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Teil 2: Göttliche Prinzipien

5. Prinzip

Wir gehen erneut in der Geschichte weiter und schauen, wo in der Heiligen Schrift das nächste Schlüsselereignis (für den Plan Gottes, seine Schöpfung wieder in den ursprünglich vollkommenen Zustand zu bringen) stattfindet und landen im elften Kapitel des ersten Buches Mose bei einer der zentralsten Figuren der Bibel, bei Abraham (der damals noch Abram hieß). Er ist quasi der Startschuss für die Wiederherstellung aller Dinge zurück zu ihrem vollkommenen Ursprung, sodass Gott wieder mitten unter uns sein kann.

Im fünfzehnten Kapitel lesen wir dann, wie der Allmächtige einen Bund mit ihm schließt und ihm die Landfläche vom Strom Ägyptens bis an den großen Strom Euphrat verspricht. Diese Fläche ist uns allen als “das verheißene Land” bekannt. Jedoch ist dieses besondere Stück Land nur der Beginn der göttlichen Segnungen, die Abraham noch erhalten wird, sofern er etwas ganz Bestimmtes tut. Dieses Bestimmte ist die Opferung seines geliebten Sohnes Isaak. Das heißt in anderen Worten: um Anteil an den noch größeren Verheißungen zu haben, muss er erst die von Gott an ihn gestellte Prüfung bestehen. Denn auch Abraham wurde – ganz nach dem zweiten biblischen Prinzip – von Gott geprüft.
Dass er am Ende die Prüfung bestand, wissen wir alle. Daher vorab nur kurz zwei Stellen dazu, ehe wir dann zum eigentlichen Prinzip kommen.
Die erste der beiden Stellen beschreibt den Moment, als Abraham die Prüfung besteht:

1Mo 22,11-12 Abraham! Abraham! … Lege deine Hand nicht an den Knaben und tue ihm nichts; denn nun weiß ich, dass du Gott fürchtest, weil du deinen einzigen Sohn nicht verschont hast um meinetwillen!

Die zweite Stelle zeigt den großen, großen Segen, den er durch das Bestehen der Prüfung erlangt:

1Mo 22,16-18 »Ich, Gott, schwöre bei mir selbst: Weil du mir gehorsam warst und sogar deinen geliebten Sohn auf meinen Befehl hin geopfert hättest, werde ich dich reichlich segnen und ich werde dir viele Nachkommen schenken und in deinem Samen sollen alle Völker der Erde gesegnet werden, weil du meiner Stimme gehorsam warst!«

Anhand dieses Ereignisses kann man kurz und knapp festhalten, dass Gott den bereits bestehenden Bund mit Abraham erweitert und unabwendbar macht; d.h. Abraham besteht die Prüfung und der zuvor geschlossene Bund mit ihm wird durch den Allmächtigen erweitert und für seine Nachkommen verewigt. Dazu gleich mehr.

Hier halten wir erst einmal fest, dass diese Vorgehensweise Gottes (uns unauflösliche Versprechen zu geben) so weitreichend ist, dass man sagen kann, dass unser Schöpfer nichts Wichtiges im Umgang mit uns Menschen ohne ein Versprechen, ohne einen Bund tut.
Selbst mit dem ersten Menschen Adam schloss er einen Bund (auch wenn wir das direkt im ersten Buch Mose so nicht lesen können, steht später in Hosea geschrieben):

Hos 6,7 Sie aber haben wie Adam den Bund übertreten; sie sind mir untreu geworden.

Und wenn wir von Adam ab weiter in der Geschichte gehen: Wer war nach ihm die nächste wichtige Person in der Heiligen Schrift? Richtig, Noah. Und auch mit ihm schloss der Allmächtige einen Bund:

1Mo 9,8-9 Und Gott redete zu Noah und zu seinen Söhnen mit ihm und sprach: Und ich, siehe, ich errichte meinen Bund mit euch und mit euren Nachkommen nach euch.

Wir können also von Anbeginn an in der Heiligen Schrift erkennen: Gott schließt mit Menschen Bünde und in diesen Bünden sind seine göttlichen Versprechen enthalten, die natürlich für immer gültig bleiben!
Die Häufigkeit und Wichtigkeit dieser biblischen Tatsache geht so weit, dass man sagen kann (und eigentlich auch muss), dass wir im Prinzip nicht die “Bibel” (also eine Sammlung von Büchern) in unseren Händen halten, sondern genau genommen das “Buch der Bünde Gottes mit uns Menschen”. Erst wenn wir die Zusammenhänge zwischen allen diesen Bünden – angefangen bei dem mit Adam und endend bei dem mit Jesus – verstehen, können wir auch die Treue Gottes verstehen. Denn, wie gesagt, unser Gott tut nichts von weitreichender Bedeutung ohne einen Treueschwur – ohne einen Bund. Das sollte jeder von uns erkennen, dass …

5Mo 7,9 So erkennt nun, dass der HERR, [unser] Gott, der wahre Gott ist, der treue Gott, der den Bund und die Gnade denen bewahrt, die ihn lieben und seine Gebote bewahren, auf tausend Generationen hin.

