u>Ermunterung zur Selbstprüfung
In diesem Text geht es keineswegs darum, irgendjemanden in seinem Glauben zu verunsichern – genau das Gegenteil ist der Fall: Wir wollen bestärken, indem wir auf Verse deuten, die man so gut wie nie hört, außer man liest sie selbst. Und selbst dann kann es noch passieren, dass man diese leicht überliest – so wie es uns v.a. mit der von uns verlangten kompletten Selbstaufgabe (Lk 9,23, Lk 14,27, Lk 14,33) ergangen ist. Daher ist es mehr als sinnvoll, dass wir uns – durch die Hilfe von Wort, Geist, Gebet und unseren Geschwistern – ernsthaft überprüfen (2Kor 13,5). Wir werden dazu mehrmals aufgefordert und auch gewarnt.
Dies sind keine menschlichen,
sondern göttliche Warnungen.
Wir möchten erneut betonen: Die warnenden Worte sind nicht unsere Zurechtweisung, sondern die des Vaters an uns alle. Konzentriere dich nicht auf uns, denn es ist ein Leichtes für uns Menschen über andere und ihren Glauben zu urteilen. Daher klammere unsere Zeilen gerne aus und konzentriere dich nur auf das Wort Gottes. Seine Worte sind sowieso unangenehmer als unsere, denn genauso wie liebende Eltern ihr Kind zurechtweisen und züchtigen und es dem Kind missfällt, so tut er es mit uns – dem Vater sei Dank:
Hebr 12,5-11 Ihr habt wohl vergessen, was Gott euch als seinen Kindern sagt: “Mein Sohn, wenn der Herr dich zurechtweist, dann sei nicht entrüstet, sondern nimm es an, denn darin zeigt sich seine Liebe. Wie ein Vater seinen Sohn erzieht, den er liebt, so schlägt der Herr jeden, den er als sein Kind annimmt.” … Natürlich freut sich niemand darüber, wenn er gezüchtigt wird; denn Züchtigung tut weh. Aber später zeigt sich, wozu das alles gut war. Wer nämlich auf diese Weise geformt wird, der tut, was Gott gefällt, und ist von seinem Frieden erfüllt. [HFA]
So lasst uns seine väterliche Zurechtweisung annehmen, daraus lernen und nicht daran verzweifeln. Wir dürfen guten Mutes sein und alle Zuversicht und Überzeugung haben, dass er uns bei allem helfen wird…
Phi 1,6 weil ich davon überzeugt bin, dass der, welcher in euch ein gutes Werk angefangen hat, es auch vollenden wird bis auf den Tag Jesu Christi. [SLT]
… damit wir am Ende wie Paulus sagen können…
2Tim 4,7 Doch ich habe mit vollem Einsatz gekämpft; jetzt ist das Ziel erreicht, und ich bin im Glauben treu geblieben. [HFA]
Lasst uns diese Männer Gottes (in diesem Fall Paulus) nicht auf ein unerreichbares Podest stellen, denn selbst der große Prophet…
Jak 5,17 Elia war ein Mensch von gleicher Art wie wir… [SLT]
Sie alle hatten ebenso Glaubenskämpfe wie wir sie haben. Man siehe wie es Paulus erging:
Röm 7,18-25 Wir wissen genau: In uns selbst, so wie wir der Sünde ausgeliefert sind, lebt nicht die Kraft zum Guten. Wir bringen es zwar fertig, uns das Gute vorzunehmen; aber wir sind zu schwach, es auszuführen. Wir tun nicht das Gute, das wir wollen, sondern gerade das Böse, das wir nicht wollen. Wenn wir aber tun, was wir gar nicht wollen, dann verfügen nicht wir selbst über uns, sondern die Sünde, die sich in uns eingenistet hat. Wir finden demnach unser Leben von folgender Gesetzmäßigkeit bestimmt: Ich will das Gute tun, bringe aber nur Böses zustande. In meinem Innern stimme ich dem Gesetz Gottes freudig zu. Aber in meinen Gliedern, in meinem ganzen Verhalten, sehe ich ein anderes Gesetz am Werk. Dieses Gesetz liegt im Streit mit dem Gesetz, das ich innerlich bejahe, und macht mich zu seinem Gefangenen. Es ist das Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern regiert und mir mein Verhalten diktiert. Ich unglückseliger Mensch! Wer rettet mich aus dieser tödlichen Verstrickung? Gott sei gedankt durch Jesus Christus, unseren Herrn: Er hat es getan! Nun diene also ich, ein und derselbe Mensch, mit meinem bewussten Streben dem Gesetz Gottes, aber mit meinen Gliedern dem Gesetz der Sünde. [GNB]
Wir alle brauchen Gnade, Vergebung und Hilfe bei dieser tödlichen Verstrickung – denn, wie wir wissen, ist keiner von uns ohne Sünde; d.h. in jedem von uns findet dieser innere Kampf statt. Und je mehr uns dieses “innere Hin und Her” bewusst ist, desto mehr können wir dagegen angehen; z.B. indem wir gegen die sich in uns eingenistete Sünde ankämpfen und Gott um Hilfe für diesen Kampf bitten. Ist uns dieser Kampf aber gar nicht bewusst, werden wir natürlich auch nicht dafür bitten – und wir werden nicht wissen, dass wir Hilfe brauchen:
Hebr 4,16 Wir wollen also voll Zuversicht vor den Thron unseres gnädigen Gottes treten, damit er uns sein Erbarmen schenkt und uns seine Gnade erfahren lässt und wir zur rechten Zeit die Hilfe bekommen, die wir brauchen. [NGÜ]
Sollten wir also nach unserer Selbstprüfung Punkte an unserem Glaubensleben erkennen, die nicht dem Willen Gottes entsprachen, ist das gut – wenn wir dafür Reue zeigen, Buße tun und es zukünftig besser machen wollen. Wird das immer gelingen? Wahrscheinlich nicht, aber dann können wir, wie eben gelesen, vor den Thron der Gnade treten und um Vergebung bitten und mit Zuversicht Gottes Hilfe für unseren inneren Kampf empfangen.
