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Glossar – Geistesgaben

Die erste Anlaufstelle für unsere Liste ist das berühmte 12. Kapitel im 1. Korintherbrief. Dort redet Paulus (wie eingangs bereits durch ein paar Stellen gesehen) über eine Vielzahl von Gnadengaben – am meisten in der Aufzählung in Vers 28:

1Kor 12,28 Und Gott hat in der Gemeinde etliche eingesetzt, erstens als Apostel, zweitens als Propheten, drittens als Lehrer; sodann Wunderkräfte, dann Gnadengaben der Heilungen, der Hilfeleistung, der Leitung, verschiedene Sprachen.

Das heißt wir beginnen unsere Liste mit dem ersten Eintrag:

  • Apostel

1Kor 12,28 Gott hat in der Gemeinde etliche eingesetzt, erstens Apostel …

“Apostel” bedeutet wörtlich: “der Gesandte”; d.h. auch wenn Gott uns mal zu einer Person oder Gemeinde schickt, sind wir zwar im übertragenen Sinne auch “Apostel”, aber eben nur temporär. Der Apostel, von dem hier die Rede ist, ist wirklich fest und fortwährend als ein besonderer Gesandter Gottes eingesetzt. Es ist, so wie es Paulus schreibt, das erste bzw. höchste Amt, d.h. die mit größte Gnadengabe Gottes.

  • Propheten (+ Gabe der Weissagung)

1Kor 12,28 Gott hat in der Gemeinde etliche eingesetzt, … zweitens Propheten …

Ein/e “Prophet/in” ist jemand, der/die im Namen Gottes redet. Ob diese Person nun im klassischen Verständnis weissagt, andere warnt oder wie auch immer. Er oder sie ist am Ende quasi der Kanal, durch den Gott zu uns redet. Auch hier, wie beim Apostelamt zuvor auch, ist eine Person gemeint, die von Gott fest in dieses Amt des Propheten eingesetzt worden ist und nicht hier und da mal ein Wort von Gott weitergibt (sprich die Gabe der Weissagung ausübt, nach der wir alle besonders streben sollen, s. 1Kor 14,1).

Generell für diese Gabe bzw. Amt darf es nicht unerwähnt bleiben, dass uns Gott vor falschen Weissagungen bzw. falschen Propheten warnt. Das heißt, wir sollen und müssen vorsichtig sein und “Propheten” prüfen. Wie macht man das am besten? Natürlich durch das Wort Gottes.

Eine weitere Tatsache ist in Bezug auf “falsche Propheten” wichtig. Sehr wichtig sogar, denn Gott kann falsche Propheten dafür nutzen, um uns und unser Herz zu prüfen:

5Mo 13,1-5 Das ganze Wort, das ich euch gebiete, das sollt ihr bewahren, um es zu tun; du sollst nichts zu ihm hinzufügen und nichts von ihm wegnehmen! Wenn in deiner Mitte ein Prophet oder Träumer aufstehen wird und dir ein Zeichen oder Wunder angibt, und das Zeichen oder Wunder trifft ein, von dem er zu dir geredet hat, und er spricht nun: »Lasst uns anderen Göttern nachfolgen — die du nicht gekannt hast —, und lasst uns ihnen dienen!«, so sollst du den Worten eines solchen Propheten oder eines solchen Träumers nicht gehorchen; denn der HERR, euer Gott, prüft euch, um zu erfahren, ob ihr den HERRN, euren Gott, wirklich von ganzem Herzen und von ganzer Seele liebt. Dem HERRN, eurem Gott, sollt ihr nachfolgen und ihn fürchten und seine Gebote halten und seiner Stimme gehorchen und ihm dienen und ihm anhängen.

Auch wenn heutzutage falsche Propheten nicht zwingend zu ihren “Fans” (man muss sie leider so nennen) sagen, dass sie anderen Göttern nachfolgen sollen, macht das diese Warnung nicht weniger wichtig. Denn ein falscher Prophet ist oft bzw. immer dann einer, wenn er andere dazu bewegt, von der gesunden Lehre der Heiligen Schrift abzuweichen.

Dazu abschließend noch kurz die Parallele zu der zuvor erwähnten Gabe des Apostelamtes: Es gibt in Sachen “falsche Propheten” selbstverständlich auch “falsche Apostel”. Man sieht immer wieder welche, die offensichtlich keine Apostel sind, sich aber dennoch Apostel XY nennen lassen. So wie eine Art “Doktor-Titel” vor ihren Namen. Und das alles, obwohl doch unser Herr und Meister sagt, dass wir einen nicht einmal Lehrer oder Rabbi nennen sollen.

