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Mt 5,19-Serie (3Mo 12,1-13,59) – Die Bestimmung der Frau

Die göttliche Bestimmung der Frau

Ehe man die Überschrift vielleicht falsch versteht, steigen wir direkt in das zwölfte Kapitel des dritten Buches ein. Hier wird uns kurz und knapp gezeigt, was wir, v.a. unsere Schwestern zu beachten haben, wenn sie ein Kind zur Welt bringen.

Da wir wissen, dass nichts in der Schöpfung Zufall ist, sondern von Gott so bestimmt wurde, ist es sicherlich auch kein Zufall, dass wir nahezu aus allem, was von Gott erschaffen wurde, etwas lernen dürfen – sogar von der Ameise:

Spr 6,6 Geh hin zur Ameise, du Fauler, sieh ihre Wege und werde weise. [CSV]

Vieles, vielleicht sogar alles in der Schöpfung kann eine Lehre für uns beinhalten. Das Kapitel über die Speisegebote in der letzten Lesung ist ein Paradebeispiel hierfür. Um nur zwei weitere kleine und anschauliche zu nennen: Gottes Volk wird häufig als Schafherde bezeichnet. Schafe sind, wenn wir sie beobachten, ungern bis nie einzeln unterwegs (außer sie verirren sich). Sie suchen immer den Schutz und das Gefühl der Gemeinschaft. Genauso ist es mit uns. Wir sind Menschen, die Gemeinschaft mit anderen Menschen suchen und auch brauchen. So sind wir von Gott erschaffen worden.
Das andere kleine Beispiel sind die vier vordergründigsten zwischenmenschlichen Beziehungen: Mann-Frau-, Eltern-Kind-, Chef-Angestellter- und freundschaftliche Beziehungen. Auch sie dienen dazu, dass wir aus ihnen tiefgreifende geistliche Lehren ziehen können, die unmittelbar unser Glaubensleben zum Guten hin verändern. Gott hat diese Beziehungen also nicht zufällig so erschaffen, sondern sie dienen auf der einen Seite dem offensichtlichen, zwischenmenschlichen Zweck, aber auf der anderen Seite dienen sie auch als eine Art “Vorlage” für ein Gott wohlgefälligeres Leben, welches in der Heiligen Schrift benutzt wird, um für uns geistliche Lehren leichter verständlich zu machen. So Gott schenkt, wird es dazu einen separaten Artikel geben.

Auch die Schöpfung von Mann und Frau tragen Bilder in sich, die in der Heiligen Schrift aufgegriffen werden. Hier im 12. Kapitel mit dem Fokus auf die Frau. Durch sie, wie sie ist, ihren monatlichen Zyklus, durch ihr Gebären und dergleichen dürfen wir ebenfalls biblische Lehren ziehen und diese in unserem Leben anwenden. Diese Lehren knüpfen “zufälligerweise” erneut auf unsere Lesungen von zuvor an. Wie?

Um das zu erkennen, ist es für uns hilfreich, dass wir uns den Text genauer ansehen und uns vor Augen führen, dass Gott uns, wie zuvor erwähnt, durch seine Schöpfung elementare Dinge über unsere göttliche Bestimmung lehrt. Im Bild dieses Kapitels bleibend, ist es wichtig zu wissen, dass uns der Allmächtige als die mit ihm verheiratete Frau ansieht. Hier nur ein Beispielvers dazu:

Jer 31,31-32 Siehe, es kommen Tage, spricht der HERR, da ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund schließen werde; nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern schloss an dem Tag, da ich sie bei der Hand ergriff, um sie aus dem Land Ägypten herauszuführen; denn sie haben meinen Bund gebrochen, obwohl ich doch ihr Eheherr war, spricht der HERR. [SLT]

Wenn die Gemeinde Gottes als “Frau” (bzw. auch als Braut) betitelt wird, dürfen wir diese “biblische Metapher” nutzen, um durch sie und durch die Schöpfung Geistliches zu lernen. Was ist damit gemeint? Hier ein paar kurze Beispiele:

