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4Mo 22,2-30,1 – Die Detektivgeschichte “Bileam” – Teil 1

Der Fall “Bileam”

Sweet Publishing / FreeBibleimages.org – CC BY SA

Bei unserer Detektivgeschichte zur Person “Bileam” geht es hauptsächlich darum, dass ihr ihn richtig einschätzt. Aber Vorsicht: Er ist ein rätselhafter Mann, bei dem selbst Erwachsene sich die Zähne ausbeißen. Daher müsst ihr gut aufpassen. Ihr müsst im Prinzip wie ein Detektiv sein, der bei seinem Fall mit Menschen redet und sie dann versucht, richtig einzuschätzen. Genau dasselbe sollt ihr bei Bileam machen. Das heißt, ihr müsst herausfinden: Was für ein Typ ist er? Ist er gläubig? Warum macht er das, was er macht? Was sind seine Motive? Und so weiter.

Damit das Ganze nicht zu einfach für euch wird, wollen wir euch den Fall ein wenig kniffliger machen, indem wir gar nicht so viel zu dem Text erklären. Das heißt, wir werden zusammen mit euch das Kapitel durchlesen und hier und da mal eine kleine Pause machen und euch etwas zu der Stelle sagen. Am Ende werden wir dann eine Pause machen, damit ihr in der Zeit euch eure Notizen anschauen und Bileam schon mal einschätzen könnt. Gerne könnt ihr das zusammen mit euren Eltern machen. Danach werden wir dann Bileam gemeinsam unter die Lupe nehmen.

So, dann fangen wir mal mit dem fünften Vers des 22. Kapitels an. In den ersten vier Versen hat man lesen können, wie die Moabiter von Israels Befreiung aus Ägypten gehört haben und nun vor Angst zittern. Dann, ab dem fünften Vers, lesen wir von ihrem König (namens “Balak”), der Folgendes tut:

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4. Mose 22,5-7 König Balak schickte Boten in die Stadt Petor am Euphrat, um den Sohn Beors, namens Bileam, zu Hilfe zu rufen. Er ließ ihm sagen: »Ein großes Volk bedroht mich! Sie sind aus Ägypten gekommen und haben sich hier niedergelassen; direkt an meiner Grenze haben sie ein riesiges Lager aufgeschlagen. Komm doch zu mir und verfluche dieses Volk, denn es ist mir überlegen. Vielleicht kann ich sie dann besiegen und aus dem Land vertreiben. Denn ich weiß: Wen du segnest, der ist gesegnet, und wen du verfluchst, der ist verflucht.« Da gingen die führenden Männer aus Moab und Midian mit dem Geld für die Bezahlung Bileams los. Als sie zu Bileam kamen, überbrachten sie ihm die Botschaft von Balak.

Das heißt, diese Männer sagten zu Bileam – um den es ja in unserer Detektivgeschichte geht –, dass er Israel verfluchen soll.

8 Bileam sagte dazu: »Bleibt über Nacht hier. Morgen werde ich euch mitteilen, was mir der ALLMÄCHTIGE gesagt hat.«

Das ist erst einmal vorbildlich, oder? Bileam tut nichts voreilig. Er will zuerst zum ALLMÄCHTIGEN beten und ihn befragen, ehe er seine Entscheidung trifft.

Ok, wie ging es weiter?

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9-11 Und da kam Gott zu Bileam und sprach: »Wer sind diese Männer bei dir?« Da sprach Bileam zu Gott: »Balak, der Sohn Zippors, der König von Moab, hat zu mir mit folgender Botschaft gesandt: Das Volk, das aus Ägypten herangezogen ist, hat sich über das ganze Land ausgebreitet. Komm doch zu mir und verfluche es. Vielleicht kann ich dann gegen sie kämpfen und sie aus dem Land vertreiben.«

Was denkt ihr, wird Gott dazu sagen? Logo:

12 »Geh nicht mit ihnen«, befahl Gott Bileam. »Du darfst dieses Volk nicht verfluchen, denn es ist gesegnet.«

So weit, so gut. Mal sehen, ob Bileam Gott gehorchte:

13 Am nächsten Morgen stand Bileam auf und sagte zu den führenden Männern Balaks: »Geht nach Hause. Der ALLMÄCHTIGE verweigert mir die Erlaubnis, mit euch zu gehen.«

Er gehorcht also. Erneut vorbildlich, oder? Wie ging es weiter?