Erkennen wir das, was hier in 5. Mose geschrieben steht, dann wissen wir unmissverständlich, dass unser unveränderlicher Gott seine Meinung nicht irgendwann irgendwie ändern wird, sondern er wird stets treu zu seinen Bündnissen sein. Er wird sein Wort nicht verändern und seine Versprechen nicht brechen, weil er treu und unveränderlich ist. Wäre unser Gott aber nicht treu und unveränderlich, wäre unser ganzer Glaube hinfällig. Wir könnten uns über nichts sicher sein, weder über seine Versprechen, noch über seine Definition von gut und böse, noch über seine Gnade und Liebe. Alles könnte sich zu jederzeit ändern. Da er aber – im wahrsten Sinne des Wortes: Gott sei Dank – treu und unveränderlich ist, haben wir damit das nächste wichtige (vielleicht sogar mit wichtigste) Grundprinzip der Heiligen Schrift kennengelernt:

5. Gott schwört den Menschen etwas und verankert diese Versprechen in einem ewig gültigen Bund!

Ps 111,9 Er hat Erlösung gesandt seinem Volk, seinen Bund verordnet auf ewig

Logischerweise gäbe es noch viel, sehr viel zu diesem Punkt zu sagen, aber später im vierten Teil mehr dazu. Hier an dieser Stelle schauen wir uns kurz noch ein wichtiges, mit den Bünden fest verankertes und wichtiges Detail an, welches dafür sorgt, dass der Bund nicht allein auf einzelne Menschen begrenzt bleibt, sondern immer mehr Menschen an den Bundesverheißungen teilhaben können. Denn der mit Abraham geschlossene Bund wurde nicht durch seinen Tod aufgelöst, sondern ging auf seinen Sohn Isaak und dann auf seinen Enkel Jakob über. Oder anders formuliert: Gott schloss auch mit Isaak und Jakob einen Bund. Diese neuen Bünde haben aber den alten mit Abraham nicht abgeschafft, sondern sie haben ihn – biblisch gesprochen – erneuert.

Da, wie eingangs erwähnt, der Bund mit Abraham quasi der Startschuss zur Wiederherstellung aller Dinge ist, ist das Ziel dieser Erneuerung des Bundes weiterhin unverändert dasselbe: Dass es am Ende wieder so sein wird, wie am Anfang im Garten: Gott mitten unter seinen Kindern. Und diese Erneuerung zurück zum Anfang beginnt eben ganz konkret mit Abraham.
Man könnte sagen: Wo Adam und Eva bei der Prüfung versagten, da bestand Abraham. Denn Abraham vertraute Gott in allem. Bedingungslos. Er aß vom richtigen Baum und unterwarf sich Gott. Erneut in allem. Sogar in der Opferung seines Sohnes.

Da aber unser himmlischer Vater nicht einzig und allein mit Abraham Gemeinschaft haben wollte, schloss er seinen Bund nicht nur mit ihm allein, sondern er erneuerte ihn mit seiner Familie (sprich mit Abrahams Kind Isaak, seinem Enkel Jakob und deren Kinder und Kindeskinder). Somit gingen die göttlichen Verheißungen auf sie über, insofern (!) diese Nachfahren – wie Abraham auch – ihrem Schöpfer bedingungslos gehorchen wollen. So hat es der Allmächtige Abraham und seiner Familie auf ewig geschworen.

In anderen Worten: Das Übergehen der Versprechen Gottes auf den nächsten Bundespartner, dann wieder auf den nächsten, dann wieder auf den nächsten usw. hat das göttliche Ziel, dass nicht einzelne Menschen allein am Rettungs- und Wiederherstellungsplan Gottes Anteil haben dürfen, sondern im Laufe der Zeit dürfen mehr und mehr Menschen dazu kommen. Sie werden sozusagen im nachhinein in diesen einen Bund mit aufgenommen. Biblisch gesprochen: Sie werden durch den Glauben & Gehorsam in den bereits bestehenden Bund eingepfropft.
Das durch diese Vorgänge verfolgte Endziel unseres unveränderlichen Schöpfers ist, wie zuvor erwähnt, weiterhin unverändert ein- und dasselbe, nämlich die Erfüllung des ersten Grundprinzips: Er mitten unter uns. Der Schlüssel für dieses Ziel ist der Bund mit Abraham und dessen stetige Erneuerung durch die Menschheitsgeschichte hindurch – bis hin zur Erneuerung in Christus! Geht diese Interpretation zu weit? Nein:

Gal 3,29 Wenn ihr aber Christi seid, so seid ihr denn Abrahams Nachkommen und nach Verheißung Erben.

