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“Eigentlich will ich ja, aber …”

Für jeden gibt es Gaben – und Aufgaben von Gott!

Die zuvor erwähnte, von Gott gegebene Arbeit hat immer mit einer oder mehreren Gaben zu tun. Viele haben, wenn es um das Thema Gaben bzw. Geistesgaben geht, meist nur die “Klassiker” im Sinn, wie z.B. weiszusagen oder zu heilen. Aber es gibt logischerweise weitaus mehr als diese beiden und viele davon sind, sagen wir mal, auf den ersten Blick ganz “unspektakulär”, wie z.B. Hilfeleistung, Ermahnung, Barmherzigkeit, Handwerk und dergleichen.

In unserem Artikel “Glossar – Geistesgaben” haben wir die gesamte Heilige Schrift nach allen erwähnten Gaben Gottes durchsucht und sie zusammengestellt. Das Ende aus diesem Artikel möchten hier noch einmal wiederholen, weil es so gut zu unserem Thema passt:

“Einhergehend mit dieser Tatsache, möchten wir unsere Geschwister, die sich in einer Gemeinschaft vielleicht wie das fünfte Rad am Wagen oder als von Gott nicht beschenkt oder unbeachtet vorkommen, ermuntern und ermutigen, dass nicht alle Gläubige “spektakuläre” Gaben haben müssen, um für andere da zu sein. Um andere zu unterstützen. Um anderen zu helfen. Daher wisse und vergiss nie: Jeder im Leib Christi ist wichtig, denn so …

1Kor 12,12-28 So wie unser Leib aus vielen Gliedern besteht und diese Glieder einen Leib bilden, so ist es auch bei Christus: Sein Leib, die Gemeinde, besteht aus vielen Gliedern und ist doch ein einziger Leib. Denn wir alle sind mit demselben Geist getauft worden und gehören dadurch zu dem einen Leib von Christus, ganz gleich ob wir nun Juden oder Griechen, Sklaven oder Freie sind; alle sind wir mit demselben Geist erfüllt worden. Nun besteht ein Körper aus vielen einzelnen Gliedern, nicht nur aus einem einzigen. Selbst wenn der Fuß behaupten würde: »Ich gehöre nicht zum Leib, weil ich keine Hand bin!«, er bliebe trotzdem ein Teil des Körpers. Und wenn das Ohr erklären würde: »Ich bin kein Auge, darum gehöre ich nicht zum Leib!«, es gehörte dennoch dazu. Angenommen, der ganze Körper bestünde nur aus Augen, wie könnten wir dann hören? Oder der ganze Leib bestünde nur aus Ohren, wie könnten wir dann riechen? Deshalb hat Gott jedem einzelnen Glied des Körpers seine besondere Aufgabe gegeben, so wie er es wollte. Was für ein sonderbarer Leib wäre das, der nur einen Körperteil hätte! Aber so ist es ja auch nicht, sondern viele einzelne Glieder bilden gemeinsam den einen Leib. Darum kann das Auge nicht zur Hand sagen: »Ich brauche dich nicht!« Und der Kopf kann nicht zu den Füßen sagen: »Ihr seid überflüssig!« Vielmehr sind gerade die Teile des Körpers, die schwächer und unbedeutender erscheinen, besonders wichtig. [wir möchten das hier noch einmal betonen: Vielmehr sind gerade die Teile des Körpers, die schwächer und unbedeutender erscheinen, besonders wichtig.] … Gott hat also unseren Leib so zusammengefügt, dass die unwichtig erscheinenden Glieder in Wirklichkeit besonders wichtig sind. Nach seinem Willen soll unser Leib nämlich eine untrennbare Einheit sein, in der jeder einzelne Körperteil für den anderen da ist. Leidet ein Teil des Körpers, so leiden alle anderen mit, und wird ein Teil geehrt, freuen sich auch alle anderen. Ihr alle seid der eine Leib von Christus, und jeder Einzelne von euch gehört als ein Teil dazu. Jedem hat Gott seine ganz bestimmte Aufgabe in der Gemeinde zugeteilt.

Weil diese Aussagen so wichtig und gleichzeitig so wundervoll sind, möchten wir die Größe, Gerechtigkeit und Gnade unseres Gottes beim Austeilen seiner Geschenke/Gaben für seine Kinder, noch einmal betonen:

Alle Gläubigen sind mit demselben Geist erfüllt worden.

– Auch wenn jemand von sich selbst sagt, dass er keine Hand oder kein Ohr ist (d.h., dass er meint, dass er für die Gemeinschaft nichts wert sei), gehört er dennoch dazu.