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14-18 Da kehrten die führenden Männer aus Moab zu Balak zurück und berichteten ihm: »Bileam hat sich geweigert, mit uns zu kommen.« Doch Balak versuchte es noch einmal. Diesmal schickte er noch mehr und noch wichtigere Männer als beim ersten Mal. Als sie zu Bileam kamen, richteten sie ihm aus: »Balak, der Sohn Zippors, lässt dir sagen: Nichts darf dich abhalten zu kommen! Ich werde dich reich belohnen und alles tun, was du von mir verlangst. Tu mir nur den einen Gefallen und verfluche dieses Volk!« Doch Bileam antwortete ihnen: »Selbst wenn Balak mir einen Palast voller Silber und Gold…

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… schenken würde, steht es trotzdem nicht in meiner Macht, die Anordnung des ALLMÄCHTIGEN, meines Gottes, zu missachten und etwas gegen seinen Willen zu tun.

Das ist mal eine klare Ansage: Er würde für alles Geld der Welt seinem Gott nicht ungehorsam werden. Wow!
Aber er war noch nicht ganz fertig. Weil seine Worte so stark waren, haben wir ihn unterbrochen. Er sagte nämlich noch:

19 Aber bleibt die Nacht über bei mir zu Gast. Ich will sehen, was der ALLMÄCHTIGE mir dieses Mal sagt.«

Und was wurde ihm gesagt?

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20-22 In der Nacht kam Gott zu Bileam und sagte: »Wenn diese Männer gekommen sind, um dich zu holen, dann geh mit ihnen. Aber du darfst nur das tun, was ich dir sage.« Da stand Bileam am nächsten Morgen auf, sattelte seine Eselin und machte sich mit den führenden Männern aus Moab auf den Weg. Zwei Diener begleiteten ihn. Gott aber war zornig, dass Bileam mitging, und der Engel des ALLMÄCHTIGEN stellte sich ihm in den Weg, um ihn aufzuhalten.

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Also wenn hier die ersten Fragezeichen in euren Köpfen umherschwirren, können wir euch verraten: Vielen Erwachsenen geht es da nicht anders. 🙂 Daher macht euch erst einmal nicht so den Kopf drum. Aber Notizen könnt ihr euch durchaus dazu machen. Später werden wir natürlich diese Stelle ganz genau besprechen.
Aber erst einmal schauen wir uns an, wie es mit dem Engel, der Bileam erschienen war, weiterging:

23-28 Die Eselin sah den Engel, der mit dem Schwert in der Hand mitten auf der Straße stand. Sie brach zur Seite aus und lief ins Feld. Bileam schlug sie, um sie wieder auf den Weg zurückzubringen. Nun stellte sich der Engel des ALLMÄCHTIGEN auf einen engen Weg, der zwischen Weinbergen hindurchführte. Die Straße war hier von Mauern eingefasst.

Wieder sah die Eselin den Engel und drängte sich ganz an die Seite, so dass Bileams Bein an die Mauer gedrückt wurde. Da schlug Bileam die Eselin erneut. Der Engel des ALLMÄCHTIGEN ging dann nochmals ein Stück weiter und versperrte Bileam nun an einer anderen Stelle den Weg, die so eng war, dass man weder rechts noch links vorbeikommen konnte. Und die Eselin sah den Boten des ALLMÄCHTIGEN und ging unter Bileam in die Knie. Da entbrannte der Zorn Bileams, und er schlug die Eselin mit dem Stock. Da ließ der ALLMÄCHTIGE das Tier sprechen. Es sagte zu Bileam: »Was habe ich dir getan? Warum hast du mich jetzt schon zum dritten Mal geschlagen?« Bileam schrie: »Weil du mich zum Narren hältst! Hätte ich nur ein Schwert zur Hand, ich würde dich töten!« Die Eselin sagte: »Schon so lange reitest du nun auf mir und kennst mich genau. Warst du bisher jemals unzufrieden mit mir?« Und er sprach: »Nein.«

Also wenn euch die letzte Stelle schon seltsam vorkam, dann diese hier ganz sicher umso mehr. Aber keine Sorge, wir können euch da voll und ganz verstehen. Uns ging es da nicht anders. Aber tatsächlich ist es so, dass das Wunder von sprechenden Tieren mit das erste ist, was wir in der Bibel lesen. Und auch da – also bei Eva und der Schlange – war es so, dass Eva sich überhaupt nicht darüber gewundert hatte.

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Genauso wenig, wie sich Menschen damals darüber gewundert hatten, dass manche von ihnen über 900 Jahre alt wurden. Oder andere vier Meter groß waren. All das war normal, weil die Menschen damals wussten, dass Gott sowieso alles möglich ist. Daher wunderte sich hier ein Bileam auch nicht darüber.

Wie ging es nun weiter?

