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Mt 5,19-Serie (1Mo 23,1-25,18) – Gebetserhörung durch Zeichen

Gebetserhörung durch Zeichen

Wir haben vor, so Gott schenkt und wir noch leben, dieses Thema noch in einem separaten und ausführlichen Artikel zu behandeln. Es gibt nicht viele Themen, die uns mehr am Herzen liegen. Denn viele unserer Brüder und Schwestern sind regelrecht auf der Jagd nach Zeichen und laufen so ab und an (eigentlich leider sehr häufig) entweder in die eigene Falle des schwachen Fleisches oder in die Falle des Feindes. Oder in eine Mischung aus beidem.

Wir kennen diese Dinge von uns selbst und werden daher vielleicht mit diesem Artikel dann zum ersten Mal ein wenig aus unserem eigenen Leben berichten. Wir hoffen dabei, dass persönliche Erlebnisse dieses sehr sensible Thema “Zeichen oder Zufälle?” greifbarer machen. Denn sehr wahrscheinlich haben wir alle, mit den gleichen Dingen zu kämpfen und haben die gleiche Sehnsucht in uns, nämlich die Sehnsucht nach Gott in unserem Leben.

Damit meinen wir, dass zum Beispiel ein Abraham, um Gott zu erleben, keine Zeichen benötigte. Ihm erschien Gott und er redete mit ihm durch einen Engel. Er hörte Gottes Stimme in seinem Alltag, so wie wir die Stimmen von Menschen in unserem Alltag hören. Manche sagen, dass sie selbst Gottes Stimme tagtäglich wahrnehmen, was dieses sowieso schon sensible Thema nur noch mehr verzwickt.

Aber ehe wir abdriften, wollen wir zurück zu unserer Portion kommen und uns das vorbildhafte Vorgehen des Knechtes ansehen und daraus lernen. Denn nicht umsonst wird ein ganzes und sehr langes Kapitel dafür verwendet, wie genau dieser Knecht die Braut für den Sohn der Verheißung findet.

Der Knecht tat dabei Folgendes:

  1. Er glaubt, dass Gott durch seinen Engel mit ihm ist (Vers 7) und legt daraufhin seinen Eid ab (Vers 9).
  2. Er betet, erst allgemein. Für sich, aber v.a. für seinen Herrn Abraham (Vers 12).
  3. Er betet jetzt – ganz wichtig – sehr konkret für Dinge, die eintreffen müssen (Verse 13-14).
  4. Es folgt die Erfüllung des Gebets – und zwar genau so, wie er es gebetet hatte.
  5. Jetzt folgt das Erstaunlichste und Lehrreichste für uns:
    1Mo 24,21 Und der Mann sah ihr staunend zu und schwieg, um zu erkennen, ob der HERR zu seiner Reise Glück gegeben habe oder nicht. [CSV]

  6. Erst nachdem er alles genau geprüft hatte und alles wie in seinem Gebet um Zeichen geschah, dankte er Gott (Verse 26-27).
    In anderen Worten: Er wollte, wie es der Text sagt, genau erkennen, ehe er dankte, ob der Allmächtige sein Gebet erhört und seiner Reise Glück gegeben hatte oder nicht. Und nicht, er sah die wunderschöne Frau für den Sohn der Verheißung und sagte sich “Alles klar, das ist sie”, sondern “er sah ihr staunend zu und schwieg, um zu erkennen, ob der HERR zu seiner Reise Glück gegeben habe oder nicht.“.

Man stelle sich jetzt mal selbst in dieser Situation vor:

Man hat den sehnlichen Wunsch nach einer Ehe nach den Vorstellungen Gottes. Man betet für den richtigen Ehepartner, den Gott für einen aussuchen soll und nicht man selbst. Betet man dann auch so konkret wie der Knecht? Will unser Fleisch überhaupt so konkret beten?

Wir müssen nachfragen, denn es könnte ja sein, dass sich so konkrete Gebete dann nie erfüllen werden. Anders formuliert: Da wir alle nicht dumm sind und unser kleingläubiges Fleisch genau weiß: je detaillierter die Bitte um Zeichen, desto vermeintlich schwieriger wird die Erfüllung. Als ob Gott nicht alles möglich wäre. Aber unser kleingläubiges Fleisch sieht das anders und man betet daher vielleicht erst gar nicht so konkret. Kann das sein?

Und nehmen wir mal an, man betet genau so, wartet man dann auch wirklich ab, bis sich alles haargenau so erfüllt? Oder sagt man sich: “Auch wenn sie jetzt die Kamele nicht getränkt hat, mir hat sie ja das Wasser gegeben. Tiere sind ja jetzt keine Menschen. Das ist nicht so schlimm. Sie ist dennoch die Frau, die Gott für mich ausgesucht hat.”

Diese Aussage würden wir wiederum nur sagen, wenn sie schön wäre, wie Rebekka es war. Dann würde man ihr sicherlich auch mit den Kamelen auf die Sprünge helfen und sie fragen: “Wärst du so nett und tränkst auch die Kamele?”, obwohl das Gebet zuvor ja wie folgt lautete: “und sie sagt [Anm.: also Rebekka sagt von sich aus]: Trinke! Und auch deine Kamele will ich tränken!” (Vers 14). Ob sie das nun von sich aus sagt oder wir ihr helfen, wäre uns dann wahrscheinlich erst einmal egal. Weil: sie ist ja schön von Aussehen.

