Generelles zu allen Festen
Da wir so gut wie alle noch relativ frisch im Halten der Feste Gottes sind, ist es leider unvermeidbar, dass es zahlreiche Ansichten dazu gibt. Daher wird es zu allen Festen immer wieder kontroverse Fragen, wie z.B. diese hier geben: Sollen wir zum Passah ein Lamm kaufen? Was alles ist Sauerteig? Wann genau ist das Fest der Wochen? Dürfen wir die Feste außerhalb des heiligen Landes überhaupt halten? usw.
Diese und ähnliche Fragen wird es immer wieder geben. Daher ist es wichtig, dass jeder von uns sich mit einer wichtigen Grundsatzfrage auseinandersetzt:
Wie gehe ich mit den Geboten
rundum die Feste um,
die man teilweise gar nicht tun kann?
Diese Grundsatzfrage sollte man sich nicht nur zu den Festen stellen, sondern generell zu allen Geboten in der Torah. Denn eines ist ja offensichtlich:
Die Fülle der Torah ist nur dann (!) haltbar, wenn u.a. diese drei Dinge erfüllt sind:
- Das Volk Gottes ist im verheißenen Land.
- Das Heiligtum Gottes ist in der Mitte des Volkes.
- Die von Gott eingesetzten Priester, Leviten, Richter und Ältesten dienen Gott und ihren Nächsten.
Erst wenn diese Dinge erfüllt sind, dann kann das Volk Gottes nach allen Geboten Gottes leben. Bis dahin können wir …
- einige Gebote eins zu eins halten (wie z.B. die Speisegebote),
- andere Gebote wiederum können wir nur teilweise halten (wie z.B. die Feste) und
- wiederum andere Gebote können wir gar nicht halten (wie z.B. die Todesstrafe).
Wichtig bei allen diesen Dingen ist, dass uns allen klar sein muss, dass unabhängig von diesem Dilemma alle – wir wiederholen – alle Gebote weiterhin gültig, heilig, gerecht und gut sind. Klar, denn sie sind ja von Gott!
Deswegen ist es ein Desaster, dass wir nicht alle Gebote halten können. Daher muss uns – im Gegensatz zu all den Irrlehren, die hier und da Gebote oder gar das ganze Gesetz abschaffen – eines völlig klar sein:
Alle Gebote unseres Gottes sind gerecht. Ausnahmslos:
Ps 119,172 Meine Zunge soll reden von deinem Wort,
denn alle deine Gebote sind gerecht.
Nebst dieser offensichtlichen Wahrheit muss uns natürlich auch noch klar sein, dass das Halten aller dieser gerechten Gebote nicht ein Ausdruck von Werksgerechtigkeit ist, sondern es ist ein Ausdruck unserer Liebe zu Gott. Daher ist die richtige Antwort auf die zuvor gestellte Grundsatzfrage nicht: “Weil wir einige Gebote nicht eins zu eins halten können, versuchen wir es erst gar nicht.”, sondern genau andersherum ist es unserem Gott wohlgefällig:
Alles, was wir tun können, tun wir.
Und alles, was wir nicht in der Fülle tun können,
versuchen wir so gut es geht.
Diese Einstellung ist ein Ausdruck wahrer Liebe, die sich danach sehnt, in allem (!) unserem himmlischen Vater gehorsam zu sein!
Das heißt: Wir sollten uns keine Ausreden für das Nicht-Halten der Gebote suchen, sondern wir sollten unser Bestes geben, um jedes Gebot (!) so gut wie möglich zu halten. So natürlich auch bei den Festen Gottes!