  • Die Frau ist diejenige, die den Samen empfängt.
  • Durch dieses Empfangen des Samens ist es überhaupt erst möglich, Frucht zu tragen; sprich das Leben hervorzubringen.
  • Trägt die Frau diesen Samen des Lebens aus ist sie “rein”. Trägt sie ihn nicht aus, wird sie in einem monatlich wiederkehrenden Zyklus in den Zustand der “Unreinheit” versetzt.
    Hier bitte Vorsicht: “Unreinheit” ist eine schlechte Übersetzung und bringt in unseren Köpfen Bilder wie “dreckig und verschmutzt” hervor, was in keiner Weise gemeint ist. Die Frau kommt lediglich während ihrer Periode mit dem Tod in Berührung; sprich mit dem Absterben ihrer Eizelle, die durch das Blut der Menstruation ausgeschieden wird. Unsere Schwestern sind also in dieser Phase keineswegs schmutzig, dreckig, minderwertig oder was auch immer. Das sei ferne!
  • Lässt die Frau aber, nach dem Empfangen des Samens, das Leben in sich wachsen und trägt es aus, ist sie während dieser gesamten Phase “rein” und erfüllt quasi ihre Bestimmung.
    Auch hier bitte Vorsicht: Das soll nicht heißen, dass unsere Schwestern in den Augen Gottes “Geburtsmaschinen” sind und nur dann ein Gott wohlgefälliges Leben führen, wenn sie ein Kind nach dem anderen zur Welt bringen. Diese in der Schöpfung verankerten Punkte aus “Samen empfangen, in sich wachsen lassen, Frucht bringen” und dergleichen zeigen uns lediglich Lehren auf, die wir auf unser Leben anwenden können.
  • Wie z.B. auch diese: Die Frucht, also das Leben, das am Ende hervorgebracht wird, ist unmittelbar mit Schmerz und Leid verbunden. Ohne Leid, kein Leben. Auch hier sind die biblischen Bilder klar und deutlich:

Apg 14,22 Sie stärkten die Jünger und ermutigten sie, dem Glauben treu zu bleiben, mit den Worten: Nur durch viel Bedrängnis können wir in das Reich Gottes eingehen. [ZB]

Wenn man alles zusammenfasst, kann man sagen:
Die Bestimmung der Braut, der Gemeinde, ist es, Frucht und Leben hervorzubringen. Hierzu muss der Same (also das Wort Gottes) in uns lebendig werden…

1Petr 1,23 denn ihr seid von Neuem gezeugt nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen, durch das lebendige Wort Gottes, das in Ewigkeit bleibt. [SLT]

Dieser Same, also das Wort Gottes, muss – wie der Same in einer Frau auch – in unserem Fleisch wachsen und Frucht bringen, …

Kol 1,10 um würdig des Herrn zu wandeln zu allem Wohlgefallen, in jedem guten Werk Frucht bringend und wachsend durch die Erkenntnis Gottes; [CSV]

Dieses “Fruchtbringen” geht nicht – wie es in der breiten Christenheit mehr und mehr gelehrt wird – einfach so von der Hand, sondern ist immer mit einem Prozess aus Leid und Schmerz verbunden. Dies ist die klare Lehre der Heiligen Schrift, die uns eben mitunter in der Geburt der Frau aufgezeigt wird; d.h. für Gott zu leben, bedeutet – so wie es uns der Sohn vorgelebt hat – auch für Gott zu leiden:

2Tim 3,12 Und alle, die gottesfürchtig leben wollen in Christus Jesus, werden Verfolgung erleiden. [SLT]

Wichtig, trotz all der Bedrängnis, dem Leid, der Drangsal und dergleichen, sollen wir uns auf das freuen, was am Ende auf uns wartet, sofern wir bis zum Ende ausharren; sprich die Geburt bis zum Ende durchhalten:

Mt 24,9.13 Dann wird man euch der Drangsal preisgeben und euch töten; und ihr werdet gehasst sein von allen Heidenvölkern um meines Namens willen. … Wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird gerettet werden. [SLT]