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31-35 Da öffnete der ALLMÄCHTIGE Bileam die Augen, und er sah den Engel mit dem Schwert in der Hand auf dem Weg stehen. Bileam verneigte sich vor ihm bis zum Boden. Der Engel des ALLMÄCHTIGEN sprach: »Warum hast du deine Eselin dreimal geschlagen? Ich war es, der sich dir entgegengestellt hat, weil du sonst vor meinen Augen ins Verderben rennst. Deine Eselin hat mich gesehen und ist mir dreimal ausgewichen. Hätte sie es nicht getan, dann hätte ich dich mit dem Schwert getötet und sie am Leben gelassen.« Da sagte Bileam zum Engel des ALLMÄCHTIGEN: »Ich habe Schuld auf mich geladen. Ich wusste nicht, dass du mir den Weg versperrt hast. Wenn du gegen diese Reise nach Moab bist, dann kehre ich um.« Der Engel des ALLMÄCHTIGEN aber sprach zu Bileam: Geh mit den Männern, doch sollst du nur das reden, was ich dir sagen werde. So ging Bileam mit den Fürsten Balaks.

Zu guter Letzt noch diese drei abschließenden Verse, ehe wir euch dann unsere Detektiv-Fragen stellen:

36-38 Als Balak von Bileams Kommen erfuhr, ging er ihm bis zur Grenze Moabs entgegen und traf ihn in der Stadt Ar am Fluss Arnon. Balak machte Bileam Vorwürfe: »Warum bist du nicht sofort gekommen? Habe ich dir nicht gesagt, dass ich dich dringend brauche? Du meinst wohl, ich kann dich nicht angemessen belohnen?« Bileam antwortete: »Nun bin ich ja hier. Aber ich kann nicht einfach sagen, was ich will, sondern nur, was Gott mir eingibt.«

Nach dieser Aussage Bileams lesen wir im nächsten, also im 23. Kapitel, wie er genau das tut, was er hier verspricht: Er redet genau das, was Gott ihm eingibt. Dann im 24. Kapitel kommt sogar der Geist Gottes über ihn und er fängt das Prophezeien über Israel an. Zum Schluss des 24. Kapitels lesen wir dann diesen Vers:

4. Mose 24,25 Und Bileam machte sich auf und ging und kehrte an seinen Ort zurück. Und Balak zog auch seines Weges.

Mit diesem Vers war’s das erst einmal mit den Infos zu Bileam. Erst später lesen wir wieder etwas von ihm. Aber diese Stellen können wir jetzt noch nicht lesen, weil dann wäre eure ganze Detektivarbeit sinnlos. 

Also, daher erst einmal die Frage an euch:

Was sagt ihr zu Bileam? Wie findet ihr ihn? Wie würdet ihr ihn beschreiben?
Oder anders gefragt: Bei solchen Detektivgeschichten gibt es ja immer gute und böse Menschen. Was für einer ist Bileam für euch? Was für Hinweise habt ihr zu ihm sammeln können, sodass ihr entscheiden könnt, ob er ein Guter oder ein Bösewicht ist?

Denkt mal darüber nach. Geht noch einmal die Verse und eure Notizen durch. Holt euch, wenn ihr wollt, Tipps von euren Eltern und macht dann hier weiter.

Okay, habt ihr euch festgelegt, was Bileam für einer ist?
Gut, dann schauen wir uns ihn gemeinsam mal genauer an.
Wir werden uns dabei nur auf die wichtigsten Stellen konzentrieren.

Die erste ist, als die führenden Männer bei Bileam aufkreuzen.

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Bedenkt hierbei, dass der König auch einfach nur einen Boten hätte schicken können. Das tat er aber nicht. Stattdessen schickte er führende und vornehme Männer mit den Taschen voller Geld zu Bileam los. In kurz: Für Bileam sah das alles ganz klar nach Reichtum und Ruhm aus.

“Aber ist das nicht egal, weil in Vers 8 antwortet Bileam doch vorbildlich.
Er sagt, dass er zuerst den ALLMÄCHTIGEN befragen will.”

Ganz genau. Das sieht auch wirklich vorbildlich aus. Aber irgendwie ist da dennoch etwas faul an dem Ganzen. Wir möchten euch anhand eines Gleichnisses kurz erläutern warum. Dann versteht ihr sicherlich besser, was da faul war:

Ein Mann hatte zwei Söhne.

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Sagen wir mal, dass der eine Michael hieß und der andere Robert. Eines Tages kamen zu Michael Männer mit viel Geld und sagten ihm, er solle Robert krankenhausreif verprügeln. Sie wussten aber nicht, dass Robert der Bruder von Michael war. Jetzt stellt euch dazu vor, dass Michael zu seinem Vater geht und ihn fragt, ob er denn für Geld seinen Bruder krankenhausreif verprügeln soll?