Die Tatsache der Erneuerung und Entfaltung dieses einen Bundes ist ein wichtiger Zusatz zum bereits genannten fünften Prinzip. Es ist quasi die Erneuerung und Erweiterung des fünften Prinzips, ganz so wie der Bund erneuert und erweitert wird. Soll in anderen Worten heißen, dass – nebst der Erneuerung und Erweiterung des Bundes – für uns auch das fünfte göttliche Prinzip erneuert und erweitert werden muss. Und zwar wie folgt:

5. Gott schwört dem Menschen etwas und verankert dieses Versprechen in einem ewig gültigen Bund. Diesen erneuert er immer wieder, sodass immer mehr Menschen in diesen Bund eintreten können!

(… in den späteren Teilen mehr dazu.)

Hier an dieser Stelle können wir uns aber schon einmal vorab fragen: Warum macht unser Gott das so? Warum schafft er alte Bünde nicht ab und macht komplett neue? Wir hatten es bereits mehrmals: Weil er treu und unveränderlich ist und sein Wort, das er gegeben hat, nicht auflösen wird. Er weiß alles im Voraus und das, was er sich in seiner Allwissenheit als Gebote und Rettungsplan für die Menschheit ausgesucht hat, wird er nicht ändern! Warum auch, denn es ist alles perfekt auf uns gefallene Menschheit abgestimmt. Auch hier in den noch folgenden Teilen mehr dazu.

An dieser Stelle – um Missverständnisse vorzubeugen – erneut die Betonung, die wir schon in der Geschichte im ersten Teil erwähnt hatten: Beim Rettungsplan Gottes geht es nicht um eine Rasse, denn …

1Tim 2,4 Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.

Das ist kein Verständnis, das erst mit dem NT kam, sondern eines, welches direkt im Bund mit Abraham, Isaak und Jakob selbst verankert ist. Zum Beispiel in der Erneuerung des Bundes mit Jakob lesen wir dazu ganz konkret:

1Mo 28,14 Und deine Nachkommen sollen wie der Staub der Erde werden … und in dir und in deinen Nachkommen sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde.

Nebst dieser Tatsache und vielen anderen Gründen kann und wird der Bund nicht abgeschafft werden. Wie denn auch, denn …

Hebr 6,13 Denn als Gott dem Abraham die Verheißung gab, schwor er, da er bei keinem Größeren schwören konnte, bei sich selbst.

Und da der ewiglich Unveränderliche bei sich selbst schwor, wird dieser Bund auch nicht aufgelöst, sondern er wird immer wieder erneuert und entfaltet sich durch weitere Zusätze mehr und mehr. Der folgende Psalm macht diese Tatsache, dass der Bund von dem einen Bundespartner auf die nächsten übergeht und dabei immer mehr Menschen betrifft und dabei auch durch Zusätze, wie z.B. dem Gesetz erweitert wird, sehr klar und deutlich erkennbar:

Ps 105,8-10 Niemals vergisst er seinen Bund, sein festes Wort für tausend Generationen, den Bund, den er mit Abraham schloss, und den Eid, den er Isaak schwor. Er erklärte ihn für Jakob zum Gesetz, für Israel zum ewig gültigen Bund.

Und dieser ewig gültige Bund – man kann es nicht genug betonen – wird niemals aufgelöst werden. Egal was auch immer geschieht! Wie sollte er auch aufgelöst werden, wenn er doch vom ewiglich unveränderlichen Gott für Jakob, also Israel, zum Gesetz und zum ewig gültigen Bund erklärt wurde, wie es der Psalm ganz klar sagt?!

Man mag jetzt aber einwenden und sagen:

Aber was ist damit, dass einige von ihnen untreu waren? Meint ihr, nur weil sie die Treue gebrochen haben, würde das die Treue Gottes aufheben? (Röm 3,3)

Die klare Antwort dazu in …

Röm 3,4 Auf keinen Fall! Vielmehr sollte dadurch klar werden, dass Gott zuverlässig und wahrhaftig ist! …

Amen!

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