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Mt 5,19-Serie (1Mo 28,10-32,3) – Gefühle bei Offenbarungen

Verdientes oder nützliches Leid?

Diese Portion ist voller Situationen, in denen es so aussieht, als würde jede Trickserei auf einen zurückkommen. Als erstes erhält z.B. Jakob eine – wie wir heute sagen würden – Retourkutsche, indem er erfährt, dass er weitere sieben Jahre für Rahel dienen muss, weil ihm Laban zuerst seine Tochter Lea gab:

1Mo 29,25 Und es geschah am Morgen, siehe, da war es Lea. Da sprach er zu Laban: Was hast du mir da getan! Habe ich nicht um Rahel bei dir gedient? Und warum hast du mich betrogen? [CSV]

Dann sorgt der Allmächtige bei Lea für Gerechtigkeit:

1Mo 29,31 Und als der HERR sah, dass Lea gehasst war, da öffnete er ihren Mutterleib; Rahel aber war unfruchtbar. [CSV]

Dann geht es weiter mit Laban, der einen Großteil seiner Tiere an Jakob verliert, nachdem er zuvor seine Herde bei seinen Söhnen versteckt hatte (1Mo 30,35) und so Jakob erneut zu betrügen versuchte. Aber dieses Mal geschieht Folgendes:

1Mo 31,42 [Jakob spricht:] Wenn nicht der Gott meines Vaters, der Gott Abrahams, und die Furcht Isaaks, für mich gewesen wäre, gewiss würdest du mich jetzt leer entlassen haben. Gott hat mein Elend und die Arbeit meiner Hände angesehen und hat gestern Nacht entschieden. [CSV]

Wenn man von diesen Szenarien liest, könnte man schnell meinen, dass Gott immer für Gerechtigkeit im Leben seiner Kinder sorgt. Aber dem ist nicht so. Denn oft müssen gerade diejenigen, die besonders für ihn und seine Wahrheit einstehen, Leid ertragen:

Apg 14,22 Sie stärkten die Jünger und ermutigten sie, dem Glauben treu zu bleiben, mit den Worten: Nur durch viel Bedrängnis können wir in das Reich Gottes eingehen. [ZB]

Es sieht also eher so aus, dass es gerade denjenigen, die ohne Gott leben, durchaus besser gehen kann, als denen, die mit Gott leben. Daher fordert unser Herr und Erlöser uns alle auf, all dies zu ertragen und auszuharren – und zwar bis ans Ende:

Mt 24,13 Wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird gerettet werden. [SLT]

Bei einigen von uns kommen bei all der Bedrängnis und Ungerechtigkeit Gedanken auf wie z.B.: “Warum geht es den Gottlosen so gut? Und warum anderen, die an Gott glauben schlecht?”.
Das ist natürlich eine sehr verallgemeinernde Sichtweise, aber ohne das Thema hier auszuweiten und ins Detail zu gehen, möchten wir lediglich kurz aus dem Römerbrief und einem Psalm zitieren, die sich auf wunderschöne, Mut machende, Kraft spendende Art und Weise diesem Thema widmen und aufzeigen, dass es sich mehr als lohnt, für Gott und seine Gerechtigkeit zu kämpfen, Ungerechtigkeiten zu ertragen und bis zum Ende auszuharren.

Röm 5,3-5 Aber nicht nur das, sondern wir rühmen uns auch in den Bedrängnissen, weil wir wissen, dass die Bedrängnis standhaftes Ausharren bewirkt, das standhafte Ausharren aber Bewährung, die Bewährung aber Hoffnung; die Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben worden ist. [SLT]

Wir werden am Ende mit weiteren musikalisch untermalten Worten aus der Heiligen Schrift auf dieses Thema zurückkommen. Nun der Psalm:

Ps 73
1 Ein Psalm von Asaph.
Gewiss, Gott ist Israel gut, denen, die reinen Herzens sind.
2 Ich aber – wenig fehlte, so wären meine Füße abgewichen, um nichts wären meine Schritte ausgeglitten.
3 Denn ich beneidete die Übermütigen, als ich das Wohlergehen der Gottlosen sah.
4 Denn keine Qualen haben sie bei ihrem Tod, und wohlgenährt ist ihr Leib.
5 Nicht sind sie im Ungemach der Sterblichen, und mit den Menschen werden sie nicht geplagt.
6 Deshalb umgibt sie der Hochmut wie ein Halsgeschmeide, Gewalttat umhüllt sie wie ein Gewand.
7 Es tritt aus dem Fett hervor ihr Auge; sie wallen über in den Einbildungen des Herzens.
8 Sie höhnen und reden in Bosheit von Bedrückung; von oben herab reden sie.
9 Sie setzen in den Himmel ihren Mund, und ihre Zunge ergeht sich auf der Erde.
10 Deshalb wendet sich hierher sein Volk, und Wasser in Fülle wird von ihnen geschlürft.
11 Und sie sprechen: Wie wüsste es Gott, und wie sollte der Höchste davon Kenntnis haben?
12 Siehe, diese sind Gottlose, und immerdar sorglos, erwerben sie sich Vermögen.
13 Gewiss, vergebens habe ich mein Herz gereinigt und meine Hände in Unschuld gewaschen,
14 da ich ja geplagt wurde den ganzen Tag und jeden Morgen meine Züchtigung da war.
15 Wenn ich gesagt hätte: Ich will ebenso reden, siehe, so wäre ich treulos gewesen dem Geschlecht deiner Söhne.
16 Da dachte ich nach, um dies zu begreifen: Eine mühevolle Arbeit war es in meinen Augen,
17 bis ich hineinging in die Heiligtümer Gottes und jener Ende gewahrte.
18 Gewiss, auf schlüpfrigen Grund setzt du sie, stürzt sie hin zu Trümmern.
19 Wie sind sie so plötzlich verwüstet, haben ein Ende genommen, sind umgekommen durch Schrecknisse!
20 Wie einen Traum nach dem Erwachen wirst du, Herr, beim Aufwachen ihr Bild verachten.
21 Als mein Herz sich erbitterte und es mich in meinen Nieren stach,
22 da war ich dumm und wusste nichts; ein Tier war ich bei dir.
23 Doch ich bin stets bei dir: Du hast mich erfasst bei meiner rechten Hand;
24 durch deinen Rat wirst du mich leiten, und nach der Herrlichkeit wirst du mich aufnehmen.
25 Wen habe ich im Himmel? Und neben dir habe ich an nichts Lust auf der Erde.
26 Vergeht mein Fleisch und mein Herz – der Fels meines Herzens und mein Teil ist Gott auf ewig.
27 Denn siehe, es werden umkommen, die dir fern sind; du vertilgst alle, die treulos von dir abweichen.
28 Ich aber, Gott zu nahen ist gut für mich; ich habe meine Zuversicht auf den Herrn, HERRN, gesetzt, um alle deine Taten zu erzählen. [CSV]

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