Wäre sie aber nicht so nach dem eigenen Geschmack, dann wäre das Tränken der Kamele sicherlich absolut ausschlaggebend; dann würde man sich wohl eher sagen: “Naja, ich habe ja gebetet, dass sie von sich aus auch die Kamele tränken muss und das hat sie ja nicht getan.”

Wir denken, dass der Punkt deutlich wird, um den es hier geht. Es geht um uns. Und wie wir ticken – und zwar alle. Und sollten wir denken, dass nur weil uns Gott ein neues Herz schenkt wir frei davon sind, uns diese und ähnliche Dinge nach dem Fleisch zurecht zu legen, dann haben wir uns noch nicht genug selbst hinterfragt bzw. unser Herz betrügt uns – so wie es Gott sagt:

Jer 17,9 Überaus trügerisch ist das Herz und bösartig; wer kann es ergründen? [SLT]

Auch wenn das vielleicht seltsam, komisch und übertrieben klingen mag: Kennen wir die Betrügerei unserer eigenen Herzen nicht und gestehen uns diese Schwäche nicht ein, dann betrügt uns unser trügerisches Herz umso mehr.

Und jetzt kommt unsere Abhilfe, wenn – nur wenn – wir uns unserer Schwäche bewusst sind und ehrlich zu uns selbst sind und uns diese Schwäche eingestehen. Alles andere hat fatale Auswirkungen, wenn man nach Zeichen hascht. Dann werden schnell Zufälle zu Zeichen, alltägliche Geschehnisse zu Antworten Gottes.

Wenn wir uns aber an dem Knecht orientieren, der nicht umsonst, wissentlich und weise ganz konkret bei seinem Gebet blieb, schwieg, um zu erkennen und nicht sagte “Kannst du bitte auch die Kamele tränken”, dann schützen wir uns selbst damit.

Noch einmal anders, da dieser Punkt so immens wichtig ist:

Je schwammiger das Gebet um Zeichen und deren Deutung, desto eher tun wir eigentlich das, was wir wollen. Das heißt offene Gebete wie “Vater, wenn es dein Wille ist, dann zeig mir das.” müssen zwar nicht, können aber anstatt hilfreich zu sein gefährlich werden. Daher sagten wir: Dann werden schnell Zufälle zu Zeichen, alltägliche Geschehnisse zu Antworten Gottes; d.h. wir sehen Bestätigungen in Dingen, die eigentlich gar keine Bestätigungen Gottes sind.

Aber je konkreter und detaillierter wir um Zeichen bitten, desto eher schützen wir uns selbst und desto eher geschieht der Wille Gottes in unserem Leben.

Aus diesen beiden Punkten ergibt sich dann völlig logisch und ganz offensichtlich: Wenn wir all das ganz ohne Gebet tun, also Zeichen deuten, wird die Sache nur noch noch schwieriger und gefährlicher für uns.

Bedenke das bitte – Bruder, Schwester – denn ansonsten kann das fatale Auswirkungen haben! Wir können diesen Punkt gar nicht genug betonen!

Die generelle Frage für uns alle ist: Wollen wir loslassen und Gott das Steuer übergeben? Schließlich geht es wie im Beispiel der Ehe nicht um eine kleine Angelegenheit, sondern um eine Bindung für das ganze restliche Leben.

Wollen wir eine derartige Bitte im Glauben aussprechen? Wenn nicht, gilt das hier für uns:

Jak 1,6-8 Er bitte aber im Glauben und zweifle nicht; denn wer zweifelt, gleicht einer Meereswoge, die vom Wind getrieben und hin- und hergeworfen wird. Ein solcher Mensch denke nicht, dass er etwas von dem Herrn empfangen wird, ein Mann mit geteiltem Herzen, unbeständig in allen seinen Wegen. [SLT]

Die Frage ist nun, wenn ein solcher Mann bzw. Mensch nicht von dem Herrn empfangen wird, von wem dann? Die Antwort ist klar: In allererster Linie vom eigenen Fleisch.

Und dieser immens großen Gefahr sollten wir uns alle bewusst sein – und zwar sehr. Und ganz wichtig: Ohne Gebet nicht nach Zeichen haschen. Denn eines ist bei Zeichen wie Ereignissen, Stimmen und Erscheinungen gewiss:

2Kor 11,14 Und das ist nicht verwunderlich, denn der Satan selbst verkleidet sich als ein Engel des Lichts. [SLT]

Mt 24,24 Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten auftreten und werden große Zeichen und Wunder tun, um, wenn möglich, auch die Auserwählten zu verführen. [SLT]

Ständig Stimmen hören, Erscheinungen sehen, Zeichen erhalten usw. ist etwas, was zumindest so nicht in der Bibel steht. Prüfe das bitte für dich! Am besten sehr, sehr genau und versuche dich dabei von allem Wissen, was man vermeintlich zu diesem Thema hat, zu lösen. Auch wenn dir vermeintlich der Geist etwas offenbart haben mag, wisse, dass das nicht dem Wort Gottes widersprechen kann. Daher lasse zu deinem Schutz erst einmal nur die Heilige Schrift für sich wirken und verbinde das Ganze mit einem innigen und konkreten Gebet.

Anders ausgedrückt: Prüfe und schweige, um zu erkennen, ob der HERR dein Gebet erhört hat oder nicht.

V1.0

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