Schlechte Taten durch gute Taten aufwiegen
Bei diesem Gleichnis geht es vor allem um die Denkweise, dass man vor Gott gerecht sein kann, wenn man ihm seine guten Taten präsentiert und so seine schlechten Taten quasi aufwiegt. Dieser trügerische Glaube ist vor allem unter unseren muslimischen Freunden weit verbreitet. Vielleicht hilft euch dieses Gleichnis im Gespräch mit ihnen:
Wie werde ich vor Gott gerecht? – Das Gerichts-Gleichnis
Nehmen wir an, dass jemand beim Diebstahl ertappt wird und sich dann vor einem Richter verantworten muss. Da der Dieb sich aus seiner Tat herauswinden will und an die Barmherzigkeit des Richters appelliert, sagt er zum Richter:
“Herr Richter, ja ich gestehe, dass ich die Musik und die Filme unrechtmäßig entwendet habe, aber diese Unternehmen haben doch Millionen und Milliarden und ich so wenig, dass es sie doch gar nicht stört, wenn mal einer etwas umsonst mitnimmt.”
Das überzeugt den Richter nicht. Der Dieb fährt mit seinem Herauswinden fort:
“Aber das ist wirklich das erste und letzte Mal. Bitte verschonen sie mich, ich hab das noch nie zuvor getan.”
Da die Rechtsprechung Gerechtigkeit fordert, überzeugt auch das den Richter nicht. Denn für jemanden ist ein Schaden entstanden, der entschädigt werden muss. Oder anders formuliert: Jemand hat etwas Unrechtes getan, was bestraft werden muss.
Der Dieb fährt dennoch weiter fort:
“Ja, aber da draußen gibt es so viele Schwerverbrecher, so viele Menschen, die viel Schlimmeres tun, da ist doch meine Straftat nichts dagegen.”
Logischerweise interessiert auch das den Richter nicht.
Der Dieb zückt seinen letzten Joker: Eine Spendenquittung. Er sagt dazu:
“Herr Richter, die Waren hatten ja einen Wert von 200 Euro. Ich habe hier eine Quittung, die belegt, dass ich kranken, hungernden Kindern in Afrika mit 2.000 Euro geholfen habe.”
Der Richter antwortet darauf wie folgt:
“Was interessiert es diejenigen, die sie beraubt haben, wem sie was gespendet haben?’ Was für eine Gerechtigkeit wäre es gegenüber dem Bestohlenen, wenn sie ungestraft davonkommen würden, weil sie gegenüber irgendwem irgendwann mal eine gute Tat gemacht haben?”
Die Absurdität des Gedankens müsste jedem klar sein. Man kann das eine nicht mit dem anderen aufwiegen. So funktioniert Gerechtigkeit nicht.
Man kann also festhalten, dass es ein sehr gefährlicher Trugschluss ist, zu glauben, dass man irgendwie Böses mit Gutem aufwiegen kann. Man kann es nicht – nicht bei einem weltlichen Gericht und erst recht nicht bei einem vollkommen göttlichen Gericht.
Was man braucht, ist Gnade. Unverdiente Gnade. Ohne geht es nicht! Warum?
Gal 2,16 Weil wir erkannt haben, dass der Mensch nicht aus Werken des Gesetzes gerechtfertigt wird, sondern durch den Glauben an Jesus Christus, so sind auch wir an Christus Jesus gläubig geworden, damit wir aus dem Glauben an Christus gerechtfertigt würden und nicht aus Werken des Gesetzes, weil aus Werken des Gesetzes kein Fleisch gerechtfertigt wird.