Das wäre natürlich völlig absurd. Aber genau das geschah hier. Denn zu Bileam kamen Männer mit Geld und fragten ihn, ob er Israel verfluchen könnte.

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Daraufhin sagt dann dieser Bileam, dass er Gott fragen will. Wohlgemerkt den Gott Israels. In kurz: Er sagt, er wolle den Gott Israel fragen, ob er sein Volk Israel verfluchen darf.

Versteht ihr jetzt, warum wir sagten, dass da irgendwas faul ist?

Wir machen mal weiter.

Nachdem Bileam die Antwort von Gott bekommen hatte, dass er selbstverständlich Israel nicht verfluchen soll, sagte er zu den Männern mit dem Geld: “Geht nach Hause. Der ALLMÄCHTIGE verweigert mir die Erlaubnis, mit euch zu gehen.” (Vers 13)

Achtet hier genau auf seine Worte. Denn auch hier ist ein Hinweis versteckt. Um diesen Hinweis besser zu erkennen, stellt euch wieder Michael dazu vor.

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Denn so wie Bileam Israel für Geld verfluchen soll, soll ja Michael für Geld seinen Bruder verprügeln. Jetzt stellt euch vor, was ihr denken würdet, wenn Michael zu den Männern mit dem Geld sagen würde: “Mein Vater verweigert mir die Erlaubnis, meinen Bruder krankenhausreif zu verprügeln.”

Das wäre lächerlich. Er würde eher so etwas sagen wie: “Ich brauch’ meinen Vater nicht fragen. Ihr wusstet anscheinend nicht, dass das mein Bruder ist, den ich selbstverständlich nicht für Geld verprügeln werde. Also verzieht euch, ehe noch etwas Schlimmes passiert.”

Aber so etwas sagt unser Bileam nicht. Er sagt: “Der ALLMÄCHTIGE verweigert mir die Erlaubnis, mit euch zu gehen.”, anstatt, dass er so etwas wie das hier sagt: “Sagt mal versteht ihr das nicht: Ich werde doch nicht das Volk meines Gottes verfluchen. Wie seid denn ihr drauf? Seht zu, dass ihr auf demselben Weg zurückmarschiert, auf dem ihr gekommen seid.”; aber wie gesagt, so etwas sagt er nicht.

Das wäre schon die zweite seltsame Stelle zu ihm. Wir machen mal weiter.

Nachdem die Männer nun zurück beim König von Moab waren, schickt der König erneut Männer los.

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Dieses Mal noch berühmtere als zuvor. Er lässt Bileam ausrichten: “Ich werde dich reich belohnen und alles tun, was du von mir verlangst.” (Vers 17)

Dazu hatten wir ja dann die Antwort Bileams gelesen: ”Selbst wenn Balak mir einen Palast voller Silber und Gold schenken würde, steht es trotzdem nicht in meiner Macht, die Anordnung des ALLMÄCHTIGEN, meines Gottes, zu missachten und etwas gegen seinen Willen zu tun.” (Vers 18)

Dazu sagten wir euch dann: “Das ist mal eine klare Ansage: Er würde für alles Geld der Welt seinem Gott nicht ungehorsam werden. Wow!”

Und das stimmt auch immer noch. Die Aussage ist immer noch “wow”. Aber wie ihr sicherlich noch wisst, sagte er nach seiner Wowi-wowi-Aussage noch das hier: “Aber bleibt die Nacht über bei mir zu Gast. Ich will sehen, was der ALLMÄCHTIGE mir dieses Mal sagt.” (Vers 19)

Na was soll er schon sagen, lieber Bileam? Wieso sollte er auf einmal wollen, dass du sein Volk verfluchst?

Wie absurd sein Gedanke ist, sehen wir wieder, wenn wir seine Worte erneut auf Michael beziehen. Da wäre es so, als würde Michael sagen: “Ja, jetzt wo ihr mir noch mehr Geld anbietet und sagt, dass ihr mir jeden Wunsch erfüllt, dann frage ich nochmal meinen Vater. Vielleicht sagt er ja, dass es OK wäre, wenn ich seinen Sohn krankenhausreif schlage?!”

Natürlich wäre das wieder völliger Unsinn. Aber, und jetzt kommt – wir nennen es mal – “seltsam Stufe 1”: Gott sagt zu ihm, dass er wirklich gehen soll. Zwar mit dem Zusatz: Aber du darfst nur das tun, was ich dir sage.” (Vers 20), aber dennoch darf er gehen.

