwei Betrunkene sich unterhalten und auf einer Wellenlänge sind. Man könnte sagen: Die verstehen sich. Ob es dabei Sinn macht, was sie reden oder nicht, merken die Betroffenen nicht. Es fällt ihnen im Zustand ihrer Trunkenheit nicht auf.
Wird man aber nüchterner und nüchterner, kann man gar nicht mehr nachvollziehen, wie man mal so einen Unsinn von sich geben konnte. Wie man z.B. mal glauben konnte, dass das heilige Gesetz unseres Gottes durch Christus abgeschafft sei und wie man dazu auch noch vermeintlich “biblische Beweise” aufführen konnte.

Heute denkt man sich nur, wie konnte man so besoffen sein. Dennoch machen wir dasselbe auch jetzt noch, nur eben in abgeschwächter Form. Das heißt, wir verwenden immer noch diese komplett unschlüssigen, unlogischen und sich selbst widersprechenden Aussagen, wie eben: “Es ist alles weiterhin gültig, aber dieses oder jenes gilt nicht mehr für uns.”
Setze in diese Aussage für das “diese oder jene” ein, was auch immer du möchtest. Das “nüchterne” Ergebnis ist immer dasselbe: Es ist Unsinn. Man kann jede Lehre, die so etwas behauptet, direkt verwerfen. Sogar ungeprüft. Und das sagen wir, die wir immer und immer wieder dazu aufrufen, alles zu prüfen, was einem zugetragen wird. Auch das, was wir sagen. Was man aber nicht prüfen muss, ist:

Nichts hinzufügen, nichts wegnehmen.
Bis Himmel und Erde vergehen,
auch nicht das kleinste Gebot auflösen!

Ganz einfach, klar und unmissverständlich.

Daher drängt sich die Frage auf: Was genau ist daran so schwer zu verstehen? Was hindert uns, diese Warnungen wie ein Kind anzunehmen?

Wie wir gesehen haben, ist es der Sauerteig, der in uns gelegt wurde und der Wein der Verwirrung, der uns trunken gemacht hat. Man könnte auch sagen: Wir hatten schlechten Umgang:

1Kor 15,33-34 Lasst euch nicht irreführen: Schlechter Umgang verdirbt gute Sitten! Werdet doch wirklich nüchtern und sündigt nicht! Denn etliche haben keine Erkenntnis Gottes; das sage ich euch zur Beschämung.

Werden wir dadurch beschämt oder schütteln wir solche Warnungen einfach ab? Vielleicht so wie manch andere Warnung? Oder hatten wir keinen schlechten Umgang in dieser kaputten Welt? Oder kann man uns gar nicht irreführen? Natürlich kann man das.

Und was ist eigentlich mit Erkenntnis Gottes gemeint?

Ein Beispiel dazu, das zu unserem Thema passt:
Hat jemand eine negative Einstellung zum Gesetz und behandelt es so, als müsse er davon befreit werden und freut sich obendrein noch darüber, dass er diese vermeintlich altmodischen Gebote angeblich nicht mehr halten muss, dann ist dieser jemand entweder total vom christlichen Wein betrunken oder es zeugt von einer mangelnden Erkenntnis Gottes. Oder beides.

Jetzt könnte man schnell denken, dass man ein super praktisches Beispiel für die zuvor gelesene Stelle hat. Man ist fein raus, da es einen nicht betrifft. Weit gefehlt. Nach dem Splitter-Balken-Prinzip müssen wir uns an die eigene Nase fassen und erkennen, dass wir mal wieder genau dasselbe machen, nur eben wieder in einer abgeschwächten Form. Bei uns ist es halt nicht das ganze Gesetz, sondern nur einzelne Gebote, wie Beschneidung & Co., von denen wir vermeintlich befreit wurden und diese angeblich nicht mehr zu halten brauchen.

Wer derartige Dinge behauptet, ist (wie beim Beispiel zuvor auch) entweder – so hart das vielleicht auch klingen mag – noch restalkoholisiert oder ihm mangelt es noch an der Erkenntnis Gottes. Denn logischerweise ist alles, was von unserem Gott kommt, immer gut und braucht keine Abschaffung von uns Menschlein.
Wieso also überhaupt dem Gedanken Raum geben, etwas wegzunehmen? Wieso nicht die gesunde Einstellung haben: “Es  kommt von meinem Gott, wieso sollte ich es dann nicht mehr tun wollen? Sollte ich nicht vielmehr danach suchen, was der Sinn und Zweck eines jeden seiner ewig gültigen Gebote ist?”

Oder in anderen Worten ausgedrückt: Unsere grundsätzliche Einstellung gegenüber jedem Gebot unseres allmächtigen Gottes sollte Ehrfurcht und Dankbarkeit sein. Keineswegs sollte in unserem Herzen auch nur der kleinste Raum dafür da sein, dass wir uns von irgendeinem Gebot durch irgendeine Lehre trennen dürfen.

Daher ist es kein Zufall, dass die Gesinnung der Welt die Freude darüber ist, dass man vom Gesetz und seinen Geboten befreit wurde. Unsere Freude sollte aber genau das Gegenteil sein. Wir sollten uns über die Torah und über jedes einzelne Gebot darin freuen, dass wir halten dürfen und gleichzeitig über jedes Gebot traurig sein, dass wir nicht halten können, weil wir nicht im gelobten Land sind und die Rahmenbedingungen vieler Gebote der Torah nicht gegeben sind.