Was uns zur nächsten Gabe bringt …

  • Lehrer

1Kor 12,28 Gott hat in der Gemeinde etliche eingesetzt, … drittens Lehrer;

Es sei hierzu angemerkt, dass der Lehrer – nach göttlichem und nicht menschlichem Maßstab – kein Theologe ist, der nur Theorie vermittelt, sondern einer, der das Wort Gottes ganz praktisch auf den Alltag adaptiert lehren kann; d.h. er ist keiner, der nur Kopfwissen, Auslegung von Prophetien oder spektakuläre Verknüpfungen weitergibt, sondern er ist vor allem ein Ratgeber für das ganz praktische Leben seiner Geschwister. Ganz so wie es uns unser Herr und Meister vorgelebt hat.

  • Evangelisten

Eph 4,11 Und er hat etliche als Apostel gegeben, etliche als Propheten, etliche als Evangelisten …

Evangelisten sind im wörtlichen Sinne “Überbringer guter Botschaften”. Im Zusammenhang der Heiligen Schrift insbesondere der des Königreiches für Israel – und natürlich der Heiden, die durch Christus an diesem Königreich Gottes teilhaben dürfen (siehe hierzu z.B. Apg 1,6 und Eph 2,11-13). Damit so viele wie möglich von dieser frohen Botschaft hören können, hat prinzipiell jeder von uns die Aufgabe, ein Zeugnis für unseren Gott zu sein, aber nicht jeder ist deswegen ein von Gott eingesetzter Evangelist, der sich an den Straßenrand stellen und predigen muss. Dafür sollte man die entsprechende Gnadengabe Gottes erhalten haben.

  • Hirten/Vorsteher/Aufseher

Eph 4,11 Und er hat etliche als Apostel gegeben, etliche als Propheten, etliche als Evangelisten, etliche als Hirten …

Hirten sind Behüter und Beschützer der Gemeinschaft und im Gegensatz zu Evangelisten oder Propheten ausschließlich immer männlich. Ferner immer Väter, die ihrer Familie gut vorstehen, sodass sie auch der Gemeinde gut vorstehen können. Da es heutzutage immer mehr Hauskreise gibt und sich irgendwann auch in einem Hauskreis eine göttliche Ordnung ergeben sollte, ist es in diesem Zusammenhang wichtig, dass man zumindest eine Passage aus der Heiligen Schrift zu diesem Thema aufführt. Unter anderem deswegen, weil nicht jede Gemeinschaft einen Evangelisten, Propheten oder Apostel benötigt, aber auf kurz oder lang sehr wohl einen Hirten/Vorsteher/Aufseher:

1Tim 3,1-7 Glaubwürdig ist das Wort: Wer nach einem Aufseherdienst trachtet, der begehrt eine vortreffliche Tätigkeit. Nun muss aber ein Aufseher untadelig sein, Mann einer Frau, nüchtern, besonnen, anständig, gastfreundlich, fähig zu lehren; nicht der Trunkenheit ergeben, nicht gewalttätig, nicht nach schändlichem Gewinn strebend, sondern gütig, nicht streitsüchtig, nicht geldgierig; einer, der seinem eigenen Haus gut vorsteht und die Kinder in Unterordnung hält mit aller Ehrbarkeit – wenn aber jemand seinem eigenen Haus nicht vorzustehen weiß, wie wird er für die Gemeinde Gottes sorgen? –, kein Neubekehrter, damit er nicht aufgeblasen wird und in das Gericht des Teufels fällt.  Er muss aber auch ein gutes Zeugnis haben von denen außerhalb der Gemeinde, damit er nicht in üble Nachrede und in die Fallstricke des Teufels gerät.

Wir können diese Worte – und zwar alle davon – gar nicht genug betonen! Bitte beachtet sie genau, liebe Geschwister.

Ab hier, also nachdem die wichtigsten Ämter im Leib Christi behandelt wurden (es werden noch ein paar folgen), machen wir in dem wohl wichtigsten Kapitel bezüglich der Gnadengaben – in 1Kor 12 – weiter und folgen dort der Aneinanderreihung der verschiedenen Geisteswirkungen …

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