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5Mo 21,10-25,19 – Unsere Kleidung – Gott wichtig oder nicht?

Gott und meine Kleidung

Im 22. Kapitel sehen wir einige Gebote, die unsere Kleidung betreffen. Das eine finden wir in Vers 11, bei der wir kein Mischgewebe tragen sollen. Also Stoffe, die zum Beispiel beim Etikett mehr als ein Material angeben (also nicht zu 100% aus einem Stoff sind).

© Andrey Popov – stock.adobe.com

Ein anderes Gebot, was unsere Kleidung betrifft, lesen wir in Vers 12, wenn es um unsere vier Tzitziot geht, die wir tragen sollen.

Vorher aber, in Vers 5 lesen wir das hier:

5. Mose 22,5 Eine Frau soll keine Männerkleidung tragen und ein Mann keine Frauenkleidung. Wer so etwas tut, den verabscheut der ALLMÄCHTIGE, euer Gott.

“Wie ist das genau gemeint? Darf man zum Beispiel als Mädchen keine Hosen tragen?”

Die viel passendere Frage hier wäre: “Darf ein Junge einen Rock tragen?”

© fizkes – stock.adobe.com


“Hä, warum?”

Weil es bei diesem Gebot hier nicht um Hosen geht. Das Wort “Hose” kommt da ja auch gar nicht vor. Es geht vielmehr um eine klare Unterscheidung zwischen Mann und Frau anhand ihrer Kleidung. Ein Mann soll, von seiner Kleidung her, nicht wie eine Frau erscheinen und eine Frau nicht wie ein Mann. Da heutzutage die Hose kein klares Unterscheidungsmerkmal mehr zwischen Mann und Frau ist, ist die Frage daher unpassend. Trägt aber ein Mann einen Rock ist das schon eher auffällig. 

Ihr seht anhand dieser Punkte, dass es hier nicht um Shorts, T-Shirts, Röcke oder so geht (denn das steht ja, wie gesagt, auch nicht im Text), sondern es geht eben um die ganz generelle Unterscheidung zwischen Mann und Frau anhand ihrer Kleidung. 

© LIGHTFIELD STUDIOS – stock.adobe.com

“Okay, verstanden. Aber sollte eine gläubige Frau dennoch keine Hosen tragen? Weil das hört man ja immer wieder!”

 

© HYDNSTUDIO – stock.adobe.com

Ja, wir wissen, dass man das immer wieder hört. Auch wissen wir, dass man dann gerne den eben gelesenen Vers dafür benutzt. Aber, wie wir soeben gesehen haben, geht es bei diesem Vers nicht um Hosen oder Röcke.

Dennoch würden wir jeder Schwester – egal ob jung oder alt – dringlichst davon abraten, Hosen zu tragen.

“Und warum? Wenn es doch dafür kein Gebot gibt. Wir sollen doch nichts hinzufügen!”

Sehr gut! Ganz genau, das sollen wir nicht und das tun wir auch nicht. Denn warum wir Schwestern empfehlen, keine Hosen zu tragen (genauso wie wir Brüdern empfehlen, gewisse Sachen nicht zu tragen), steht sehr wohl geschrieben. Aber man sieht diese Gebote nur, wenn man die Gebote dazu so versteht, wie ihr es gelernt habt: Nicht nur wortwörtlich, sondern als eine lebendige Weisung:

3. Mose 19,14 Du sollst dem Tauben nicht fluchen und dem Blinden keinen Anstoß auf den Weg legen, sondern du sollst dich fürchten vor deinem Gott; ich bin der ALLMÄCHTIGE!


“Hä?”

Ja … wartet’s ab, denn wir haben gleich noch ein Gebot, zu dem ihr vielleicht auch “Hä?” sagen werdet. Es steht “rein zufällig” vier Verse später geschrieben und lautet:

3. Mose 19,18 … Liebe deinen Nächsten wie dich selbst! …


“Hää?”

