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5Mo 16,18-21,9 – “Gott hat mir gezeigt …”

Man meint es kommt von Gott, aber dann …

Wie ihr ja sicherlich wisst, gibt es in der Christenheit unfassbar viele verschiedene Glaubensrichtungen. Der eine glaubt so, der andere so. Und je nachdem, mit welchen Glaubensrichtungen ihr oder eure Eltern zu tun haben bzw. hatten, habt ihr vielleicht schon mal Aussagen, wie zum Beispiel diese hier gehört:

  • “Gott hat mir gezeigt.”
  • “Gott hat mir einen Traum geschickt.”
  • “Ich hab einen Eindruck von Gott bekommen.”
  • “Gott hat mir das auf’s Herz gelegt.”
  • “Gott hat zu mir geredet.” usw. usf.

Bevor wir voll in das Thema einsteigen, müssen wir vorab klarstellen, dass Gott wirklich Menschen etwas auf’s Herz legt, ihnen Träume schickt oder zu ihnen spricht. Aber genauso muss man auch klarstellen, dass manche Menschen das nur denken, und Gott hat ihnen eigentlich gar nichts gezeigt oder gesagt. Aber dennoch gehen diese Menschen davon aus und laufen dann zu anderen hin und sagen ihnen die Dinge, die ihnen angeblich Gott gezeigt oder gesagt hat. Nun …

5. Mose 18,21 Nun fragt ihr euch vielleicht:

“Woher wissen wir, ob jemand im Auftrag des ALLMÄCHTIGEN spricht oder nicht?”

Da wir uns diese Frage nicht ausgedacht haben, sondern sie genau so in der Torah geschrieben steht, wird uns dadurch verdeutlicht, dass diese Frage auch wirklich wichtig für uns alle ist. Und wie die Antwort darauf lautet, lesen wir direkt im nächsten Vers:

5. Mose 18,22 Nun, wenn ein Prophet im Namen des ALLMÄCHTIGEN etwas ankündigt und es trifft nicht ein, dann waren seine Worte nicht vom ALLMÄCHTIGEN. Er hat eigenmächtig geredet, und ihr braucht ihn nicht ernst zu nehmen.

Dieser Vers lehrt uns also: Wenn irgendeine Person irgendwie irgendetwas über “Gott hat mir auf’s Herz gelegt.” oder “Gott hat mir gezeigt.” erzählt und dieses Gesagte tritt nicht ein, dann wissen wir alle: Es war nicht von Gott. Denn wäre es von Gott, dann wäre es auch passiert. Und zwar immer!

Damit meinen wir, dass das Gesagte wirklich 100 von 100 mal eintreten muss. Nicht 1 mal von 100, nicht 50 mal von 100, auch nicht 99 mal von 100, sondern eben immer. Das heißt in anderen Worten: Sollte mal jemand richtig liegen und das Gesagte tritt wirklich ein, dann ist das erst einmal gut. Aber dennoch müssen wir weiterhin vorsichtig sein.


“Warum?”

Das hat viele Gründe. Ein möglicher Grund ist zum Beispiel das, was wir in der letzten Folge gesehen hatten. Da hatten wir ja von unserem Meister Jeschua gelernt, dass es Leute geben wird, die in seinem Namen Wunder und Zeichen tun, er aber am Ende zu ihnen sagen wird:Ich habe euch nie gekannt! Geht weg von mir, die ihr das Gesetz missachtet!” (Matthäus 7,23)

Ein weiterer Grund, warum man weiterhin vorsichtig bleiben sollte, auch wenn mal das Gesagte eintrifft, ist: Menschen schätzen manchmal Dinge vorab richtig ein. Dadurch geben sie so etwas wie eine “Prophezeiung für die Zukunft” ab.

Damit ihr besser versteht, was wir genau damit meinen: Stellt euch dazu vor, dass einer eurer Kumpels gerne bei euch isst, weil eure Mama so lecker kochen kann.

© Maksim Shebeko – stock.adobe.com

Jetzt sagt ihr zu eurer Mama: “Ich denke, dass morgen mein Kumpel sagen wird, dass er gerne mit uns mitessen will.”

Das ist eine total normale Aussage bzw. eben Einschätzung. Und bei solchen Einschätzungen sagen manche Gläubige, dass ihnen das Gott auf’s Herz gelegt hat oder ihnen gezeigt hat, dass morgen der Kumpel mitessen will.