Es sind also zwei völlig entgegengesetzte Grundeinstellungen. Die eine zeugt von einer mangelnden Erkenntnis unseres allmächtigen Gottes, die andere streckt sich danach aus, immer mehr von ihm und seinem Wesen erkennen zu dürfen. Und sein Wesen, seine Gerechtigkeit, seine Fürsorge und Liebe finden wir eben in seinen vollkommenen Geboten wieder. Genau so ein Herz ist das, was wir haben müssen:

5Mo 5,29
O wenn sie doch immer ein solches Herz hätten,
mich zu fürchten und alle meine Gebote allezeit zu halten,
damit es ihnen gut ginge und ihren Kindern ewiglich!

Die verlorenen Schafe des Hauses Israel, die ganz offensichtlich in diesen Tagen gesammelt werden, können nicht mehr so weitermachen wie all die Jahrhunderte zuvor. Jetzt – in der Zeit der Wiederherstellung – müssen wir diesen Grundsatz in der Haltung zu unserem Gott endlich verstehen und auch leben.

Daher lauten die Antworten auf Fragen, wie z.B.: “Ist die Beschneidung noch gültig? Sind die Opfer noch gültig?” und dergleichen immer: “Ja, aber selbstverständlich sind sie noch gültig! Was denn sonst? Verstehst du nicht, wer diese Gebote gegeben hat? Es war nicht irgendein Mensch, der sich irren könnte, sondern unser unfehlbarer und unveränderlicher Gott, der obendrein noch durch seinen Sohn davor warnen ließ, dass wir es nicht wagen sollen, auch nur das kleinste seiner Gebote abzuschaffen.”
So oder dergleichen müsste die völlig selbstverständliche Antwort auf jedwede Lehre lauten, die jetzt in diesem Fall etwas aus der Torah wegnehmen will.

Kann es bei alldem sein, dass man nicht versteht, wie das eine oder andere sein kann? Also wie die Beschneidung trotz der Beschneidung im Herzen noch gültig sein kann? Wie die Opfer trotz dem Opfer Jeschuas noch gültig sein können? Natürlich kann das sein, dass man das nicht sofort versteht. Das wird sogar in 99% der Fälle so sein.

Der Grund ist aber nicht, weil das alles so kompliziert ist, sondern der Grund ist der zuvor erwähnte Wein der Verwirrung, der das Ganze so schwer verständlich macht.

Aber die Lehren von der Abschaffung einzelner Gebote, die den Warnungen Gottes offensichtlich entgegenstehen, sollten einen nicht verzweifeln lassen oder zu christlich-widersrpüchlichen Aussagen verleiten, sondern sie sollten einen dazu bringen, innezuhalten und alle diese Abschaffungslehren noch einmal ganz genau zu prüfen.

Daher ist das Gesündeste, was wir unter anderem tun können:

  • Es für möglich halten, dass man falsch liegen kann. (Spr 21,2, Ps 139,23-24)
  • Vor Augen führen, dass unser Gott unseren Gehorsam durch diese Dinge prüft. (5Mo 8,2, Hebr 4,12)
  • Die Warnungen Gottes ernst nehmen. Und zwar sehr ernst. (Jes 66,2, 5Mo 4,2)
  • Jeschua in allem folgen und wie er die Torah bis auf das kleinste Gebot bewachen und beschützen. (Mt 5,17-20, 1Joh 2,6)
  • Es für möglich erachten, dass man sich in vielen Dingen nicht nüchtern genug selbst prüfen kann. (Jer 17,9-10, 1Kor 3,18)

Und natürlich beten, dass man von den Irrungen und Verwirrungen dieser gefallenen Welt frei wird.

Macht man diese und ähnliche Dinge nicht, könnte der Rest-Alkohol Babylons und der Rest-Sauerteig des Christentums (oder auch der neu eingeholte Sauerteig des Judentums) unseren ganzen Teig durchsäuern:

1Kor 5,6 Ihr habt nicht den geringsten Grund zur Überheblichkeit. Wisst ihr nicht, dass schon ein wenig Sauerteig genügt, um den ganzen Teig zu durchsäuern?

Auch bei dieser Warnung trennt sich erneut die Spreu vom Weizen, d.h.:
Der eine übergeht diese Worte leichtsinnig, indem er sich sagt, dass das alles schon bekannt ist, der nächste lässt sich durch sie warnen, weil er die Gefahr dahinter erkennt. Und selbst wenn er es nicht sofort erkennen sollte, vertraut er darauf, dass in diesem Fall Paulus ganz genau weiß, wovon er da redet.

Generell kann man als eine Art universelle Regel für alle möglichen Gefahren sich Folgendes merken:

Die Gefahr ist ganz besonders groß, wenn man gar nicht bemerkt, dass überhaupt eine Gefahr da ist. Daher gilt für uns alle: Aufpassen, aufwachen und andere aufwecken!

Aus Liebe zu unserem Gott. Aus Liebe zu unseren Nächsten. Und natürlich auch aus Liebe zur Wahrheit.

So lasst uns also …

1Thes 5,6 So lasst uns nicht schlafen wie die anderen, sondern lasst uns wachen und nüchtern sein!

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