1Petr 4,12-13 Geliebte, lasst euch durch die unter euch entstandene Feuerprobe nicht befremden, als widerführe euch etwas Fremdartiges; sondern in dem Maß, wie ihr Anteil habt an den Leiden des Christus, freut euch, damit ihr euch auch bei der Offenbarung seiner Herrlichkeit jubelnd freuen könnt. [SLT]

Diesen hier in zwei Passagen wiedergegeben Punkt aus “das Leid bis zum Ende ertragen, denn danach erwartet uns etwas Wundervolles” gibt unser Herr in einem Gleichnis wieder, welches dazu noch perfekt auf unser Gleichnis der Frau als Gemeinde passt:

Joh 16,20-21 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet weinen und wehklagen, aber die Welt wird sich freuen; und ihr werdet trauern, doch eure Traurigkeit soll in Freude verwandelt werden. Wenn eine Frau gebiert, so hat sie Traurigkeit, weil ihre Stunde gekommen ist; wenn sie aber das Kind geboren hat, denkt sie nicht mehr an die Angst, um der Freude willen, dass ein Mensch in die Welt geboren ist. [SLT]

Um all diese geistlichen Bilder, aber nicht nur Bilder sein zu lassen, sondern ganz praktisch auf unser Leben anzuwenden, kann sich ein jeder von uns diesbezüglich Fragen stellen, wie z.B.:

  • Wachse ich im Glauben? Wenn nicht, warum nicht?
  • Bringe ich Frucht? Falls nicht, kann es dann sein, dass das Wort Gottes in mir noch nicht lebendig wird?
  • Erfahre ich Leid? Also nicht eigenes, mitverschuldetes Leid, sondern auf Gottes Gerechtigkeit gerichtetes und unverdientes Leid? Falls nicht, kann es dann sein, dass noch etwas in meinem Glaubensleben fehlt?

Diese und ähnliche Fragen können uns allen helfen, vielleicht aber auch “traurig” machen. Aber das sollte nicht der Fall sein, denn sie sollten uns keineswegs demotivieren, sondern wachrütteln und ermutigen. Auch hierfür, also für das Ermutigen und Mut-fassen, gibt es ein Bild in der Schöpfung, welches uns aufzeigt, dass selbst der vermeintlich Kleinste von uns Gott viel wohlgefällige Frucht bringen kann. Es ist das Bild des sterbenden Samenkorns; denn selbst der Kleinste unter uns, kann, wie das kleinste Samenkorn auch, mit der Zeit zu einem großen Baum heranwachsen, der dann auch – wenn seine Zeit gekommen ist – Frucht bringen wird. Hierzu gehe man einfach mal raus und siehe sich nachdenkend einen Baum an und stelle sich vor, dass dieser Baum irgendwann mal ein winzig, winzig kleines Samenkorn war.

Das Wort Gottes als auch die Schöpfung lehrt uns also keineswegs Entmutigung, sondern Ermutigung. Die Bedingung für diesen großen Baum aber ist, die Bedingung die wir die ganzen Portionen zuvor hatten und die uns auch sonst immer und immer wieder in der Heiligen Schrift begegnet. Diese göttliche Bedingung haben wir im letzten Teil mit folgender Formulierung zu veranschaulichen versucht:

Gehorsam und Selbstaufopferung im Dienst
als ein Ausdruck unserer
Liebe zu Gott und unserem Nächsten.
Ganz so, wie es der Sohn Gottes es uns in Vollkommenheit vorgelebt hat.

In diese Verbindung aus “Liebe, Gehorsam, Selbstaufgabe und Dienst” reiht sich nahtlos unser Thema “Leid” ein. Oder anders formuliert: Bedingungslose Nachfolge wird unabdingbar Leid mit sich bringen, denn…

Phil 1,29 Denn euch wurde die Gnade zuteil, für Christus da zu sein, also nicht nur an ihn zu glauben, sondern auch seinetwegen zu leiden. [EU]

Dieses Leid ist aber gut, denn es führt uns wiederum zu einem weiteren wichtigen Punkt: Unserer Vervollkommnung – so wie es beim Urheber unseres Heils selbst war:

Hebr 2,10 Denn es war dem (Anm.: Gott) angemessen, um dessentwillen alles ist und durch den alles ist, da er viele Söhne zur Herrlichkeit führte, den Urheber ihres Heils (Anm.: also Jesus Christus, seinen Sohn) durch Leiden zu vollenden. [SLT]

Kurze Anmerkung an dieser Stelle: Wer allein seine eigene Vervollkommnung sucht, indem er seinen Fokus nur auf sich selbst und seine Heiligung setzt – ohne den Dienst für Gott und andere als Ziel zu haben – schießt am eigentlichen Ziel vorbei. Auch hier gilt wieder, um das leicht und schnell zu erkennen: Unser Herr hat uns das so nicht vorgelebt.