Zum Abschluss:
Aufrichtige Reue für unsere Sünden, volle Umkehr im Gehorsam zu Gott und Buße von Herzen mit der Bitte um Hilfe – das ist der Schlüssel für uns alle: vor und nach dem bewussten Entschluss, ein Leben mit und für Gott zu leben! Die Buße – und alles, was damit zusammenhängt – ist also kein magisches Einmal-Ereignis zu Beginn unseres Glaubensweges, sondern begleitet den Wandel von Anfang bis Ende; d.h.:
Keine Selbstprüfung –> keine Selbsterkenntnis –> keine Notwendigkeit für das Flehen um Hilfe.
und:
Keine wahre Buße –> keine Vergebung.
Und da uns aber so viel vergeben wurde, wird von uns erwartet und verlangt, dass wir Werke tun, die dieser Vergebung würdig sind:
Apg 26,20 sondern ich verkündigte zuerst denen in Damaskus und in Jerusalem und dann im ganzen Gebiet von Judäa und auch den Heiden, sie sollten Buße tun und sich zu Gott bekehren, indem sie Werke tun, die der Buße würdig sind. [SLT]
Und würdig ist für uns v.a. eines:
Unser Leben aufzugeben,
für denjenigen, der es für uns aufgegeben hat!
2Kor 5,15 und er ist deshalb für alle gestorben, damit die, welche leben, nicht mehr für sich selbst leben, sondern für den, der für sie gestorben und auferstanden ist. [SLT]
Lk 14,27 Und wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachkommt, der kann nicht mein Jünger sein. [SLT]
Wir kommen zum Ende: Falls du…
- diese Botschaft ebenfalls für wichtig,
- die eigene Selbstprüfung des Glaubens für entscheidend
- und die Weitergabe dieser und anderer Verse für ausschlaggebend betrachtest,
so tue deinen Beitrag: Gebe es weiter, mache deine eigene Version daraus, teile die Verse aus der Bibel zu diesem Thema, rede darüber, bete – tue etwas dafür, denn die Verwirrung ist groß!
Friede sei mit euch von Gott, dem Vater, und von dem Herrn Jesus Christus, dem Sohn des Vaters, in Wahrheit und Liebe! [2Joh 1,3]
Eure Brüder im Herrn
Zum Abschluss noch einmal die Stelle aus dem 2. Korinther:
2Kor 7,8-10 Mein Brief hat euch zwar hart getroffen, und doch bereue ich nicht, ihn geschrieben zu haben. Zunächst allerdings habe ich es bereut; ich habe ja gemerkt und bin mir bewusst, wie sehr euch das, was ich zur Sprache brachte, weh getan hat, auch wenn es nur für kurze Zeit war. Doch jetzt bin ich froh, dass ich ihn geschrieben habe. Natürlich nicht, weil ihr traurig gewesen seid, sondern weil euch dies zum Nachdenken und zur Buße gebracht hat. Das Ganze hat euch auf eine Art und Weise weh getan, die Gottes Willen entsprach, und deshalb hat unser Brief euch letzten Endes keinerlei Schaden zugefügt. Denn der Schmerz, wie Gott ihn haben will, ruft eine Reue hervor, die niemand je bereut; denn sie führt zur ewigen Rettung. Nur die Traurigkeit, die nicht zur Buße führt, bewirkt den Tod. [NGÜ]
V1.9h