Direkt nach dieser Stelle kommt dann “seltsam Stufe 2”. Denn erst sagt Gott, dass er gehen darf und dann, als er geht, lesen wir das hier: “Gott aber war zornig, dass Bileam mitging.” (Vers 22)

Wir bauen an dieser Stelle mal ‘ne kleine Zwischen-Detektivaufgabe für euch ein: Könnt ihr euch erklären, was hier passiert? Warum sagt Gott: “Gehe”, und wird dann dennoch zornig, als Bileam geht?
Kleiner Tipp: Denkt wieder an die Situation mit Michael und wendet Gottes Reaktion auf die beiden Brüder an.

Stellen wir uns mal vor, Michael wäre das erste Mal wirklich zu seinem Vater gegangen und hätte um Erlaubnis gebeten, damit er Geld kassieren kann, wenn er seinen Bruder verprügelt.

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Er hätte natürlich die klare Ansage bekommen, dass das nicht in Frage kommt.
Nun wird Michael noch mehr Geld angeboten. Er geht erneut zu seinem Vater und fragt ihn, ob er es denn dieses Mal darf. Stellt euch da mal den Vater vor, was er denken muss.

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Er wird sich so etwas denken wie: Wieso kommt der schon wieder zu mir und stellt mir dieselbe absurde und böse Frage. Ich habe ihm doch schon klar und deutlich “Nein”! gesagt.
Er denkt sich für unser Beispiel hier dann auch: Vielleicht sollte ich Michael mal prüfen, wie geldgierig er ist und ob er das wirklich macht und seinen Bruder für Geld krankenhausreif schlägt. Daraufhin sagt er dann zu seinem Sohn: “Geh’ los. Du darfst.”.
Als dann Michael wirklich losgeht und sein Vater das sieht, wird er verständlicherweise zornig. Er hatte ihn geprüft und Michael hatte versagt. Michael war bereit für Geld den Sohn seines Vaters, also seinen Bruder Robert, zu verprügeln. Ganz genauso wie Bileam bereit war, für Geld die Kinder Gottes zu verfluchen. Kein Wunder, dass da unser Gott zornig auf ihn wurde.

Wir hoffen, dass euch durch diese Stellen, Erklärungen und Gleichnisse klar wird, wie es in Bileams Herz wirklich aussah und was für ein Typ er wirklich war. Er sagte zwar ganz tolle Dinge wie, dass er nur das machen würde, was Gott will und dass er für alles Geld des Königs dennoch nur seinem Gott gehorchen würde. Aber am Ende war er einer, der für Geld anscheinend alles getan hätte. Sogar das Volk Gottes verfluchen.

Wir schauen uns an dieser Stelle mal zwei Verse aus dem NT zu ihm an, die all das, was wir bisher über Bileam gesagt haben, auf den Punkt bringen:

2. Petrus 2,15 Sie haben sich vom geraden Weg abgewendet und die Richtung verloren; sie sind dem Weg gefolgt, den Bileam gegangen ist. Er liebte das Geld, das er als Lohn für seine böse Tat erhalten sollte.

Judas 1,11 Es wird ihnen schrecklich ergehen! Denn sie folgen dem Weg Kains,der seinen Bruder ermordete. Wie Bileam sind sie bereit, für Geld alles zu tun. …

Hier lesen wir die biblischen Beweise dafür, dass das, was in vielen Detektivgeschichten passiert, hier in Wirklichkeit mit Bileam passiert ist:

Derjenige, der wie der Gute aussah, ist am Ende der Bösewicht.

Aber was können wir aus dem Ganzen für uns mitnehmen? Was ist die praktische Anwendung daraus?

Das, ihr Lieben, werden wir uns – so Gott schenkt – nächste Woche genauer anschauen. Bis dahin geben wir euch eine freiwillige Detektiv-Aufgaben-Karte mit. Auf ihr stehen folgende Fälle, die gelöst werden müssen – gerne mit euren Eltern zusammen:

1. Welcher Eintrag auf eurer Schlüsselkarte passt am besten zu der Situation mit Bileam?
2. Was hätte Bileam beim zweiten Mal, als die Boten des Königs da waren, tun sollen? Und warum hätte er das tun sollen?
3. Was ist das Wichtigste, was wir durch die Fehler Bileams über uns selbst lernen dürfen?

So, dann bis nächste Woche ihr Lieben.

Möge euch unser himmlischer Vater segnen und behüten. Möge er sein Angesicht über euch leuchten lassen und euch gnädig sein. Möge er sein Angesicht auf euch erheben und euch Schalom geben.

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