Wie gesagt: Wartet’s ab. Wir haben durch diese beiden Gebote erst einmal die Grundlage für unser Thema gelegt. Jetzt wollen wir euch erklären, warum diese Verse zu dem Thema “Hosen bei Schwestern” passen. Zuerst ein paar Bilder, die ja bekanntlich mehr als tausend Worte sagen:

© vladimirfloyd, sharplaninac, curto – stock.adobe.com

Ohne euch die Frage zu stellen, wo zuerst der Blick hinging, können wir euch sagen, dass bei 99% der Männer (und sehr wahrscheinlich auch der Frauen) der Blick auf den Hintern ging. Warum? Unter anderem, weil die Hüften einer Frau kein unwichtiges Schönheitsmerkmal für Männer sind. Für den einen mehr, für den anderen weniger. Fakt ist, dass die von Gott geschaffenen “Kurven der Frau” durch eine Jeans klar zum Vorschein kommen. Man kann sagen, dass dadurch ihre Hüften zu so etwas wie einem “Blickfang” für den Mann werden. Man kann sich dem fast nicht entziehen. Das Auge wandert einfach dahin (wie ihr es wahrscheinlich selbst gemerkt habt, als ihr die Bilder gesehen habt). Und mit dem Auge, das automatisch dahinwandert, wo es eigentlich nicht hinwandern soll, so wandern auch ab und zu die Gedanken in Richtungen, wo sie nicht hinwandern sollen.

Jetzt könnte man sagen: ”Dann müssen die Männer eben ihre Gedanken in den Griff bekommen.” Ja, das stimmt. Das müssen wir. Ohne Frage!
Aber die Frage, die sich jede Frau Gottes dennoch stellen sollte, ist: “Möchte ich dazu beitragen, dass mein Bruder wegen mir und meiner Kleidung überhaupt erst auf diese Gedanken kommt? Sieht so meine Nächstenliebe aus?”

Dieselbe Frage gilt natürlich auch für einen Mann, der sich körperbetont kleidet und so die Frauen auf diese Gedanken bringt:

© Sonja Birkelbach – stock.adobe.com

Für die Welt mögen diese Bilder und die Kleidung völlig normal sein, aber gilt das auch für uns, die wir nicht Kinder dieser Welt, sondern Kinder Gottes sind? Sollten wir uns kleiden, wie die Welt sich kleidet und so anderen “ein Anstoß zur Sünde” sein?

So, mit diesem Ausdruck “Anstoß zur Sünde” sind wir auch wieder bei unserem Vers von zuvor angelangt: Du sollst dem Blinden keinen Anstoß auf den Weg legen …; denn Gott zählt in diesem Vers zwar nur Taube und Blinde auf, aber natürlich darf man zum Beispiel einem, der nichts schmecken kann, kein Gift geben. Oder jemandem, der leichtgläubig ist, aus Spaß gefährliche Dinge sagen, die er dann glaubt. Obwohl also nur zwei Dinge in diesem Gebot aufgezählt werden, steckt da weitaus mehr drin.

Es ist wie das Gebot, welches wir mal im 2. Buch Mose besprochen hatten, wo man den Esel und das Rind zurückgeben soll, wenn man es findet. Aber natürlich geben wir auch ein Pferd, einen Hund, eine Katze oder einen Geldbeutel zurück, wenn wir es finden.

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Alle diese Dinge stecken in dem einen Gebot mit drin. Ganz genauso wie hier beim Tauben und Blinden. Das kann man aber nur erkennen, wenn man die Gebote nicht nur wortwörtlich, sondern als Weisung für alle möglichen Bereiche unseres Lebens versteht.

Das heißt also, dass es in unserem Vers hier darum geht, dass man ganz allgemein anderen keinen Anstoß geben sollte. So sollten wir natürlich auch nicht durch unsere Kleidung anderen einen Anstoß geben!

© vladimirfloyd, sharplaninac, curto, Sonja Birkelbach – stock.adobe.com

Unser Herr Jeschua lehrt uns diese Weisung, indem er sagt:

Matthäus 18,6-7 Wer aber einen dieser kleinen, unbedeutenden Menschen, die mir vertrauen, einen Anstoß zur Sünde gibt, für den wäre es noch das Beste, mit einem Mühlstein um den Hals ins tiefe Meer geworfen zu werden. Wehe der Welt um der Verführungen willen! Verführung muss zwar sein, doch wehe dem Menschen, durch den die Verführung kommt!

Er sagt: … doch wehe dem Menschen, durch den die Verführung kommt!; das heißt, durch uns darf keine Verführung kommen!
Und so eine Art der Kleidung, wie auf den Beispielfotos, ist verführerisch.

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Egal, ob eine Frau enge, figurbetonte Kleidung trägt oder ein Mann. Für beide gilt dasselbe: Die Kleidung sollte andere nicht unnötig auf falsche Gedanken bringen.

Es ist klar, dass wenn ein Mensch schön ist oder einen auffälligen Körperbau hat, sie oder er dennoch andere auf bestimmte Gedanken bringen kann. Klar. Aber hier geht es nicht darum, ob jemand schön ist oder nicht, sondern darum, ob man unnötig (!) durch figurbetonte Kleidung das Ganze bewusst oder unbewusst herausfordert.

