An dieser Stelle fehlt noch ein biblisches Fest: Das Jubeljahr!
Es ist das seltenste und aussagekräftigste Fest überhaupt. Dazu kurz die Heilige Schrift:
3Mo 25,8-10 Und du sollst dir sieben Sabbatjahre abzählen, nämlich siebenmal sieben Jahre, sodass dir die Zeit der sieben Sabbatjahre 49 Jahre beträgt. Und du sollst im siebten Monat, am Zehnten des Monats, den Posaunenschall ergehen lassen; am Versöhnungstag sollt ihr die Posaune ergehen lassen durch euer ganzes Land. Und ihr sollt das Jahr des fünfzigsten Jahres heiligen und sollt im Land Freiheit ausrufen für alle seine Bewohner. Ein Jubel-Jahr soll es euch sein, und ihr werdet jeder wieder zu seinem Eigentum kommen und jeder zurückkehren zu seiner Familie. [CSV]
Vielleicht ist es jemandem aufgefallen, denn im Jubeljahr sind andere biblische Feste in einem miteinander verwoben worden. Welche? Alle.
Wie?
Hierzu noch einmal kurz die Feste Gottes im Überblick:
- Passah
- Ungesäuerte [Brote]
- Anfangsfrucht
(ein bestimmter Tag in der Woche des Festes der Ungesäuerten) - Fest der Wochen
(auch Pfingsten oder Darbringung der Erstlingsfrucht genannt) - Posaunenfest
- Sabbat
- Versöhnungstag
(+Jubeljahr, das an diesem Tag ausgerufen wird) - (Laub-)Hüttenfest
Wie stecken nun all diese Feste in diesem einen größten Fest?
- Die “Rückkehr zu seinem Eigentum” (Jer 23,5-8; Passah+Ungesäuerte [Brote]) ist der 2. Exodus, der uns ins verheißene Land (= zu unserem von Gott gegeben Eigentum) zurückbringt.
Ist es denn überhaupt das Land, das uns verheißen wurde? Ist es denn tatsächlich unser Eigentum?
1. Wir sind, laut Röm 11 [und dem gesamten Rest der Bibel :-)], Israel!
2. Ferner sind wir als Erstlingsfrüchte (Jak 1,18) in und durch Christus (der die Anfangsfrucht war und ist) Abrahams Nachkommen und nach Verheißung Erben des gelobten Landes: Gal 3,29.
Also “ja”, es ist unser von Gott gegebenes Eigentum, auf dem irgendwann das zukünftige Jerusalem vom Himmel herab kommen wird (Offb 21,2). Momentan sind wir nicht im Land, sondern als Fremdlinge auf Erden (Jak 1,1, Hebr 11,13-16) und wie verlorene Schafe in alle vier Himmelsrichtungen zerstreut.
Dies wird sich durch die finale Erfüllung dieses Festes ändern. - Weitere Parallelen: Die Zählweise ist absolut deckungsgleich mit dem Fest der Wochen (3Mo 23,15-16): 7×7 Jahre, statt 7×7 Tage und dann am “Fünfzigsten” ist das Fest.
Sind wir erst einmal alle im verheißenen Land, ist es die finale Erfüllung dieses Festes, das sowohl für den alten als auch den erneuerten Bund in Christus steht (Hebr 8,8-10); logischerweise muss im Land dann keiner mehr den anderen lehren und sagen: Erkenne Gott (Hebr 8,11)! - Wir haben nun die ersten Feste alle darin erkennen können. Es müssten jetzt die nächsten folgen. Tun sie das?
Es heißt “am Versöhnungstag sollt ihr die Posaune ergehen lassen“. Wir sehen also den Versöhnungstag (3Mo 25,9-10) und den Posaunenschall (= Posaunenfest). Das Fest soll an diesem Tag mit Posaunen begonnen werden und im Land Freiheit ausgerufen werden. Diese endgültige Freiheit wird sich final durch dieses Fest erfüllen. - “Jeder wird zu seinem Eigentum und zu seiner Familie zurückkehren” – wichtig: nicht “soll”, sondern “wird” zurückkehren. Unser allmächtige Vater hat es Abraham und seinen Nachkommen versprochen, die, wie wir nun wissen, wir sind (Gal 3,29).
Momentan ist die Familie Gottes nicht vereint. Nach unserer Sammlung (Hes 34,11-13) wird das tausendjährige Friedensreich für alle Zurückgekehrten eingeleitet (= Sabbat; 2Petr 3,8, Hebr 4,9, Offb 20,1-6). - Später, nach dem Friedensreich bleibt nur noch ein Fest übrig: Das Hüttenfest – die Ewigkeit in ewigen Hütten (=Leibern: 1Kor 15,35-49, 2Kor 5,1-4) in Gemeinschaft mit unserem Vater, wenn er unter uns seine Hütte aufschlagen wird (Offb 21,3). Auch dieses Fest wird seine finale Erfüllung erst dann haben, wenn wir alle mit den Gerechten aus dem gerechten Gericht Gottes (wer auch immer das alles sein wird), unseren Lieben in Christus gestorbenen, unseren Glaubensgeschwistern, unseren Vorvätern, wie Abraham, Isaak und Jakob und vielen anderen, aber v.a. mit Vater und Sohn vereint sind. Dann werden wir wahrhaftig zu unserer Familie zurückgekehrt sein.
Wir sehen also, dass im Jubeljahr alle Feste Gottes in einem miteinander prophetisch vereint sind:
Sabbat (-Jahr), Passah, Ungesäuertes, Fest der Wochen, Posaunenfest, Versöhnungstag und das abschließende Hüttenfest.
Ohne dass wir auch nur ansatzweise den biblischen Interpretationsspielraum überschritten hätten, spricht das Wort Gottes für sich selbst: Diese, seine Feste sind weitaus mehr als nur Zeremonien. Sie sind ein Grund zur Freude. Sie sind biblische Prophetie!
Und wenn wir sie Jahr für Jahr feiern und uns die Versprechen darin immer wieder vor Augen führen, stärken sie unseren Glauben – und zwar nicht nur für uns alleine, sondern für die ganze Gemeinschaft. Daher sind das Festzeiten für alle seine Kinder weltweit, damit sie alle gleichzeitig diese Feste feiern und ihn loben und preisen.