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Eure Fragen an uns – Ewige Höllenqualen?

Ist das alt-griechische “gehenna” die biblische “Hölle”?

Mt 5,29-30 Wenn dir aber dein rechtes Auge ein Anstoß zur Sünde wird, so reiß es aus und wirf es von dir! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verlorengeht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle (gr. gehenna) geworfen wird. Und wenn deine rechte Hand für dich ein Anstoß zur Sünde wird, so haue sie ab und wirf sie von dir! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verlorengeht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle (gr. gehenna) geworfen wird. [SLT]

Man kann schnell erkennen, dass unser Herr hier in Bildersprache zu uns redet. Andernfalls müsste man seine Worte wörtlich nehmen und sich wirklich das Auge ausreißen, das lüstern dem anderen Geschlecht hinterhersieht. Und da man das meist nicht nur mit einem, sondern mit zwei Augen tut, müsste man sich gleich beide ausreißen. Es ist hoffentlich offensichtlich, dass unser Meister uns zwar die Dringlichkeit des Anstoßes zur Sünde klarmachen will, uns das aber in einer Art Gleichnis lehrt.

Die Frage, die sich nun bzgl. der hier erwähnten Hölle (gr. gehenna) stellt, ist: Nur weil hier an einer Stelle der Zusammenhang bildhaft zu verstehen ist, muss deswegen auch die Hölle bildhaft zu verstehen sein?

Nein, muss es natürlich nicht. Es kann sein, dass das eine bildhaft und das andere (also die Hölle) real ist oder beides ist bildhaft. Wie kann man den Unterschied erkennen?

Das in Mt 5,29-30 verwendete Wort “gehenna” bringt Klarheit bei diesem Dilemma:

Das Wort, das hier mit “Hölle” übersetzt wird, ist das alt-griechische Wort “gehenna”, das in der Bibel zwölf mal vorkommt. Davon elf mal aus dem Munde unseres Herrn, der – nicht zu vergessen – zu den Menschen damals hebräisch bzw. aramäisch und nicht alt-griechisch gesprochen hatte. Das ist eine überaus wichtige Tatsache, denn er sagte zu ihnen nicht “gehenna”, sondern er sagte “Tal Hinnom”.

Wenn man sich das griechische Wort “gehenna” im Lexikon ansieht, wird einem schnell klar, woher es kommt und was eigentlich damit gemeint ist. Denn unser Herr sagte nicht das griechische Wort “gehenna”, sondern das hebräische “gehinnom” und das bedeutet “Tal Hinnoms”. Aber was ist das “Tal Hinnom”?

Dazu ein Ausschnitt aus dem deutschen Strongs-Lexikon zum Wort “Hölle = gehenna”:
“Gehenna, eine Talschlucht südlich von Jerusalem wo unter König Ahas (2Kö 16,3-4) abscheuliche Feueropfer stattfanden; wurde unter Josia entweiht und seit dieser Zeit als Jerusalems “Müllhalde” verwendet wo die toten Tierkadaver und die Abfälle der Stadt in einem ständigen Feuer verbrannt wurden.”

Ferner, nicht unwichtig, war es schon vor jener Zeit ein Ort für Götzenrituale:

Jer 7,31 Und sie haben die Höhen des Tophet gebaut, das im Tal des Sohnes Hinnoms ist, um ihre Söhne und ihre Töchter im Feuer zu verbrennen, was ich nicht geboten habe und mir nicht in den Sinn gekommen ist. [CSV]

Unser Herr sagte also, als er diese Worte sprach folgendes:

Mt 5,29-30 Wenn dir aber dein rechtes Auge ein Anstoß zur Sünde wird, so reiß es aus und wirf es von dir! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verlorengeht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle [genauer: in das Tal Hinnom] geworfen wird. Und wenn deine rechte Hand für dich ein Anstoß zur Sünde wird, so haue sie ab und wirf sie von dir! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verlorengeht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle [genauer: in das Tal Hinnom] geworfen wird. [SLT]

Vielleicht mag nun jemand sagen: “Ja, aber in der Hölle sieht es so aus, deswegen benutzt unser Herr dieses Tal Hinnom als Veranschaulichung.”

Dieser Einwand ist nachvollziehbar. Wir werden zum Schluss ganz konkret mit einer Aussage unseres Herrn darauf eingehen. Mit seiner Feststellung müsste dann für jeden klar sein, was unser Meister wirklich über die “ewigen Höllenqualen” gelehrt hat.

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