Er hat uns vielmehr folgende, nennen wir sie, “aufeinander und ineinander greifende Kette” vorgelebt:
Liebe zu Gott führt zu → Gehorsam. Der bedingungslose Gehorsam zur → Selbstaufgabe und diese dann zum → Gott wohlgefälligen Dienst. Das wiederum zu → Leid und dann final zur → Vervollkommnung.

Überspringt man aber Aspekte dieser Kette und sucht z.B. seine Vervollkommnung ohne Gehorsam oder ohne den Dienst und das Leid, dann wird das nur schwer funktionieren; denn auch hier gab uns unser Vorbild den Weg vor:
Liebe zum Vater → Gehorsam → Selbstaufgabe & Dienst → Leid → Vervollkommnung.

Noch einmal der Vers dazu in einer anderen Übersetzung:

Hebr 2,10 Denn Gott, für den alles erschaffen wurde und der alles erschuf, will seine Herrlichkeit mit vielen Kindern teilen. Doch damit Jesus ihre Rettung bewirken konnte, musste Gott ihn durch sein Leiden vollkommen machen. [NLB]

Wir haben es schon ein paar Mal erwähnt und möchten es auch hier betonen, dass v.a. bei diesem Abschnitt des “Leidens für Christus” wir keinesfalls den Anschein erwecken wollen (nur weil wir diese Dinge hier von uns geben), dass wir die Aspekte aus Liebe, Gehorsam, Selbstaufgabe und Dienst auch bereits voll und ganz leben und deswegen Verfolgung und Verleumdung in Christus erfahren. Eher erfahren wir diese aus unserem eigenen Fehlverhalten, aber es ist alles ein Lernprozess. Dem Allmächtigen sei Dank dafür, dass er geduldig und gnädig ist.
Trotz seiner Barmherzigkeit und Nachsicht sollte es aber für uns alle so sein, dass wir uns bewusst nach “Liebe, Gehorsam, Selbstaufgabe und Dienst” ausstrecken und Gott aufrichtig und willig um Hilfe bitten. Denn für keinen ist es einfach, sich täglich selbst zu verleugnen. Dazu muss unser Herz komplett verändert werden.
Aber unserem Vater sei Dank in unserem Herrn Jesus Christus: Er wird es tun – wenn wir wollen!

Zurück zu unserem Bild aus Samen und Baum und der Verbindung zur Selbstaufgabe: Wir müssen sterben, damit wir wachsen und Frucht bringen können. Tun wir das, dann wird Gottes Geist mehr und mehr in uns lebendig. Das alles ist, nebst unserem Glauben, unserem Gehorsam, unserem Dienst für Gott, die Bedingung für das ewige Leben:

Unser Tod, welcher uns zum neuen Leben führt!

Um auch hier wieder in der bildhaften Lehre unseres Meisters zu bleiben, ein Gleichnis, welches perfekt zu unserem kleinen Samenkorn und zu der zuletzt formulierten Bedingung passt (welche, wie zuvor erwähnt, uns überall in der Heiligen Schrift begegnet):

Joh 12,24-26 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, so bleibt es allein; wenn es aber stirbt, so bringt es viel Frucht. Wer sein Leben liebt, der wird es verlieren; wer aber sein Leben in dieser Welt hasst, wird es zum ewigen Leben bewahren. Wenn jemand mir dienen will, so folge er mir nach; und wo ich bin, da soll auch mein Diener sein; und wenn jemand mir dient, so wird ihn mein Vater ehren. [SLT]

V1.1

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