Könnt ihr euch jetzt besser vorstellen, wie das bei manchen Gläubigen abläuft? Sicher versteht ihr jetzt auch, dass manche mit solchen Eindrücken und Einschätzungen ab und zu richtig liegen. Aber eben nicht, weil ihnen Gott irgendwie übernatürlich Sachen auf’s Herz gelegt hat.


“Aber wie kommt man dann auf sowas?”

Das hat viele Gründe. Es kann zum Beispiel aus dem Wunsch heraus entstehen, dass man Gott nahe sein will und deswegen denkt, dass Gott ständig mit einem redet. Es kann auch den Grund haben, weil man das Wirken des Heiliges Geistes falsch versteht. Es kann aber auch aus Stolz und Hochmut kommen, weil man sich dann – bewusst oder unbewusst – besonders fühlt, weil ja Gott im Gegensatz zu anderen ständig zu einem redet. Man fühlt sich dann besonders geistlich. Ihr seht, dass es viele Gründe gibt, warum Menschen das tun.

Daher gilt: Solltet ihr im Laufe eures noch jungen Lebens mal jemanden kennenlernen, der dies oft macht, dann beobachtet das Ganze. Und wenn es mal passiert, dass er oder sie daneben liegt, dann helft dieser Person. Sprecht sie vorsichtig darauf an, ohne sie anzugreifen.

© fizkes- stock.adobe.com

Und solltet ihr selber mal den Eindruck haben, dass Gott euch etwas zeigt, dann fangt an, euch das aufzuschreiben. Solltet ihr dann im Nachhinein erkennen, dass ihr dachtet, dass das eine oder andere von Gott gewesen ist und es am Ende doch nicht so war, dann seid für die Zukunft umso vorsichtiger! (Tipp-Karte)

Redet auch mit euren Eltern über dieses Thema und beachtet dabei auch das Urteil Gottes über unser Herz: Überaus trügerisch ist das Herz …” (Jeremia 17,9)
Denn oft kommt es bei diesen “Gefühlen und Eindrücken von Gott” vor, dass es am Ende nichts anderes ist, als was der Mensch selbst denkt, fühlt und im Herzen trägt.

Auch dazu wieder ein Beispiel, damit ihr besser versteht, was wir meinen: Ihr kennt ja mittlerweile unsere Lieblingsveranschaulichung für unser trügerisches Herz: die Partnerwahl.

© denissimonov- stock.adobe.com

Sucht zum Beispiel jemand einen Ehepartner und verguckt sich in jemanden, kommt es sehr, sehr oft vor, dass dieser Partner-Suchende dann den Eindruck bekommt, dass Gott Zeichen schickt. Er oder sie redet sich dann ein, dass alles mögliche Zeichen von Gott sind, warum man diese Person heiraten soll. Auch hier müssen wir klarstellen, dass es natürlich ab und zu wirklich vorkommt, dass Gott bei der Partnerwahl eindeutige Zeichen gibt. Aber eben auch sehr, sehr oft bilden Menschen sich sowas ein. Warum? Na wegen unserem trügerischen Herzen.

© o_du_van- stock.adobe.com

Denn man will ja diesen Menschen heiraten. Und genau dann werden eben ganz schnell alle möglichen Dinge zu Zeichen Gottes erklärt. Geht es aber zum Beispiel um jemanden, den man nicht so toll findet, dann kommen komischerweise keine Zeichen oder es kommen Zeichen, die ganz klar sagen, dass man diese Person nicht heiraten soll. So oder so, am Ende sind es dann sehr, sehr oft nur die eigenen Wünsche unseres trügerischen Herzens und nicht die Stimme oder die Zeichen Gottes.

Daher lasst euch durch die Heilige Schrift vor dieser Gefahr warnen (Warnkarte):

Glaubt nicht alles, was euch erzählt wird, was angeblich alles von Gott sei. Prüft, was euch gesagt wird und prüft euch selbst. Und zwar ganz genau. Lasst euch dabei von euren Eltern helfen. Achtet gemeinsam darauf, dass ihr diesen Vers hier sehr ernst nehmt:

1. Thessalonicher 5,21 Prüft alles, das Gute behaltet!

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