Man könnte noch sehr, sehr, sehr, sehr viel über dieses Thema sagen, wie zum Beispiel:

  • Ab wann ist etwas zu eng?
  • Ab wann zeigt man zu viel Haut?
  • Ab wann ist ein Rock zu kurz? Ab wann ist ein Rock zu figurbetont?
  • Wie sieht es mit hohen Schuhen aus? Was machen hohe Schuhe eigentlich mit dem Körper der Frau? (Tipp: es macht längere Beine und der Körper gleicht die nach vorne gekippte Stellung dadurch aus, dass, je nach Höhe der Absätze, ein Hohlkreuz entsteht und dadurch ungewollt sowohl Hintern als auch Brust rausgestreckt werden) Was für ein “Signal” gebe ich dadurch der Männerwelt?
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  • Darf ich mich schön kleiden? (Auch hier der Tipp: Selbstverständlich darfst du das! Frage ist nur: Wie?)

Für alle diese und ähnliche Dinge gibt es keine Maßangaben oder so in der Torah. Es gibt keine Möglichkeit, bei der man sein Geschlecht, Alter, Gewicht und seine Körpergröße eingibt und die Torah dann ganz genaue Zahlen dazu herausgibt. Es geht ja auch gar nicht um genaue Zahlen bei Hosenweiten, Rocklängen und Absatzhöhen, sondern es geht um unsere Herzenseinstellung in dieser Sache, die sich dann in unserer Kleidung zeigt.

© o_du_van – stock.adobe.com
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Es geht also weniger um die Fragen, die wir soeben gehört haben, sondern vielmehr um Fragen, wie zum Beispiel diese hier:

  • Ist es mir wichtig, wenn ich anderen durch meine Kleidung einen Anstoß zu unschönen Gedanken gebe oder nicht?
  • Oder anders gefragt: Ist es mir vielleicht zu wichtig, gut auszusehen, obwohl es auf Kosten anderer geht, weil ich ihnen dadurch einen Anstoß gebe?
  • Gibt mir die Welt vor, was in ihren Augen schön ist oder lasse ich mir von Gott vorgeben, was in seinen Augen schön ist?
  • Ist es mir mein Gott wert, dass ich meinen Kleiderschrank für ihn ausmiste? Der Welt wohlgefällige Kleidung raus, meinem Gott wohlgefällige Kleidung rein.
  • Wie wichtig ist mir das ganze Thema überhaupt? Was für Gedanken spielen sich dazu im innersten meines Herzens ab ? Weiß ich genau, warum ich das mache, was ich mache? Bin ich ehrlich zu mir selbst?
  • Liebe ich mich selbst und mein Äußeres mehr als meinen Nächsten?

… und viele, viele andere Fragen, die man bei diesem Thema beachten sollte und eigentlich muss. Da wir das alles aber unmöglich hier und jetzt klären können, geben wir euch abschließend für heute eine Gemeinschaftskarte:

Prüft gemeinsam als Familie eure Kleidung. Egal ob jung oder alt, egal ob Männlein oder Weiblein. Wenn ihr wollt, macht ein witziges Spiel daraus, indem ihr euren Kleiderschrank durchgeht und euch eure Klamotten gegenseitig vorführt. Redet dabei ganz offen und ehrlich über eure Gedanken. Habt keine Scheu bei diesem wichtigen Thema, euch gegenseitig eure Gedanken mitzuteilen. Ihr seid eine Familie: Ihr dürft und sollt das! 🙂
Wir können euch aus Erfahrung sagen, dass es für viele so etwas wie ein Tabuthema ist. Bei anderen wiederum wird es mega überbewertet. Dabei geht es doch nur um eine offensichtliche Sache: Wie wichtig ist mir mein Aussehen? Kann und will ich die Art, mich zu kleiden, für meinen Gott überprüfen und dann – wenn nötig – für ihn ändern? Oder will ich mich weiter so kleiden und möglicherweise anderen einen Anstoß geben?

So, wir sind am Ende angekommen. Aber da die letzten warnenden Verse und Beispiele für unsere heutige Zeit so wichtig sind, schließen wir heute nicht mit einem “Kuschel-Vers” ab, sondern mit den warnenden Worten unseres Herrn Jeschua:

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Matthäus 18,7 Wehe der Welt um der Verführungen willen! Verführung muss zwar sein, doch wehe dem Menschen, durch den die Verführung kommt!

Gottes Gnade, Wahrheit und Kraft sei mit euch allen!

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