– Gott hat jedem einzelnen Glied eine besondere Aufgabe in der Gemeinde gegeben.

– Die Teile des Körpers, die schwächer und unbedeutender erscheinen, sind aber besonders wichtig!

– Der Leib soll eine untrennbare Einheit sein.

– Jeder einzelne soll für den anderen da sein.

– Gott hat also unseren Leib so zusammengefügt, dass die unwichtig erscheinenden Glieder in Wirklichkeit besonders wichtig sind.

Und weil jeder – wirklich jeder – besonders ist und weil jedem eine Aufgabe von Gott zugeteilt wurde oder noch wird (!), ist es umso wichtiger, dass man als Gemeinschaft durch Gebet, durch Weisheit und natürlich durch die Führung des Geistes herausfindet, wer welche Gabe hat.”

An dieser Stelle nun erneut die Frage aus dem letzten Block, denn bei ihr sind wir im Grunde immer noch:
Was hält mich von meiner Berufung ab? Was hält mich davon ab, meine Gabe für Gott und den Nächsten einzusetzen?

Klar, es kann sein, dass du deine Gabe noch nicht kennst, aber dann wäre die Frage nahezu dieselbe: Was hält mich davon ab, nach Gaben zu bitten, sodass ich sie dann im Dienst für Gott und meinen Nächsten einsetzen kann?

Mach dir hier Gedanken dazu und fahre dann fort.

Obwohl, wie zuvor erwähnt, die Antwort auf diese eine Frage sehr unterschiedlich ausfallen kann, gibt es doch eine übergeordnete Universal-Antwort darauf. Wir lesen sie hier:

Röm 7,18 Denn ich weiß, dass in mir, das heißt in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt; das Wollen ist zwar bei mir vorhanden, aber das Vollbringen des Guten gelingt mir nicht.

Der Grund, warum man noch keine konkreten Gaben oder Dienste hat, wird also nicht derjenige sein, dass man nicht weiß, dass es so etwas wie Gaben oder Dienste gibt, sondern sehr wahrscheinlich werden es Gründe, wie z.B. diese hier sein:
Wechselhafte Motivation, geringes Durchhaltevermögen, gefährliche Relativierungen und Verharmlosungen, Ablenkungen, zu wenig Disziplin, Faulheit und dergleichen. Also ganz normale menschliche Schwächen.

Denn wir alle neigen von Grund auf dazu, ”Anstrengungsvermeider” zu sein. Wir sind in der weltweiten Sekte des Weges, aber nicht des Nazareners, sondern auf dem des geringsten Widerstandes. Diesen angenehmen Weg möchten wir gerne immer und bei allem gehen. Hinzukommt, dass nahezu alle von uns in dem einen oder anderen Bereich unseres Lebens an “Aufschieberitis” leiden – ob nun im Glauben, Arbeit, Ernährung, Bewegung oder bei sonstigen Dingen, die “unangenehm” für uns sind. Unser tiefstes Innerstes möchte all dem entgehen. Und dafür findet es auch immer wieder seine Wege.

Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass es natürlich “äußere Umstände” geben kann, die zu einer Antriebslosigkeit durch Krankheit, Niedergeschlagenheit, Depression oder dergleichen führen. Aber in den allermeisten Fällen sind es wir selbst, die eben dieses eine ganz spezielle Dauerproblem haben:

Das Wollen ist zwar bei mir vorhanden,
aber das Vollbringen des Guten gelingt mir nicht.

Das heißt: Jeder von uns weiß, dass es gut wäre, konkret zu dienen. Oder eben nach Gaben und Dienst zu betteln und zu flehen. Jeden Tag zum himmlischen Arbeitsamt zu rennen, um der Erste zu sein, damit man einen Job vom Herrn bekommt. Jeder weiß das. Daher ist nicht das Wissen das eigentliche Problem, sondern das Umsetzen und das anschließende Dranbleiben.

Im gleich folgenden Abschnitt wollen wir uns anhand eines praktischen Beispiels anschauen, was uns bei diesem “Dranbleiben” hindern kann. Es mag wie aus dem Nichts kommen und vermeintlich keinen Zusammenhang zum Thema haben, aber das hat es.

Dazu eine Anmerkung vorab:
Auch wenn das gleich Folgende vielleicht nicht eins zu eins auf dich zutreffen mag, kannst du ganz grundsätzliche Prinzipien und Schwächen, die wir Menschen alle gemeinsam haben, daraus mitnehmen und auf andere Bereiche deines Lebens ummünzen und dich selbst daran prüfen, ob diese menschlichen Schwächen dich von deiner vollen Hingabe für Gott und deine Nächsten abhalten oder zumindest ablenken.

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